FRANKFURT. Hans-Dietrich Genscher (FDP) gehört zu den bedeutendsten Politikern der deutschen Nachkriegsgeschichte: Von 1969 bis 1974 amtierte er als Bundesinnenminister, von 1974 bis 1992 als Bundesminister des Auswärtigen und Stellvertreter des Bundeskanzlers.

Als Außenminister stand Genscher für eine Politik des Ausgleichs zwischen Ost und West. Er gilt als ein maßgeblicher Wegbereiter für das Zusammenwachsen Europas und die deutsche Wiedervereinigung. Unter anderem erreichte er 1989 die Ausreiseerlaubnis für diejenigen DDR-Bürger, die sich noch vor der Maueröffnung in die Deutsche Botschaft in Prag geflüchtet hatten. Ebenso beteiligte er sich an den ›2+4-Gesprächen‹ über die äußeren Aspekte der deutschen Einheit. Als Genscher 1992 auf eigenen Wunsch aus der Bundesregierung ausschied, war er der dienstälteste Außenminister Europas.

Hans-Dietrich Genscher ist dadurch wie kein Zweiter in der Lage, vor dem Hintergrund langjähriger aktiver Mitgestaltung und Beobachtung eine Bilanz der deutschen Außenpolitik zu ziehen. Unter dem Titel »Eine ‘Politik des guten Beispiels’? Deutsche Außenpolitik seit der Vereinigung« stellt er sich dieser Aufgabe im Rahmen einer öffentlichen Vorlesung

am: Donnerstag, dem 15. November 2007, um 16 Uhr,
Ort: Campus Westend, Casino, Festsaal (Raum 823), Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main.

Der Vortrag mit anschließender Diskussion ist zugleich Teil des Seminars »Machtpolitik und Zivilisierungspolitik«, die von Prof. Gunther Hellmann am Institut für Politikwissenschaft (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften) durchgeführt wird.

Informationen: Prof. Gunther Hellmann, Institut für Politikwissenschaft, Campus Bockenheim, Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main. Tel: (069) 798-22059, Fax: (069) 798-28460, g.hellmann@soz.uni-frankfurt.de