Jun 26 2008

›1822- und Universitätspreis für exzellente Lehre‹ verliehen

Die Besten lehren in Psychologie, Politik- und Biowissenschaften

FANKFURT. Am Montag, den 23. Juni, ist an der Universität Frankfurt zum siebten Mal der ›1822- und Universitätspreis für exzellente Lehre‹ verliehen worden. Preisträger sind in diesem Jahr die Politikwissenschaftlerin Prof. Tanja Brühl (1. Preis: 15.000 Euro), der Sozialpsychologe Prof. Rolf van Dick (2. Preis: 10.000 Euro) und die Evolutionsbiologin Jun. Prof. Annette Klussmann-Kolb (3. Preis: 5.000 Euro).

Wie Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg bei der Preisvergabe betonte, ist die gemeinsam mit der 1822-Stiftung der Frankfurter Sparkasse geschaffene Auszeichnung ein wichtiger Anreiz, das Lehrniveau an der Goethe-Universität stetig zu verbessern: »Ein exzellente Lehre ist unabdingbar, wenn sich die Universität Frankfurt eine dauerhafte Spitzenposition sichern und Studierende aus der ganzen Welt nach Frankfurt locken will.« Zugleich, so der Frankfurter Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU), stelle der Preis einen weiteren, überregional sichtbaren Beweis für die Verbundenheit zwischen der Universität und der Frankfurter Gesellschaft dar, deren Engagement auch zu verdanken ist, dass die Hochschule 1914 gegründet wurde.

Bei allen nominierten Wissenschaftlern handelt es sich um Persönlichkeiten, die sich, wie Universitäts-Vizepräsident Prof. Andreas Gold betonte, »über das Normale hinaus auf besondere Weise in die Lehre einbringen.« Wie die Studierenden in ihrer Laudatio betonten, gelänge es den drei Preisträgern darüber hinaus in vorbildlichem Maße, aus »den schier unendlichen und unerschöpflichen Wissensquellen genau das auszuwählen, was ihre Studierenden effizient und effektiv weiterbringt.« Dies werde dann stets noch um besondere, qualitativ hochwertige Extraangebote bereichert, ergänzte Herbert Hans Grüntker, der stellvertretende Vorstands-Vorsitzende der Frankfurter Sparkasse. So wurden in Brühls Nominierung durch die Fachschaft des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften ihre umfangreichen, im Internet und in den Bibliotheken bereit gestellten Materialsammlungen zu ihren Lehrveranstaltungen hervorgehoben. Außerdem betreue sie ihre Studierenden und KandidatInnen konsequent persönlich und auf überdurchschnittlichem Niveau. Hervorgehoben wurden ferner Brühls Leistungen bei der Entwicklung und Einführung des Masterstudiengangs ›Internationale Studien/Friedens- und Konfliktforschung‹ sowie ihr Engagement für das National Model United Nations (NMUN) sowie das MainMUN. Hierbei übernehmen Studierende aus aller Welt die Rolle von UN-DiplomatInnen beziehungsweise simulieren solche Verfahren in Frankfurt.

Im Falle van Dicks hoben die Studierenden des Fachbereichs Psychologie und Sportwissenschaften seine transparente und gut strukturierte Lehre hervor, in die er auch immer wieder Experimente und neue Medien einbände. Van Dick zeichne sich überdies durch ein überdurchschnittliches ›Servicebewusstsein‹ den Studierenden gegenüber sowie einen hohen internationalen Anspruch aus, der sich unter anderem darin zeige, dass er seine Lehrveranstaltungen in englischer Sprache durchführe. Auch habe er aus seinen eigenen Büroräumen Räume für zusätzliche Veranstaltungen bereit gestellt.

Klussman-Kolb, so die vorschlagende Fachschaft Biowissenschaften, falle nicht zuletzt durch die exzellente Betreuung ihrer KandidatInnen auf. Im Anschluss an ihre Diplom-Arbeiten hätten sie bislang durchweg Promotionsstellen, beziehungsweise Forschungsstipendien mit der Option zur Promotion erhalten. Ebenfalls böte Klussmann-Kolb hochwertige Forschungspraktika für Studierende des Haupt- und Postgraduiertenstudiums an, die regelmäßig in wissenschaftlichen Publikationen mündeten. Besonders läge ihr zudem die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen am Herzen, beispielsweise in ihrer Funktion als Mentorin im Förderprogramm ›SciMento-hessenweit‹.

Auf diese Weise, so Präsident Steinberg, würden alle drei Preisträger den Anforderungen gerecht, denen ein exzellenter Hochschullehrer genügen müsse: »Er muss die Inhalte, die Haltung und die Ethik wissenschaftlichen Handelns vermitteln, den Dialog zwischen Forschern und Studierenden ankurbeln und sich nicht zuletzt immer wieder selbst in Frage stellen. Erfolgreich ist nur der, der Schüler hervorbringt, die ihn selbst überholen.«

Informationen: Heidemarie Barthold,
Referat für Lehr- und Studienangelegenheiten, Tel: (069) 798-22476, h.barthold@vdv.uni-frankfurt.de

WEITERE INFORMATIONEN

1822- und Universitätspreis für exzellente Lehre 2008

1. Preis ▪ 15.000 Euro
Prof. Tanja Brühl
Institut für Politikwissenschaft (Fachbereich
Gesellschaftswissenschaften)
Ausgelobt von der 1822-Stiftung

2. Preis ▪ 10.000 Euro
Prof. Rolf van Dick
Institut für Psychologie
(Fachbereich Psychologie und
Sportwissenschaften)
Ausgelobt von der Universität

3. Preis ▪ 5.000 Euro
Jun. Prof. Annnette Klussman-Kolb
Institut für Ökologie, Evolution und Diversität
(Fachbereich Biowissenschaften)
Ausgelobt von der 1822-Stiftung