​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

 

Apr 30 2024
11:18

Baker McKenzie-Preis 2023 für zwei herausragende wirtschaftsrechtliche Dissertationen

Ausgezeichnete Forschung zu Umweltregulierung und Kreditwürdigkeit

Dr. Julia Hoffmann und Dr. Philipp Sebastian Tilk erhalten den diesjährigen Baker McKenzie-Preis für ihre herausragenden Dissertationen in der Rechtswissenschaft. In ihrer Forschung haben sie sich mit der Standardsetzung im Umweltrecht bzw. mit der Kreditwürdigkeitsprüfung bei Verbraucherdarlehen befasst. Die Ehrung findet am kommenden Freitag statt.

FRANKFURT. Seit 1988 vergibt die Anwaltskanzlei Baker McKenzie den mit 6.000 Euro dotierten Preis für Doktorarbeiten und Habilitationsschriften am Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität, die sich mit wirtschaftsrechtlichen Fragen befassen und mit der Note „summa cum laude“ bewertet wurden. 

Dr. Julia Hoffmann wird ausgezeichnet für ihre Dissertation „Die Standardsetzung der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaften des Umweltrechts – Zulässigkeit, Grenzen und Folgen informeller Gesetzeskonkretisierung“. „Behörden stehen, v.a. im Umweltrecht, immer wieder vor folgendem Problem: Sie müssen konkrete technische Anforderungen ihren Entscheidungen zugrunde legen, die sie jedoch nicht selbst ermitteln können. Der Blick in die Vorstellungen anderer Behörden erfolgt in der Verfassung z.B. der Papiere der umweltrechtlichen Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaften“, erklärt die Betreuerin der Arbeit, Prof. Indra Spiecker gen. Döhmann. Julia Hoffmann zeige in ihrer Arbeit, „wie wenig die Versuche, unbestimmte Rechtsbegriffe kontrollierbar zu machen, den Anforderungen an moderne Normbildungspraktiken genügen können. Die Dissertation bringt die Wissenschaft und Praxis gerade im sensiblen Umweltregulierungsbereich erheblich weiter.“ 

Dr. Philipp Sebastian Tilk erhält den Preis für seine Dissertation mit dem Titel „Die Quantifizierung des Vertrauens – Eine Untersuchung der Transparenzanforderungen an das Kreditscoring vor dem Abschluss von Allgemein-Verbraucherdarlehensverträgen am Maßstab des Bankaufsichts- und Datenschutzrechts“. Die Betreuerin des Werks, Prof. Katja Langenbucher, weist darauf hin, dass es um die doppelte Funktion der Kreditwürdigkeitsprüfung geht. Diese hat einerseits mit dem Geschäftsmodell der Bank und deren Eigenkapitalunterlegung zu tun, andererseits mit der verbraucherzentrierten Prüfung, ob eine Überschuldung droht: „Die Problemstellung ist vor allem im Kontext der KI-gesteuerten und auf sogenannten alternativen Daten beruhenden Kreditwürdigkeitsbeurteilung in den Fokus einer hoch aktuellen global geführten Debatte geraten. Der EuGH hat gerade zur SchuFa geurteilt, und der europäische Gesetzgeber griff das Problem im Kontext des Verordnungsentwurfs für ein KI-Gesetz wie auch bei der Novellierung der Verbraucherkreditrichtlinie auf.“ Philipp Sebastian Tilk habe in seiner Arbeit den Komplex Scoring und Transparenz auf breiter interdisziplinärer Grundlage bearbeitet und durchweg sorgfältig begründete Vorschläge abgeliefert.“ 

„Der Baker McKenzie-Preis ist seit mehr als 35 Jahren fester Bestandteil unserer Nachwuchsförderung“, sagt Prof. Marc Gabriel, der in der Auswahlkommission des Forschungsausschusses der Goethe-Universität die preisstiftende Kanzlei Baker McKenzie vertritt. „Unserer Kanzlei ist es seit jeher ein Anliegen, Nachwuchsjuristinnen und -juristen gezielt zu fördern, zuletzt mit dem Stipendium für Chancengleichheit. Mit diesem Stipendium, das Baker McKenzie 2022 als erste Kanzlei eingeführt hat, fördern wir jährlich 20 Jurastudierende, denen wegen kultureller, finanzieller oder familiärer Gründe der Zugang zum Juralernen erschwert ist.“

Prof. Dr. Marc Gabriel ist Partner bei Baker McKenzie. Er wird den Preis am Freitag, 3. Mai, während der Promotionsfeier im Casino-Gebäude auf dem Campus Westend überreichen.

Über Baker McKenzie
Als eine der führenden deutschen Anwaltskanzleien berät Baker McKenzie nationale und internationale Unternehmen und Institutionen auf allen Gebieten des Wirtschaftsrechts. In mehr als 70 Büros weltweit arbeitet die Kanzlei zusammen mit ihren Mandanten an praxisnahen Lösungen. Allein in Deutschland sind rund 200 Anwältinnen und Anwälte in mehreren Großstädten für die Kanzlei tätig. 

Publikation
Julia Hoffmann, Verwaltungskooperative Standardsetzung. Die Praxis der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaften der Umweltministerkonferenz. Baden-Baden (Nomos) 2023, 309 Seiten.
ISBN 978-3-8487-7437-1

Philipp Tilk, Die Quantifizierung des Vertrauens. Eine Untersuchung der Transparenzanforderungen an das Kreditscoring vor dem Abschluss von Allgemein-Verbraucherdarlehensverträgen am Maßstab des Bankaufsichts- und Datenschutzrechts. Berlin (Duncker & Humblot) 2024, 392 Seiten. 
ISBN-13: 978-3-428-19084-3

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/151311702

Bildtext
Bild 1: Dr. Julia Hoffmann, Bildautor: Alexander Benecke
Bild 2: Philipp Sebastian Tilk, Bildautor: privat

Weitere Informationen
Iris Meinking
Senior Manager
HR Communications
Telefon 069 29908-322
iris.meinking@bakermckenzie.com


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de