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Ihre Suche nach Forschungskolleg ergab die folgenden Ergebnisse:
Prof. Johannes Völz eröffnet die Vortragsreihe „Was heißt demokratische Lebensform?“
FRANKFURT/BAD HOMBURG. Nach den jüngsten Wahlen in den USA stürmten Trump-Anhänger das US-Kapitol in Washington; sie wollten das Wahlergebnis nicht anerkennen. Sie waren bereit, Gewalt einzusetzen, um mit der liberalen Demokratie zu brechen. Dabei beriefen sie sich nicht nur darauf, die Rechte des „wahren Volkes“ zu verteidigen; viele gaben vor, Gottes Werk zu tun. In ihrem Furor nutzten sie Symbole christlichen, heidnischen und demokratischen Ursprungs.
Die
Analysen der Ereignisse vom 6. Januar 2021 ergaben: Rechter Evangelikalismus
und rechtspopulistische Politik sind heute kaum noch voneinander zu trennen.
Mit Blick auf die Geschichte, auf die Anfänge der Demokratie in Amerika stellt
sich allerdings die Frage: Wie konnte der evangelikale Protestantismus zum
Motor einer antidemokratischen Bewegung werden, trieb er doch im 18. und 19.
Jahrhundert die Demokratisierung in der Neuen Welt kulturell voran?
Diesem
„Paradox des Evangelikalismus“ geht der Frankfurter Amerikanist Prof. Johannes
Völz in seinem Vortrag „Evangelikalismus in den USA: Lebensformen zwischen
Demokratie und Autoritarismus“ nach. Zum Vortrag mit anschließender
Diskussion lädt das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
am Montag, 4.
Dezember, um 19 Uhr
in die Räume des
Forschungskollegs
Am Wingertsberg 4
in Bad Homburg
ein.
Der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Prof. Matthias
Lutz-Bachmann wird die anschließende Diskussion moderieren.
Johannes
Völz
ist Professor für Amerikanistik mit Schwerpunkt „Demokratie und Ästhetik“ an
der Goethe-Universität. Gemeinsam mit Gunther Hellmann, Professor für
Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, leitet Völz den
interdisziplinären Forschungsschwerpunkt „Democratic Vistas: Reflections on the
Atlantic World“, der am Forschungskolleg Humanwissenschaften angesiedelt ist.
Der
Vortrag eröffnet die Democratic Vistas Lecture Series: Was heißt
„Demokratische Lebensform“? Die neunteilige Vortragsreihe untersucht
Demokratie als eine Form des Zusammenlebens, die das Alltagsleben prägt und
ihren Ort in den Dimensionen des Politischen, Sozialen und Kulturellen hat.
Forschende des Verbunds „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World“
stellen Fallstudien aus ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin vor,
anhand derer sich ein konkretes Verständnis davon gewinnen lässt, was
„Demokratische Lebensform“ heißen kann. Aufmerksamkeit erhalten insbesondere
auch die sinnlichen und emotionalen Dimensionen, die für gelebte Demokratie
wesentlich sind. Die Reihe richtet sich an Forschende ebenso wie an die
Öffentlichkeit. Die Vorträge finden auf dem Campus Westend der
Goethe-Universität oder im Forschungskolleg Humanwissenschaften statt.
Links:
Plakat der Vortragsreihe
mit allen Terminen (2023–2025):
https://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de/downloads/Plakat_DV_Lecture_Series.pdf
Vortragsreihe „Democratic Vistas Lecture Series“:
https://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de/index.php/projects/dv-lecture-series
Forschungsschwerpunkt „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic
World":
https://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de/index.php/projects/democratic-vistas
Zur
besseren Planung bitten wir bis 29. November um Anmeldung
per
E-Mail an anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.
Ihre Anmeldung wird registriert, Sie erhalten aber keine Anmeldebestätigung.
Information:
Beate
Sutterlüty
Wissenschaftskommunikation
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
Telefon: 06172 13977-15
E-Mail: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Homepage: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Facebook | Twitter | YouTube: @FKHbadhomburg
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Prof. Bernhard Jussen stellt sein Buch „Das Geschenk des Orest“ zur Diskussion
FRANKFURT/BAD HOMBURG. Das Mittelalter als „finstere“ Zeit, eingeklemmt zwischen antiker Hochkultur und europäischer Renaissance – diese geschichtliche Vorstellung hält sich seit der Aufklärung hartnäckig, ist aber nach Auffassung moderner Historiker schlicht falsch. Einen radikal neuen Blick auf diese Vergangenheit stellt der Geschichtswissenschaftler Prof. Bernhard Jussen in seinem Buch „Das Geschenk des Orest. Eine Geschichte des nachrömischen Europa 526-1535“ vor. Darin zeichnet er diese Zeit als eine dynamische und spanungsreiche Phase – und stellt damit auch unsere Gegenwart und die Entstehung der Zivilgesellschaften in ein neues Licht.
In
der Reihe „Das Forschungskolleg stellt vor“ lädt das Forschungskolleg
Humanwissenschaften der Goethe-Universität mit Sitz in Bad Homburg zu einem
Diskussionsabend über das 2023 im C.H. Beck Verlag erschienene Buch von Prof.
Jussen ein. Er findet statt
am 23. November um
19 Uhr
in den Räumen des
Forschungskollegs
Am Wingertsberg 4
in Bad Homburg.
Mit
dem Autor diskutiert der Direktor des Forschungskollegs, Prof. Matthias
Lutz-Bachmann, der sich als Philosoph selbst mit dem Mittelalter beschäftigt.
Bernhard
Jussen
ist Professor für Mittelalterliche Geschichte mit ihren Perspektiven in der
Gegenwart an der Goethe-Universität. Für seine Forschung wurde er vielfältig ausgezeichnet,
u a mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz Preis der Deutschen
Forschungsgemeinschaft.
Matthias
Lutz-Bachmann
ist Professor für Philosophie an der Goethe-Universität und Direktor des
Forschungskollegs Humanwissenschaften. Als Mitherausgeber der bald 60 Bände
umfassenden „Bibliothek der Philosophie des Mittelalters“ trägt er zur neuen
Erschließung des Mittelalters bei.
Die
Reihe: Wissenschaftliche Monographien im Gespräch
Wissenschaftliche
Bücher und insbesondere Monographien, also Texte über ein bestimmtes
Einzelthema, sind meist das Ergebnis jahrelangen Forschens, Reflektierens und
Schreibens. Die Reihe „Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor“
soll diese Bücher in der Öffentlichkeit bekannt machen und ihre Inhalte zur
Diskussion stellen. Daher lädt das Kolleg regelmäßig Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler der Rhein-Main-Universitäten ein, damit sie über ihr Buch,
dessen Hintergründe sowie ihre Motivation sprechen können
Zur
besseren Planung bitten wir bis 19. November um Anmeldung
per
E-Mail an anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.
Ihre Anmeldung wird registriert, Sie erhalten aber keine Anmeldebestätigung.
Das
Veranstaltungsplakat zum Download unter:
https://www.uni-frankfurt.de/145177234
Information:
Beate
Sutterlüty
Wissenschaftskommunikation
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
Telefon: 06172-13977-15
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Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Dreitägige Graduiertenkonferenz (21.–23.9.2023) an der Goethe-Universität. Die Veranstaltung ist öffentlich.
FRANKFURT. Vom Rechtsruck
über mangelnde Wahlbeteiligung bis hin zum sinkenden Vertrauen in die
Berufspolitik: Über die Gefahren und Krisen, die den Fortbestand unserer
Demokratie bedrohen, wird allerhand berichtet. Seltener hingegen wird
diskutiert, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit Demokratien überhaupt
florieren (können).
Dieser Fragestellung widmet sich vom 21. bis 23. September 2023 eine englischsprachige Fachkonferenz an der Goethe-Universität unter dem Thema „Die Ästhetik demokratischer Lebensformen“. Organisiert wird sie von der heimischen GRADE-Initiative „Ästhetik demokratischer Lebensformen“ in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialforschung, der Cluster-Initiative ConTrust am Forschungszentrum Normative Ordnungen, dem Netzwerk Paulskirche, sowie dem geplanten Graduiertenkolleg „Ästhetik der Demokratie“ und dem Projekt „Democratic Vistas: Reflections on the Atlantic World“ am Forschungskolleg Humanwissenschaften.
Die
Konferenz nimmt dabei zwei Grundüberlegungen zum Ausgangspunkt:
1. Wenn man erklären möchte, wie sich Demokratien trotz aller
Krisenanfälligkeit am Leben halten können, ist man wohlberaten, die Demokratie
nicht nur als eine Regierungsform, sondern auch als eine Lebensform zu
begreifen – als eine sinnlich spürbare Angelegenheit, die uns im Alltag
begegnet.
2. Es gibt in den gegenwärtigen Geisteswissenschaften eine Vielzahl
vielversprechender Ansätze, die es ermöglichen, die ästhetischen Anteile zu
beschreiben, die unsere demokratische Kultur und unser Zusammenleben ausmachen
und kräftigen.
Eingeladen,
diesen Problemhorizont zu bearbeiten, sind nicht nur bekannte internationale
Forscher:innen aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Deutschland,
sondern insbesondere junge Wissenschaftler:innen, um dezidiert den akademischen
Generationendialog zu befördern.
Das
gesamte Programm ist einsehbar unter: https://netzwerk-paulskirche.de/graduiertenkonferenz-aesthetik-der-demokratischen-lebensform/
Die Veranstaltung ist öffentlich.
Alle Interessierten sind willkommen, um Anmeldung unter aedl.grade@gmail.com wird gebeten.
Kontakt:
Claudia
Park, Dominik Herold, Martin Renz, Julius Schwarzwälder: Tel. 0151/ 1551525816;
aedl.grade@gmail.com
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Bad Homburg Conference 2023 mit Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Gesellschaft / Philosophin Donatella Di Cesare hält Abendvortrag
FRANKFURT/BAD HOMBURG. Menschen sind in Bewegung: Flucht und Migration sind keine neuen Phänomene. Sie führen zu grundlegenden gesellschaftlichen Transformationen, und wie Gesellschaften damit umgehen, ist immer auch Gradmesser für ihr Selbstverständnis. Weil Religionen für die durch Flucht und Migration ausgelösten Prozesse eine besondere Rolle spielen, stehen sie im Fokus der diesjährigen Bad Homburg Conference.
Das Forschungskolleg Humanwissenschaften und die Stadt Bad Homburg
v. d. Höhe laden herzlich zur Bad Homburg Conference 2023 ein:
Flucht
und Migration: Herausforderungen für Religionen und (post)säkulare
Gesellschaften
Dienstag,
12. September, und Mittwoch, 13. September,
im
Forschungskolleg Humanwissenschaften,
Am
Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe.
Flucht und Migration machen nicht an Grenzen halt, sondern stellen
diese gerade in Frage ‒ und
fordern zu einer neuen Interpretation traditioneller Begriffe wie Territorium,
Grenze, Staat und Zugehörigkeit auf. Was das bedeutet, entfaltet die
italienische Philosophin Prof. Dr. Donatella Di Cesare in ihrem Vortrag über
theologisch-politische Perspektiven der Migration. Ihre Thesen sind Gegenstand
der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Philosophen Prof. Dr. Rainer Forst
und Prof. Dr. Andreas Niederberger.
In vier Themenblöcken beleuchtet die Konferenz darüber
hinaus historische, philosophisch-ethische, gesellschaftliche und theologische
Aspekte ihres Themas. Die Referentinnen und Referenten kommen aus
unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen oder haben in der Praxis mit
Flucht, Migration und der Frage nach der Bedeutung von Religionen und
Glaubensgemeinschaften zu tun. Im Zentrum stehen die Fragen: Welche
historischen Perspektiven helfen, die Auswirkungen von Flucht und Migration in
den heutigen Gesellschaften besser zu verstehen? Wie verändern sich Religionen
und (post)säkulare Gesellschaften durch die Zuwanderung neuer religiöser
Gruppen? Welche Rolle spielen Religionen und Religionsgemeinschaften bei der
Verarbeitung von Fluchterfahrungen und bei der Integration in die
Einwanderungsgesellschaft? Welche Erfahrungen wurden in interreligiösen
Integrationsprojekten bereits gesammelt, um ein gelingendes Zusammenleben in
demokratischen, multireligiösen Gesellschaften zu ermöglichen?
Referentinnen und Referenten: Dr. Ryszard Bobrowicz
(Katholieke Universiteit Leuven), Prof. Dr. Donatella Di Cesare (Universität La
Sapienza Rom), Dr. Yasemin El-Menouar (Bertelsmann Stiftung), Prof. Dr. Rainer
Forst (Goethe-Universität Frankfurt), Katrin Hechler (Hochtaunuskreis), Prof.
Dr. Doron Kiesel (Frankfurt, Jüdische Akademie), Prof. Dr. Markus Koller
(Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Britta Konz (Johannes
Gutenberg-Universität Mainz), Dr. Karen Körber (Institut für die Geschichte der
deutschen Juden, Hamburg), Prof. Dr. Ines Michalowski (Westfälische
Wilhelms-Universität Münster), Prof. Dr. Andreas Niederberger (Universität
Duisburg-Essen), Dr. Ulrich Schmiedel (University of Edinburgh), Dr. Ewa
Tartakowsky (Centre National de la Recherche Scientifique, Paris), Dr. Frank
van der Velden (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Planungsgruppe: Dr. Bettina Gentzcke (Stadt Bad
Homburg v. d. Höhe), Iris Helene Koban (Forschungskolleg Humanwissenschaften),
Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann (Goethe-Universität/Forschungskolleg
Humanwissenschaften), Prof. Dr. Armina Omerika (Goethe-Universität), Dr. Silvia
Richter (Goethe-Universität), Prof. Dr. Xenia von Tippelskirch
(Goethe-Universität), Prof. Dr. Christian Wiese (Goethe-Universität/Forschungskolleg
Humanwissenschaften)
Veranstalter: Forschungskolleg Humanwissenschaften der
Goethe-Universität Frankfurt und Stadt Bad Homburg v. d. Höhe – in Kooperation mit dem
Forschungsschwerpunkt „Dynamiken des Religiösen“ sowie dem Buber-Rosenzweig-Institut,
dem Institut franco-allemand des études en sciences historiques et sociales und
der Forschungsinitiative „ConTrust. Vertrauen im Konflikt. Politisches
Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit“.
Teilnahme und Anmeldung: Die Teilnahme an der Bad
Homburg Conference 2023 ist kostenlos und nach vorheriger Anmeldung per E-Mail
möglich (Anmeldeadresse: anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de;
Anmeldeschluss: 8. September 2023). Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, an
welchen Veranstaltungstagen Sie jeweils teilnehmen möchten (Dienstag oder
Mittwoch oder an beiden Tagen). Sie erhalten eine Anmeldebestätigung.
Programm:
https://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de/downloads/2023-Flyer-BHC.pdf
Weitere Informationen und Kontakt:
Iris
Helene Koban
Forschungskolleg
Humanwissenschaften
Geschäftsführung
Telefon
06172 13977-10
Email
i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro
für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Historiker Till van Rahden und Philosoph Rainer Forst im Gespräch
FRANKFURT/BAD HOMBURG. Toleranz spielt eine zentrale Rolle in Demokratien: Es geht um die Frage, wie Menschen mit verschiedenen Lebensformen und Werten in einer Gesellschaft zusammenleben können, welche die allgemeine Gleichheit ihrer Mitglieder postuliert. Was aber heißt Toleranz? Wie wird der Begriff philosophisch definiert, und wie wurde er zu unterschiedlichen Zeiten in der Geschichte verstanden? Unter dem Titel „Vielheit und Toleranz. Zum Verhältnis von Universalismus und Verschiedenheit“ diskutieren der Frankfurter Philosoph Prof. Rainer Forst und der in Montreal lehrende Historiker Prof. Till van Rahden am Mittwoch, 19. Juli, 19 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg diese Fragen im Rahmen eines Podiumsgesprächs.
Die Veranstaltung, zu der das Forschungskolleg Humanwissenschaften und sein Forschungsschwerpunkt „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World“ gemeinsam einladen, wird von der Historikerin und Politikwissenschaftlerin Dr. Carlotta Voß moderiert, die gegenwärtig auf Einladung des Justitia Center for Advanced Studies Postdoctoral Fellow am Kolleg ist.
„Angesichts des wachsenden Einflusses der AfD und ihrer ausgrenzenden Ideologie und Fremdenfeindlichkeit ist die Reflexion auf Toleranz und die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft besonders wichtig“, erklärt der Direktor des Kollegs, Prof. Matthias Lutz-Bachmann, im Vorfeld der Veranstaltung. „Dass drei Wissenschaftler:innen, die mit dem Kolleg eng verbunden sind, aus ihren jeweiligen Perspektiven darüber ins Gespräch kommen werden, freut mich sehr.
Rainer Forst war bis 2018 Mitglied im Wissenschaftlichen Direktorium und ist Distinguished Fellow am Kolleg, Till van Rahden ist seit 2021 Senior Fellow, und die Moderatorin Carlotta Voß ist 2022/23 Postdoctoral Fellow am Kolleg“, so Lutz-Bachmann weiter. Rainer Forst lehrt Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität. Schon lange beschäftigt er sich mit dem Begriff der Toleranz, zuerst in seinem Buch Toleranz im Konflikt (2003). Dabei geht es ihm um das Verhältnis von gesellschaftlicher Macht und Toleranz. Im Besonderen untersucht er, wie die Grenzen von Toleranz definiert und vor allem gerechtfertigt werden; aktuelle Beispiele hierfür sind die Diskussionen über das Kopftuchverbot, das Kruzifix in öffentlichen Gebäuden oder die Ehe gleichgeschlechtlicher Personen. Im Gespräch mit Till van Rahden greift er vor allem zwei jüngere Publikationen auf: Die noumenale Republik. Kritischer Konstruktivismus nach Kant, Suhrkamp 2021, und das erste Kapitel von Toleration, Power and the Right to Justification. Rainer Forst in Dialogue, Manchester University Press 2020.
Till van Rahden ist Professor für Deutschland- und Europastudien an der Université de Montréal. Sein Buch Vielheit. Jüdische Geschichte und die Ambivalenzen des Universalismus, Hamburger Edition 2022, beginnt mit einer sprachhistorischen Beobachtung: „Verschiedenheit“ wird bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Begriff „Vielheit“ umschrieben; später ist meist von „Vielfalt“ die Rede. Während „Vielheit“ ein ungeordnetes Nebeneinander von Vielem meint, bezeichnet „Vielfalt“ eine Fülle von verschiedenen Arten, innerhalb derer es eine „Mehrheit“ und eine „Minderheit“ gibt. In seinem Buch untersucht van Rahden anhand von Beispielen aus der Geschichte des jüdischen Kampfes um Emanzipation in Europa Schlüsselbegriffe der Sprache der Verschiedenheit. Daraus leitet er ein sich veränderndes und jeweils folgenreiches Verständnis von Toleranz in der Gesellschaft ab.
Anmeldung
Zur besseren Planung wird um vorherige Anmeldung per Email gebeten: anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor: Thomas Biebricher und sein neues Buch "Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus".
FRANKFURT. Heute ist nicht
mehr sicher, ob die rechte Mitte hält. Setzen ihre Vertreter weiterhin auf
Ausgleich und behutsame Modernisierung? Oder auf polarisierenden Kulturkampf?
Die Identitätskrise der rechten Mitte ist kein exklusiv deutsches Phänomen, wie
nicht zuletzt der Aufstieg Donald Trumps gezeigt hat. Der
Politikwissenschaftler Prof. Thomas Biebricher widmet sich in seinem neuen Buch
dieser internationalen Dimension des Phänomens und zeichnet die turbulenten
Entwicklungen seit 1990 nach. Seine Befunde sind auch deshalb brisant, weil
sich am gemäßigten Konservatismus die Zukunft der liberalen Demokratie
entscheidet. Das Buch ist 2023 im Suhrkamp Verlag in Berlin erschienen. Der
Autor wird am Forschungskolleg Humanwissenschaften mit seiner Kollegin Greta
Wagner über sein Buch diskutieren.
Das Forschungskolleg Humanwissenschaften lädt die interessierte Öffentlichkeit
sehr herzlich zur Diskussion über die Thesen des Buches ein.
Thomas Biebricher
und sein neues Buch "Mitte/Rechts -
Die internationale
Krise des Konservatismus"
Mittwoch, 7. Juni 2023, 19.30 Uhr
Forschungskolleg
Humanwissenschaften der Goethe-Universität
Am Wingertsberg 4,
61348 Bad Homburg vor der Höhe
Die Buchvorstellung wird veranstaltet vom
Forschungsschwerpunkt "Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic
World", der am Forschungskolleg Humanwissenschaften angesiedelt ist. Der
2020 gegründete Schwerpunkt untersucht die Entwicklung, die Potentiale und die
Herausforderungen von Demokratien als Regierungs- und als Lebensformen in
Gegenwart und Geschichte. Beteiligt sind vornehmlich Frankfurter
Wissenschaftler*innen aus den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Der
Schwerpunkt wird von dem Amerikanisten Professor Johannes Völz und dem
Politikwissenschaftler Professor Gunther Hellmann geleitet.
Thomas Biebricher ist seit 2022 Heisenberg Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politische Theorie, Ideengeschichte und Theorien der Ökonomie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er hat mehrere Professuren für Politische Theorie vertreten, u. a. von 2014 bis 2017 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. 2017 habilitierte er sich mit einer Studie zum Neoliberalismus, die 2021 im Suhrkamp Verlag unter dem Titel "Die politische Theorie des Neoliberalismus" auf Deutsch erschien. Von 2020 bis 2022 war er Associate Professor an der Copenhagen Business School.
Greta Wagner ist seit 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut
für Soziologie an der Technischen Universität Darmstadt. Sie war von 2011 bis
2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der
Goethe-Universität Frankfurt am Main und von 2017 bis 2019 am Exzellenzcluster
"Normative Ordnungen" der Goethe-Universität. Im Wintersemester
2022/2023 vertrat sie die Professur für Allgemeine Soziologie/Soziologische
Theorie an der TU Darmstadt. 2017 erschien ihr Buch "Selbstoptimierung.
Praxis und Kritik von Neuroenhancement".
Anmeldung zur Buchvorstellung: Zur besseren
Disposition wird um Anmeldung per E-Mail gebeten: anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.
Die Anmeldung wird registriert, es wird aber keine Anmeldebestätigung versendet.
Weitere Informationen: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Kontakt: Iris Helene Koban, Geschäftsführung
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Mail:
i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de;
Tel.: 06172-13977-10 | Fax: 06172-13977-19; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation,
Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Vortrag und Podiumsdiskussion mit den Co-Autoren des Berichts Johan Rocktröm und Jonathan Donges vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
FRANKFURT. Seit mehr als 50 Jahren setzt sich der Club of Rome, dem Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen aus mehr als 30 Ländern angehören, für die nachhaltige Entwicklung der Menschheit und des Planeten Erde ein. Der erste von ihm beauftragte Bericht erschien 1972 unter dem Titel „Die Grenzen des Wachstums“. Diese Studie über die Zukunft der Weltwirtschaft fand weltweit große Beachtung; nicht zuletzt war sie ausschlaggebend für die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den Club of Rome im Jahr 1973.
2022 ist ein neuer Bericht
erschienen: „Earth for All. Ein Survivalguide für unseren Planeten“. Um diesen
Bericht, der die wichtigsten sozial-ökologischen Maßnahmen skizziert, die das
Überleben der Menschheit ermöglichen würden, geht es
am
Montag, 8. Mai, um 16 Uhr
im
Gebäude „Normative Ordnungen“
auf dem
Campus Westend der Goethe-Universität
(Max-Horkheimer-Straße
2, 60323 Frankfurt am Main).
Der Co-Autor des Berichts und
Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung Prof. Johan Rockström
und sein Kollege Dr. Jonathan Donges werden den Bericht vorstellen.
Anschließend diskutieren
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität und des
Potsdam-Instituts über den Inhalt des Berichts und die darin entwickelten
konkreten Handlungsleitlinien für eine sozial-ökologische Transformation der
Gesellschaft. Auf dem Podium: die Soziologin Prof. Barbara Brandl
(Goethe-Universität), der Klimaforscher Dr. Jonathan Donges (Potsdam-Institut),
der Politikwissenschaftler
Prof. Darrel Moellendorf (Goethe-Universität), der Jurist Prof. Tobias Tröger
(Goethe-Universität), die Physikerin Prof. Dr. Ricarda Winkelmann (Physik,
Potsdam-Institut) und die Nachhaltigkeitsforscherin Prof. Flurina Schneider
(Goethe-Universität und Institut für sozialökologische Forschung Frankfurt),
die die Diskussion auch moderieren wird.
Initiiert wurde die
Veranstaltung von Forscherinnen und Forschern, die sich für die
transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in Frankfurt engagieren: Prof.
Henner Hollert (Biowissenschaften), Dr. Helge Kminek (Erziehungswissenschaft),
Prof. Matthias Lutz-Bachmann (Philosophie), Prof. Darrel Moellendorf
(Politikwissenschaft), Dr. Philipp Schink (Philosophie).
Der einführende Vortrag von
Johan Rockström (online zugschaltet) und Jonathan Donges findet auf Englisch
statt, die anschließende Diskussion auf dem Podium und mit den Zuhörerinnen und
Zuhörern auf Deutsch. Aufgrund von begrenzten Sitzplätzen ist die Teilnahme nur
nach vorheriger Anmeldung möglich (siehe unten).
Plakat
und Buchcover zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/136439450
Anmeldung zum Vortrag bei Ellen Nieß unter ellen.niess@normativeorders.net.
Information:
Beate Sutterlüty
Wissenschaftskommunikation
Forschungskolleg Humanwissenschaften
Telefon 06172 13977-15
Email: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de)
www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Vortrag von Prof. Christian Metz über das weltberühmte Gedicht aus Hölderlins Spätwerk
BAD HOMBURG. Friedrich Hölderlin lebte in den Jahren 1798 bis 1800 und 1804 bis 1806 in Homburg. Zwischen diesen beiden Aufenthalten hat er sein weltberühmtes Gedicht „Patmos“ vollendet, das er dem im Homburger Schloss residierenden Landgrafen Friedrich V. widmete und schenkte. Es ist nach der griechischen Insel Patmos benannt, auf der Johannes der Evangelist seine göttliche Offenbarung erhielt. Wie lässt sich das Gedicht und seine besondere Komposition aus der lokalen Homburger Konstellation und Perspektive verstehen?
Dieser Frage geht der Literaturwissenschaftler und -kritiker Prof.
Christian Metz in einem öffentlichen Vortrag mit dem Titel „‚Patmos’ in
Homburg. Die lokale Konstellation eines weltberühmten Gedichtes“
am
Freitag, 24. März, um 18 Uhr
im
Forschungskolleg Humanwissenschaften
(Am
Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe)
nach. Der Frankfurter Literaturwissenschaftler Prof. Achim
Geisenhanslüke führt in das Thema des Abends ein. Anschließend entfaltet
Christian Metz eine Homburger Perspektive auf „Patmos“, indem er einen Bogen
spannt von der Ankunft des Gedichts in Homburg im Jahr 1803 bis zu Horst
Hoheisels Kunstwerk „Patmos, eine Spur von Hölderlin“ von 1989, das die Gruft
der Landgrafen von Homburg in der Bad Homburger Schlosskirche abdeckt.
Christian Metz ist Literaturkritiker und Professor für
Neuere Deutsche Literatur an der Universität Aachen. Der gebürtige Bad
Homburger war viele Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Goethe-Universität tätig und zugleich Geschäftsführer des Fortbildungsprogramms
„Buch- und Medienpraxis“ (2003 bis 2010). Vertretungsprofessuren und
Lehraufträge führten ihn nach Berlin, Münster, Zürich, Wien und München. Als
Literaturkritiker schreibt er für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und für
den Deutschlandfunk. 2020 wurde er mit dem Alfred-Kerr-Preis für
Literaturkritik ausgezeichnet.
Der Vortrag beschließt einen Workshop am Forschungskolleg
Humanwissenschaften, den Prof. Achim Geisenhanslüke und Dr. Thomas Schröder vom
Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der
Goethe-Universität leiten. Seit dem Hölderlin-Jahr 2020/21 finden jährlich
Workshops über „Hölderlins Homburger Arbeiten oder Die Revolution der
poetischen Sprache“ statt, die Hölderlin-Forscher zum regelmäßigen Austausch über
das Spätwerk des Dichters in Bad Homburg zusammenbringen. In diesem Jahr nehmen
u.a. Prof. Klaus-Michael Bogdal (Bielefeld), Prof. Anja Lemke (Köln), Prof.
Alexander Honold (Basel) und der Referent des Abendvortrags Prof. Christian
Metz (Aachen) teil.
Anmeldung
zum Vortrag: Um
vorherige Anmeldung per Email an anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de wird gebeten.
Weitere
Informationen: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Die Universitätsbibliothek Frankfurt im Strategie- und Transformationsprozess: Direktorin Daniela Poth spricht im neuen UniReport darüber, wo es hingehen soll.
FRANKFURT. Die
Herausforderungen sind gewaltig, vor allem die Digitalisierung hat für einen
gewaltigen Veränderungsdruck gesorgt: Wie sieht die Zukunft der
wissenschaftlichen Bibliotheken aus? Im Spätherbst 2021 machte sich die
Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg auf den Weg: Es sollte eine
eigene Strategie entwickelt werden, um die Institution gut für die Zukunft
aufzustellen. Noch stärker als in der Vergangenheit soll die Bibliothek zu
einem Knotenpunkt des interdisziplinären Austauschs und der Wissenschaftsunterstützung
werden. Mitarbeitende und Expert*innen waren im Prozess involviert, am Ende
stand das „strategische Zielbild 2032“. Nun geht es um die Umsetzung, erste
Schritte sind getan.
Daniela Poth, Direktorin der Universitätsbibliothek, spricht im Interview mit
dem UniReport über den Strategie- und Transformationsprozess, über die
technologische Entwicklung, über das veränderte Nutzerverhalten und die neuen
Anforderungen an die Kompetenz ihrer Mitarbeitenden. Auch wenn die Bibliothek
der Zukunft als ein sich ständig verändernder Organismus gedacht werden sollte:
In der Rolle einer Universitätsbibliothek in der Informationsversorgung sieht
Poth zugleich ein Kontinuum: Die Rolle „beinhaltet weiter das Auswählen,
Bereitstellen und Kontextualisieren von Informationen, um unseren Nutzenden
Orientierung zu geben“, so Daniela Poth im neuen UniReport.
Studium,
Lehre und Qualifikation
International
Bibliothek
Der
UniReport 1/2023 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe
UniReport online - Wie finden Sie unsere Artikel im Netz? Ganz einfach:
Schauen Sie doch einmal ins Webmagazin der Goethe-Universität. Auf www.aktuelles.uni-frankfurt.de/unireport können Sie
einen Großteil der Artikel aus der Printausgabe auch online lesen.
Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales wird künftig von deutsch-französischer Doppelspitze geleitet
Das Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (Deutsch-französisches Institut für Geschichts- und Sozialwissenschaften) hat eine neue Leitung: Nach elf Jahren hat Prof. Pierre Monnet den Stab in die Hände der Historikerin Prof. Xenia von Tippelskirch und des Historikers Dr. habil. Falk Bretschneider übergeben.
FRANKFURT.
„Frankreich ist Ihnen zu großem Dank verpflichtet“: Um das zu sagen, war der
französische Botschafter S.E. François Delattre eigens aus Berlin angereist.
Seine Worte galten Prof. Pierre Monnet, dem scheidenden Leiter des Institut
franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS / Institut
français Frankfurt). Bei einer Feier im Trude Simonsohn und Irmgard
Heydorn-Saal auf dem Campus Westend wurde Monnet verabschiedet, die neue
Doppelspitze vorgestellt. Künftig werden Prof. Xenia von Tippelskirch und Dr.
habil Falk Bretschneider, beide Geschichtswissenschaftler, die Geschicke des
Instituts lenken.
Der Mittelalter-Historiker Pierre Monnet war von 2011 bis
2022 Direktor des Instituts, das zunächst Institut français d'histoire en
Allemagne hieß, 2015 dann zum Institut franco-allemand de science historiques
et sociales wurde. 2013 erhielt Monnet eine Kooperationsprofessur an der
Goethe-Universität. Seit 2005 bereits hatte er eine Professur an der École des
hautes études en sciences sociales (EHESS) inne. Unter Monnets Leitung wurden
sowohl die wissenschaftlichen Projekte und Netzwerke des Instituts
weiterentwickelt als auch die Wirkung in die Frankfurter Stadtgesellschaft
verstärkt mit Formaten wie dem „Café Europa“ in der Romanfabrik und den
EuropaDialogen im Rahmen des Forschungskollegs Humanwissenschaften. Die
Vertiefung und Verdichtung der deutsch-französischen Zusammenarbeit habe sich
wie ein roter Faden durch Monnets Amtszeit gezogen, fasste Prof. Christophe
Duhamelle, Direktor des Centre interdisciplinaire d'études et de recherches sur
l'Allemagne Paris, das Wirken Monnets in seiner Laudatio zusammen.
„Die Goethe-Universität dankt Herrn Monnet für sein langjähriges
Engagement beim Aufbau des IFRA und wünscht der neuen deutsch-französischen
Doppelspitze, die das Institut in die Zukunft führen wird, viel Ehrgeiz,
Energie und Erfolg bei der Umsetzung ihrer Vorhaben. Das IFRA ist unser klares
Bekenntnis zur deutsch-französischen Wissenschaftskooperation und zur
strategischen Partnerschaft mit der EHESS. Durch die Forschungsschwerpunkte des
IFRA ergeben sich Synergien mit universitätsweit verfolgten Themen der
Goethe-Universität und im Rahmen der Rhein-Main-Universitätsallianz und in
Frankreich“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff und
ergänzte: „Unser Tun hat starke Signalwirkung und wird positive Entwicklungen
im Europäischen Forschungsraum fördern.“
Das IFRA-SHS / Institut français Frankfurt ist eine
deutsch-französische Einrichtung, die vom französischen Außen- und
Europaministerium (MEAE), der Goethe-Universität und der École des hautes
études en sciences sociales (EHESS) Paris getragen wird. Es erfüllt einerseits
Forschungsaufgaben und fördert den wissenschaftlichen Austausch zwischen
Deutschland und Frankreich im Bereich der Geistes-und Sozialwissenschaften, ist
andererseits aber auch als Institut français Frankfurt ein französisches
Kulturinstitut, das sich mit einem reichhaltigen Kulturprogramm ganzjährig an
ein breites Publikum wendet. Mit seiner deutsch-französischen Direktion, seinem
internationalen Team und seinem dichten Netz an Kooperationspartnern ist es ein
wichtiger Bestandteil des deutsch-französischen sowie europäischen Wissenschaftsaustauschs
und der interkulturellen Zusammenarbeit.
Nachdem der bisherige Direktor Pierre Monnet von der französischen
EHESS aus abgeordnet worden war, teilen sich künftig Falk Bretschneider von der
EHESS und Xenia von Tippelskirch von der Goethe-Universität die Verantwortung
für das Institut.
Xenia von Tippelskirch, Jahrgang 1971, arbeitet seit
Ende 2022 als Professorin für Geschichtswissenschaften an der
Goethe-Universität. Ihr Schwerpunkt ist die Kultur- und Religionsgeschichte der
Frühen Neuzeit, insbesondere hat sie zu Frömmigkeitspraktiken und
Wissenstransfer zwischen Frankreich und dem Alten Reich gearbeitet. Falk
Bretschneider, Jahrgang 1974, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in
Frankreich und befasst sich in seiner Forschung vor allem mit der Geschichte
des Alten Reichs sowie mit der Geschichte der frühneuzeitlichen Strafjustiz.
Sowohl Tippelskirch als auch Bretschneider sind seit langem in der
deutsch-französischen Wissenschaftskooperation engagiert, u.a. bei der Leitung
des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs „Unterschiede denken“, dessen
Partner zukünftig auch die Goethe-Universität werden soll. Unter ihrer Leitung
werden zwei zentrale Forschungsachsen die Arbeit des IFRA-SHS in den kommenden
Jahren bestimmen: Das Verbundprojekt „Dynamiken des Religiösen“ und das Projekt
„Imperiale Räume“. Daneben gibt es zahlreiche weitere Projekte am Institut,
viele davon werden mit Partnereinrichtungen in Deutschland oder Frankreich
durchgeführt.
Bei der Feier im Casinogebäude waren rund 90 Gäste anwesend,
darunter zahlreiche Forscherinnen und Forscher aus der Universität, aber auch
etliche Frankfurter Kulturschaffende.
Bilder zum Download: www.uni-frankfurt.de/131906314
Bildtexte:
Bild 1: Matthieu Osmont, Direktor des Institut français Bonn und Attaché
der frz. Botschaft, Dr. Leopoldo Iribarren. Vizepräsident Internationales der
École des hauts études en sciences sociales Paris, S.E. François Delattre,
französischer Botschafter in Deutschland, Prof. Xenia von Tippelskirch, Prof.
Pierre Monnet, Unipräsident Prof. Enrico Schleiff, Ilde Gorguet, frz.
Generalkonsulin Frankfurt, Dr. habil. Falk Bretschneider, Prof. Rainer Maria
Kiesow, Vizepräsident Forschung der École des hautes études en sciences
sociales. (Foto: Jürgen Lecher)
Bild
2: Die neue Doppelspitze des Institut franco-allemand: Falk Bretschneider und
Xenia von Tippelskirch. (Foto: Jürgen Lecher)
Bild
3: Die neue Doppelspitze mit ihrem Amtsvorgänger: Falk Bretschneider und Xenia
von Tippelskirch mit Pierre Monnet (Mitte). (Foto: Jürgen Lecher)
Weitere Informationen
Dominique
Petre
Kulturbeauftragte
IFRA-SHS / Institut français Frankfurt
dominique.petre@institutfrancais.de
Telefon
+49 69 798-31900
https://ifra-francfort.fr/de/forschung-1
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de