Feb 25 2005

Piergiuseppe und Barbara Scardigli errichten Stiftungsfonds für die Geisteswissenschaften

„Danke, Frankfurt – Danke, Universität Frankfurt!“

FRANKFURT. „Grazie, Francoforte; Grazie, Università di Francoforte“ – mit diesen Worten beendete Professor Piergiuseppe Scardigli seine kurze Ansprache anlässlich der Errichtung seines Stiftungsfonds für die Geisteswissenschaften.

Ziel des vom Professorenehepaar Piergiuseppe und Barbara Scardigli errichteten Stiftungsfonds ist die Förderung von wissenschaftlichen Projekten in jenen Disziplinen, die sich als Geisteswissenschaften mit den Kulturen Europas beschäftigen: Mit den antiken, mittelalterlichen und modernen Sprachen und Literaturen, mit der allgemeinen Geschichte und dem Recht, mit der Philosophie, der Archäologie, der vergleichenden Religionsgeschichte, der Kunst- und der Wissenschaftsgeschichte dieses Kontinents. Der Stiftungsfond ist innerhalb der Universitätsstiftung Frankfurt am Main angesiedelt. Somit kommen die Erträge wissenschaftlichen Projekten der Johann Wolfgang Goethe-Universität zugute.

Die Althistorikerin Barbara Scardigli machte 1956 am Gagern-Gymnasium in Frankfurt am Main ihr Abitur und studierte bis 1962 klassische Philosophie und alte Geschichte, unter anderem in Frankfurt. Zurzeit lehrt sie an der Universität Siena. Piergiuseppe Scardigli war bis zu seiner Emeritierung 1996 ordentlicher Professor für Germanische Philologie an der Universität Florenz. Seit über vierzig Jahren pflegt Piergiuseppe Scardigli die Zusammenarbeit mit der Johann Wolfgang Goethe-Universität, insbesondere mit den Instituten für Altgermanistik und der Römischen Provinzialwissenschaft. Angesichts dieser Verbundenheit zu Frankfurt und seiner Universität hat sich das Ehepaar Scardigli zu der Errichtung des Stiftungsfonds im Rahmen der Universitätsstiftung entschlossen.

Hilmar Kopper, Vorsitzender des Vorstandes der Freunde und Förderer der Universität und der Universitätsstiftung Frankfurt am Main, der aus Anlass der Errichtung des Stiftungsfonds zu einem Essen eingeladen hatte, dankte dem Ehepaar für die großzügige Geste. Er hoffe, dass hiermit ein Zeichen zur Nachahmung gesetzt werde, besonders den Geisteswissenschaften weitere finanzielle Förderung zukommen zu lassen, betonte Hilmar Kopper.

Prof. Rudolf Steinberg, Präsident der Universität, schloss sich erfreut dem Dank an. Gerade die Geisteswissenschaften erführen zurzeit nicht die Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die ihnen zukommen müsse. Mit Hilfe des Stiftungsfonds und seiner Förderung der Geisteswissenschaften könne die Zielsetzung gefördert werden, umfassende Bildung zu vermitteln, und den Auftrag der großen Universitäten nicht nur auf die Ausbildung zu beschränken. Damit stehe man ganz in der Tradition Alexander von Humboldts, für den Bildung für die Wissenschaft auch Charakterbildung gewesen sei – was gerade in der heutigen Zeit von großer Bedeutung sei. Präsident Steinberg betonte gegenüber dem Ehepaar Scardigli: „Der Stiftungsfonds unterstützt die Johann Wolfgang Goethe-Universität in bester Weise bei ihren Anstrengungen, die Geisteswissenschaften besonders im Sinne der europäischen Tradition weiter zu fördern.“

Weitere Informationen: Alexander Trog, Geschäftsführer der Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main e.V., Telefon: 069 / 910-34062 oder -47801, E-mail: petra.dinges@db.com