Jun 23 2009

Goethe-Universität, Forschungsinstitut Senckenberg und Gesellschaft für Didaktik der Biowissenschaften laden zu Festtagung zum Darwin-Jahr

Bildung und Evolution

FRANKFURT. 2009 ist ein doppeltes Darwin-Jubiläumsjahr: Vor 200 Jahren wurde der englische Naturforscher geboren und vor 150 Jahren erschien sein bahnbrechendes Buch ‚On the Origin of Species by Means of Natural Selection’. Dieses Grundlagenwerk enthält Darwins streng naturwissenschaftliche Erklärung für die Entstehung der Vielfalt des Lebens und bildet somit die Grundlage der modernen Evolutionsbiologie. Dennoch wird die Evolutionstheorie gerade in letzter Zeit von unterschiedlichen Seiten angezweifelt oder sogar bekämpft. Im Rahmen der Charles Darwin gewidmeten Festtagung ‚Bildung und Evolution‘, die die Gesellschaft für Didaktik der Biowissenschaften in Kooperation mit dem Institut für Didaktik der Biowissenschaften der Goethe-Universität sowie dem Naturmuseum und Forschungsinstitut Senckenberg veranstaltet, werden von renommierten Autoren verschiedene Aspekte des Evolutionsgedankens aufgegriffen,

am: Freitag, den 26. Juni 2009, ab 14 Uhr und
Samstag, den 27. Juni 2009, ab 10 Uhr

Ort: Festsaal, Naturmuseum und Forschungsinstitut Senckenberg Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt.

Am Freitag referieren zunächst Prof. Ernst Peter Fischer (Universität Konstanz) über die von Darwin etablierten Fachbegriffe und ihre Anwendung und Prof. Jörg Soppa (Goethe-Universität) über die Entstehung des Lebens. Im Anschluss stellen Prof. Friedemann Schrenk und Prof. Hans Peter Klein (Forschungsinstitut Senckenberg, Goethe-Universität) mit dem neu überarbeiteten Lernkoffer zum Thema ‚Hominidenevolution‘ eine Bildungsoffensive für Afrika vor. Prof. Josef Helmut Reichholf von der Zoologischen Staatsammlung in München berichtet über Darwin und die sexuelle Evolution und Prof. Volker Mosbrugger (Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg) beleuchtet die Themen Evolution, Mensch und Kultur.

Der zweite Themenschwerpunkt der Tagung bezieht sich auf ein ebenfalls viel diskutiertes Thema: Bildung. Nach TIMMS, IGLU und PISA steht das deutsche Bildungssystem am Pranger. Mit der Umstellung von inhaltlichem Wissen auf ‚Kompetenzen’ und der Durchsetzung von Bildungsstandards soll der schulische Unterricht entscheidend verbessert werden. Diese eingreifende Reform verdient es, kritisch beobachtet zu werden. Kann mit Bildungsstandards erreicht werden, was mit ihnen versprochen wird und trifft ‚Kompetenzorientierung‘ überhaupt das gegenwärtige Strukturproblem des Unterrichts, nämlich den Mangel an erschließendem Verstehen?

Namhafte Autoren aus den Bildungs- und Neurowissenschaften referieren zu diesem Themenkomplex am zweiten Tag der Tagung, wie Prof. Manfred Spitzer, der mit seinem Vortrag ‚Lernfach Biologie’ den zweiten Tag eröffnet. Prof. Jürgen Bereiter- Hahn (Goethe-Universität) greift daraufhin das Thema ‚Freiheit – evolutionsbiologische Grundlagen der Autonomie’ auf, ehe mit den beiden Bildungswissenschaftlern Prof. Andreas Gruschka (Goethe-Universität) und Prof. Rainer Dollase (Universität Bielefeld) die Themen ‚Verstehen von Inhalt und Methode im Unterricht – empirische Beobachtungen’ und ‚Psychologie der Didaktik – Die Didaktik der Biologie im Zentrum von Optimierungshoffnungen’ eine kritische Analyse der derzeitigen Bildungsoffensive erfolgt. Das Programm renommierter Wissenschaftler aus den Fach- und Bildungswissenschaften wendet sich an alle an diesen Themen interessierten Personen aus den Fachwissenschaften, den Bildungswissenschaften, der Fachdidaktik und der interessierten Öffentlichkeit, insbesondere auch an Lehrer. Im Rahmen zusätzlicher Workshops werden gerade auch für Lehrer verschiedene Workshops im Rahmen der Lehrerfortbildung angeboten. Der Tagungsbeitrag von 25 Euro für die gesamte Tagung wurde bewusst niedrig gehalten, um allen Interessierten eine Teilnahme an der Festtagung zu ermöglichen.

Informationen Prof. Hans Peter Klein und Vilma de Buhr, Institut für Didaktik der Biowissenschaften, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-28150/-22591, h.p.klein@bio.uni-frankfurt.de, debuhr@bio.uni-frankfurt.de.