FRANKFURT. An der Johann Wolfgang Goethe-Universität hat sich am vergangenen Freitag das Kuratorium des neuen ›House of Finance‹ (HoF) konstituiert. Dem Gremium gehören führende Persönlichkeiten aus Politik, Finanzwirtschaft und Hochschule an, darunter alle Kuratoriumsvorsitzenden der in das HoF integrierten Institutionen. In den kommenden Jahren soll das Kuratorium die Entwicklung des interdisziplinären Forschungszentrums fördern und begleiten; zu seinem Vorsitzenden wurde einstimmig Prof. Otmar Issing gewählt, Präsident des Center for Financial Studies an der Universität Frankfurt. »Für die Universität und den Finanzplatz Frankfurt ist heute ein wichtiger Tag, ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zum ›House of Finance‹,« freute sich Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg bei der Begrüßung der anwesenden Gäste, darunter Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, Bundesbankpräsident Axel Weber und der hessische Ministerpräsident Roland Koch.
Im Bereich der Finanzwirtschaft soll das ›House of Finance‹ durch die Bündelung von interdisziplinärer Forschung und Lehre wissenschaftliche Synergiepotentiale ausschöpfen und neue Initiativen und Programme erarbeiten. Zugleich soll es zum offenen Forum der Begegnung und Kooperation von Wissenschaft und Praxis werden. »Dabei ist es überaus wichtig, dass auch die Kommunikation über die internationale Bedeutung des Finanzplatzes Frankfurt gestärkt wird, und zwar in volksnaher Weise, damit der Informationsstand und die Aufgeschlossenheit der Bevölkerung erhöht werden,« so Bundesfinanzminister Steinbrück. Er wünschte sich zudem eine große Praxis-Nähe der HoF-Forschung, beispielsweise in Form der Entwicklung noch praxisnäherer akademischer Modelle für die Politikberatung.
Der Hessische Ministerpräsident Koch würdigte das ›House of Finance‹ als Leuchtturmprojekt mit großen Vorteilen für Land, Stadt und Universität. Er sagte der Universität die größtmögliche Unterstützung des Landes zu: »Angesicht der Tatsache, dass in Frankfurt gerade die modernste Universität Deutschlands entsteht, ist Durchschnittlichkeit bei einem solch innovativen Vorhaben weder angebracht noch erwünscht«. »Die Einheiten des HoF haben sich zum Ziel gesetzt, das ›House of Finance‹ zu einem der führenden europäischen Zentren im Bereich der Finanzwirtschaft und zu einem wichtigen Knotenpunkt im internationalen Netzwerk finanzbezogener Spitzenforschung zu machen,« bestätigte Universitätspräsident Steinberg den hohen Selbstanspruch der Institution. Zudem soll durch das HoF die besondere, 2004 auch vom Wissenschaftsrat attestierte Forschungsstärke der Universität Frankfurt in den Bereichen Finanzwirtschaft, Geld und Währung sowie Recht der Unternehmen und Finanzen noch nachhaltiger bekannt gemacht werden.
Insgesamt sollen im ›House of Finance‹ etwa 130 Wissenschaftler in weltweiter Vernetzung finanzbezogene Themen bearbeiten. Sie gehören renommierten Professuren und Abteilungen der Universität ebenso an wie der Universität nahestehenden Forschungsinstitutionen, vom Institute for Law and Finance bis zum Center for Financial Studies erläuterte HoF-Direktor Prof. Paul Bernd Spahn. An keiner anderen deutschsprachigen Universität findet sich eine vergleichbare Konzentration an geld- und finanzbezogener Forschung. Vom HoF verspricht sich Spahn einen Treffpunkt internationaler Experten, sowie den Ausbau von Netzwerken und Synergieeffekte durch Kompetenz-Bündelung. Die Lehre soll zum Teil nach amerikanischem Muster organisiert werden.
Sie forschen und lehren im House of Finance
• Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
•www.finance.uni-frankfurt.de
• www.wiwi.uni-frankfurt.de/money/
• www.wiwi.uni-frankfurt.de/kolleg/
• www.wiwi.uni-frankfurt.de/phd
• Center for Financial Studies (CFS
www.ifk-cfs.de
• E-Finance Lab (EFL)
www.efinancelab.com
• Goethe Business School (GBS)
www.duke-goethe-emba.org
• Institute for Law and Finance (ILF)
www.ilf-frankfurt.de
• Frankfurt Institute for MathFinance (FMFI)
www.math.uni-frankfurt.de/~fmfi/
• Institut für Währungs- und Finanzstabilität (IMFS)
www.jura.uni-
frankfurt.de/ifoer1/siekmann/