Okt 23 2010

Jubiläum der Rolf Sammet-Gastprofessur - eine der ältesten an der Goethe-Universität

25 Jahre Sternstunden der Chemie und Medizin

FRANKFURT. Die Rolf Sammet-Stiftungsgastprofessur, eine der ältesten Gastprofessuren an der Goethe-Universität, hat im Laufe ihres 25jährigen Bestehens herausragende Forscher der Natur- und Lebenswissenschaften nach Frankfurt geführt. Fünf der insgesamt 30 Gastwissenschaftler waren bereits Nobelpreisträger, als sie die Einladung annahmen, fünf weiteren wurde der Preis in den folgenden Monaten oder Jahren zuerkannt. Die Goethe-Universität und die Aventis Foundation feiern die „Sternstunden der Chemie und Medizin“ heute in einem Symposium, bei dem drei Nobelpreisträger und ehemalige Gastprofessoren die Höhepunkte ihrer Forschung Revue passieren lassen: Jean-Marie Lehn, Venki Ramakrishnan und Gerhard Ertl.

Der Fokus der Rolf Sammet-Gastprofessur liegt auf der Lehre. So sind die international renommierten Gastwissenschaftler aufgefordert, ihr Forschungsgebiet und die neusten Erkenntnisse in kompakter Form darzustellen. „Vor 25 Jahren, als die Hoechst AG die Gastprofessur stiftete, war dies ein innovativer Ansatz: Anstatt nur einige wenige Doktoranden ins Ausland zu schicken, holten wir die Experten für zwei Monate nach Frankfurt“, erinnert sich Prof. Gerhard Quinkert, auf dessen Betreiben die Gastprofessur ins Leben gerufen wurde.

Die Studierenden und Nachwuchswissenschaftler der naturwissenschaftlichen Fächer haben von der Rolf Sammet-Gastprofessur in hohem Maße profitiert. Nicht wenige wurden durch Begegnungen mit hervorragenden Wissenschaftlern zu Forschungsaufenthalten in den Laboratorien der Gastprofessoren angeregt. Ebenso ging ein Standardwerk der Organischen Chemie, verfasst durch den jetzt emeritierten Prof. Gerhard Quinkert, aus diesem fachlichen Austausch hervor.

Inhaltlich konzentriert sich die Gastprofessur inzwischen auf die Lebenswissenschaften, die auch der Schwerpunkt des Frankfurter Exzellenzclusters „Makromolekulare Komplexe“ sind. Prof. Harald Schwalbe, Sprecher des Exzellenzclusters, ist überzeugt: „Die Gastprofessuren werden in den stärker international ausgerichteten Curricula in Chemie, Biologie und Biochemie weiter an Bedeutung gewinnen. Den direkten Kontakt zwischen dem Preisträger und den Studierenden zu ermöglichen, ist auch heute einmalig und kann für eine Forscherkarriere prägend sein“.

Der Rolf Sammet-Fonds wird heute von der Aventis Foundation betreut. Das Symposium zum 25jährigen Bestehen der Rolf Sammet-Stiftungsgastprofessur wird von sanofi aventis gesponsert.

Informationen: Prof. Harald Schwalbe, Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29737; schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de