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Aktionsmonat zum „Afrikabild in den deutschen Medien und die Rolle der Wissenschaft“ an der Goethe-Universität: Prof. Hans Peter Hahn erklärt im neuen UniReport die Hintergründe
FRANKFURT. Ein Nachbarkontinent, mit dem Europa bereits seit der Antike auf vielfältige Weise verbunden ist. Und doch nimmt die Präsenz Afrikas in westlichen Medienberichten seit Jahren ständig ab, bemängelt Prof. Hans Peter Hahn, Ethnologe und Afrikawissenschaftler an der Goethe-Universität, in der neuen Ausgabe des UniReport. Die Zahl der Korrespondenten, die vor Ort berichteten, sei in den letzten Jahren massiv abgebaut worden; in dem Maße nehme die Intensität und Sorgfalt ab, mit der das Wissen über Afrika und seine Länder aufbereitet werde.
Die Folgen seien mit Händen zu greifen, grundlegendes Wissen über den Kontinent und seine Länder könne immer seltener vorausgesetzt werden. Afrika werde im Westen oft als ein Ort der „permanenten Enttäuschung“ gesehen; der Kontinent habe sich ökonomisch zu entwickeln, aber einmal gebaute Fabriken würden nicht genutzt, verrotten, niemand kümmere sich. Anstatt, dass sich neue Demokratien entwickelten, sehe man seit Jahren einen Staatsstreich nach dem nächsten. Hahn kritisiert, dass bei diesem monotonen Zusammenspiel aus Erwartung und Enttäuschung nicht genau genug hingeschaut werde. So werde beispielsweise übersehen, dass es in Afrika seit der Gründung der „Organisation afrikanischer Einheit“ zwar Bürgerkriege, aber keine großen zwischenstaatlichen Kriege mehr gegeben habe. „Wenn man als Afrika-Experte diesen Kontinent einmal für etwas loben möchte, stößt man quasi auf Widerstände.“
Das Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) an der Goethe-Universität veranstaltet nun im Juli verschiedene Formate, die sich mit dem medial vermittelten Afrikabild in Deutschland auseinandersetzen. Von dem Aktionsmonat erhofft sich Hans Peter Hahn eine stärkere Resonanz und Wahrnehmung des Themas nicht nur seitens der Forschung, sondern auch der ganzen Universität. Die Veranstaltungen wenden sich ausdrücklich auch an eine interessierte Öffentlichkeit.
Weitere Themen im neuen Uni-Report:
Aktuelles
Forschung
Studium, Lehre und Qualifikation
Campus
International
Kultur
Bibliothek
Nachrufe
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Erste Josef-Horovitz-Vorlesung des „Frankfurt-Tel Aviv-Center“ an der Goethe-Universität
FRANKFURT. Vor ziemlich genau zwei Jahren Jahr fand in Frankfurt die Eröffnungskonferenz des neuen deutsch-israelischen Forschungszentrums Frankfurt-Tel Aviv Center für Interreligiöse Studien statt; ein halbes Jahr später wurde dann in Israel von den beiden Hochschulpräsidenten der Kooperationsvertrag zwischen der Goethe-Universität und der Tel Aviv University unterschrieben. Jetzt startet das interdisziplinäre Frankfurt-Tel Aviv Center in Frankfurt die erste Josef-Horovitz-Vorlesung, die von nun an jährlich stattfinden soll.
„Die Wahl des Namens der Vorlesung ist alles andere als zufällig“, erklärt Christian Wiese, Martin-Buber-Professor für Jüdische Religionsphilosophie an der Goethe-Universität, der gemeinsam mit Prof. Menachem Fisch von der Tel Aviv University das Frankfurt-Tel Aviv Center gegründet hat und leitet. Der in Frankfurter aufgewachsene jüdische Professor für Orientalistik Josef Horovitz (1874-1931) galt seinerzeit als der beste Kenner des Korans in der nicht-islamischen Welt. Zudem war er Begründer der Frankfurter Orientalistik und Mitglied des Gründungskuratoriums der Hebräischen Universität Jerusalem. „Josef Horovitz war ein herausragender Protagonist der Erforschung jüdisch-islamischer Beziehungen und ein engagierter Befürworter der Völkerverständigung im Geiste der Aufklärung und wechselseitiger Achtung der Religionen“, so Wiese. „Damit verkörpert er eines der zentralen Ziele des interreligiösen Forschungsansatzes unseres Zentrums“. Am 26. Juli 2024 jährt sich Horovitz' Geburtstag zum 150. Mal.
Die erste „Annual Josef-Horovitz Lecture for the Study of Interreligious Dynamics“ mit dem Titel „Qohelet Illuminated: A New Reading and a New Seeing“ findet statt am Dienstag, den 2. Juli 2024 um 18.15 Uhr im Hörsaalzentrum 10 (HZ 10) auf dem Campus Westend.
Sie wird gehalten von der amerikanischen Künstlerin Debra Band und dem renommierten Tel Aviver Philosophen Prof. Menachem Fisch, die ihr gemeinsames Buch Qohelet: Searching for a Life Worth Living (2023) vorstellen. Grußworte sprechen Prof. Christian Wiese und Prof. Milette Shamir, Vize-Präsidentin der Tel Aviv University.
Titel des Vortrags von Menachem Fisch ist „Rationality Time Bound: Qohelet's Pre-Revelatory Religious Philosophy". Debra Band wird in ihrem Beitrag „Approaching Qohelet: Developing the Modern Visual Midrash“ auf die visuelle Gestaltung des Buches Qohelet eingehen. In beiden Vorträgen werden mittelalterliche Tradition des Illustrierens ebenso zur Sprache kommen wie postmoderne Theorien zu Lebensfragen.
Menachem Fisch ist emeritierter Joseph-and-Ceil-Mazer-Professor für Wissenschaftsgeschichte und -philosophie und Direktor des Zentrums für religiöse und interreligiöse Studien an der Tel Aviv University sowie Senior Fellow des Forschungskollegs Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg. Im Zentrum seiner Forschungen stehen u.a. die Philosophie des talmudischen Rechtsdenkens und die Bedeutung talmudischer Diskurse für die Frage religiöser Pluralität und Differenz.
Debra Bands Arbeit an hebräischen malerisch gestalteten Handschriften resultiert aus ihrer Begeisterung für hebräische Handschriftenkunst und für biblische Studien. Zum künstlerischen Werk der studierten Historikerin und Politikwissenschaftlerin, dessen intellektuelle und spirituelle Tiefe sowie visuelle Schönheit geschätzt wird, zählen illuminierte und mit Scherenschnitten versehene Bücher und Manuskriptstücke, die in Ausstellungen in der englischsprachigen Welt zu sehen sind.
Die Josef-Horovitz-Vorlesung wird veranstaltet vom Frankfurt Tel Aviv Center, dem Buber-Rosenzweig-Institut für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte am Fachbereich Evangelische Theologie sowie dem Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen“.
Die Vorträge finden in englischer Sprache statt.
https://buber-rosenzweig-institut.de/events/einzelveranstaltung/annual-josef-horovitz-lecture-for-the-study-of-interreligious-dynamics-2024/
Eine Anmeldung (unter kramberger@em.uni-frankfurt.de) ist willkommen, aber nicht Voraussetzung für die Teilnahme. Teilnehmer*innen an der Veranstaltung sollten sich ggf. auf Sicherheitsmaßnahmen wie Taschenkontrollen einstellen.
Information
Dr. Judith Müller
Buber-Rosenzweig-Institut
jud.mueller@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de
Literatur-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftler diskutieren über Befunde des neuen Buches „Democratic Vistas. Offene Lebensformen nach Walt Whitman“
FRANKFURT/BAD HOMBURG. Demokratie ist mehr als eine Regierungsform. Mit dem US-amerikanischen Dichter Walt Whitman lässt sie sich als eine offene Lebensform begreifen: vielfältig, unvorhersehbar und angewiesen auf Impulse aus den Künsten. Die Autorinnen und Autoren des kürzlich erschienenen Bandes „Horizonte der Demokratie. Offene Lebensformen nach Walt Whitman“ nehmen Whitmans Anregungen auf und suchen nach Momenten demokratischer Öffnung. Fündig werden sie an den unterschiedlichsten Orten: im China der 1920er Jahre, in der südafrikanischen Fotografie der Post-Apartheid-Ära, im Werk Schwarzer Lyrikerinnen oder in der auf Billionen-Beträge hochskalierten Wirtschaftspolitik.
Das Forschungskolleg Humanwissenschaften lädt zum Gespräch über die Perspektiven des Buches und die Frage ein, was die Demokratie, insbesondere in Zeiten ihrer Krise, am Leben hält. Das Gespräch findet statt
am Freitag, 21. Juni 2024, 18 Uhr
in den Räumen des Forschungskollegs
Am Wingertsberg 4
in Bad Homburg.
Auf dem Podium diskutieren Prof. Heike Schäfer und Prof. Johannes Völz (Amerikanistik), Prof. Andreas Fahrmeir und Prof. Till van Rahden (Geschichte), Prof. Gunther Hellmann und Prof. Hanna Pfeifer (Politikwissenschaft) und Prof. Zhiyi Yang (Sinologie). Die Soziologin Prof. Greta Wagner moderiert das Gespräch. Alle sind Mitglieder des Frankfurter Forschungskreises „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World“, der 2021 am Forschungskolleg Humanwissenschaften gegründet wurde.
Das von Till van Rahden und Johannes Völz herausgegebene Buch „Horizonte der Demokratie. Offene Lebensformen nach Walt Whitman“ ist im Mai 2024 im Bielefelder transcript Verlag erschienen. Im Wechsel von Essay und kurzer Replik treten Mitglieder des Forschungskreises „Democratic Vistas“ in ein Gespräch mit internationalen Gesprächspartnern: Cameron Abadi (Foreign Policy), Andreas Fahrmeir (Geschichte), Josef Früchtl (Ästhetik), Walter Grünzweig (Literaturwissenschaft), Patricia Hayes (afrikanische Geschichte), Hanna Pfeifer (Politikwissenschaft), Till van Rahden (Geschichte), Martin Saar (Philosophie), Heike Schäfer (Amerikanistik), Adam Tooze (Wirtschaftsgeschichte), Johannes Völz (Amerikanistik), Michael Walzer (Philosophie), Zhiyi Yang (Sinologie).
Das Buch eröffnet die Reihe „Democratic Vistas / Demokratische Horizonte“, die von den Sprechern des Forschungskreises „Democratic Vistas“ herausgegeben wird.
Ein Interview mit Till van Rahden und Johannes Völz über das Buch und die Reihe finden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=udAut7CCe2I
Anmeldung und Anfahrt
Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung bis zum 20. Juni per E-Mail an anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de. Bitte beachten Sie, dass wegen der Vorbereitungen für das Bad Homburger Tennisturnier sowohl der öffentliche Nahverkehr als auch der Individualverkehr umgeleitet wird. Die Anfahrt ist ausschließlich über den Schwedenpfad möglich; Parkplätze stehen im Parkhaus des Casinos im Weinbergsweg zur Verfügung. ÖPNV: Haltestelle Gonzenheim (U2) oder Bad Homburg Bahnhof (S5).
Information: Beate Sutterlüty, Wissenschaftskommunikation, Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Telefon: 06172-13977-15; b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de https://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Social Media: @FKHbadhomburg
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Wie wird sich die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land auf die Stimmung beim Public Viewing auswirken? Wie lassen sich die Chancen der deutschen Mannschaft mathematisch berechnen? Ideen und Anregungen im neuen UniReport.
FRANKFURT. 2006 sorgte die Fußball-WM in Deutschland für eine große Begeisterung auf den Straßen und Plätzen: Das sogenannte „Sommermärchen“ manifestierte sich vor allem auch bei der Übertragung der Spiele im öffentlichen Raum. Public Viewing hat seitdem möglicherweise an Zugkraft eingebüßt, was mit vielen Faktoren zusammenhängt. Prof. Robert Gugutzer, Sportsoziologe an der Goethe-Universität, erforscht die Stimmung bei der öffentlichen Übertragung von Spielen. Er erklärt im neuen UniReport, dass das Erleben einer besonderen „Atmosphäre“ nicht nur sportinteressierte Menschen anspricht. „Sozial gesehen ist es immens wichtig, dass solche Möglichkeiten der harmlosen außeralltäglichen Vergemeinschaftung existieren“, sagt er im Interview im neuen UniReport. Gugutzer wird mit seinen Studierenden untersuchen, ob und wie sich beim EM-Public-Viewing in Frankfurt eine mit früheren Sportgroßveranstaltungen vergleichbare Begeisterung einstellen wird.
Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich wieder eine besondere Stimmung einstellt, sind gute und mitreißende Spiele des deutschen Teams. Nach dem enttäuschenden Abschneiden der Mannschaft bei der letzten EM und WM hoffen viele nun auf einen Erfolg im eigenen Land. Doch wie stehen die Chancen? Prof. Matthias Ludwig, Mathematikdidaktiker an der Goethe-Universität, bietet wieder das beliebte Statistik-Tool fussballmathe.de an: Damit kann zum einen auf spielerische Weise im Unterricht statistisches Rechnen eingeübt werden. Zum anderen können Fußballfans anhand verschiedener Parameter die statistischen Aussichten ihres Teams kalkulieren. Die Datenbasis von fussballmathe.de wird in regelmäßigen Zeitabständen auch während der EM auf den neuesten Stand gebracht. Nach aktueller Prognose wird Deutschland mit einer Wahrscheinlichkeit von gerade einmal 3,95 Prozent Europameister, Spanien hingegen mit einer von 15,98, England mit einer von 18,17 und Favorit Frankreich mit einer von 20,28 Prozent.
Weitere Themen im neuen Uni-Report:
Neues von den Clusterinitiativen
- Volker Zickermann und Eric Helfrich sind bei der Exzellenzcluster-Initiative SCALE (Subcellular Architecture of Life): Das Spezialgebiet des einen ist ein Proteinkomplex in den Mitochondrien. Der andere sucht schwerpunktmäßig bisher unbekannte Naturstoffe, die die Basis für neue Antibiotika sein könnten.
- Herzforschung meets KI: Wie Forscher des Exzellenzclusters Cardio-Pulmonary Institute (CPI) Künstliche Intelligenz in der Herzbildgebung nutzen, zeigte Professor Eike Nagel im Rahmen der Bürgeruniversität der Goethe-Universität.
Aktuelles
- Auf dem Weg der Differenzierung: Wolfgang Meseth über die Veranstaltungsreihe „Diversität und Diskurs /Antisemitismus. Erinnerungskultur. Demokratie. / Wie (un-)politisch ist die Universität?“, in Kooperation mit der Jüdischen Akademie am 28. Mai gestartet.
Forschung
- Goethe, Deine Forscher: Franziska Matthäus, Bioinformatikerin, im Porträt.
- „Wäre es möglich, einen tüchtigen Physiker herbeizuziehen …“: 200 Jahre Physikalischer Verein, Keimzelle der Naturwissenschaften in Frankfurt.
- „Ich habe mich auf die Rückkehr in Forschung und Lehre gefreut“: Gabriele Britz, Richterin des Bundesverfassungsgerichts a.D., lehrt seit diesem Sommersemester öffentliches Recht an der Goethe-Universität.
Studium, Lehre und Qualifikation
- Bedingungsfaktoren der Studierendenzufriedenheit: Erkenntnisse der dritten Studierendenbefragung an der Goethe-Universität.
Campus
- Thema Nachhaltigkeit: Um den eigenen Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation zu konkretisieren, entwickelt die Goethe-Universität in den kommenden Monaten eine Nachhaltigkeitsstrategie.
- Neues von den Rhein-Main-Universitäten (RMU): Open Science Festival und Postdoc-Career-Weeks.
- „Wir wollen Begeisterung verbreiten“: Nico Dreimüller, Jura-Absolvent der Goethe-Universität, nimmt als Rollstuhlbasketballer an den Paralympics in Paris teil.
- Die Ökotoxikologin Sabrina Schiwy forscht, lehrt und leitet ein Team am Institut für Ökologie, Evolution und Diversität. Profitiert hat sie auf ihrem Qualifikationsweg von einem Stipendium der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.
International
- Eine passgenaue Brücke in die Berufswelt für Studierende mit Zuwanderungsgeschichte: International Career Service Rhein-Main stellt eine Brücke zwischen Hochschulen und Arbeitswelt her.
- Schwindender Einfluss der „amerikanischen Theorie“: Der Amerikaner Gregory Jones-Katz beschäftigt sich am Forschungskolleg Humanwissenschaften mit der Geschichte der amerikanischen Philosophie und Kulturwissenschaft.
Kultur
- Intensive Wahrnehmung von Gegenwart: Der Schriftsteller, Übersetzer und Publizist Aris Fioretos wird neuer Poetikdozent.
Bibliothek
- Ganzheitliche Lösungen für die Nutzenden: Dr. Yves Vincent Grossmann ist seit März 2024 Leiter Forschungsdatenmanagement (FDM) und Bibliothek Naturwissenschaften.
Nachrufe
- Prof. Dr. David Käbisch-Pepetit * 19. Juni 1975 † 24. März 2024
Der UniReport 3/2024 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe
UniReport online - Wie finden Sie unsere Artikel im Netz? Ganz einfach: Schauen Sie doch einmal ins Webmagazin der Goethe-Universität. Auf www.aktuelles.uni-frankfurt.de/unireport können Sie einen Großteil der Artikel aus der Printausgabe auch online lesen.
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Forschungskolleg Humanwissenschaften setzt Vortragsreihe zur Demokratie fort
FRANKFURT. Was bedeutet
Demokratie - ein politisches System, eine Form des Regierens, oder eine Form
des Zusammenlebens, die das Alltagsleben prägt? Im Forschungsschwerpunkt "Democratic
Vistas: Reflections on the Atlantic World" des Forschungskollegs
Humanwissenschaften
stellen
Forschende des Verbunds aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven
Fallstudien vor, anhand derer sich ein konkretes Verständnis davon gewinnen
lässt, was "Demokratische Lebensform" heißen kann. Dabei gehen die
Vortragenden davon aus, dass die Demokratie – wenn sie sich denn sinnvoll
als "Lebensform" beschreiben lassen soll – ganz unterschiedliche,
umstrittene und oftmals auch widersprüchliche Formen des Zusammenlebens
annimmt.
Die Reihe startet im Sommersemester mit einem Vortrag am 29. April von Prof. Dr. Martin Saar zum Thema „Lebendige Demokratie. Perspektiven einer vitalistischen politischen Theorie“.
Martin
Saar ist Professor für Sozialphilosophie an der Goethe-Universität. Er ist
Mitglied des Institutsrats und Kollegiums des Instituts für Sozialforschung und
Angehöriger des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“.
Weitere
Termine und Themen der Reihe Democratic Vistas Lecture Series: Was heißt
,Demokratische Lebensform'? im Überblick:
16.
Mai
„Spontaneity
and Democracy“
Podiumsdiskussion
(auf Englisch)
mit
Farai Chipato (Universität Glasgow), Dominik Herold (Goethe-Universität), Zhiyi
Yang (Goethe-Universität). Moderation: Julius Schwarzwälder
(Goethe-Universität)
17.
Juni
Prof.
Dr. Antje Krause-Wahl (Goethe-Universität)
„The
power we hold? Amerikanische Präsidentenporträts und die Frage nach Demokratie“
Die Veranstaltungen finden jeweils
um 18.15 Uhr auf dem Campus Westend im Casino, Raum 1.811, statt.
„Democratic Vistas“ bringt eine
interdisziplinäre Gruppe von Wissenschafter*innen der Goethe-Universität
internationale und regionale Partner zusammen, die in den Feldern Geschichte,
Internationale Beziehungen, Recht, Literatur, Medienwissenschaft, Philosophie,
politische Theorie, Religionswissenschaft, Sozialpsychologie und Soziologie
forschen. Gemeinsam denken sie über die folgenden Themen nach: atlantische
Demokratie im Anthropozän, digitale Öffentlichkeiten an den Grenzen der
Demokratie und Demokratie und Ungleichheit.
Veranstalter der Reihe ist das
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Kooperation mit
der Werner Reimers Stiftung.
Information
und Anmeldung:
Iris Helene Koban
Geschäftsführung
i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung
www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Facebook: https://www.facebook.com/FKHbadhomburg
Twitter: https://twitter.com/FKHbadhomburg
Redaktion: Pia Barth,
Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation,
Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481,
E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de
Das Graduiertenkolleg „Fixing Futures“ untersucht, wie Zukunft gedacht und modelliert wird. Zwei Postdocs berichten im neuen UniReport von der Arbeit in der interdisziplinären Forschungsgruppe.
FRANKFURT. Wie könnte die Welt in 50 oder 100 Jahren aussehen? Angesichts einer Vielzahl an aktuellen Krisen, Konflikten und Unwägbarkeiten wird die Frage zunehmend virulent. Das 2023 gestartete Graduiertenkolleg „Fixing Futures: Technologies of Anticipation in Contemporaray Societies“, angesiedelt am Institut für Soziologie der Goethe-Universität und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, befasst sich damit, wie Zukunft auch in der Wissenschaft „antizipiert“ wird.
Kann Wissenschaft also Hellsehen? Dr. Steven Gonzalez, Postdoc in der Forschungsgruppe, erläutert in der aktuellen Ausgabe des UniReport das Konzept: „Wir erheben nicht den Anspruch, selbst die Zukunft antizipieren zu können, sondern treten vielmehr einen Schritt zurück und betrachten Vorstellungen über die Zukunft als Diskurse, Praktiken oder Performances, die ihre eigene Wirksamkeit entfalten: Jede Zukunftskonzeption gibt in gewisser Weise den Zielpunkt vor, auf den die Welt zusteuert. Das sehen wir kritisch, da es nach unserer Ansicht nicht nur eine Zukunft gibt.“
Inter- oder Multidisziplinarität wird bei „Fixing Futures“ großgeschrieben: So kommen die jungen Forschenden aus der Humangeographie, Anthropologie und Soziologie. Dr. Julia Schubert, ebenfalls Postdoc im Graduiertenkolleg, gefällt, wie Interdisziplinarität gelebt wird: „Die Doktoranden haben die Möglichkeit, in den Workshops, Labs und Vorlesungsreihen andere disziplinäre Forschungszugänge kennenzulernen, ohne dass die eigene disziplinäre Identität in den Hintergrund rückt oder Differenzen unsichtbar würden.“ Ein wichtiger Aspekt von „Fixing Futures“ ist auch der Austausch mit der Öffentlichkeit; so sind bereits Ausstellungen angedacht.
Weitere Themen im neuen Uni-Report:
ExStraAktuelles
Forschung
Studium, Lehre und Qualifikation
Campus
International
Kultur
Bibliothek
Nachrufe
Der UniReport 2/2024 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe
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Sprachwissenschaftlerin Saloumeh Gholami der Goethe-Universität erhält renommierte Global-Professur der British Academy
Global-Professuren der British Academy dienen dazu, die Forschung des Vereinigten Königreichs durch die Kooperation mit international ausgewiesenen Wissenschaftler*innen zu bereichern. Die Sprachwissenschaftlerin Professor Dr. Saloumeh Gholami wurde nun mit einer Global-Professur an der renommierten Universität Cambridge ausgezeichnet.
FRANKFURT. International anerkannte Wissenschaftler mit wegweisenden, innovativen Forschungsprojekten erhalten in Großbritannien über Global-Professuren die Möglichkeit, fünf Jahre lang an einer dortigen Universität zu forschen. Die Auswahl trifft die hoch angesehene British Academy, Vorschlagsrecht für jeweils eine Forscherpersönlichkeit pro Jahr haben britische Universitäten: Prof.in Dr. habil. Saloumeh Gholami wurde mit ihrem Forschungsprojekt Persisting Through Change: A Study of Oral Literature and Cultural Interaction in the Zoroastrian Community von der Universität Cambridge für dieses Programm nominiert und schließlich von der britischen Gelehrtengesellschaft für eine von insgesamt acht Global-Professuren im Jahr 2023 ausgewählt. Die Sprachwissenschaftlerin ist Professorin für Minderheitensprachen im Nahen Osten am Institut für Empirische Sprachwissenschaft der Goethe-Universität. Ihre Global-Professur in Cambridge beginnt am 1. September 2024, sie wird mit ca. 1 Million Euro gefördert (900.000 Pound Sterling).
Erforschen wird Saloumeh Gholami die mündlichen Traditionen der Zoroastrier, die in der inzwischen gefährdeten zoroastrischen Dari (Behdini)-Sprache überlebt haben. Der Zoroastrismus gilt als eine der ältesten monotheistischen Religionen, deren Mitgliederzahl auf rund 150.000 geschätzt wird; größere Gemeinden leben neben dem Iran in Indien, Pakistan, Australien, Kanada, den USA und Großbritannien. Gholami untersucht, wie sich die mündliche Literatur in der zoroastrischen Gemeinschaft entwickelt hat und wie sie – auch beeinflusst von der islamischen Mehrheitskultur – tradiert wurde. Ihr multidisziplinärer Ansatz hat das Ziel, die kulturelle Dynamik zwischen Sprache, Literatur und Gesellschaft einer Minderheit im Kontext der Mehrheitskultur aufzuzeigen. Gholami ist Mitglied des Direktoriums des LOEWE-Schwerpunkts »Minderheitenstudien: Sprache und Identität«, der seit 2020 federführend an der Goethe-Universität verortet ist.
2022 wurde die Sprachwissenschaftlerin vom Präsidenten der Goethe-Universität als Goethe Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften nominiert. Im selben Jahr erhielt sie das renommierte Fellowship der Oxford-Universität und seiner Oxford School of Rare Jewish Languages (OSRJL), in dessen Rahmen sie Gorani-Handschriften in hebräischer Schrift erforscht. Für ihr Projekt, das mit etwa einer halben Million Euro gefördert wird, und ihr Engagement in der Erforschung judeo-iranischer Sprachen erhielt Saloumeh Gholami 2023 eine weitere Anerkennung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/151803858
Bildtext:
Die Sprachwissenschaftlerin Saloumeh Gholami ist Mitglied des Direktoriums des LOEWE-Schwerpunkts »Minderheitenstudien: Sprache und Identität« an der Goethe-Universität (Foto: @2014 gholami)
Weitere Informationen
Prof'in. Dr. habil. Saloumeh Gholami
Professor of Minority Languages in the Middle East
LOEWE-Research Cluster: Minority Studies, Language and Identity Institute for Empirical Linguistics Faculty of Linguistics, Cultures and Arts
Goethe University Frankfurt
Phone: +49 - 69- 798 24690
gholami@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de
Constanze Stelzenmüller spricht im Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg über die Situation in den USA
FRANKFURT/BAD HOMBURG. „Die Zeiten haben sich geändert, und unsere Beziehungen auch“, sagt Constanze Stelzenmüller in einem Kurzinterview im Webmagazin der Goethe-Universität auf die Frage nach den transatlantischen Beziehungen im Hier und Jetzt. Die Weltlage mit zwei schweren militärischen Auseinandersetzungen sei um vieles ernster als im Jahr 2016, als Trump zum Präsidenten der USA gewählt wurde. Eine Prognose für den Wahlausgang in den USA könne sie nicht treffen – auch nicht in ihrem Vortrag, den sie im Rahmen der John McCloy Lecture
am Dienstag, 16. April, um 18 Uhr
im Forschungskolleg Humanwissenschaften
Am Wingertsberg 4
61348 Bad Homburg vor der Höhe
halten wird. Darin wird sie Einblicke in die Stimmung und Situation im Land geben und die historische Bedeutung der Wahl analysieren, in der es um die Zukunft der amerikanischen Demokratie und Amerikas Rolle in der Welt geht. (Das Kurzinterview mit Constanze Stelzenmüller finden Sie unter https://aktuelles.uni-frankfurt.de/veranstaltungen/es-wird-bis-zum-tag-der-amtseinfuehrung-aufregend-bleiben/).
Constanze Stelzenmüllers Vortrag trägt den Titel „Flirt mit der Diktatur? US-Präsidentschaftswahlen im Krisenjahr 2024“. Die bekannte Wissenschaftlerin und Publizistin beobachtet den Wahlkampf aus nächster Nähe: Sie ist seit 2014 in Washington D.C. an der US-amerikanischen Denkfabrik Brookings Institution tätig, wo sie seit 2020 Direktorin des Center on the United States and Europe und Inhaberin des Fritz Stern Chair für Deutschland und transatlantische Beziehungen in Washington D.C. ist. Die promovierte Juristin, die viele Jahre als Redakteurin bei der Wochenzeitung Die Zeit gearbeitet hat, war auch in verschiedenen Positionen beim German Marshall Fund tätig. In deutschen und internationalen Zeitschriften kommentiert sie regelmäßig aktuelle Entwicklungen der deutschen, europäischen und transatlantischen Außen- und Sicherheitspolitik. Einem größeren Publikum ist sie bekannt, da sie als Expertin auch oft zu Gast in Nachrichtensendungen und politischen Talkshows ist.
Grußworte sprechen werden Prof. Matthias Lutz-Bachmann, Vorsitzender des Kuratoriums des John McCloy Transatlantic Forum und Direktor des Forschungskolleg Humanwissenschaften, Prof. Sabine Andresen, Vizepräsidentin der Goethe-Universität, sowie Alexander Hetjes, Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe. Der Politikwissenschaftler Prof. Gunther Hellmann wird in den Vortrag einführen; er ist auch Co-Sprecher des mit dem Forum verbundenen Forschungsschwerpunktes Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World.
Teilnahme
Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich an anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Da die Veranstaltung bereits ausgebucht ist, wird eine Warteliste geführt.
Das John McCloy Transatlantic Forum
Das Forum, das nach dem amerikanischen Hohen Kommissar John McCloy benannt ist, wurde 2022 am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt gegründet. Es fördert den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und richtet sich an alle, die sich für die transatlantischen Beziehungen unter dem Vorzeichen eines geteilten Verständnisses von Demokratie interessieren.
Weitere Informationen über das Forum und den Vortrag von Constanze Stelzenmüller finden Sie auf der Internetseite des Forschungskollegs Humanwissenschaften. Wir freuen uns über Ihr Kommen!
Information:
Beate Sutterlüty
Referentin Wissenschaftskommunikation
Forschungskolleg Humanwissenschaften
b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Tel: 06172 13977-15
www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Tagung des VW-Projekts „Linking Ages“ am Forschungskolleg Humanwissenschaften
FRANKFURT. Von Politik über Stadtplanung, Filme und Medien bis zu Produkten und Dienstleistungen – all das orientiert sich häufig am mittleren Erwachsenenalter. Altersgerechte Smartphones oder kindgerechte Filme müssen extra gekennzeichnet werden. Die Ränder des Lebenslaufs – Kindheit in der Frühphase, Alter am Ende – fungieren somit als das „Andere“ gegenüber dem Normalzustand, dem Erwachsenenstatus. Dabei können wir viel über das Soziale an sich lernen, wenn wir erforschen, wie wir in unserer Gesellschaft mit Kindern und älteren Menschen umgehen, welche Eigenschaften wir ihnen zuschreiben und welche Rechte und Pflichten ihnen zugewiesen werden. Darum geht es bei der Abschlusstagung des Projekts „Linking Ages“ am Mittwoch, 28. Februar, von 13:30 bis 19:30 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg (Am Wingertsberg 4).
Das Projekt mit dem vollständigen Titel „Linking Ages – Ein Dialog zwischen Kindheits- und Alter(n)sforschung“ ist drei Jahre lang in der Förderlinie „Originalitätsverdacht?“ der VolkswagenStiftung gefördert worden. Angesiedelt ist es am Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität, wo es sowohl Forschung zur Kindheit wie die von Prof. Sabine Andresen als auch solche zum Alter(n) (z.B. um Prof. Frank Oswald) gibt. Im Verlauf des Projekts wurden Gemeinsamkeiten in Theorie und Methodik, Themenwahl und daraus abzuleitenden Praxisimplikationen ausgelotet.
Ergebnis des Projekts ist ein internationaler Sammelband, der Beiträge aus Kindheits- und Altersforschung zu den diskutierten Themenbereichen, den dabei relevanten Begrifflichkeiten und damit einhergehenden Fragestellungen verbindet. Der Band soll in Bad Homburg vorgestellt und diskutiert werden. In den einzelnen Vorträgen wird thematisiert, wie die Gesellschaft mit Kindern und älteren Menschen umgeht und wie diese sich zu diesen Alterszuschreibungen positionieren – zum Beispiel hinsichtlich des Schutzes vor Gewalt, in der Pflege, in der Stadtplanung oder beim Thema Nachhaltigkeit.
Neben Persönlichkeiten aus der einschlägigen Wissenschaft ist auch die Stadtgesellschaft vertreten und geht mit den Forschenden der Goethe-Universität in Dialog.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Um Anmeldung wird gebeten unter: mordeja@em.uni-frankfurt.de
Information: Dr. Anna Wanka Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung Goethe-Universität Telefon 069 798-36411 E-Mail Wanka@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Vorstellung des neuen Buches von Prof. Dr. Zhiyi Yang am Forschungskolleg Humanwissenschaften
FRANKFURT/BAD
HOMBURG. Der
chinesische Dichter Wang Jingwei (1883―1944) war nicht nur ein bedeutender Schriftsteller,
sondern auch ein einflussreicher Politiker zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Bekannt wurde er durch ein missglücktes Attentat auf den Regenten Prinz Chun
II. und als Vorsitzender der Kuomintang, der Nationalen Volkspartei Chinas.
1940 gründete er die „Neuorganisierte Regierung der Republik China“, die als
japanische Marionettenregierung für die Kollaboration mit Japan im Zweiten
Weltkrieg in Verruf geriet. Seither gilt der lange Zeit als Patriot gefeierte Wang
als Verräter. Im heutigen China unterliegt die Erforschung seines Lebens,
Schaffens und Wirkens ebenso großen Restriktionen wie die Forschung über die
Rolle Chinas im Zweiten Weltkrieg.
Vor diesem Hintergrund legt Prof. Zhiyi Yang, Professorin für Sinologie an der Goethe-Universität, im ersten Teil ihres Buches „Poetry, History, Memory. Wang Jingwei and China in Dark Times“ eine historisch differenzierte, intellektuelle und politische Biographie von Wang Jingwei vor. Am Beispiel seines Lebens untersucht sie im zweiten Teil des Buches die Verschränkung von Dichtung und Geschichte in der chinesischen Erinnerungskultur. Im Zentrum steht dabei die Erinnerung Chinas an die Kollaboration mit Japan im Zweiten Weltkrieg.
In
der Reihe „Das Forschungskolleg stellt vor“ lädt das Forschungskolleg
Humanwissenschaften der Goethe-Universität zum Gespräch über das im November
2023 in der University of Michigan Press erschienene Buch ein. Es findet statt
am Dienstag, 6.
Februar 2024, 19 Uhr
in den Räumen des
Forschungskollegs
Am Wingertsberg 4
in Bad Homburg
und
wird moderiert von Prof. Iwo Amelung. Der Sinologe führt in die Thematik ein
und spricht mit seiner Kollegin über ihr Buch. Das Gespräch findet auf Englisch
statt.
Zhiyi
Yang ist
Professorin für Sinologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Nach dem Studium
der chinesischen Literatur, Geschichte und Philosophie an der Peking University
wurde sie 2012 am Institut für Ostasienstudien der Princeton University
promoviert. Gegenwärtig forscht sie über klassische Motive und Formen in der
chinesisch-sprachigen Lyrik der Gegenwart. Als Goethe-Fellow am
Forschungskolleg Humanwissenschaften veranstaltet sie die Vortragsreihe
„Sinophone classicism. Chinese Cultural Memories in a Global Space“.
Iwo
Amelung
ist Professor für Sinologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Er forscht
über die Wissenschafts- und Ideengeschichte des modernen China. Als
Goethe-Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften hat er gemeinsam mit dem
Wirtschaftswissenschaftler Prof. Bertram Schefold über die Geschichte des
wirtschaftlichen Denkens in China und Europa gearbeitet.
Die
Reihe: Wissenschaftliche Monographien im Gespräch
Wissenschaftliche
Bücher und insbesondere Monographien, also Texte über ein bestimmtes
Einzelthema, sind meist das Ergebnis jahrelangen Forschens, Reflektierens und
Schreibens. Die Reihe „Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor“
soll diese Bücher in der Öffentlichkeit bekannt machen und ihre Inhalte zur
Diskussion stellen. Daher lädt das Kolleg regelmäßig Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler der Rhein-Main-Universitäten ein, damit sie über ihr Buch,
dessen Hintergründe sowie ihre persönliche Motivation sprechen können. Die
Reihe wird von Prof. Matthias Lutz-Bachmann, dem Direktor des Forschungskollegs
Humanwissenschaften, geleitet.
Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung bis 4. Februar per E-Mail an anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de. Ihre Anmeldung wird registriert, Sie erhalten aber keine Anmeldebestätigung.
Information:
Beate
Sutterlüty
Wissenschaftskommunikation
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
Telefon: 06172-13977-15
E-Mail: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Homepage: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Social Media: @FKHbadhomburg