Feb 17 2007

Uni-Präsident Steinberg zu Äußerungen, die Studierenden seien im Vorfeld des Senatsbeschluss vom 14.2. nicht gehört worden

Es war ausreichend Zeit zu reden

FANKFURT. „Das Präsidium der Universität Frankfurt wird auch weiterhin mit allen Gruppen innerhalb der Hochschule über die Ausgestaltung der Stiftungsuniversität im Gespräch bleiben“, sagte Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg heute (16.2.). Dieses Gesprächsangebot gelte auch ausdrücklich für die verfasste Studierendenschaft, die in einer möglichen Stiftungsuniversität ein wichtiger und geschätzter Partner sein werde.

Steinberg verwahrte sich jedoch gegen heute in den Medien geäußerte Vorwürfe des Asta-Vorsitzenden Amin Benaissa, die Interessen der Studierenden seien bei der mit nahezu Zwei-Drittel-Mehrheit getroffenen Entscheidung für die Stiftungsuniversität nicht ausreichend berücksichtigt worden: „Das ist die ganze persönliche Sicht von Herrn Benaissa, der mit seinen öffentlichen Auftritten offenbar eigene Ambitionen verfolgt“, erklärte Steinberg. „Herr Benaissa war von Anfang an in die entsprechende Senatskommission eingebunden“, stellte Steinberg klar. „Außerdem gab es zwischen dem Asta-Vorsitzenden und mir eine Reihe persönlicher Gespräche.“ Im Gegensatz zum Personalrat, der in den Gesprächen und Verhandlungen die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbstbewusst geltend gemacht habe und wichtige Veränderungen durchsetzen konnte, habe der Asta-Vorsitzende in der Senatskommission keinen einzigen konkreten Punkt nennen können, in dem sich die Situation der Studierenden oder der verfassten Studierendenschaft verschlechtert. Umgekehrt weiß Benaissa genau, dass es Verbesserungen geben kann. Vielleicht gibt es da auch andere Überlegungen als sachliche. Die Studierenden der Universität sollten sich fragen, ob ihre Interessen hier wirklich gut vertreten waren“, so Steinberg.

Auch gegen den Vorwurf, die Tumulte von Studierenden während der Senatssitzung am 14.2. seien eine Reaktion auf eine Kommunikationsverweigerung der Universitätsspitze gewesen, äußerte sich Steinberg: „Es gab ausreichend Zeit zu reden, zu verhandeln und Vorschläge einzubringen. Der Asta hat diese Chance nicht genutzt. Wer Stinkbomben statt Argumente gebraucht, begibt sich außerhalb der akademischen Gemeinschaft. Ich erwarte vom Asta eine klare Distanzierung von jeder Art von Gewalt.“ Er habe das Gespräch mit studentischen Vertretern stets gesucht. Eine für den 15.2. anberaumte Informationsveranstaltung mit den Studierenden habe Steinberg abgesagt, weil der Asta sich nicht an eine zuvor gegebene Vereinbarung gehalten habe, die Senatssitzung nicht zu stören. Steinberg äußerte die Hoffnung, dass der Asta wieder zu Gesprächen zurückkehre.