Mai 29 2009

Kindertagesstätte auf dem Campus Riedberg eröffnet

Auf dem Zauberberg

FRANKFURT. Von Studierenden und Beschäftigten lange erwartet, öffnete am 28. Mai die neue Kindertagesstätte ‚Zauberberg‘ offiziell ihre Pforten auf dem Campus Riedberg. Als ‚Interimskita‘ mit 30 Plätzen stellt sie einen weiteren wichtigen Schritt der Goethe-Universität auf ihrem Weg zu einer familienfreundlichen Hochschule dar. „Immer wieder hört man von hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen, dass sie auf eine Hochschulkarriere verzichten, weil diese nicht mit ihrer Familienplanung in Einklang zu bringen sei“, sagte Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl. „Ihnen will die Goethe-Universität die Entscheidung für die Wissenschaft erleichtern. Anders als für Thomas Mann ist der ‚Zauberberg‘ der Universität eine zukunftsgewandte Einrichtung – für die Kinder, aber auch für die Eltern.“ Müller-Esterl dankte für die schnelle und unbürokratische Unterstützung aller Beteiligten, insbesondere der Hessischen Landesregierung, der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Baumanagement, der Firma Alho, den verantwortlichen Betriebseinheiten der Universität und dem Studentenwerk Frankfurt am Main.

„Diese Kita ist ein kleiner, aber wesentlicher Mosaikstein im Gesamtprojekt der Standortneuordnung der Goethe-Universität“, sagte die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann. Nach dem Campus Niederrad und dem Campus Westend bekomme nun auch der naturwissenschaftliche Campus Riedberg mit Hilfe von Landesmitteln eine Kita. Mit dem weiteren Ausbau des Campus sei zudem im Rahmen des Hochschulinvestitionsprogramms HEUREKA der Neubau einer sechszügigen Kita mit über 100 Betreuungsplätzen geplant. „Die Landesregierung misst der Kinderbetreuung an den Hochschulen besonderen Stellenwert bei: Betreuungseinrichtungen sind notwendig, um Familie und Studium oder Beruf miteinander vereinbaren zu können“, hob die Ministerin hervor.

Bislang konnten an der Goethe-Universität bereits 138 Tagesstättenplätze geschaffen werden, hinzu kommen die flexiblen Betreuungsplätze in den Betreuten Kinderzimmern, die weitgehend durch Mittel des Landes und des Studentenwerks finanziert werden. Im ‚Zauberberg‘ stehen den Kindern sieben Betreuer fast elf Stunden täglich zur Verfügung. Ihre Personalkosten übernimmt, wie auch im Fall der übrigen Kinderbetreuungseinrichtungen der Universität, die Stadt Frankfurt. Kulturdezernent Prof. Felix Semmelroth betonte die Vielfalt und Qualität des Betreuungsangebotes: „Da die neue Kindertagesstätte vor allem auf Kinder unter drei Jahren ausgerichtet ist, braucht es einen besonders hohen Betreuungs- und Ausstattungsstandard. So gibt es sowohl eine altersgemischte als auch eine Krabbelgruppe, die bereits seit Februar angeboten werden. Drei der betreuten Kinder sind sogar noch im Säuglingsalter.“ Das Angebot für die ganz Kleinen sei auf dem Campus Riedberg besonders wichtig, denn beim Studieren und Forschen in den Naturwissenschaften, in denen permanent neues Wissen generiert werde, dürfe man nicht lange pausieren. Demzufolge gebe es bereits jetzt eine Warteliste für den ‚Zauberberg‘.

Inneneinrichtung und Spielgeräte der Kita finanzierte das Studentenwerk Frankfurt am Main in Kooperation mit dem Land Hessen, wobei das Land insgesamt 75.000 Euro beisteuerte. Der Geschäftsführer des Studentenwerks, Konrad Zündorf, hob hervor, dass es seinem Haus ein wichtiges Anliegen sei, „Studierenden mit Kind Freiräume zu schaffen, in denen sie sich voll und ganz auf ihre akademische Arbeit konzentrieren können.“ Die neue Kindertagesstätte sei ein wichtiger Baustein, um eine Infrastruktur aufzubauen, in der Studium und Familie vereinbar sind. „Es freut uns daher besonders, als Studentenwerk dazu beitragen zu können, dass die täglichen Öffnungszeiten um eine Stunde erweitert werden konnten. Wir werden auch künftig alles daran setzen, neue Angebote zur Kinderbetreuung zu realisieren."

Die Kita ‚Zauberberg‘ ist in Nähe des Geozentrums in wunderschöner Hanglage gelegen und kann in Bauweise und Ausstattung bundesweit als ‚best practice‘-Modell für Übergangslösungen im Kitabereich überzeugen. Dass es sich ‚nur‘ um eine Container-Anlage handelt, gerät dank der hellen, farbenfrohen und hochwertigen Ausstattung leicht in Vergessenheit. Den Kindern stehen zwei Gruppenräume, ein Kreativ- und ein Esszimmer sowie ein Schlafraum zur Verfügung. „Viel Bewegung, kreatives Spiel, Förderung von sinnlicher Wahrnehmung und Selbstständigkeit gehören zum Konzept“, erläuterte Sabine Drexler-Wagner, Bereichsleiterin der Gesellschaft zur Förderung betrieblicher und betriebsnaher Kindereinrichtungen, dem Träger aller Kinderbetreuungseinrichtungen an der Goethe-Universität. Dass ausgiebig getobt werden darf, gewährleisten ein großer Spielflur, ein Bewegungsraum und bei gutem Wetter die großzügige Außenanlage.