Dez 20 2007

Physiker Wolf Aßmus ist neuer Vizepräsident der Universität Frankfurt

Die Chancen der Stiftungsuniversität nutzen und Interdisziplinarität stärken

FRANKFURT. Der Kristallexperte und Materialforscher Prof. Wolf Aßmus (63) ist neuer Vizepräsident der Universität Frankfurt. Im Rahmen einer Sitzung des erweiterten Senats der Hochschule wurde Aßmus am heutigen Mittwoch mit nur einer Gegenstimme gewählt. Im sechsköpfigen Präsidium der Goethe-Universität wird Aßmus künftig für die Fachbereiche Geowissenschaften/ Geographie, Informatik und Mathematik sowie Physik zuständig sein und sich der weiteren Entwicklung des naturwissenschaftlichen Campus Riedberg zuwenden. Er folgt in dieser Position dem Kernphysiker Prof. Horst Stöcker, der sein Vizepräsidentenamt mit dem 31. Dezember aufgibt. Stöcker führt seit Herbst 2007 die Geschäfte der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt.

Aßmus, der von Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg für das Amt vorgeschlagen wurde, tritt sein Amt damit zeitgleich zur offiziellen Umwandlung der Universität Frankfurt in eine Stiftungshochschule öffentlichen Rechts an. In diesem Umwandlungsprozess sieht Aßmus große Chancen, die er aktiv nutzen will: »Da ich die Entstehung der Stiftungsuniversität in verschiedenen Gremien aktiv verfolgt und begleitet habe, gilt es jetzt, die immer noch bestehende Skepsis einiger Mitglieder unserer Universität abzubauen«, so der Physiker. »Wenn alle Gruppen an einem Strang ziehen, wird die Stiftungsuniversität ein guter Erfolg. Dabei sehe ich es als Vorteil an, dass ich im Laufe meiner Berufsjahre Vertreter verschiedener Statusgruppen in den akademischen Gremien unserer Universität war.«
br/> Ebenso möchte der Festkörperphysiker Frankfurts Ruf als exzellente Forschungsuniversität weiter ausbauen und stärken, und dies nicht nur durch Unterstützung der in der Exzellenzinitiative erfolgreichen Cluster: »Um die Erfolge der Forschungsaktivität für alle Beteiligten deutlich zu machen, soll auch der Drittmittelbonus den Einwerbenden stärker als bisher zu Gute kommen.« Speziell im Bereich der Naturwissenschaften will Aßmus den Ausbau der interdisziplinären Forschungskultur fördern: »Hier gilt es, die großen Chancen des Riedbergs zu nutzen. Ein vom Land geplantes Kompetenzzentrum für Hochleistungsrechner wird dabei die Attraktivität des Riedbergs noch erheblich steigern, denn dieses Kompetenzzentrum wird Fächer übergreifende Aktivitäten entwickeln, neben Physik, Chemie, Geo- und Biowissenschaften auch zu den Wirtschaftswissenschaften.«

Zu Aßmus’ weiteren Zuständigkeiten werden das Hochschulrechenzentrum und die Universitätsbibliothek gehören. Ferner will er sich dafür einsetzen, dass die Prüfungsämter auf dem Campus Riedberg zu einer gemeinsamen Einheit zusammengefasst und den Studierenden dadurch lange Wege erspart werden. Aßmus will sich ebenso für die langfristige Harmonisierung der Bachelor- und Master-Studiengänge, die Image-Förderung der Lehramtsstudiengänge und den Aufbau von Schülerlaboren in den naturwissenschaftlichen Fachbereichen einsetzen.