​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – 2019– Suche

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Dez 11 2019
13:36

Till van Rahden, Historiker an der Université de Montréal, diskutiert mit der Frankfurter Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff über sein Buch „Demokratie. Eine gefährdete Lebensform“

Was die Demokratie am Leben hält

BAD HOMBURG. Lange galt die liberale Demokratie als selbstverständlich. Nun steckt sie in der Krise: Immer mehr Bürgerinnen und Bürger distanzieren sich von der Politik, die Volksparteien verlieren an Bindekraft, digitale Kurznachrichten ersetzen zunehmend die öffentliche Debatte. Weltweit erscheinen Studien, die sich mit den Ursachen der aktuellen Anfechtungen der Demokratie befassen. In seinem im November 2019 im Campus-Verlag erschienenen Buch Demokratie. Eine gefährdete Lebensform wechselt der Historiker Till van Rahden die Perspektive: „Statt darauf zu starren, wie Demokratien sterben, geht dieses Buch der Frage nach, was sie am Leben erhält.“ In fünf Kapiteln wirft der Autor Schlaglichter auf die Geschichte der Bundesrepublik, um so die kulturellen und sozialen Voraussetzungen der Demokratie herauszuarbeiten, die im Alltagsleben und in öffentlichen Debatten zum Tragen kommen. Er analysiert etwa das „Lächeln der Verfassungsrichterin“ bei der Verkündung des „Stichentscheid-Urteils“ 1959, die Kinderladenbewegung in den frühen 1970er Jahren oder die Debatten um die Schließung des Offenbacher Parkbades in den frühen 1990er Jahren.

Zur Diskussion über die Thesen des Buches lädt das Forschungskolleg Humanwissenschaften sehr herzlich

am Montag, 16. Dezember, um 19 Uhr
ins Forschungskolleg
(Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe)

ein. Die Frankfurter Politikwissenschaftlerin und Leiterin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung Prof. Nicole Deitelhoff wird mit Till van Rahden über sein Verständnis von der „Demokratie als Lebensform“ sprechen. Prof. Johannes Völz, Professor für Amerikanistik mit dem Schwerpunkt „Demokratie und Ästhetik“ an der Goethe-Universität und Mitglied im Direktorium des Forschungskollegs, wird das Gespräch moderieren.

Die Buchvorstellung mit anschließender Diskussion ist Teil der Reihe »Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor: …«. Mit dem Ziel, wissenschaftliche Bücher in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und zu diskutieren, lädt das Kolleg Angehörige der Rhein-Main-Universitäten sowie Gäste des Kollegs ein, um über ihr Buch, dessen Hintergründe sowie die Fragen, die sie zu diesem Werk motivierten, zu sprechen. Geleitet wird die Reihe von Professor Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann, dem Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften.

Anmeldung:
Um vorherige Anmeldung unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de wird gebeten. 

Information: Iris Helene Koban, Geschäftsführung, Forschungskolleg Humanwissenschaften (Tel.: 06172-13977-10; Email: i.koban@forschungskolleghumanwissenschaften.de); Beate Sutterlüty, Wissenschaftskommunikation, Forschungskolleg Humanwissenschaften (Tel.: 06172-13977-15; Email: b.sutterluety@forschungskolleghumanwissenschaften.de); www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Dez 5 2019
11:07

Die amerikanische Holocaustforscherin Prof. Deborah Lipstadt spricht im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität

Der neue Antisemitismus

FRANKFURT. Nicht allein in Deutschland, sondern weltweit häufen sich in jüngster Zeit Fälle antisemitisch motivierter Diskriminierung und Gewalt, deren ideologische Grundlagen vielfältig und komplex sind. In ihrem 2018 in deutscher Sprache im Berlin Verlag erschienenen Buch „Der neue Antisemitismus“ spürt die renommierte amerikanische Historikerin und Holocaustforscherin Deborah Lipstadt den Ausdrucksformen dieses erschreckend virulenten Hasses in Europa, den USA und im Nahen Osten nach und erklärt die Ursachen seines Wiederaufstiegs auch jenseits rechtsradikaler und islamistischer Milieus. Sie zeigt auf, was Juden und Nichtjuden wissen müssen, um dem neuen Antisemitismus etwas entgegensetzen zu können, und warnt vor den universalen Folgen eines Hasses, der sich rasant ausbreitet. „Juden sind so etwas wie der Gradmesser der Gesellschaft. Wer sie angreift, greift alle demokratischen und multikulturellen Werte an“, so Lipstadt.

Zum Vortrag von Deborah Lipstadt über „Contemporary Antisemitism. Old Text in a New Binding“ mit anschließender Diskussion lädt das Forschungskolleg Humanwissenschaften

Am Dienstag, 10. Dezember, um 19 Uhr
ins Forschungskolleg
(Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe)

ein. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

Deborah Lipstadt ist Professorin für Moderne Jüdische Geschichte und Holocaust-Studien an der Emory University in Atlanta (USA). Ihre Forschungen sind immer wieder auf ein großes öffentliches und politisches Interesse gestoßen. Internationale Aufmerksamkeit erlangte ihre Geschichte der Holocaustleugnung (auf Deutsch unter dem Titel „Leugnen des Holocaust. Rechtsextremismus mit Methode“ 1996 in Hamburg erschienen): Der britische Holocaustleugner David Irving verklagte Lipstadt wegen der ihn betreffenden Aussagen vor einem Londoner Gericht. Im Urteil stellten die Richter fest, dass Irving die historischen Fakten systematisch manipulierte, und es gab Lipstadt in allen wesentlichen Punkten Recht. Im Mai 2018 wurde Deborah Lipstadt mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik der Stadt Oldenburg ausgezeichnet.

Die Einführung in den Vortrag übernimmt Prof. Christian Wiese, Inhaber der Martin Buber-Professur für jüdische Religionsphilosophie an der Goethe-Universität und Sprecher des LOEWE-Schwerpunktes „Religiöse Positionierung. Modalitäten und Konstellationen in jüdischen, christlichen und islamischen Kontexten“. Seit 2018 ist er zudem Mitglied im Wissenschaftlichen Direktorium des Forschungskollegs Humanwissenschaften.

Weiterer Vortragstermin:
Im Rahmen der von der Martin Buber-Professur für jüdische Religionsphilosophie veranstalteten Ringvorlesung „Religiöse Konflikte – Religion und Konflikt – Religion und Gewalt“ wird Deborah Lisptadt bereits am Montag, 9. Dezember, um 18 Uhr auf dem Campus Westend der Goethe-Universität sprechen (Hörsaalzentrum 13).

Anmeldung:
Für die Veranstaltung am 10. Dezember in Bad Homburg wird um vorherige Anmeldung unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de gebeten. Für den Vortrag am 9. Dezember auf dem Campus Westend ist keine Anmeldung erforderlich.

Information und Anmeldung: Beate Sutterlüty, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Wissenschaftskommunikation, Tel.: 06172-13977-15 (E-Mail: b.sutterluety@forschungskolleghumanwissenschaften.de)

Eva Kramberger, Martin Buber-Professur für jüdische Religionsphilosophie (kramberger@em.uni-frankfurt.de)

 

Okt 21 2019
12:04

Goethe-Universität und Philipps-Universität Marburg feiern das 50-jährige Bestehen der Wilhelm-Hahn-und-Erben-Stiftung

Rückenwind für Dissertationsvorhaben

FRANKFURT. Seit 50 Jahren unterstützt die Wilhelm-Hahn-und-Erben-Stiftung Publikationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, vor allem mit Zuschüssen zu Druckkosten. Das 50-jährige Bestehen feiert die Stiftung am Mittwoch, 23. Oktober, um 16 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg mit einer Festveranstaltung.

Mit insgesamt mehr als 120.000 Euro hat die Stiftung unter Vorsitz ihres Präsidenten Ulrich C. Cannawurf Publikationen unterstützt – vor allem Dissertationen in den Geisteswissenschaften, aber auch Tagungsbände und Forschungsberichte. In den vergangenen zehn Jahren ist die jährliche Fördersumme kontinuierlich angestiegen. Allein im Jahr 2019 kamen sieben Publikationen in Marburg und Frankfurt in den Genuss der Förderung, die sich insgesamt auf 13.000 Euro belief. Seit 1974 wird zudem das Marburger Winckelmann-Programm unterstützt, eine Veröffentlichungsreihe des Archäologischen Seminars.

„Seit 2009 wurden an der Goethe-Universität insgesamt 30 Dissertationen durch die Stiftung gefördert. Im Einzelfall sind das keine Riesenbeträge, aber für die Antragsteller ist das ein willkommener Rückenwind auf dem Weg in die Forschung“, sagt Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident für Third Mission an der Goethe-Universität Frankfurt. „Dafür danke ich der Stiftung im Namen des Präsidiums sehr herzlich“, so der Vizepräsident.

„Die Stiftung hilft vor allem jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dabei, ihre Forschung in die Öffentlichkeit zu bringen. Gute Dissertationen sollen nicht daran scheitern, dass die Veröffentlichung aus finanziellen Gründen nicht möglich ist“, betont Prof. Dr. Michael Bölker, Vizepräsident für Forschung und Internationales an der Philipps-Universität.

Die Wilhelm-Hahn-und-Erben-Stiftung ist nach dem Bad Homburger Bürger Wilhelm Hahn (1855-1930) und seiner Tochter Karoline Wilhelmine Ebel (1891-1966) benannt. Karoline Wilhelmine Ebel vermachte ihr Vermögen der wissenschaftlichen Förderung kommender Generationen. Die gemeinnützige Wilhelm-Hahn-und-Erben-Stiftung wurde 1969 vom Bad Homburger Rechtsanwalt Ulrich C. Cannawurf gemeinsam mit dem damaligen Rektor der Goethe-Universität, Walter Rüegg, gegründet. Die Philipps-Universität Marburg ist ebenfalls beteiligt; der Ehemann der Stifterin, der Chemiker Carl Ebel, wurde in Marburg promoviert. Präsident der Stiftung ist seit der Gründung Ulrich C. Cannawurf.

Anmeldung erbeten unter: veranstaltungen@uni-frankfurt.de 

Informationen: Goethe-Universität, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12472, E-Mail: presse@uni-frankfurt.de; Philipps-Universität Marburg, Stabsstelle Hochschulkommunikation, Telefon 06421 28-26118, E-Mail: pressestelle@uni-marburg.de;

 

Okt 2 2019
13:35

Susanne Schröter, Professorin an der Goethe-Universität und Mitglied des Forschungsverbundes Normative Ordnungen, spricht am 16. Oktober im Historischen Museum über ihre jetzt erschienene Publikation.

Buchpräsentation zum politischen Islam

FRANKFURT. Die Mehrheit der Deutschen glaubt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Sie verbinden diese Religion vor allem mit dem Terror im Namen eines unbarmherzigen Gottes, der Unterdrückung von Frauen und Minderheiten sowie einer Ablehnung westlicher Werte. Für solche Assoziationen gibt es nachvollziehbare Gründe, sie resultieren aus dem Erstarken des politischen Islam. Seine Erforschung gehört zu den Schwerpunkten von Susanne Schröter, Professorin für Ethnologie und Mitglied des Forschungsverbundes Normative Ordnungen an der Goethe-Universität. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen bei der Vorstellung ihres Buches

„Politischer Islam – Stresstest für Deutschland“
am Mittwoch, dem 16. Oktober 2019, um 18.30 Uhr
im Historischen Museum Frankfurt,
Saalhof 1, Römerberg, 60311 Frankfurt am Main.

Der Eintritt ist frei. Veranstaltet wird die Buchpräsentation vom Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität. Die Begrüßung übernimmt Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsverbundes. Moderiert wird die öffentliche Veranstaltung von Jürgen Kaube, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Der politische Islam stellt eine Sonderform des Islam dar und sollte nicht als charakteristisch für diese Weltreligion insgesamt gesehen werden, die auch in Deutschland eine Vielzahl von Facetten besitzt. Gleichwohl übt gerade der politische Islam durch machtbewusstes und strategisch geschicktes Agieren seiner Funktionäre großen gesellschaftlichen Einfluss aus und dominiert zunehmend die staatliche Islampolitik sowie den öffentlichen Dialog. Vielen Menschen fehlt jedoch das Wissen über die Ursprünge und die Ausprägungen des politischen Islam, um Konfliktsituationen richtig einzuschätzen sowie angemessen argumentieren und handeln zu können. Das vorliegende Buch will diese Lücke mit einem fundierten und verständlichen Überblick schließen.

Susanne Schröter, ist Professorin für Ethnologie kolonialer und postkolonialer Ordnungen an der Goethe-Universität, Mitglied des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und Gründungsdirektorin des „Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam“ (FFGI) am Exzellenzcluster. Zu ihren Forschungsgebieten gehören Islamismus und Dschihadismus, progressiver und liberaler Islam sowie Frauenbewegungen in der islamischen Welt. Sie ist Mitglied der „Hessischen Integrationskonferenz“ und des „Hessischen Präventionsnetzwerk gegen Salafismus“. Zu ihren jüngsten Publikationen zählen: „Religiöse Rechtfertigungen des Dschihadismus“, in: Schellhöh, Jennifer u.a., Hg.: Großerzählungen des Extremen. Neue Rechte, Populismus, Islamismus, War on Terror (Bielefeld: Transcript 2018) und „Islamischer Fundamentalismus“, in: Zentralrat der Juden in Deutschland, Hg.: Jüdische Bildungslandschaften (Berlin: Hentrich & Hentrich 2018).

Informationen: Oliver Bertrand, Exzellenzcluster „Normative Orders“, FFGI-Forschungskoordination, Tel.: +49 69 798-33062, o.bertrand@em.uni-frankfurt.de, www.normativeorders.net/de/

Hinweis: Bereits am Montag, 14. Oktober, 19.00 Uhr, wird Prof. Susanne Schröter ihr Buch „Politischer Islam – Stresstest für Deutschland“ im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe) im Gespräch mit dem Journalisten Meinhard Schmidt-Degenhard vorstellen. Anmeldungen unter service@freiheit.org.

 

Sep 17 2019
15:08

Interview mit dem Philosophen Prof. Matthias Lutz-Bachmann zur Bad Homburg Conference, die am Donnerstag beginnt

Die Freiheit mit KI gestalten

FRANKFURT. „Spät, aber nicht zu spät“ habe die wissenschaftliche Debatte über die Folgen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz für Gesellschaft, Politik und Individuum eingesetzt. Das sagt Prof. Matthias Lutz-Bachmann, Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg, im Interview mit „Goethe-Uni online“.

Dass sich das nun ändern soll, dazu will die diesjährige Bad Homburg Conference einen Beitrag leisten: Unter dem Titel „Künstliche Intelligenz – Wie können wir Algorithmen vertrauen?“ diskutieren Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen von 19. bis 21. September am Forschungskolleg in Bad Homburg über diese Thematik. „Überall kommt KI zum Einsatz, und wir merken im Zuge der Einführung dieser Systeme, wie sich zugleich für uns Menschen Handlungsspielräume verändern“, so Lutz-Bachmann. Gerade die Europäer täten gut daran, Freiheit und Autonomie des Menschen im Blick zu haben und zu schützen. KI werde „diese Freiheit verändern, und wir werden sie zu gestalten haben in neuer Weise. Vielleicht bereits auf der Ebene der Algorithmen.“

Interview: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/veranstaltungen/die-zukunft-mit-algorithmen-gestalten-interview-mit-prof-lutz-bachmann/ 

Informationen zur Konferenz: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/veranstaltungen/konferenz-kuenstliche-intelligenz-wie-koennen-wir-algorithmen-vertrauen/

 

Sep 11 2019
11:44

Öffentliche Konferenz mit Experten aus Wissenschaft und Praxis

„Künstliche Intelligenz – Wie können wir Algorithmen vertrauen?“

BAD HOMBURG. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften und die Stadt Bad Homburg v. d. Höhe laden die interessierte Öffentlichkeit zur Bad Homburg Conference 2019 ein. Im Mittelpunkt steht diesmal die Frage, wie „Künstliche Intelligenz“ die Gesellschaft verändert – und welche Möglichkeiten es gibt, die damit einhergehenden Entwicklungen im Interesse der Gesellschaft und des Einzelnen zu gestalten und zu steuern. Die Konferenz findet statt von Donnerstag, 19. September, 19 Uhr bis Samstag, 21. September, 14 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe.

Kaum ein Thema löst derzeit mehr Hoffnungen und zugleich Unsicherheit aus als das der „Künstlichen Intelligenz“. Die Verheißung neuer Chancen für die Wirtschaft, die Aussicht auf objektivere und damit gerechtere Entscheidungen und die Hoffnung auf Entlastung von Alltagsroutinen auf der einen Seite stehen auf der anderen Seite die Furcht vor Arbeitsplatzverlust, staatlicher Überwachung und Fremdbestimmung gegenüber. In zwei Vorträgen und insgesamt vier Podiumsdiskussionen debattieren Vertreter aus den Human- und Technikwissenschaften sowie der Praxis mit der interessierten Öffentlichkeit Chancen, aber auch Probleme im Zusammenhang mit dem Einsatz „Künstlicher Intelligenz“.

Dabei werden sehr sensible Grundbedürfnisse des Menschen angesprochen: Gesundheit, Sicherheit, Geld. In diesen Bereichen wird schon heute KI angewandt, was sich in naher Zukunft noch intensivieren wird. Die übergreifende Fragestellung bei der Bad Homburg Conference lautet, wie der Einsatz und die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz unseren Alltag und die Gesellschaft im Ganzen verändern wird: Wie können wir z.B. Algorithmen bei der Bewertung von Straftaten, bei der Prävention von Verbrechen und Krankheiten oder aber bei der Vergabe von Krediten vertrauen? Was müssen wir bedenken und was können wir heute tun, damit wir mit KI eine gute Zukunft haben?

Experten aus den Wissenschaften und Verantwortliche aus der Praxis werden in die Themenblöcke einführen und mit Vertretern verschiedener Disziplinen diskutieren. Eröffnet wird die Konferenz u.a. von Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung. Den einführenden Keynote-Vortrag über die “Validierung von KI-Systemen mit Supercomputern“ hält Thomas Lippert, Direktor am Institute for Advanced Simulation und Head of Jülich Supercomputing Centre (Jülich).

Am zweiten Konferenztag eröffnen Experten aus Wissenschaft und Praxis die themenbezogenen Panels. Tim Hahn, Heisenberg Professor für Machine Learning und Prädikative Analytik (Münster) gibt einen Impuls zur Diskussion von »KI in Medizin und Vorsorge«; Christoph Lange, Kriminalhauptkommissar am Landeskriminalamt (LKA) Hessen eröffnet die Debatte um den Einsatz von „KI in der Polizeiarbeit“ und Željko Kaurin, Vorstandsmitglied der ING Deutschland (Frankfurt), stößt das Gespräch über „KI im Finanzsystem“ an. Sie diskutieren u.a. mit Susanne Beck, Professorin für Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie, Andreas Kleinknecht, Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Deutschland (München), Kristian Kersting, Professor für Maschinelles Lernen (Darmstadt) und Kiel Brennan-Marquez, Associate Professor for Law (Connecticut).

Zum Abschluss der Konferenz spricht Chris Boos, CEO und Founder der Arago GmbH und Mitglied des Digitalrates der Bundesregierung (Frankfurt) über „Künstliche Intelligenz und die Wiederentdeckung der Zukunft“. An der anschließenden Podiumsdiskussion nehmen außer Chris Boosr u.a. der Neurowissenschaftler Wolf Singer (Frankfurt) und die amerikanische Bürgerrechtlerin und Politikberaterin Mutale Nkonde (New York) teil.

Die Konferenz ist die dritte in der Reihe der jährlich stattfindenden Bad Homburg Conferences, die vom Bad Homburger Forschungskolleg Humanwissenschaften – einer gemeinsamen Initiative der Goethe-Universität Frankfurt und der Werner Reimers Stiftung – geplant und von der Stadt Bad Homburg finanziert werden. Ziel ist es, so der Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg, Alexander W. Hetjes, „brennende gesellschaftliche Fragen auf hohem Niveau mit der Öffentlichkeit zu diskutieren und dabei Anregungen für die Gestaltung unserer Zukunft zu geben. Die Stadt Bad Homburg fördert damit die Forschung ebenso wie den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern über deren Resultate. Das bislang hervorragende Echo auf die Bad Homburg Conferences bestätigt uns darin.“

Wissenschaftlich geleitet wird die Konferenz vom Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie an der Frankfurter Goethe-Universität, sowie seinen Frankfurter Kolleginnen und Kollegen Christoph Burchard (Professor für Strafrecht und Rechtstheorie), Klaus Günther (Professor für Rechtstheorie), Katja Langenbucher (Professorin für Wirtschafts- und Finanzrecht), Enrico Schleiff (Vorstandsvorsitzender des Frankfurt Institute for Advanced Studies) und Tobias Tröger (Professor für Wirtschaftsrecht und Rechtstheorie).

Die Termine 

Donnerstag, 19. September, 19 Uhr
Eröffnung der Konferenz '
Keynote von Thomas Lippert, Direktor am Institute for Advanced Simulation und Head of Jülich Supercomputing Centre, Jülich 

Freitag, 20. September, 11-18:30 Uhr (mit Mittagsimbiss)
Podiumsgespräche zu folgenden Themen: 

„Künstliche Intelligenz in Medizin und Vorsorge“ „

Künstliche Intelligenz in der Polizeiarbeit“

„Künstliche Intelligenz im Finanzsystem“ 

Samstag, 21. September, 10 bis14 Uhr
Vortrag: „Künstliche Intelligenz oder die Wiederentdeckung der Zukunft“
Chris Boos, CEO und Founder der Arago GmbH, Frankfurt am Main, und Mitglied des Digitalrates der Bundesregierung 

Anschließend Podiumsdiskussion 

Das detaillierte Programm der Bad Homburg Conference 2019 ist unter folgendem Link zu finden: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Anmeldung: Die Teilnahme an der Bad Homburg Conference 2019 ist kostenlos, aber nur nach Anmeldung für den/die gewünschten Tag/e bis Montag, 16. September per Email an anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de möglich. Bitte die Anmeldebestätigung zu den jeweiligen Konferenzteilen am Eingang vorlegen. 

Informationen: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Tel.: 06172 13977-0; Iris Helene Koban (Geschäftsführerin des Forschungskollegs Humanwissenschaften), i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Beate Sutterlüty (Wissenschaftskommunikation), b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Dr. Thomas Schimmer (Wissenschaftlicher Projektreferent), t.schimmer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

 

Aug 28 2019
12:20

Deutsch-italienischer Abend mit Vortrag und Musik im Museum Giersch der Goethe-Universität, Donnerstag, 5. September 2019, 18.30 Uhr, Eintritt 4,- € an der Abendkasse

Heinrich Mylius: Frankfurter Stifter, Bürger Europas

FRANKFURT. Passend zur Ausstellung „Heinrich Mylius (1769–1854) – Ein europäischer Bürger zwischen Frankfurt am Main und Mailand“ (noch bis 8. September 2019) lädt das Museum Giersch der Goethe-Universität zu einem deutsch-italienischen Abend mit einem Vortrag und passender musikalischer Umrahmung ein.

Der Vortrag „Handel, Mäzenatentum, Konfession: Heinrich Mylius und seine europäischen Netzwerke“ von Dr. Ellinor Schweighöfer, widmet sich dem mäzenatischen Wirken Heinrich Mylius' in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main, das sich im Kontext seiner weit verzweigten und ausdifferenzierten europäischen Netzwerke vollzog. Mylius (1769–1854) war kaum zwanzigjährig in die Lombardei gezogen, um eine Filiale des Handelshauses seiner Familie zu eröffnen. In der Spätphase seines Lebens, ab den 1840er Jahren, engagierte er sich als großzügiger Mäzen in Frankfurt, ohne dafür selbst zurück in die Stadt zu kommen. Dabei stützte er sich auf ein Netzwerk transnationaler persönlicher, geschäftlicher und familiärer Kontakte.

Die Referentin des Abends, Dr. Ellinor Schweighöfer, gilt als exzellente Mylius-Kennerin. Sie studierte Geschichte und Archäologie an der Goethe-Universität Frankfurt und promovierte 2015 im Fach Neuere Geschichte an der Universität Potsdam. Seit 2018 ist sie Referentin am Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaften der Goethe-Universität. Zuvor war sie am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität tätig, wo sie sich unter anderem mit einem Projekt zum Thema „Heinrich Mylius (1769–1854) und die deutsch-italienischen Verbindungen im Zeitalter der Revolution: Die Lombardei und das nordalpine Europa im frühen 19. Jahrhundert“ befasste.

Die passenden musikalischen Akzente setzen die Mitglieder des Collegium Musicum der Goethe-Universität. Sie spielen in verschiedenen Besetzungen Werke von italienischen und deutschen Komponisten aus unterschiedlichen Epochen und Zeiten. Die Aufführungen finden in unterschiedlichen Räumen des Museums statt, so dass die Besucherinnen und Besucher unmittelbar das Zusammenspiel von Kunst und Musik genießen können.

Das Programm im Detail:

18.30 Uhr Musikalische Eröffnung
19.00 Uhr Vortrag
20.15 Uhr Offizielle Begrüßung
20.30 Uhr Parallele musikalische Darbietungen
21.00 Uhr Pausenintermezzo
21.30 Uhr Parallele musikalische Darbietungen
22.00 Uhr Musikalischer Ausklang

Bilder zum Download unter: http://www.museum-giersch.de/#/Presse

Informationen: Dipl-Kffr. Christine Karmann, Presse und Marketing Museum Giersch der Goethe-Universität, Tel: 069/138210121, E-Mail: presse@museum-giersch.de

 

Jun 14 2019
16:58

Edward G. Lengel über die Rolle der USA bei einschneidenden geschichtlichen Ereignissen

Luftbrücke, Mauerfall und Wiedervereinigung

HINWEIS: Der Vortrag fällt aus familiären Gründen des Referenten leider aus.

FRANKFURT. Die Goethe-Universität lädt gemeinsam mit ihrem Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem US-Generalkonsulat Frankfurt am Main am Montag, 17. Juni, 18 Uhr in die Lobby des PA-Gebäudes Campus Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 1 zu einem Vortrag des ehemaligen Chefhistorikers des Weißen Hauses, Prof. Edward G. Lengel ein. Lengel wird in englischer Sprache über die Rolle der USA beim Fall der Mauer referieren, der Untertitel des Vortrags lautet: „Pivotal Moments and How They are Remembered“.

Einschneidende historische Ereignisse werden von Historikern und Nicht-Historikern häufig sehr unterschiedlich untersucht und bewertet. In den USA gibt es sogenannte „Public Historians“, die sich zum Ziel gesetzt haben, diese Lücke zu schließen, indem sie die Perspektiven auf solche Ereignisse von akademischen Historikern einerseits und der allgemeinen Öffentlichkeit andererseits zusammenführen.

In seinem Vortrag wird Prof. Lengel auf historische Ereignisse wie die Luftbrücke, den Mauerfall und die Wiedervereinigung blicken. Es soll diskutiert werden, wie diese aus akademischer, öffentlicher und transnationaler Sicht wahrgenommen werden und wie unsere kollektive Erinnerung geformt wird. Am 22. Oktober wird es einen weiteren Vortrag zur Rolle der USA beim Mauerfall geben, dann spricht Thomas Alan Schwartz (Universität Vanderbilt) über „From John McCloy to George Bush – America's Foreign Policy Establishment, European Unity, and German Reunification, 1945–1990“. 

Prof. Dr. Edward G. Lengel ist der ehemalige Chief Historian der White House Historical Association, ehemaliger Professor und Direktor der Washington Papers an der University of Virginia. Lengel ist unabhängiger Historiker, Berater der Woodrow Wilson Presidential Library Foundation und Mitglied der Kuratoriums der United States World War One Centennial Commission. 

Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Information: Dr. Annabelle Hornung, Veranstaltungen und Ausstellungen, Campus Westend, PA-Gebäude, E-Mail hornung@pvw.uni-frankfurt.de

 

Mai 27 2019
17:29

Feierliche Überreichung des „Cambridge Habermas Lexicon“ im Forschungskolleg Humanwissenschaften 

Cambridge University Press veröffentlicht Lexikon zu Jürgen Habermas

FRANKFURT. Eine große Ehre für Jürgen Habermas: Der Verlag Cambridge University Press hat im Jahr seines 90. Geburtstages ein umfassendes Lexikon über den Philosophen und Soziologen, der bis 1994 Professor am Institut für Philosophie der Goethe-Universität war, herausgebracht. Verfasst wurde es von einem internationalen Autorenteam – darunter auch Wissenschaftler der Goethe-Universität. Das Kompendium wurde heute im Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg vorgestellt und Jürgen Habermas von den beiden Herausgebern Amy Allen und Eduardo Mendieta persönlich überreicht. 

In über 200 Einträgen werden die grundlegenden Konzepte, Kategorien und Themen Habermas' erklärt sowie fachliche und intellektuelle Kontexte herausgearbeitet. Die Palette von über 120 Begriffen reicht von „Aesthetics“ bis „World Disclosure“, die Liste wichtiger auf Habermas bezogener Denker beginnt mit Theodor W. Adorno und endet bei Iris Marion Young; besprochen werden im Kapitel „Names Associated“ auch die Frankfurter Philosophen Axel Honneth und Rainer Forst. Das Werk zeichnet sich durch ein System von Verweisen zwischen den einzelnen Einträgen und auf weiterführende Literatur zum jeweiligen Thema aus. Außerdem beinhaltet es einen Überblick über den akademischen Werdegang von Jürgen Habermas, ein Werkverzeichnis und eine umfassende Bibliographie. Die Herausgeber hoffen, dass das Werk Bezugspunkt für alle Wissenschaftler, Studierende und interessierte Leser werden wird, die sich mit dem Habermas'schen Werk und seiner Rezeption im 20. und 21. Jahrhundert befassen. 

Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie an der Goethe-Universität und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, betonte, dass das „Cambridge Habermas Lexicon“ die überragende Bedeutung Habermas' zeige: „Ja, ich möchte so weit gehen und feststellen, dass Jürgen Habermas sogar der weltweit wichtigste Philosoph unter den heute lebenden Philosophen ist. Und wir dürfen stolz darauf und dankbar dafür sein, dass er ein Mitglied des Instituts für Philosophie der Goethe-Universität und ein häufiger Gast auch am Forschungskolleg Humanwissenschaften sowie des Frankfurter Exzellenz-Clusters ‚Die Herausbildung normativer Ordnungen' ist. Wir haben alle von ihm bis auf den heutigen Tag unendlich viel gelernt.“ 

Lutz-Bachmann wies ferner darauf hin, dass von Habermas noch in diesem Jahr eine eigene Publikation zu erwarten ist: „Dieser großartige Philosoph und wichtige intellektuelle Anreger legt jetzt, im Alter von bald 90 Jahren, im Herbst dieses Jahres sein zweibändiges, über 1.700 Seiten starkes Alterswerk zum ‚Diskurs über Glauben und Wissen' bei Suhrkamp vor. In einer kleinen Arbeitsgruppe durften wir vorläufige Passagen dieses Werks mit dem Autor vor zwei Jahren am Forschungskolleg Humanwissenschaften in einer mehrtägigen Klausur diskutieren. In diesem Werk werden wir alle seine intellektuelle Brillanz noch einmal von einer ganz neuen Seite kennen lernen.“

Amy Allen, Eduardo Mendieta (eds.): The Cambridge Habermas Lexicon. Cambridge University Press 2019

Weitere Informationen: Beate Sutterlüty, Referentin Fellowprogramm und Wissenschaftskommunikation, Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg. Tel.: 06172-13977-15; b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de ; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Mai 3 2019
15:12

Der Jurist Christoph Burchard und der Ökonom Guido Friebel bringen neue Inhalte ins Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität ein

Zwei neue Goethe-Fellows

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg hat zwei neue Goethe-Fellows. Guido Friebel (Wirtschaftswissenschaften) und Christoph Burchard (Rechtswissenschaft) werden am Montag feierlich in das Kolleg aufgenommen. 

„Mit den neu berufenen Goethe-Fellows, dem Juristen Christoph Burchard und dem Ökonomen Guido Friebel kommen neue, aktuelle und wichtige Forschungsfragen ans Kolleg“, freut sich der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Prof. Matthias Lutz-Bachmann. „Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz und ihr Einsatz in fast allen Bereichen unseres Alltags schreitet rasant voran. Von immenser Bedeutung ist deshalb die Forschung Burchards, die sich damit beschäftigt, wie sich in diesem Zusammenhang zentrale, normative Begriffe des gesellschaftlichen Zusammenlebens – beispielsweise die Bedeutung von Autonomie und Verantwortung – grundlegend verändern. Der Ökonom Friebel wendet sich in enger Zusammenarbeit mit der Frankfurter Soziologin Daniela Grunow einer noch immer nicht ausreichend beantworteten Frage zu: Wie kann es sein, dass in entscheidenden Bereichen unserer Gesellschaft wie Top Management, Wissenschaft, Politik und Kunst Frauen immer noch unterrepräsentiert sind ‒ trotz überdurchschnittlich hoher Bildungserfolge und trotz aller politischer Anstrengungen zur Chancengleichheit?“

Christoph Burchard ist Professor für Straf- und Strafprozessrecht, Internationales und Europäisches Strafrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie an der Goethe-Universität sowie Principal Investigator am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Sein Forschungsprojekt am Kolleg trägt den Titel „Die normative Ordnung künstlicher Intelligenz“. Ergebnisse und auch Fragen, die sich aus seinen ersten Arbeiten dazu ergeben, wird er in zwei öffentlichen Veranstaltungen im Sommersemester zur Diskussion stellen: Bei einem Abendvortrag am 6. Juni 2019 sowie im Rahmen der Bad Homburg Conference, die sich vom 19. bis 21. September 2019 dem Thema „Artificial Intelligence: Health, Safety, Money and Mobility“ widmet. 

Guido Friebel ist Professor für Personalwirtschaft (Human Resource Management) an der Goethe-Universität. Die Ursachen dafür, dass Frauen in entscheidenden gesellschaftlichen Positionen nach wie vor stark unterrepräsentiert sind, vermutet er in tief verwurzelten Strukturen unserer Gesellschaft, in Normen, die in innerfamiliären Verhandlungen zum Tragen kommen. Mit der Soziologin Prof. Daniela Grunow untersucht er, wie Entscheidungen zur Arbeitsteilung im privaten Haushalt getroffen werden und welche Geschlechternormen sowohl der Arbeitsteilung im Haushalt als auch der Vergabe von leitenden Positionen zugrunde liegen. Der Titel des interdisziplinär konzipierten Projektes lautet: „Household bargaining, gender norms and careers in organization“.

Das Goethe-Fellowship-Programm wurde 2017 vom Direktorium des Forschungskollegs gemeinsam mit dem Präsidium der Goethe-Universität initiiert. Ziel ist es, herausragende Forschung auf dem Gebiet der Humanwissenschaften ebenso wie die Internationalisierung der Forschung an der Goethe-Universität zu fördern. Hierfür werden Professorinnen und Professoren der Universität, die an der Entwicklung einer neuen Forschungsfrage arbeiten, für die Dauer von bis zu vier Jahren als Goethe-Fellows ans Kolleg berufen. Zu den Goethe-Fellows gehören aktuell: Iwo Amelung (Sinologie), Roland Borgards (Literaturwissenschaften), Daniela Grunow (Soziologie), Sandra Seubert (Politikwissenschaften), Astrid Wallrabenstein (Jura), Christian Wiese (jüdische Religionsphilosophie). 

Die neuen Goethe-Fellows werden am Montag, 6. Mai 2019, um 18 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg) von Prof. Simone Fulda, Vizepräsidentin der Goethe-Universität und Kollegsdirektor Prof. Matthias Lutz-Bachmann im Rahmen eines Empfangs zur Eröffnung des Sommersemesters begrüßt und vorgestellt. Journalisten sind dazu herzlich eingeladen.

Informationen: Weitere Informationen über das Goethe-Fellowship-Programm und die Projekte der neu berufenen Fellows Christoph Burchard und Guido Friebel finden Sie auf der Webpage des Kollegs: http://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de/index.php/goethe-fellows 

Kontakt: Iris Helene Koban, Geschäftsführerin Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg, Telefon 06172 13977-10 oder -0; Beate Sutterlüty, Wissenschaftskommunikation Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg, Telefon 06172 13977-15 oder -0, E-Mail b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Apr 30 2019
13:34

Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität lädt zu Podiumsdiskussion mit Sandra Eckert, Michèle Knodt und Ingeborg Tömmel

„Europa vor den Wahlen“

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Die 9. Direktwahl zum Europäischen Parlament findet in schwierigen Zeiten statt. Die anhaltende Ungewissheit über den Brexit überschattet dringend notwendige Debatten, und Initiativen zur Weiterentwicklung der Union werden nicht aufgegriffen. Gewählt wird zwischen 23. und 26. Mai, in Deutschland am Sonntag, 26. Mai. Bei diesen Wahlen geht es nicht allein um die Ausgestaltung einzelner Politikbereiche in Europa, sondern – angesichts der wachsenden Kritik an den europäischen Institutionen – um Zukunft, Gestalt und Gewicht des europäischen Parlaments selbst. 

Über die aktuellen Entwicklungen im Kontext der Wahlen, aber auch über die grundlegenden institutionellen und politischen Probleme der Europäischen Union diskutieren am Dienstag, 7. Mai 2019, 19 Uhr, im Forschungskolleg Humanwissenschaften Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg drei Expertinnen für Europapolitik, nämlich Prof. Sandra Eckert (Goethe-Universität), Prof. Michèle Knodt (TU Darmstadt) und Prof. em. Ingeborg Tömmel (Universität Osnabrück). 

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe EuropaDialoge/Dialogues d'Europe statt. Der Historiker Pierre Monnet wird in seinem Begrüßungsstatement insbesondere die Bedeutung der Wahlen im französischen Kontext aufzeigen, die Moderation des Expertengesprächs übernimmt der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Matthias Lutz-Bachmann.

Die Referentinnen: 

Sandra Eckert ist Juniorprofessorin für Politik im Europäischen Mehrebenensystem an der Goethe-Universität. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die europäische Integration und Europäisierung sowie die Steuerung im europäischen Mehrebenensystem. Die Auswirkungen Europas auf Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und die Chancen der Mitgestaltung behandelt die von ihr gestaltete Seminarreihe „Europa in Frankfurt“ an der Goethe-Universität. 

Michèle Knodt ist Professorin für Vergleichende Analyse politischer Systeme und Integrationsforschung an der TU Darmstadt. Zudem arbeitet sie seit vielen Jahren an europäischen Forschungsprojekten mit und hat über die europäische Integration zahlreiche Bücher und Aufsätze veröffentlicht. Seit 2018 leitet sie das Projekt „EU Foreign Policy Facing new Realities: Perceptions, Contestation, Communication and Relations“, das sich mit den aktuellen Herausforderungen der Außenpolitik der Europäischen Union beschäftigt und die Union zu diesem Thema auch berät. 

Ingeborg Tömmel war als Professorin für Internationale Politik an der Universität Osnabrück tätig. Sie verfügt über langjährige Forschungs- und Lehrerfahrung zu Fragen der europäischen Integration, insbesondere zum politischen System der EU, zur politischen Steuerung und Politikgestaltung der EU sowie zur Europäisierung der Mitgliedstaaten. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen zählt Das politische System der EU (De Gruyter: 4. Auflage, 2014).

Die Veranstaltungsreihe EuropaDialoge/Dialgoues d'Europe: 
Die Reihe wurde 2014 vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsch-Französischen Institut der Geschichts- und Sozialwissenschaften – Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (IFRA) ins Leben gerufen. Sie soll Experten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft zu Europa-Themen zu Wort kommen lassen und die jeweiligen Positionen öffentlich diskutieren. Die Reihe wird von der Politikwissenschaftlerin Sandra Eckert, dem Philosophen Matthias Lutz-Bachmann und dem Historiker Pierre Monnet wissenschaftlich geleitet. 

Um Anmeldung zur Podiumsdiskussion wird gebeten unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Informationen: Beate Sutterlüty, Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg, Telefon 06172 13977-15 oder -0, E-Mail b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

 

Apr 11 2019
15:29

Porträt des Masterstudiengangs „Religiöse Kommunikation“ im neuen UniReport. 

Wenn die Kirchengemeinde plötzlich twittert

FRANKFURT. Wer heute über religiöse Themen kommunizieren möchte, findet dafür ganz unterschiedliche Formate und Medien. Auch in den sozialen Medien spielen Fragen des Glaubens eine Rolle. Religiöse und nicht-religiöse Kommunikationsformen bilden häufig Schnittmengen, wenn etwa im politischen Diskurs religiöse Inhalte auftauchen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn in Debatten vor der „Islamisierung des christlichen Abendlandes“ gewarnt wird. Das zunehmende Neben- und Miteinander von religiösen Sprachformen erfordere eine interreligiöse und interkulturelle Kompetenz bei den Beteiligten, betont Prof. Christof Mandry, Studiendekan des Fachbereichs Katholische Theologie an der Goethe-Universität, im Beitrag über den neuen Masterstudiengang „Religiöse Kommunikation“ im UniReport. Dieses neue Studienangebot hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich Studierende des Fachs wissenschaftlich mit der heutigen Vielfalt von religiöser Kommunikation auseinandersetzen können. Der Studiengang ist auf die Forschung ausgerichtet, beinhaltet aber auch ein Berufspraktikum. „Religiöse Kommunikation“ steht übrigens allen Interessierten offen, unabhängig von Konfession oder Religion.

Die weiteren Themen im UniReport April: 

  • Ungebrochene Anziehungskraft der Kritischen Theorie: Ein Gespräch zwischen Studierenden und Lehrenden zu „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“. 
  • Archäologie auf dem Dachboden: In vielen wissenschaftlichen Sammlungen der Goethe-Universität schlummern ungeahnte Schätze, so wie in der Abteilung für Vorderasiatische Archäologie. 
  • Andauernde Revolution: Der Wirtschaftshistoriker Prof. Werner Plumpe erzählt in seinem Buch „Das kalte Herz“ die Geschichte des Kapitalismus. 
  • Kinder und Jugendliche als Experten ihrer Lebenswelt: Prof. Sabine Andresen hat gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung eine repräsentative Befragung mit rund 3450 Kindern und Jugendlichen durchgeführt. 
  • Ein Fußballstadion wäre in Frankfurt schneller angeschlossen worden: An der Goethe-Universität formt sich ein Bündnis, das bei der geplanten Verlängerung der U4 auch eine Campus-Westend-Station fordert.
  • Kunstmarkt in Frankfurt: Ein soziologisches Forschungsseminar untersuchte das Netzwerk der Galerien.
  • Der neue Herr über das Comic-Archiv: Der promovierte Literaturwissenschaftler Felix Giesa kümmert sich um die renommierte Frankfurter Sammlung. 
  • Goethe, Deine Forscher: Die Geologin Silke Voigt untersucht, wie in der Erdgeschichte Klimasysteme funktioniert haben. 
  • Reichtum wechselseitiger Beziehungen: Die Goethe-Fellows Bertram Schefold und Iwo Amelung untersuchen im Forschungskolleg Humanwissenschaften, wie sich chinesisches und europäisches Wirtschaftsdenken unterscheidet. 
  • CRISPR/Cas-Bibliotheken: neue Chancen für die Krebsforschung. 
  • Die Früchte des Fleißes: Immer mehr Geflüchteten gelingt es, an deutschen Hochschulen ein Studium aufzunehmen. Erfolgsgeschichten, wie sie auch an der Goethe-Universität geschrieben werden. 
  • Frobenius – Die Kunst des Forschens: Eine Ausstellung im Museum Giersch der Goethe-Universität • Traum von der eigenschaftslosen Sprache: Fragen an Martin Mosebach, dessen Roman „Westend“ im Fokus des diesjährigen Lesefestes „Frankfurt liest ein Buch“ steht. 
  • Philosophie neu denken: Eine Ringvorlesung zu “Contemporary Approaches to Feminist Philosophy", organisiert von Dr. Kristina Lepold und Dr. Marina Martinez Mateo. 
  • Morgens Hörsaal, nachmittags Schulbank: Niels Dehio durfte als einer der ersten Schüler Hessens parallel zur Schule studieren, jetzt forscht er als Informatiker zur Künstlichen Intelligenz mit Robotern. 
  • Wie wir wurden, wer wir sind: Die Bürgeruni-Reihe von Prof. Tilman Allert stellt dreißig Jahre nach dem Mauerfall prominente Ostbiografien vor. 
  • Wie wird aus einem Start-up ein Scale-up? Dr. Thomas Funke, Co-Direktor des Frankfurter TechQuartiers, und Research Manager Dominik Zborek zur Studie „Scale-ups in Europe: an untapped potential“.

Der UniReport 2/2019 steht zum kostenlosen Download bereit unter http://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe .

 

Feb 28 2019
10:28

„Gesprächskonzert“ mit Werken für zwei Klaviere von Debussy, Ligeti und Messiaen

Komplexität, musikalisch

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Im Rahmen des Projektes „Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft“ findet ein „Gesprächskonzert“ in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) statt

am Freitag, 8. März 2019, um 19:30 Uhr
im Kleinen Saal in der HfMDK
Eschersheimer Landstraße 29-39, 60322 Frankfurt.

Im Zentrum des Konzerts „Komplexität in der Musik“ stehen Werke aus dem 20. Jahrhundert, die für zwei Klaviere komponiert wurden. Die Pianisten Irmela Roelcke und Axel Gremmelspacher interpretieren Kompositionen von Claude Debussy, György Ligeti und Olivier Messiaen. Marion Saxer, Professorin für Musikwissenschaft an der Goethe-Universität, führt im Dialog mit den Pianisten thematisch durch den Abend – deshalb „Gesprächskonzert“.

Auf der Suche nach einer neuen musikalischen Sprache entwickelten Debussy, Ligeti und Messiaen eigene musikalische Ausdrucksformen, u.a. durch die Überwindung der tradierten Harmonik, durch polyrhythmische Elemente und die Annäherung von Interpretation und Improvisation. Die daraus entstehenden Kompositionsstrukturen verleihen den ausgewählten Stücken einen dynamischen und progressiven Charakter. Der Hörer erkennt Formen und bemerkt prozesshafte Entwicklungen, die jedoch unvorhersehbar bleiben.

Hiermit berührt sich die Musik der drei Komponisten mit der wissenschaftlichen Fragestellung des Projekts „Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft“ am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Komplexität ist Systemen zu eigen, die aufgrund des Zusammenwirkens ihrer Elemente unerwartetes und nicht zu prognostizierendes Verhalten zeigen. Seit 2017 erforschen Natur- und Geisteswissenschaftler der Goethe-Universität unterschiedliche Konzepte von Komplexität und ihre theoretische Begründung. Unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Schwalbe (Chemie) und Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann (Philosophie) will die Forschergruppe neue Erkenntnisse zur Komplexitätsforschung gewinnen vor dem Hintergrund, dass die Lebenswelt heute durch Globalisierung, Digitalisierung und Technisierung zunehmend als komplex wahrgenommen wird. Neben der theoretischen Arbeit verfolgen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zugleich das Ziel, Strategien für den Umgang mit Komplexität aufzuzeigen. Ermöglicht wird dieses Projekt durch die Förderung der Aventis Foundation.

Irmela Roelcke (Klavier) widmet sich u.a. der Wiederentdeckung und Aufführung verschollener Klavier- und Klavierkammermusikwerke, u.a. des monumentalen Klavierquintetts von Artur Schnabel. Sie engagiert sich für die Aufführung von Werken für mehrere Klaviere des 20. und 21. Jahrhunderts und ist darüber hinaus auf die Beschäftigung mit historischen Tasteninstrumenten, insbesondere dem Hammerflügel und dem Clavichord, spezialisiert.

Axel Gremmelspacher hat sich als Solist und Kammermusiker mit einem äußerst vielseitigen Repertoire profiliert. Übertragungen seiner Konzerte waren im Deutschlandradio, im Bayerischen Rundfunk, im Südwestrundfunk, Norddeutschen Rundfunk und bei Radio Bremen zu hören. Zum Wintersemester 2010/11 nahm er den Ruf an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main an.

Marion Saxer (Moderation) ist Professorin für Musikwissenschaft der Goethe-Universität. Nach Studium und Promotion in Mainz und Berlin lehrte sie u.a. an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Hochschule für Musik in Köln, der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und der Hochschule für Musik und Bildende Kunst Frankfurt. 2006 folgte die Habilitation im Fach Historische Musikwissenschaft an der Goethe-Universität. Seit 2013 ist sie Inhaberin der Professur für Historische Musikwissenschaft (Schwerpunkt zeitgenössische Musik und Klangkunst) an der Goethe-Universität. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. Musik und Klangkunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, der Begriff des Experiments in der Musik sowie gattungsübergreifende künstlerische Phänomene.

Der Eintritt ist frei.

Informationen: Dr. Thomas Schimmer, Wissenschaftlicher Projektreferent, E-Mail t.schimmer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, Telefon 06172 13977-14, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg

Homepage der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main:
www.hfmdk-frankfurt.info

Forschungskollegs Humanwissenschaften: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Feb 19 2019
10:33

Diskussionsveranstaltung am Forschungskolleg über das Buch „Zur rechten Zeit. Wider die Rückkehr des Nationalismus“

AfD im Bundestag: Zäsur in der deutschen Geschichte?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. „Einmal muss doch Schluss sein“, „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“, „Links-rot-grün verseuchtes Achtundsechziger Deutschland“: Solche Parolen, die eine Sehnsucht nach einer homogenen Nation und einer makellosen Geschichte zum Ausdruck bringen, sind nicht neu in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Und doch markieren die Rede von der „Flüchtlingskrise“ und der Einzug der AfD in den Bundestag eine Zäsur in der Geschichte eines Landes, das glaubte, seine – zum Teil doppelte – Diktaturerfahrung gut bewältigt zu haben. Denn rechte Parolen stoßen auch in der Mitte der Gesellschaft auf Resonanz. 

Um zu verstehen, was an diesen Entwicklungen neu ist und welche Gefahren von ihnen ausgehen, nimmt die Autorengruppe um den Jenaer Zeithistoriker Norbert Frei die Geschichte der beiden deutschen Staaten seit 1945 in den Blick. In ihrem Buch „Zur rechten Zeit. Wider die Rückkehr des Nationalismus“ (Ullstein, Februar 2019) zeigt Frei zusammen mit Franka Maubach, Christina Morina und Maik Tändler alt-neue rechte Logiken auf und macht sie durchschaubar. Gelegenheit, mit den Autoren über das Buch zu diskutieren, gibt es am Dienstag, 26. Februar, um 19 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe. 

Prof. Dr. Norbert Frei lehrt Neuere und Neueste Geschichte in Jena und leitet das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Im Wintersemester 2018/19 ist er auf Einladung von Sybille Steinbacher (Professorin für die Geschichte und Wirkung des Holocaust am Historischen Seminar an der Goethe-Universität und Direktorin des Fritz Bauer Institutes in Frankfurt am Main) und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften. Dr. Franka Maubach ist Historikerin an der Universität Jena und schreibt derzeit an einer Arbeit über die Deutung des „deutschen Sonderwegs“. Privatdozentin Dr. Christina Morina lehrt Neuere und Neueste Geschichte Deutschlands in Europa an der Universität Amsterdam. Dr. Maik Tändler ist Historiker an der Universität Jena und forscht zur Geschichte der intellektuellen Rechten.

Die Diskussionsleitung übernimmt Prof. Dr. Matthias Lutz-Bachmann, Direktor am Forschungskolleg. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de. Informationen: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de 

Kontakt: Beate Sutterlüty, Telefon 06172-13977-15 oder -0, E-Mail: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de 

Hinweis: Am Montag, 25. Februar, 19:30 Uhr stehen die Autoren bereits in der Deutschen Nationalbibliothek (Adickesallee 1, 60322 Frankfurt am Main) zur Diskussion bereit. Weitere Informationen: www.dnb.de/veranstaltungfrankfurt

 

Feb 14 2019
13:09

Buchvorstellung und Podiumsgespräch mit dem Historiker Norbert Frei am 25. Februar 2019 in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und dem Fritz Bauer Institut

„Wider die Rückkehr des Nationalismus“

FRANKFURT. In Europa und darüber hinaus gewinnen nationalistische und rechtspopulistische Bewegungen immer mehr an Bedeutung. Der weitere Fortgang der Brexit-Ereignisse und insbesondere die Wahl zum Europäischen Parlament könnten diesen Bewegungen zusätzlichen Auftrieb geben. In der gegenwärtigen Lage will das aktuelle Buch eines Autorenteams mit dem renommierten Historiker Norbert Frei unter Bezug auf die jüngste deutsche Geschichte Position beziehen. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen bei der Buchvorstellung und Podiumsdiskussion zum Thema 

„Zur rechten Zeit: Wider die Rückkehr des Nationalismus“
am Montag, dem 25. Februar 2019, um 19.30 Uhr
in der Deutschen Nationalbibliothek,
Adickesallee 1, 60322 Frankfurt am Main. 

Die Sehnsucht nach einer „konservativen Revolution“ zieht sich durch die gesamte deutsche Nachkriegsgeschichte. Immer wieder forderten Nationalkonservative und Rechtsradikale die liberale Demokratie heraus. Doch seit der „Flüchtlingskrise“ hat sich die Sprengkraft ihrer Argumente enorm verstärkt: Viele Positionen von AfD, Pegida und der Neuen Rechten sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, und das Verlangen nach einer heilen Geschichte heizt die Stimmung weiter an. Sind das noch diejenigen Deutschen, die glaubten, ihre Vergangenheit mustergültig „bewältigt“ zu haben? In ihrem Buch führen die Autoren vor Augen, was derzeit auf dem Spiel steht – und wie es dazu gekommen ist. 

Das Buch „Zur rechten Zeit: Wider die Rückkehr des Nationalismus“ erscheint am 22. Februar bei Ullstein. Geschrieben haben es Prof. Norbert Frei, Dr. Franka Maubach und Dr. Maik Tändler von der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie PD Dr. Christina Morina vom Duitsland Instituut Amsterdam. Die Autorinnen und Autoren werden bei der öffentlichen Veranstaltung in der Nationalbibliothek auf dem Podium sitzen. Moderatorin ist Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des mitveranstaltenden Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität. Die Begrüßung übernehmen Prof. Sybille Steinbacher, Mitglied des Exzellenzclusters und Direktorin des Fritz Bauer Instituts an der Goethe-Universität, und Prof. Klaus Günther, Co-Sprecher des Clusters. 

Auf Einladung Sybille Steinbachers forscht Norbert Frei zurzeit als Fellow des Exzellenzclusters am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg. Frei ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Leiter des Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der Historiker hatte zahlreiche Fellowships und Gastprofessuren inne, so unter anderem an der Harvard University, am Wissenschaftskolleg zu Berlin, am Institute for Advanced Study in Princeton und an der Hebrew University Jerusalem. 2010/11 war er Theodor-Heuss-Professor an der New School for Social Research in New York. Er gehörte mehreren Historikerkommissionen an, etwa der Unabhängigen Kommission zur Erforschung der Geschichte des Hauses Bertelsmann und der 2005 von Joschka Fischer eingesetzten Kommission zur Geschichte des Auswärtigen Amts. Norbert Frei publiziert regelmäßig in deutschen Zeitungen zu aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen. 

Dr. Franka Maubach ist Historikerin an der Universität Jena und schreibt derzeit an einer Arbeit über die Deutung des »deutschen Sonderwegs«. 

PD Dr. Christina Morina lehrt Neuere und Neueste Geschichte Deutschlands in Europa an der Universität Amsterdam. 

Dr. Maik Tändler ist Historiker an der Universität Jena und forscht zur Geschichte der intellektuellen Rechten in Deutschland.

Veranstalter der Buchvorstellung mit Podiumsgespräch sind das Fritz Bauer Institut und der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität, die Ullstein Buchverlage, die Karl-Marx-Buchhandlung und die Deutsche Nationalbibliothek 

Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. 

Anmeldung erbeten unter: www.dnb.de/veranstaltungfrankfurt 

Informationen: Bernd Frye, Pressereferent Exzellenzcluster, 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net