Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.
Ihre Suche nach dikic ergab die folgenden Ergebnisse:
Screening multipler Gen-Veränderungen auch für komplexe Nerven- und Immunerkrankungen anwendbar
Eine erweiterte Anwendung der
CRISPR-Cas-Technologie ermöglicht das Team um den Biochemiker Dr. Manuel
Kaulich von der Goethe-Universität Frankfurt: Die neue
3Cs-Multiplex-Technik erlaubt es, in der Zellkultur die Wirkung genetischer
Veränderungen in zwei beliebigen Genen gleichzeitig zu untersuchen. Dies kann
wichtige Hinweise für die Entwicklung von Therapien gegen Krebs oder
Erkrankungen des Nerven- und Immunsystems liefern.
FRANKFURT. Krebs
und viele andere Erkrankungen beruhen auf Gendefekten. Häufig kann der Körper
den Ausfall eines Gens kompensieren; erst die Kombination mehrerer genetischer
Fehler führt zum Krankheitsbild. Eine Möglichkeit, Millionen solcher
Kombinationen von Gendefekten zu simulieren und ihre Auswirkungen in der
Zellkultur zu untersuchen, bietet jetzt die an der Goethe-Universität Frankfurt
entwickelte 3Cs-Multiplex-Technik auf Basis der CRISPR-Cas-Technologie.
CRISPR-Cas ist eine „Genschere“, die es erlaubt, gezielt Gene einzuschleusen,
zu entfernen und auszuschalten. Dazu werden kleine Erbgut-Schnipsel („single
guide RNA“) als „Adresse“ genutzt, die die Genschere zu bestimmten Abschnitten
der DNA leiten, wo die Genschere dann aktiv wird.
Zur Entwicklung der 3Cs-Multiplex-Technik erweiterten
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für Biochemie II der
Goethe-Universität ihre vor drei Jahren entwickelte und patentierte
3Cs-Technik. 3Cs steht für covalently-closed circular-synthesized, weil
die für CRISPR-Cas eingesetzten RNA-Elemente dabei mit Hilfe einer
kreisförmigen Synthese generiert somit einheitlicher verteilt sind. Mit einer
ganzen Bibliothek solcher RNA-Ringe lässt sich jedes beliebige Gen in einer
Zelle gezielt adressieren, um es zu verändern oder auszuschalten.
Die neue 3Cs-Multiplex-Technik erlaubt nun sogar die gleichzeitige
Manipulation zweier Gene in einer Zelle. Dr. Manuel Kaulich erläutert: „Wir
können ‚Adress'-RNA-Bibliotheken für alle denkbaren Zweier-Kombinationen von
Genen herstellen. Damit lassen sich bis zu mehreren Millionen Kombinationen
gleichzeitig in einem Experiment testen.“
Bislang war der Aufwand für solche Experimente sehr hoch; die neue
Technik der Arbeitsgruppe reduziert ihn einschließlich Kosten um den Faktor
Zehn. Denn das Team kann die Adress-Bibliotheken dank der neuen 3Cs-Multiplex-Technik
sehr einheitlich und qualitativ hochwertig herstellen. „Durch die mäßige
Qualität der bislang verfügbaren CRISPR-Cas-Bibliotheken mussten immer sehr
große Experimente durchgeführt werden, um entstehende Fehler statistisch
auszugleichen“, so Kaulich.
Am Beispiel von verschiedenen an Abbauprozessen beteiligten Genen
zeigte die Arbeitsgruppe das Potenzial der neuen 3Cs-Multiplex-Technik: Sie
untersuchte knapp 13.000 Zweierkombinationen von Genen, die für
Recyclingprozesse (Autophagie) in der Zelle verantwortlich sind. Mit deren
Hilfe baut die Zelle „ausgediente“ Zellbestandteile ab und verwertet sie.
Störungen der Autophagie können Zellwucherungen auslösen.
„Mit der 3Cs-Multiplex-Technik konnten wir zum Beispiel zwei an
der Autophagie beteiligte Gene identifizieren, deren Ausschalten zu einem
unkontrollierten Wachstum von Zellen führt“, erklärt Kaulich. „Genau diese
Autophagie-Mutationen kommen bei jedem fünften Patienten mit einem
Plattenephithelkarzinom der Lunge vor. Auf diese Weise können wir in
Zellkulturexperimenten sehr effizient nach Genen suchen, die bei Krebs oder
auch Krankheiten des Nerven- und Immunsystems eine wichtige Rolle spielen und
die sich als mögliche Ziele für Therapien eignen.“
Die Arbeitsgruppe der Goethe-Universität hat ihre Entwicklungen
über die universitäre Technologietransfer-Tochter Innovectis zum Patent
angemeldet. Das aus dem Institut für Biochemie II unter Beteiligung von Manuel
Kaulich ausgegründete Start-up-Unternehmen Vivlion GmbH bietet die Nutzung der
Technologie bereits auf dem Markt an.
Publikation: Valentina Diehl, Martin Wegner, Paolo Grumati, Koraljka Husnjak,
Simone Schaubeck, Andrea Gubas, Varun Jayeshkumar Shah, Ibrahim H Polat, Felix
Langschied, Cristian Prieto-Garcia, Konstantin Müller, Alkmini Kalousi, Ingo
Ebersberger, Christian H Brandts, Ivan Dikic, Manuel Kaulich, Minimized
combinatorial CRISPR screens identify genetic interactions in autophagy. Nucleic Acids Research, gkab309, https://doi.org/10.1093/nar/gkab309
Weitere Informationen:
Dr.
Manuel Kaulich
Institut
für Biochemie II
Goethe-Universität
Frankfurt
Tel:
+49 69 6301-6295
kaulich@em.uni-frankfurt.de
Dr.
Kerstin Koch
Institut
für Biochemie II
Goethe-Universität
Frankfurt
Tel.:
+49 696301-84250
k.koch@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12498, bernards@em.uni-frankfurt.de
Bundesforschungsministerium fördert Zukunftscluster PROXIDRUGS – Goethe-Universität und Partner aus Wissenschaft und Industrie setzen sich im bundesweiten Wettbewerb durch
Die Entwicklung neuartiger Wirkstoffe, die gezielt krankheitsrelevante Proteine im Körper abbauen, steht im Fokus des Zukunftsclusters PROXIDRUGS. Die Goethe-Universität Frankfurt koordiniert den Verbund, zu dem Forscher:innen der TU Darmstadt, der Universität Heidelberg, des Fraunhofer-Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie, des Max-Planck-Instituts für Biophysik sowie pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet gehören. PROXIDRUGS konnte sich in der Finalrunde des Clusters4Future Wettbewerbs des Bundesforschungsministeriums als eines von sieben geförderten Projekten durchsetzen und wird nun mit bis zu 15 Millionen Euro gefördert.
FRANKFURT. Viele
Krankheiten werden durch außer Kontrolle geratene oder fehlerhaft
funktionierende Proteine verursacht. Etablierte Strategien der
Wirkstoff-Forschung zielen daher darauf ab, Proteine zu blockieren, um
beispielsweise das unkontrollierte Wachstum von Krebszellen zu stoppen.
Allerdings lassen sich nur 20 Prozent aller krankheitsrelevanten Proteine, die
zum Beispiel bei neurodegenerativen Leiden, bei Herz-Kreislauf- und
Entzündungskrankheiten sowie bei Infektionen eine Rolle spielen, durch
klassische, kleine Moleküle blockieren. Die verbleibenden 80 Prozent der
krankheitsrelevanten Proteine sind bislang therapeutisch nicht zugänglich.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von PROXIDRUGS wollen
jetzt die Entwicklung einer neuen Wirkstoffklasse vorantrieben, die das
zelleigene Verwertungssystem für Proteine einbezieht. PROXIDRUGS-Koordinator
Prof. Ivan Dikić vom Institut für Biochemie II der Goethe-Universität erläutert:
„Unser Körper besitzt ein ausgeklügeltes System, um defekte, überflüssige oder
schädliche Proteine zu entsorgen. Dieses System werden wir nutzen, um
krankheitsrelevante Proteine gezielt abzubauen.“
Im Stoffwechsel jeder Zelle werden ständig Proteine gebildet und
wieder abgebaut. An abzubauende Proteine hängt die Zelle das kleine Protein
Ubiquitin an. Dies geschieht mithilfe bestimmter Enzyme, sogenannter
E3-Ligasen. Die Ubiquitin-Markierung signalisiert dem „Schredder“ der Zelle
(Proteasom), dass die markierten Proteine nicht mehr gebraucht und stattdessen
abgebaut und recycelt werden können.
PROXIDRUGS-Forscherinnen und Forscher wollen nun Wirkstoffe
entwickeln, die krankheitsrelevante Proteine in die räumliche Nähe
(„proximity“) solcher E3-Ligasen bringen. Damit erhalten krankheitsrelevante
Proteine die Abbau-Markierung mit Ubiquitin und werden von der Zelle selbst
entsorgt.
Prof. Dikić: „Proximitäts-induzierende Wirkstoffe, kurz Proxidrugs, sind eine
der vielversprechendsten neuen Arzneimittelklassen in der biomedizinischen
Forschung. Gemeinsam mit den Partnern aus der Industrie wollen wir diese
innovativen Wirkstoffe systematisch erforschen und neuartige Arzneimittel gegen
Krebs, neurodegenerative Erkrankungen sowie bakterielle und virale Infektionen
entwickeln. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, haben wir das ‚Frankfurt
Center for Innovation and Technologies' an der Goethe-Universität als
akademischen Hub etabliert, in dem alle notwendigen Technologien gebündelt
werden.“
Der Präsident der Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Enrico
Schleiff, unterstreicht die Bedeutung des Zukunftsclusters PROXIDRUGS als
„Transfer-Beschleuniger“ für die Rhein-Main-Region: „Mit PROXIDRUGS treiben wir
die Erforschung einer neuartigen Wirkstoffklasse voran, aus der durch die
Einbindung unserer Partner schneller als bisher anwendungsreife Medikamente
entwickelt werden können. PROXIDRUGS stellt eine konsequente Weiterentwicklung
der Transferstrategie der Goethe-Universität aufbauend auf unseren
Leuchtturmprojekten in der biomedizinischen und pharmazeutischen Forschung dar,
zu denen seit wenigen Tagen auch das durch Hessen geförderte Clusterprojekt
ENABLE zählt. Mit PROXIDRUGS können wir die Erkenntnisse aus unseren
Forschungsfeldern in der Strukturbiologie, chemischen Biologie, Biochemie,
Pharmazie und Zellbiologie auch in wirtschaftliche Wertschöpfung transferieren.
Zusammen mit unseren starken Partnern in Wissenschaft und forschender Industrie
der Rhein-Main-Region werden wir dadurch einen entscheidenden Beitrag in einem
hochaktuellen Feld der Wirkstoff-Forschung leisten.“
Der „Clusters4Future“-Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums
startete im Sommer 2019 als Teil der Hightech-Strategie 2025 mit dem Ziel, in
regionalen Spitzenstandorten den Wissens- und Technologietransfer zu fördern.
Aus 137 Wettbewerbsskizzen wurden zunächst 16 Finalisten ausgewählt, die ab Mai
2020 die Skizzen zu einem Konzept ausarbeiten konnten. PROXIDRUGS wird jetzt
als eines von 7 Zukunftsclustern zunächst für die Dauer von drei Jahren
gefördert.
Koordinator PROXIDRUGS:
Prof.
Dr. Ivan Dikić
Institut
für Biochemie II, Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt
und
Buchmann-Institut für molekulare Lebenswissenschaften
Tel:
+49 (0) 69 6301-5964,
dikic@biochem2.uni-frankfurt.de
20,7 Millionen Euro Landesmittel für drei Clusterprojekte zur Spitzenforschung in Hessen – Vorbereitung auf die Exzellenzstrategie im starken Verbund der Rhein-Main-Universitäten – Kofinanzierung durch Goethe-Universität Frankfurt und Mitantragsteller in gleicher Höhe
Welche Möglichkeiten bieten gesellschaftliche Konflikte, um Vertrauen zu schaffen? Was passiert, wenn Neutronensterne miteinander verschmelzen und dabei Gravitationswellen und schwere chemische Elemente produzieren? Wie können neuartige Medikamente für Entzündungen und Infektionen entwickelt werden, wenn man das innere Gleichgewicht von Zellen (Homöostase) besser versteht? Forscher*innen der Goethe-Universität gehen diesen Fragen in den kommenden Jahren gemeinsam mit Partnern anderer Universitäten und wissenschaftlicher Einrichtungen nach. Die Clusterprojekte ENABLE, ELEMENTS und ConTrust werden mit 20,7 Millionen Euro vom Land Hessen und in gleicher Höhe von der Goethe-Universität und den beteiligten Partnern gefördert und ermöglichen die Vorbereitung auf die nächste Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Darüber hinaus sind Forscher*innen der Goethe-Universität an zwei weiteren Clusterprojekten („3AI“, TU Darmstadt, und „The Adaptive Mind“, JLU Gießen) beteiligt.
FRANKFURT. Die heutige Bekanntgabe zur Förderung dreier Clusterprojekte unter Federführung der Goethe-Universität sieht der Präsident, Prof. Dr. Enrico Schleiff, als sehr wichtigen Meilenstein auf dem Weg in die nächste Runde der Exzellenzstrategie: „Dass wir diese wichtigen Fördermittel einwerben und zusammen mit unseren Partnern alle drei Anträge zum Erfolg führen konnten, ist ein Beleg für die Forschungsstärke der Goethe-Universität in Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Hier zeigt sich, dass wir in unseren Forschungsschwerpunkten kreative Ideen entwickeln und umsetzen. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir mit den drei Clusterprojekten in der biomedizinischen Grundlagen- und Translationsforschung, der Astro- und Teilchenphysik und der interdisziplinären Erforschung der Dynamiken des politischen Zusammenlebens eine ausgezeichnete Grundlage, um exzellente Forschung voranzutreiben: die wichtigste Voraussetzung für eine optimale Positionierung für die nächste Runde der Exzellenzstrategie. Besonders betonen möchte ich, dass mit einem gemeinschaftlichen Cluster und der Beteiligung von Kollegen der Goethe-Universität an einem zweiten Cluster aus Darmstadt auch das Fundament für den Verbund der Rhein-Main-Universitäten gestärkt wird. Ich beglückwünsche alle beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu diesem großartigen Erfolg.“
Das Geheimnis des politischen Zusammenlebens
Konflikte sind in Gesellschaften nicht nur unvermeidbar; sie sind
für demokratisches Zusammenleben und gesellschaftlichen Fortschritt
unabdingbar. Doch wie können die Konfliktparteien sicher sein, dass sie sich
nicht auf ungeschütztes Terrain begeben, dass der Streit nicht zerstörerisch
wird? Das Geheimnis des gesellschaftlichen Zusammenhalts, davon geht das am
Zentrum Normative Ordnungen angesiedelte Forschungsvorhaben ConTrust aus,
ist Vertrauen, das im und durch Konflikt gebildet und gefördert wird – und
nicht jenseits davon. Die beteiligten Forscherinnen und Forscher wollen neue
Wege beschreiten, indem sie Vertrauen nicht als Gegenbegriff zum Begriff des
Konflikts sehen, sondern als Element desselben. Bei der empirischen und
normativen Erforschung des Zusammenhangs zwischen den beiden Begriffen sollen
disziplinäre Grenzen überschritten, neue Methoden erarbeitet und angewendet
werden. Dabei soll es auch um neue Qualitäten der Ungewissheit gehen, die nicht
zuletzt in der Corona-Krise zutage traten. Ziel ist eine Diagnostik der Dynamik
von Vertrauen und Misstrauen in Konfliktsituationen. ConTrust wird mit 4,8
Millionen Euro aus Landesmitteln und 4,9 Millionen Euro Eigenanteil der
Goethe-Universität und des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und
Konfliktforschung gefördert.
Die Materie in Neutronensternen
Neutronensterne stehen im Fokus des Clusterprojekts ELEMENTS.
Neutronensterne sind die Überreste gewaltiger Sternenexplosionen (Supernovae)
und gehören zu den extremsten Objekten im Universum: Materie ist in ihrem Kern
so stark verdichtet, dass sie Berechnungen zufolge sogar als Quark-Gluon-Plasma
vorliegen könnte – als Materie, die in ihre elementaren Bestandteile aufgelöst
ist. Neutronensterne verursachen – wie schwarze Löcher – Raum-Zeit-Krümmungen,
und wenn zwei Neutronensterne miteinander verschmelzen, entstehen schwere
chemische Elemente und Gravitationswellen, die auf der Erde gemessen werden
können. Durch die Beobachtung solcher astrophysikalischer Phänomene, durch
theoretische Berechnungen und durch Experimente, die zum Beispiel an den
Beschleunigern des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung und der dort
entstehenden neuen Beschleunigeranlage FAIR gemacht werden, wollen die Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler von ELEMENTS neue Erkenntnisse über den Aufbau und die
Beschaffenheit von Materie gewinnen und darüber, wie Elemente wie zum Beispiel
Gold im Universum hergestellt wurden. Forschungsstrategisch knüpft ELEMENTS an die enge
Kooperation der Goethe-Universität und der TU Darmstadt im Verbund der Rhein-Main-Universitäten an. ELEMENTS wird mit 7,9 Millionen Euro aus Landesmitteln und 8 Millionen Euro Eigenanteil der Goethe-Universität und der
Mitantragsteller gefördert.
Warum Zellen die Balance verlieren
Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen im Bereich der
Biomedizin erfordern einen schnelleren Transfer grundlegender Erkenntnisse in
die klinische Forschung und Anwendung. Innerhalb des Clusterprojektes ENABLE
werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysieren, wie deregulierte
zelluläre Signalwege die Entstehung und den Verlauf von Erkrankungen
beeinflussen. Sie wollen verstehen, wie bakterielle und virale Pathogene mit
ihren Wirtszellen interagieren, welche Immunantworten hierdurch ausgelöst
werden und wie es nachfolgend zu Gewebeschäden und Erkrankungen kommt.
Basierend auf diesem Wissen wollen sie therapeutische Strategien gegen neu
auftretende Viren wie SARS-CoV-2 oder gegen Antibiotika-resistente Bakterien
entwickeln. Im Zentrum des Interesses stehen darüber hinaus
Entzündungsreaktionen, die den Verlauf und Therapieerfolg nicht nur bei
Infektionen, sondern bei vielen komplexen Erkrankungen mitbestimmen, unter
anderem bei solchen des Immunsystems oder bei Krebs. Um seine Ziele zu
erreichen, setzt das ENABLE-Konsortium auf enge interdisziplinäre
Zusammenarbeit und modernste Technologien sowie neue chemische und biologische
Tools, die es erlauben, zelluläre Funktionen mit ungekannter Präzision zu
analysieren. ENABLE wird mit 8 Millionen Euro aus Landesmitteln und 9,1
Millionen Euro Eigenanteil der Goethe-Universität und der Mitantragsteller
gefördert.
Künstliche Intelligenz und
menschlicher Geist
An zwei Clusterprojekten zur
Künstlichen Intelligenz und zur Erforschung menschlichen
Verhaltens ist die Goethe-Universität beteiligt: Im Clusterprojekt 3AI (TU
Darmstadt, 5,2 Millionen Euro Landesmittel) wird es um Systeme Künstlicher
Intelligenz (KI) gehen, die sich mit menschenähnlichen Fähigkeiten an neue
Systeme anpassen können. Im Clusterprojekt The Adaptive Mind (JLU
Gießen, Philipps-Universität Marburg, TU Darmstadt, 7,4 Millionen Euro
Landesmittel) untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie der
Mensch seine mentalen Leistungen einerseits kontinuierlich an die Umwelt
anpasst, andererseits aber gegenüber kurzzeitigen Änderungen stabil bleibt.
Bilder
zum Download:
http://www.uni-frankfurt.de/97191339
Bildtexte:
Prof.
Dr. Nicole Deitelhoff, Sprecherin ConTrust. Foto: Uwe Dettmar für
Goethe-Universität
Prof.
Dr. Rainer Forst, Sprecher ConTrust. Foto: Frank Röth für Goethe-Universität
Prof.
Dr. Luciano Rezzolla, Sprecher ELEMENTS. Foto: Jürgen Lecher, Goethe-Universität
Prof.
Dr. Dr. h.c. mult. Norbert
Pietralla, Sprecher ELEMENTS. Foto: TU Darmstadt
Prof.
Dr. Maike Windbergs und Prof. Dr. Ivan Đikić, Sprecherin und Sprecher ENABLE.
Foto: Nathalie Jung, Goethe-Universität
Weitere Informationen:
Clusterprojekt
ConTrust
Vertrauen
im Konflikt. Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit
Sprecher:innen:
Prof.
Dr. Nicole Deitelhoff
Forschungszentrum
Normative Ordnungen der Goethe-Universität (i.G.) und
Leibniz-Institut
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)
Tel:
+49 (69) 798-31444
deitelhoff@hsfk.de
Prof.
Dr. Rainer Forst
Forschungszentrum
Normative Ordnungen der Goethe-Universität (i.G.)
Tel:
+49 (69) 798-31540
forst@em.uni-frankfurt.de
Antragsteller:
Goethe-Universität
Frankfurt am Main
Mitantragsteller:
Leibniz-Institut
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)
Beteiligte
Einrichtungen:
Forschungsinstitut
Gesellschaftlicher Zusammenhalt Frankfurt a.M.
Sigmund-Freud-Institut,
Frankfurt am Main
Institut
für Sozialforschung, Frankfurt am Main
Forschungskolleg
Humanwissenschaften, Bad Homburg
Max-Planck-Institut
für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt am Main
Max-Planck-Institut
für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg
Max-Planck-Institut
zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften, Göttingen
Technische
Universität Darmstadt
Hessisches
Kompetenzzentrum für verantwortungsbewusste Digitalisierung, Darmstadt
Universität Mannheim
Clusterprojekt ELEMENTS -
Exploring the Universe from microscopic to macroscopic scales
Sprecher:
Prof.
Dr. Luciano Rezzolla
Institut
für Theoretische Physik
Goethe-Universität
Frankfurt
Tel:
+49 (69) 798-47871
rezzolla@itp.uni-frankfurt.de
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Norbert Pietralla
Technische
Universität Darmstadt
Tel:
+ 49 (6151) 16 23540
pietralla@ikp.tu-darmstadt.de
Antragsteller:
Goethe-Universität
Frankfurt
Mitantragsteller:
Technische
Universität Darmstadt
Justus-Liebig-Universität
Gießen
GSI
Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, Darmstadt
Clusterprojekt ENABLE -
Unraveling mechanisms driving cellular homeostasis, inflammation and infection
to enable new approaches in translational medicine
Sprecher:innen:
Prof.
Dr. Ivan Đikić
Institut
für Biochemie II, Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt und
Buchmann-Institut für molekulare Lebenswissenschaften
Tel:
+49 (0) 69 6301-5964,
dikic@biochem2.uni-frankfurt.de
Prof.
Dr. Maike Windbergs
Goethe-Universität
Frankfurt
Institute
für Pharmazeutische Technologie und
Buchmann-Institut für molekulare Lebenswissenschaften
Tel:
+49 (0) 69 798-42715
windbergs@em.uni-frankfurt.de
Antragsteller:
Goethe-Universität
Frankfurt
Mitantragsteller:
Frankfurt Institute for Advanced Studies
(FIAS), Frankfurt a. M.
Fraunhofer Institute for Molecular Biology
and Applied Ecology, Branch Translational
Medicine and Pharmacology (Fraunhofer
IME-TMP), Frankfurt a. M.
Georg-Speyer-Haus (GSH), Institute for
Tumor Biology and Experimental Therapy, Frankfurt
a. M.
Max
Planck Institute of Biophysics (MPI-BP), Frankfurt a. M.
Beteiligte
Einrichtungen:
Max Delbrück Center for Molecular
Medicine, Berlin
Max Planck Institute for Heart and Lung
Research, Bad Nauheim
Max Planck Institute of Molecular Cell
Biology and Genetics, Dresden