Apr 20 2007

Grundsteinlegung des neuen Institutsgebäudes auf dem Campus Westend / Wissenschaftsminister Corts und Finanzminister Weimar zu Gast

59 Millionen Euro für die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

WIESBADEN/FRANKFURT. Mit der Grundsteinlegung für das neue Institutsgebäude für die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sind jetzt alle vier Teilprojekte der ersten Ausbaustufe auf dem Campus Westend der Frankfurter Universität im Bau. Wissenschaftsminister Udo Corts und Finanzminister Karlheinz Weimar haben gemeinsam mit Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg, Vertretern der Fachbereiche und dem Frankfurter Stadtverordnetenvorsteher Karlheinz Bührmann das Startsignal für den Neubau gegeben.

Die Bauprojekte sind Teil des kürzlich vorgestellten Landesinvestitionsprogramms HEUREKA (HochschulEntwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung, Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in Hessen). Mit Gesamtkosten von rund 59 Millionen Euro sei das neue Institutsgebäude der größte der vier Landesbauten der ersten Ausbaustufe auf dem Campus Westend, die ein Investitionsvolumen von zusammen zirka 125 Millionen Euro umfasse, erklärte Finanzminister Weimar. Das Gebäude für die beiden größten und nachfragestärksten Fachbereiche der Universität, die Rechtswissenschaft und die Wirtschaftswissenschaften, wird nach dem Entwurf des Architekturbüros Thomas Müller Ivan Reimann errichtet. Wissenschaftsminister Corts sagte, auf 30.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche würden 2.500 hochmoderne Arbeitsplätze in flexiblen Bürostrukturen gebaut sowie eine zu einem Studienzentrum weiterentwickelte gemeinsame Bereichsbibliothek. Der Neubau zeichne sich durch eine hohe Aufenthaltsqualität aus und biete mit neuester Medientechnik ausgerüstete Seminar- und Gruppenräume für 8.000 Studierende und fast 500 Wissenschaftler einschließlich Verwaltungspersonal. Der Wissenschaftsminister hob hervor, dass sich die einzelnen Projekte der ersten Ausbaustufe - neben dem Institutsgebäude das ›House of Finance‹, das Hörsaalgebäude und der Casinoanbau sowie das Studierendenwohnheim der evangelischen und katholischen Kirche - bei aller architektonischen Eigenständigkeit mit dem dominanten Poelzig-Bau zu einem harmonischen Ensemble in einer Parklandschaft zusammenfügen. »Die Einzelentwürfe sind trotz unterschiedlicher Architektur an der übergeordneten Vision des Campus ausgerichtet und repräsentieren eine städtebauliche Gesamtkonzeption, die der Universität an ihrem neuen Entwicklungsstandort eine identitätsstiftende und unverwechselbare Adresse geben wird«, sagte Corts.

Die Universität wird sich nach seinen Worten aber nicht nur in ihrer Infrastruktur wesentlich verändern, sondern auch in ihrer Rechtsform und Stellung innerhalb des Landes. Mit der im Rahmen der Novellierung des Hessischen Hochschulgesetzes vorgesehenen Umwandlung in eine Stiftungsuniversität des öffentlichen Rechts werde die Universität künftig mehr Autonomie erhalten, ohne dass damit für sie wirtschaftliche Risiken verbunden wären. Die Landesregierung erhoffe sich von diesem Schritt nicht zuletzt auch eine weitere Verbesserung der finanziellen Rahmenbedingungen.

Finanzminister Karlheinz Weimar wies darauf hin, dass die Neustrukturierung der Frankfurter Universität Teil des Drei-Milliarden-Euro-Investitionsprogramms HEUREKA sei: »Der Anfang ist bereits in Frankfurt mit dem Campus Westend und dem Campus Riedberg gemacht worden, die anderen hessischen Hochschulen werden folgen«, sagte Weimar. Das HEUREKA-Programm enthalte Investitions- und Instandsetzungsvorhaben sowie Geräteerstausstattung, Grunderwerb, Verkehrs- und Versorgungsanlagen. Es umfasse ein bauliches Gesamtkonzept für alle zwölf Hochschulstandorte Hessens. Durch dieses in Deutschland einmalige Programm werde die bauliche Infrastruktur langfristig und kontinuierlich den Innovationen in Forschung und Lehre angepasst und das Finanzvolumen im Hochschulbau bis 2020 auf jährlich 250 Millionen Euro aufgestockt. Der Finanzminister erinnerte daran, dass 1998 nur 65,5 Millionen Euro in die Hochschulen investiert worden seien. Die Landesregierung unter Ministerpräsident Roland Koch habe diese Mittel konsequent in den vergangenen Jahren auf rund 187 Millionen Euro im Jahr 2006 erhöht. Besonders deutlich werde die Dimension des HEUREKA-Programms, wenn man einen Maßstab von zwölf Jahren ansetze: »In den Jahren 1996 bis 2007 wurden rund 1,4 Milliarden Euro bereitgestellt, während in den Jahren 2008 bis 2019 diese Investitionssumme mit rund drei Milliarden Euro mehr als verdoppelt wird«, unterstrich der Finanzminister.

Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg bezeichnete die Grundsteinlegung für den Neubau der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur neuen Frankfurter Universität: »Hier werden die baulichen Voraussetzungen für Spitzenleistung in Forschung und Lehre geschaffen. Wir sind glücklich, dass heute eine weitere Etappe hin zum schönsten Campus Europas genommen wird.« Das neue Institutsgebäude soll zum Wintersemester 2008/2009 in Betrieb genommen werden.

[Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst]