​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – 2013– Suche

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

Sonstige

Dez 11 2013
15:15

Universität des 3. Lebensalters: nachberufliche Bildung wird immer stärker nachgefragt.

Zahl der älteren Studierenden an der Goethe-Universität gestiegen

FRANKFURT. Auch in diesem Semester ist die Studierendenzahl der Universität des 3. Lebensalters (U3L) angestiegen. Inzwischen besuchen mehr als 3.500 Wissensdurstige die über 110 Vorlesungen und Seminare. Die E-Learning-Plattform OLAT der Goethe-Universität erfreut sich auch bei U3L-Studierenden steigender Beliebtheit. Mehr als ein Drittel der späten Studierenden arbeiten  auf dieser Plattform mit eingestellten Skripten bzw. tauschen sich in selbst eingerichteten Arbeitsgruppen aus.

Sorgen, dass die älteren Studierenden den jungen die ohnehin knappen Studienplätze streitig machen könnten, sind unbegründet. Denn bei den Veranstaltungen der U3L handelt es sich zum allergrößten Teil um eigene Veranstaltungen, die unabhängig von den Studiengängen der Goethe-Universität angeboten werden. Das gesamte Programm der U3L kann sogar von den regulären Studierenden kostenlos besucht werden. Das wird durchaus in Anspruch genommen und führt zu interessanten Begegnungen zwischen Jung und Alt.

Ein besonderes Angebot an der U3L ist der gerade gestartete Strukturierte Studiengang „Das Öffentliche und das Private“, der u.a. Bezug nimmt auf die aktuellen Debatten über Datenschutz und Privatsphäre im Kontext der Neuen Medien. Dabei haben die Studierenden Gelegenheit, sich beispielsweise über den geschichtlichen und kulturellen Vergleich mit Konzepten des Privaten und Öffentlichen auseinanderzusetzen und nach fünf Semestern ein auf die U3L zugeschnittenes Zertifikat zu erwerben.

Als „Erst-Semester“ haben sich aktuell 280 an nachberuflicher Bildung Interessierte neu eingeschrieben. Die über 3.500 U3L-Studierenden sind zu etwa 60 Prozent weiblich. Ihr Durchschnittsalter liegt bei 64 Jahren. Starre Altersgrenzen gibt es für ein U3L-Studium nicht: das Altersspektrum reicht von 50 bis über 90 Jahren. 15 Studierende sind jünger als 50, 165 Studierende sind älter als 80  und 6 sogar älter als 90 Jahre.

An der Nachfrage der U3L in Frankfurt aber auch andernorts zeigt sich ganz deutlich, dass der Anteil aktiver und bildungsinteressierter älterer Menschen wächst. Daher ist es ein Gebot der Zeit,  Studienangebote für nachberuflich Studierende weiter auszubauen. So lautet auch der Tenor der „Oldenburger Erklärung zur Förderung der wissenschaftlichen Weiterbildung Älterer der BAG WiWA“, die von der U3L mitgetragen wird. Die Bundesarbeitsgemeinschaft wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere (BAG WiWA) setzt sich aus über 50 Einrichtungen zusammen, die an den Hochschulen in der Bundesrepublik wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere organisieren. „Wir wollen mit der Oldenburger Erklärung die erfolgreiche Arbeit an den Hochschulen im Bereich der akademischen Bildung im Alter herausstellen und zugleich betonen, dass wir einen steigenden Bedarf an Forschung und Praxisentwicklung sehen.“, erklärt Silvia Dabo-Cruz, die Leiterin der Geschäftsstelle der U3L, die zur Zeit den Vorsitz der BAG WiWA innehat. Der vollständige Text der „Oldenburger Erklärung“ der BAG WiWA, die der Deutschen Gesellschaft für wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium e.V. (DGWF) angehört, findet sich online unter: www.bagwiwa.de/files/20131029Oldenburger%20Erkl%C3%A4rung.pdf

Die Universität des 3. Lebensalters ist eine Bildungsinstitution an der Goethe-Universität, die besonders ältere Erwachsene anspricht, die sich innerhalb eines akademischen Rahmens mit Fragen der Wissenschaft und Bildung auseinandersetzen und an der eigenen Weiterbildung arbeiten wollen

Kontakt:
Claudia Koch-Leonhardi, Tel.(069)798 28861; koch-leonhardi@em.uni-frankfurt.de;

www.u3l.uni-frankfurt.de

Personalia/Preise

Jul 18 2013
09:12

Berndt Dugall wurde im festlichen Rahmen die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Biowissenschaften der Goethe-Universität verliehen

Feierlicher Abschied für langjährigen Leiter der Universitätsbibliothek

FRANKFURT.  Seit 1988 amtiert er als Direktor der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Ende September geht er in den Ruhestand. Um das Wirken von Berndt Dugall angemessen zu würdigen, fand auf dem Campus Riedberg im Otto-Stern-Zentrum eine Abschiedsfeier statt.  Im Rahmen dieser Feierlichkeit erhielt Dugall die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Biowissenschaften.

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch den Präsidenten der Goethe-Universität, Prof. Werner Müller-Esterl, sprachen Ministerialdirigentin Irene Bauerfeind-Roßmann vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Dr. Anne Lipp von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Dr. Peter Reuter von der Hessischen Bibliotheksdirektorenkonferenz sowie Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, Vorsitzender des Bibliotheksbeirats, jeweils ein kurzes Grußwort. Den Festvortrag „Die beidseitige befruchtende Verbindung von Wissenschaft und Praxis“ hielt Prof. Dr. Wolfgang König, Geschäftsführender Direktor des House of Finance.

Fortentwicklung: UB wird zu einer der größten Forschungs- und Bestandsbibliotheken in Deutschland

In die Amtszeit von Berndt Dugall fiel die Überführung der Stadt- und Universitätsbibliothek (StUB) aus der Trägerschaft der Stadt Frankfurt am Main in die des Landes Hessen auf der Grundlage des Kulturvertrags. Damit war der Weg frei für die Integration der StUB mit der Senckenbergischen Bibliothek zur Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, die unter seiner Leitung fristgerecht Ende 2004 abgeschlossen wurde. 

Bereits in den 1990er Jahren hatte Dugall auf der Basis einer Evaluation durch den Wissenschaftsrat mit grundlegenden und wegweisenden  Reformen  im Bereich des gesamten Frankfurter universitären Bibliothekssystems begonnen.  In der Folge wurden bis 2012 ca. 150 dezentrale Bibliotheken zu 6 Bereichsbibliotheken zusammengelegt, von denen inzwischen drei Neubauten erhielten. Daraus und aus dem Umstand des Stellflächenmangels resultierten unzählige Bibliotheksumzüge, die für Außenstehende meist nahezu geräuschlos verliefen.

Die Fortentwicklung der Bibliothek zu einer der größten Forschungs- und Bestandsbibliotheken in Deutschland lässt sich vor allem an der Entwicklung der Medieneinheiten ablesen: 3,9 Mio. Medieneinheiten (1988)  stehen heute 9,0 Mio. gegenüber. Für Berndt Dugall war die Einführung von EDV-gestützten Geschäftsgängen in allen Bereichen der Bibliothek ein wichtiges Anliegen. Für den Nutzer wurde dies z.B. in der Digitalisierung der Zettelkataloge sichtbar, wodurch 2002 der Umbau der Eingangshalle (Einrichtung elektronischer Arbeitsplätze und ein kleines Cafe) erfolgen konnte, was von der Hessischen Architektenkammer mit einem Preis bedacht wurde.

Die Zahl der Ausleihen/Bestellungen erhöhte sich in seiner Ära von jährlich 1,2 Mio. (1988) auf 1,57 Mio. Hinzu kommen außerdem die Nutzungen der zahlreichen Online-Medien. Hier setzte sich Dugall von Anbeginn der digitalen Transformation wissenschaftlicher Literatur konsequent für eine optimale elektronische Literaturversorgung der Goethe-Universität und darüber hinaus ein. So beschloss 1999 das Land Hessen auf seine Initiative die Einrichtung einer Konsortialgeschäftsstelle. Die Leitung liegt seit Anbeginn bei Berndt Dugall, der in dieser Funktion unzählige Verhandlungen mit großen internationalen Verlagen führte (z.B. Elsevier, Springer, Wiley usw.). Die daraus resultierende Verbesserung im Bereich von Online-Zeitschriften blieb auch an den Fachbereichen nicht unbemerkt. 

O-Töne zur Verabschiedung von Berndt Dugall:

Prof. Dr. Michael Göbel, Professor für Organische Chemie und Vorsitzender der Bibliothekskommission des Fachbereichs Biochemie, Chemie und Pharmazie: „Besonders hervorzuheben sind Berndt Dugalls Verdienste bei der Einrichtung der Nationallizenzen durch die DFG. Jedes Mal wenn wir Nutzer einen digitalisierten Artikel aus der Zeit vor 1996 aufrufen und ihn ohne Formalitäten, Wartezeiten oder zusätzliche Kosten einfach öffnen können, sollten wir uns dankbar an Berndt Dugall und sein Team der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg erinnern. Die Nationallizenzen sind gewissermaßen sein ‚digitales Denkmal‘.“

Prof. Dr. Enrico Schleiff – Vizepräsident der Goethe-Universität: „Nationale und internationale Standards zu setzen und nicht nur umzusetzen, das war und ist eine Stärke von Herrn Dugall, der eine moderne Bildungs- und Forschungsbibliothek formte – und das immer in einem offen geführten Diskurs mit den Nutzern. Mit ihm als Partner zu arbeiten ist ein Genuss, denn Kompetenz, Fairness und Führungskompetenz verbindet sich mit einem visionären Weitblick.“    Prof. Dr. Dieter Steinhilber – Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft und Stellvertretender Vorsitzender der Bibliothekskommission des Fachbereichs Biochemie, Chemie und Pharmazie: „Herr Dugall hat ganz wesentlich zur Etablierung eines modernen Bibliothekssystems beigetragen. Der elektronische Zugriff auf eine derartige Vielzahl an Zeitschriften ist letztendlich auch auf sein Engagement zurückzuführen“.

Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Stöcker, Wissenschaftlicher Geschäftsführer der GSI -Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH, Darmstadt und ehemaliger Vizepräsident der Goethe-Universität:  „Als Vizepräsident habe ich es immer sehr genossen, mit wie viel Geschick Herr Dugall es geschafft hat, sein Team und unsere Bibliothek in die Top-Rankings der deutschen Landschaft zu führen. Er war bei aller gebotenen Ernsthaftigkeit ein immer charmanter und zuverlässiger Partner. Ich habe ihn wirklich sehr geschätzt. Sein Wort gilt! Wir sind stolz, ihn an Bord zu haben.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Winter, Vorsitzender des Vorstandes der Universität des 3. Lebensalters (U3L) und ehemaliger Vizepräsident der Goethe-Universität: „Mit seiner Tat- und Überzeugungskraft gelang ihm mit der kontinuierlichen Zusammenlegung der Instituts- und Fachbereichsbibliotheken zu (dienst-)leistungsstarken Bereichsbibliotheken eine der schwierigsten Reformen des Bibliothekssystems der Goethe-Universität.  Nach außen wie nach innen ist er eine absolut verlässliche, geradlinige Führungspersönlichkeit. Wer ihn kennt, schätzt ihn als einen fairen, aber harten Verhandlungspartner.“