​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – 2015– Suche

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Dez 7 2015
12:59

Vortrag des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers Dr. Wolfgang Schüssel am Forschungskolleg Humanwissenschaften

„Wie viele Probleme kann Europa gleichzeitig meistern?“

FRANKFURT.Flüchtlinge, Terrorismus, GREXIT, BREXIT und Rentenreformen ‒Europa steht vor Problemen, die zu meistern die Europäische Union, ihre Bürger, Politiker und Wirtschaftsexperten zu überfordern scheinen.  Der langjährige ehemalige Bundeskanzler und Außenminister Österreichs Dr. Wolfgang Schüssel wird im Rahmen eines öffentlichen Vortrags am Forschungskolleg Humanwissenschaften dazu Stellung beziehen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen: Wie können die Flüchtlingsströme sinnvoll reguliert werden, ohne das Recht auf Asyl für politisch Verfolgte zu beeinträchtigen?  Reichen polizeiliche Maßnahmen aus, um den Terrorismus zu bekämpfen oder bedarf es weiterer, gesellschaftspolitischer Ansätze? Wie können wir angesichts der demographischen Dynamik verhindern, der nächsten Generation mehr Schulden zu hinterlassen?

„Wie viele Probleme kann Europa gleichzeitig meistern?“
Vortrag im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Donnerstag, 10.12.2015, 18.30 Uhr, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg.

Die anschließende Diskussion wird vom Vizepräsidenten der Goethe-Universität,  Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, moderiert.  Der österreichische Handelsdelegierte Michael Love lädt danach zu einem Umtrunk im Kolleggebäude ein.

Dr. Wolfgang Schüssel, geboren 1945, war von 2000 bis 2007 österreichischer Bundeskanzler und in dieser Funktion im ersten Halbjahr 2006 EU-Ratsvorsitzender. In den Jahren 1989 bis 2000 war er als Wirtschafts- und Außenminister maßgeblich am Beitritt Österreichs zur Europäischen Union beteiligt. In seine Zeit als Bundeskanzler fallen unter anderem die Einführung des Euro, die Pensionssicherungsreform, die Rückführung der Staatsschulden, die Privatisierung verstaatlichter Industrie sowie die Restitutionszahlungen an die Opfer des Nationalsozialismus. Von 1979 bis 2011 war Wolfgang Schüssel Abgeordneter im Nationalrat. Heute widmet er sich als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen (ÖGAVN) den österreichischen Außenbeziehungen, insbesondere der Europäischen Finanz- und Wirtschaftspolitik. Er ist Mitglied des Kuratoriums der Bertelsmann-Stiftung sowie des Aufsichtsrats des deutschen Energiekonzerns RWE AG. Er ist Präsident von United Europe e.V. und Vorsitzender des Kuratoriums der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Der Vortrag gehört zu der Reihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe, die vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsch-Französischen Institut der Geschichts- und Sozialwissenschaften – Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales gemeinsam veranstaltet und von Professor Matthias Lutz-Bachmann und Professor Pierre Monnet wissenschaftlich geleitet wird.  Ziel der Vortragsreihe ist es, Experten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft zu Europa-Themen zu Wort kommen zu lassen und die jeweiligen Positionen öffentlich zu diskutieren.

Um Anmeldung wird gebeten per Fax (06172-13977-39) oder per E-Mail an info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Weitere Informationen unter www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Veranstaltungen

Nov 23 2015
17:17

Bürgerveranstaltung der Goethe-Universität in Bad Homburg

Inklusion als Herausforderung

FRANKFURT. Spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2009 steht das deutsche Schulsystem vor der großen Aufgabe, auch Kindern und Jugendlichen mit Behinderung den Zugang zu allgemeinen Schulen zu ermöglichen. Welche Konsequenzen das große Projekt „Inklusion“ für das bestehende Schulsystem bedeutet, darum geht es bei einer Bürgerveranstaltung der Goethe-Universität Frankfurt, die am Donnerstag, 26. November, um 19 Uhr mit geladenen Gästen und Medienvertretern in Bad Homburg stattfindet. Am folgenden Tag findet ein wissenschaftliches Symposium zum selben Thema statt.

„Inklusion als Herausforderung für die Schule“ lautet das Thema des Vortrags von Prof. Eckhard Klime, Direktor des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF). Die Moderation der Diskussion übernimmt Prof. Marcus Hasselhorn, ebenfalls Direktor am DIPF. Des Weiteren wird Prof. Lutz Bachmann, der Direktor des Forschungskollegs, den hessischen Kultusminister Prof. Alexander Lorz begrüßen können sowie Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität, und den Unternehmer Stefan Quandt.

„Inklusion“ als Herausforderung für die Schule – Bürgerveranstaltung der Goethe-Universität Frankfurt, Donnerstag, 26. November, 19 Uhr, Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v.d.H.

Veranstaltungen

Nov 4 2015
15:53

Kirchenhistoriker Volker Leppin spricht im Forschungskolleg Bad Homburg über den Reformator und das Jubiläum der Reformation im nächsten Jahr.

Wie wird man Martin Luther historisch gerecht?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. „Kann man zugleich feiern – und historisch redlich bleiben?“, fragt Volker Leppin. Er ist selbst vielfach in Gremien engagiert, die das Jubiläum zum Gedenken des Ereignisses vorbereiten, das sich vor fünfhundert Jahren in Wittenberg vollzog. Martin Luthers Bild ziere als Logo die Werbung der „Reformationsdekade“, die auf das große Jubiläum 2017 zuführen soll. Doch der Wittenberger Reformator stehe auch für Grobianismus, antijudaistische Ausfälle – und Ereignisse, die Jahrhunderte zurück liegen. In seinem öffentlichen Vortrag am Historischen Kolleg möchte Leppin daher der Frage nachgehen, wie man ein historisch angemessenes Bild Martin Luthers nachzeichnen und den Reformator doch auch als theologischen Gesprächspartner und Inspirator für die Gegenwart verstehen kann.

Volker Leppin ist Professor für Kirchengeschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen und ausgewiesener Experte für Martin Luther und das „Luthertum“. Seine Monographie „Martin Luther. Vom Mönch zum Feind des Papstes“ erschien dieses Jahr in zweiter Auflage im Verlag Lambert Schneider.

Der öffentliche Vortrag Volker Leppins blickt voraus auf das nächste Themenjahr am Historischen Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften:  „Reformationen – Kontinuitäten und Brüche“. Unter der Federführung von Luise Schorn-Schütte, Professorin für Neuere Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Frühen Neuzeit an der Goethe-Universität, erfolgt die Auseinandersetzung mit Spezialaspekten der reformatorischen Bewegung. Das Ziel des Themenjahrs besteht nicht zuletzt darin, durch die Freilegung zeitgebundener Deutungsmuster den Kern des reformatorischen Anliegens auch für die Gegenwart wieder besser verständlich zu machen.

Das Forschungskolleg Humanwissenschaften ist Institute for Advanced Studies der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung. In Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität hat das Forschungskolleg 2014 das Historische Kolleg als erste eigene Programmlinie ins Leben gerufen. Es dient renommierten Historikern aller Welt als geisteswissenschaftliches Laboratorium und ist lebendiger Ort öffentlicher Debatten. Wissenschaftlicher Koordinator des Programms ist Andreas Fahrmeir, Professor für Neuere Geschichte, an der Goethe-Universität. Hauptsponsorin des Historischen Kollegs ist die Dagmar-Westberg-Stiftung.

Der Vortrag Volker Leppins findet statt am Donnerstag, dem 5. November, 19.00 Uhr, am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe.

Um Anmeldung wird gebeten: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Weitere Informationen: Ellinor Schweighöfer, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Tel.: 06172-13977-14 oder -0, schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Veranstaltungen

Okt 26 2015
11:07

Die 4. Dagmar-Westberg-Vorlesung mit dem Berliner Christoph Markschies, Professor für Ältere Kirchengeschichte

Was ist „Gnosis“? Antworten aus dem Textfund von Nag Hammadi

FRANKFURT.Die 4. Dagmar-Westberg-Vorlesung übernimmt im Wintersemester Christoph Markschies, Professor für Ältere Kirchengeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Der renommierte Wissenschaftler und ehemalige Präsident der Humboldt-Universität hält Anfang November drei öffentliche Vorträge und ein Kolloquium zum Thema „Was ist ‚Gnosis‘? Antworten aus dem Textfund von Nag Hammadi“.

Prof. Markschies spricht über die spätantike religionsgeschichtliche Erscheinung der „Gnosis“. Gnosis bedeutet Erkenntnis im allgemeinen Sinne und bezeichnet ein religiöses esoterisches Wissen, das die Gnostiker, zu denen christliche, jüdische, aber auch heidnische, hellenistische Intellektuelle gehörten, nach eigenem Verständnis von der übrigen Menschheit abhebt. Die Gnosis des zweiten Jahrhunderts n. Chr. stellt eine Mischung aus den verschiedensten zeitgenössischen Religionen des griechisch-römischen und orientalischen Kulturkreises dar. Die Ursprünge der Gnosis sind in der Forschung nicht unumstritten, zumal die Wissenschaftler lange auf Textüberlieferungen von frühchristlichen Gegnern der Bewegung angewiesen waren.

Kontrovers ist vor allem, ob es sich um ein trotz seiner Vielfalt einheitliches Phänomen handelt, wie etwa der Philosoph Hans Jonas in seinem klassischen Werk „Gnosis und spätantiker Geist“ (1934) urteilte. Die 1945 im ägyptischen Nag Hammadi gefundene Bibliothek frühchristlicher, darunter auch gnostischer Schriften hat die Forschung stark differenziert, indem sie die Textgrundlage erweitert und die Vielstimmigkeit der als gnostisch erachteten Strömungen sichtbar gemacht hat. Die Nag Hammadi-Schriften bieten die Grundlage für den Versuch dieser Vorlesungsreihe, zu einer Definition der „Gnosis“ zu gelangen und sie im Kontext der spätantiken Religions- und Geistesgeschichte zu interpretieren.

Termine und Themen im Einzelnen:

2.11. (Montag), Beginn 18 Uhr, Campus Westend, Festsaal Casino
Auf dem Wege zu einer neuen Definition von „Gnosis“

3.11. (Dienstag), Beginn 18 Uhr, Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ 3
Der Textfund von Nag Hammadi als Teil einer Klosterbibliothek

4.11. (Mittwoch), Beginn 18 Uhr, Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ 3
Die „Gnosis“ als Teil der antiken Religions- und Geistesgeschichte

Kolloquium zu den Vorlesungen

5.11. von 10 bis14 Uhr, Campus Westend, IG-Farben-Haus, Eisenhower-Raum 1.314
Die Gnosis-Deutung von Hans Jonas und ihre Bedeutung für heute

Zur Person des Vortragenden: Nach seinem Studium der Evangelischen Theologie, der Klassischen Philologie und der Philosophie in Marburg, Jerusalem, München und Tübingen promovierte Christoph Markschies in Tübingen, habilitierte sich 1994 mit dem Thema „Ambrosius von Mailand und die Trinitätstheologie“ und wurde 1994 zum Professor für Kirchengeschichte an die Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen. Von 1998 bis 2000 und 2005 war er Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und des Institute for Advanced Studies der Hebrew University Jerusalem. Im Herbst 2000 folgte er dem Ruf an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und hatte den Lehrstuhl für Historische Theologie inne. Die Humboldt-Universität zu Berlin berief Markschies 2004 auf den Lehrstuhl für Ältere Kirchengeschichte (Patristik). 2006-2010 war er Präsident der Humboldt-Universität. 2001 erhielt er den Leibniz-Preis. Zu seinen zahlreichen Publikationen zählen u.a. die Monografien „Die Gnosis“ (München 2001) und „Das antike Christentum. Frömmigkeit, Lebensformen, Institutionen“ (München 2006).   

Die Gastprofessur, ist nach dem Vorbild amerikanischer Lectures konzipiert. Sie wird aus einem Stiftungsfonds finanziert, den die Mäzenin Dagmar Westberg zur Verfügung gestellt hat. Nach dem Willen der Stifterin soll das Geld ausschließlich für die Geisteswissenschaften verwendet werden. So kann die Goethe-Universität jährlich einen weltweit renommierten Vertreter nach Frankfurt einladen. In den vergangenen drei vergangenen Jahren fiel die Wahl auf den Germanisten Peter Strohschneider, der nun DFG-Präsident ist, die amerikanische Philosophin Martha Nussbaum und den deutsch-amerikanischen Archäologen Lothar von Falkenhausen. Der Stiftungsfonds für die Gastvorlesung ist nicht das einzige Engagement der Stifterin an der Goethe-Universität: Die Hundertjährige engagiert sich in der erheblicher Größenordnung für das Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg und finanziert seit 2010 auch einen Preis für die wissenschaftliche Beschäftigung mit der britischen Literatur, Kultur und Geschichte an der Universität Frankfurt.

Informationen: Prof. Dr. Christian Wiese, Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie, Fachbereich Evangelische Theologie, Tel. (069) 798-33313, c.wiese@em.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Okt 16 2015
16:16

Vortrag beim Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg

Wie Europa den Begriff der „Rasse“ erfand

FRANKFURT. Der Begriff der „Rasse“ ist heute sehr umstritten. Doch in welchen Kontexten ist er überhaupt entstanden, zu welchen Zwecken wurde er verwendet? Danach fragt Prof. Dr. Jean-Frédéric Schaub,Professor für Geschichte und Forschungsdirektor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris, in seinem Vortrag beim Forschungskolleg Humanwissenschaften. Er findet statt im Rahmen der Reihe „EuropaDialoge/Dialogues d'Europe“ in Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Institut für Geschichts- und Sozialwissenschaften an der Goethe-Universität. Dessen Leiter, Prof. Dr. Pierre Monnet, Forschungsdirektor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris, wird in das Thema einführen. Nach dem Vortrag findet ein Umtrunk im Kolleggebäude statt.

„Toward a Political History of Race. How Europe invented ‚race‘“. Abendvortrag, Mittwoch, 21.10.2015, 19.00 Uhr, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Homburg.

Zum Hintergrund: 2013 debattierte die französische Nationalversammlung darüber, ob der Begriff der »Rasse« aus der Verfassung und den Gesetzbüchern Frankreichs gestrichen werden sollte. Diese Debatte ist für Jean-Frédéric Schaub, der zur Geschichte der Kolonialgesellschaften in der frühen Neuzeit forscht, Ausdruck großer politischer, gesellschaftlicher und intellektueller Verunsicherung. Als Historiker wendet er sich der Geschichte des Begriffs der Rasse zu. Durch die genaue historische Analyse der wichtigsten Ereignisse und der Wendepunkte in der Entwicklung der Rassenklassifikation wirft er einen erhellenden Blick auf aktuelle Debatten. Der Vortrag Schaubs geht zurück auf sein jüngst erschienenes Buch „Pour une histoire politique de la race“, Paris: Seuil 2015 (dt.: Für eine politische Geschichte der Rasse; engl: Toward a Political History of Race).

Die Vortragsreihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe wird vom Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität und dem an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsch-Französischen Institut der Geschichts- und Sozialwissenschaften – Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (zuvor: Institut français d’histoire en Allemagne) gemeinsam veranstaltet.

Um Anmeldung wird gebeten per Fax (06172-13977-39) oder per E-Mail an info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Weitere Informationen unter www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Sonstige

Sep 15 2015
13:26

Neues Institut: Goethe-Universität stärkt Europäisierung gemeinsam mit französischen Partnern

Deutsch-französische Wissenschaftskooperation in den Geistes- und Sozialwissenschaften

FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat die institutionelle Kooperation mit Frankreich ausgebaut und damit ihre europäische Ausrichtung strukturell gestärkt: Ab September wird im IG-Farben-Haus der Uni­versi­tät auf dem Campus Westend das Deutsch-Französische Institut der Geschichts- und Sozialwissenschaften (DFI-GS) – Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (IFA-SHS) seine Arbeit aufnehmen. Es löst das Institut Français d’Histoire en Allemagne (IFHA) ab. Das neue Institut verfolgt eine deutlich erweiterte Agenda – es wird die deutsch-französische Wissenschafts­kooperation nicht nur in den Geschichts-, sondern auch in den Sozialwissenschaften unterstützen. Auch seine Trägerschaft wurde substantiell erweitert: Die renommierte Pariser Universität École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) trägt das Institut gemeinsam mit dem französischen Außenministerium und der Goethe-Universität; sie ordnet ihren Professor und Forschungsdirektor Pierre Monnet als Institutsleiter nach Frankfurt ab.

Die Gründung des IFA-SHS soll Ausgangspunkt für eine weitere Europäisierung der Goethe-Universität im Bereich der Spitzenforschung und des Austauschs von Lehrenden und Studierenden in den Geistes- und Sozialwissenschaften sein. Sie stellt den Einstieg in eine strukturell anspruchsvolle Form internationaler Integration der Universität und ihrer Wissenschaftskooperation dar. Die Goethe-Universität stellt daher nicht nur Infrastrukturen für das Institut zur Verfügung, sondern bringtauch ein Postdoc-Stipendium für deutsch-französische Forschungsthemen im europäischen Gesamtkontext in die Kooperation ein.

In den ersten fünf Jahren der deutsch-französischen Zusammenarbeit im Rahmen des IFHA wurden Drittmittel für ein interdisziplinäres deutsch-französisches Forschungsprogramm mit dem Titel „Europa als Herausforderung“ eingeworben. In Zusammenarbeit mit dem Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg ist zudem die Konferenzreihe „Europa-Dialoge“ ins Leben gerufen worden. Kürzlich begann darüber hinaus die Bearbeitung eines deutsch-französischen Forschungsprogramms zur Geschichte der Ethnologie. Die erfolgreiche Kooperation mit dem Frankfurter Historischen Seminar führte dazu, dass Pierre Monnet zum Adjunct Professor der Goethe-Universität ernannt wurde. Für die kommenden Jahre ist geplant, insbesondere die Kooperation mit den Wirtschaftswissenschaften, der Ethnologie und der Philosophie an der Goethe-Universität auszubauen. Die bewährte Zusammenarbeit mit dem universitären Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften soll intensiviert werden. Insbesondere auch die international ausgewiesenen Forschungsschwerpunkte der EHESS bieten hierfür eine Fülle von Ansatzpunkten.

Sonstige

Jul 17 2015
13:49

VolkswagenStiftung fördert Forschungskolleg „Schreibszene Frankfurt. Poetik, Publizistik und Performanz von Gegenwartsliteratur“ an der Goethe-Universität

Neue Wege der Gegenwartsliteraturforschung

FRANKFURT. Im Januar 2016 nimmt das mit einer Summe von knapp 1,4 Millionen Euro von der VolkswagenStiftung geförderte Forschungskolleg am Fachbereich Neuere Philologien der Goethe-Universität seine Arbeit für zunächst drei Jahre auf. Unter Federführung von Prof. Dr. Julika Griem und Prof. Dr. Susanne Komfort-Hein erhalten acht junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Möglichkeit, in vergleichender Perspektive und in konkreten Praxiszusammenhängen innovative Methoden und Formate der Gegenwartsliteraturforschung zu entwickeln. „Als Buchmessen-, Verlags- und Medienstandort bietet die Stadt Frankfurt in einzigartiger institutioneller Verdichtung ideale Voraussetzungen, um aus nächster Nähe nationale und internationale Phänomene der Gegenwartsliteratur sowie aktuelle Konstellationen des Literaturbetriebs exemplarisch zu untersuchen“, betonen Julika Griem und Susanne Komfort-Hein. 

Vizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz gratulierte den Wissenschaftlerinnen zu Ihrem großen Erfolg: „Die Goethe-Universität fördert ihre jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit vielen Jahren mit großer Intensität. Daher bin ich besonders froh über die Chancen, die sich mit dem neuen Forschungskolleg ‚Gegenwartsliteratur‘ für den wissenschaftlichen Nachwuchs ergeben. Ich danke den beiden federführenden Wissenschaftlerinnen für ihren hervorragenden Antrag und der Volkswagen-Stiftung für die großzügige finanzielle Unterstützung.“

Das Pilotprojekt setzt auf die programmatische Verzahnung von kritischer philologischer Verfahrensschulung und soziologisch wie ethnologisch fundierter Praxisforschung, von theoretischer Reflexion und Intervention zwischen Wissenschaft und Literaturbetrieb. Durch die intensive Zusammenarbeit mit Institutionen vor Ort und die enge Verbindung von individueller und kollaborativer Forschung können sich die Kollegiaten für ein breites Spektrum universitärer und außeruniversitärer Karrierewege qualifizieren.

Die „Schreibszene Frankfurt“ ergänzt an der Goethe-Universität das bereits von der VolkswagenStiftung geförderte Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften. Das neue Kolleg verstärkt die Frankfurter Graduierten-Programme um eine Qualifikations-Infrastruktur, die speziell auf aktuelle geisteswissenschaftliche Anforderungen zugeschnitten ist und gleichzeitig so offen gestaltet sein wird, dass auch Studierende und weitere Doktorandinnen und Doktoranden von dieser innovativen Forschungswerkstatt profitieren können. Das Förderprogramm soll dazu beitragen, an der Goethe-Universität ein national und international sichtbares Zentrum für Gegenwartsliteraturforschung zu etablieren. 

Kontakt:
Prof. Dr. Julika Griem, Institut für England- und Amerikastudien,
Goethe-Universität Frankfurt, Tel. (069) 798-32348; griem@em.uni-frankfurt.de

Prof. Dr. Susanne Komfort-Hein, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Goethe-Universität Frankfurt, Tel. (069) 069/798-32857 komfort-hein@lingua.uni-frankfurt.de

Forschung

Jul 15 2015
12:27

Über Klimaschutz, Wassermodellierung und Gerechtigkeit – Beitrag in der soeben erschienenen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“

Die Erde vermessen, um einen gerechten Blick auf sie zu werfen

FRANKFURT. Höchstens zwei Grad mehr, darüber wird es wirklich gefährlich für unseren Planeten. Darin sind sich die Experten einig. Zwei Grad mehr als in vorindustriellen Zeiten. Dies Ziel klingt einfach und klar. Doch es zu erreichen ist eine sowohl politisch-moralische als auch wissenschaftlich-technische Herausforderung. Das zeigen Gespräche, die der Philosoph und Publizist Dr. Rolf Wiggershaus mit dem politischen Philosophen und Gerechtigkeitsforscher Prof. Dr. Darrel Moellendorf und der Hydrologin Prof. Dr. Petra Döll geführt hat. Nachzulesen ist dies in der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ (1/2015), in dem sich Wissenschaftler verschiedener Disziplinen mit dem Thema „Messen und Vermessen“ beschäftigen.

Der Klimawandel, seine Ursachen und Folgen, sind erst seit den 1990er Jahren zu einem zentralen Thema geworden. Während des Aufstiegs der euro-atlantischen Industrieländer seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und Klimaänderung noch nicht als etwas Bedrohliches wahrgenommen. Ende des 19. Jahrhunderts erwartete der schwedische Chemiker Svante Arrhenius von einer globalen Erwärmung durch Verdopplung der CO2-Menge in der Luft gleichmäßigere und bessere klimatische Verhältnisse und schlug sogar vor, Kohleflöze anzuzünden, um die Erwärmung zu beschleunigen. Daher auch der ursprünglich positiv klingende Ausdruck „Treibhauseffekt“.

Doch solche Fehleinschätzungen ändern nichts daran – so Moellendorf, der auch ein Teilprojekt beim Frankfurter Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ leitet –, dass die entwickelten Länder ihren Wohlstand und ihre starke Position einer langen Phase anthropogener Treibhausgas-Emissionen verdanken. Das verpflichtet sie dazu, soziale Verantwortung und die Hauptlast des Klimaschutzes zu übernehmen. „Ob das Ziel einer Begrenzung der Erwärmung auf zwei Grad moralisch glaubwürdig ist“, meint Moellendorf,  „hängt zum Teil von den Auswirkungen des Plans zur Schadensminimierung auf die Armen der Welt ab, die einen begründeten Anspruch auf die Steigerung ihres Energieverbrauchs haben, um der Armut zu entkommen.“

Dass die Armen der Welt die Folgen des Klimawandels immer massiver zu spüren bekommen, machte die Fotoausstellung „The Human Face of Climate Change“ in den Räumen des Forschungskollegs Humanwissenschaften in Bad Homburg deutlich. Die Bilder des Schweizer Künstlerpaars Mathias Braschler und Monika Fischer – drei sind auch großformatig in „Forschung Frankfurt“ abgebildet – zeigen Menschen verschiedener Länder voller Würde in den Ruinen ihrer Lebensgrundlage. Nichts könnte beeindruckender die Dringlichkeit der Eindämmung des Klimawandels vor Augen führen. Selbst wenn die Zwei-Grad-Grenze nicht überschritten würde, schmölzen weiterhin Gletscher, stiegen die Meeresspiegel und drohten Dürren, Tropenstürme und Verlust an Biodiversität.

Mit Mitteln ihrer Wissenschaft sucht die Hydrologin Petra Döll mit ihrem Team zu beleuchten, wie dringlich es ist, den Klimawandel einzudämmen, indem sie dessen Auswirkungen auf die Wasserressourcen der Erde quantitativ abschätzt. Diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Institut für Physische Geographie der Goethe-Universität stellen sich der Komplexität und den Herausforderungen dieses Themas. Sie beschäftigen sich seit Langem damit, den Wasserkreislauf auf den Landflächen der Erde zu berechnen und zu modellieren. Außerdem schauen sie, wie dieser durch Menschen beeinflusst wird – beispielsweise durch Staudämme oder Bewässerungsmaßnahmen – und zu welchen Veränderungen der globale Klimawandel je nach Intensität führt. Den Akteuren bei den internationalen Klimaverhandlungen und letztlich uns alle möchte Petra Döll deutlich machen, was es bringt, weniger Treibhausgase zu emittieren, beziehungsweise was für Folgen es haben kann, wenn die Reduktionen zu gering ausfallen: „Wenn, wie in vielen Gebieten prognostiziert, der Niederschlag bei gleichzeitig steigenden Temperaturen abnimmt und Nahrungsmitteln nur noch mit (mehr) Bewässerung angebaut werden können,  –  werden dann die Flüsse überhaupt noch genug Wasser führen?“

Döll betreibt globalskalige Forschung, weil auf unserer Erde alle Probleme globale Probleme sind. „Ob in Indien nachhaltig gewirtschaftet werden kann, hängt mit unserem Konsum hier in Deutschland zusammen. Denn um weltweit gehandelte Güter herzustellen, sind meist große Mengen Wassers nötig, vor allem bei Nahrungsmitteln und Baumwolle. Das ist der Grund für all die Berechnungen, die wir anstellen: ein genaueres Bild von der Welt zu bekommen, das uns bei unseren Entscheidungen hilft.“ Messen und Berechnen, Modellierungen und Computersimulationen, die Ausarbeitung möglicher künftiger Szenarien und die Visualisierung durch anamorphe Weltkarten – all das scheint nötig und unvermeidlich geworden zu sein angesichts eines Planeten, auf dem menschliches Handeln das Ende natürlicher Selbstregulation herbeigeführt hat. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie Petra Döll und Darrel Moellendorf möchten dazu beitragen, dass der globale „vermessende“ Blick auf die Erde und die sie bewohnenden Menschen zugleich ein „gerechter“ ist.

Informationen: Prof. Dr. Darrel Moellendorf, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Campus Westend, Tel. (069) 798-31520, E-Mail: darrel.moellendorf@normativeorders.net; Prof. Dr. Petra Döll, Institut für Physische Geographie, Fachbereich Geowissenschaften, Campus Riedberg, Tel. (069) 798 40219, E-Mail: p.doell@em.uni-frankfurt.de, Dr. Rolf Wiggershaus, Tel. (0 61 73) 6 77 31, E-Mail: wiggersh.r@t-online.de

Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ kann kostenlos bestellt werden: ott@pvw.uni-frankfurt.de. Im Internet steht sie unter: www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Jun 19 2015
13:54

Vortrag des renommierten Sozialhistoriker Jürgen Kocka eröffnet Jahresthema des Historischen Kollegs im Forschungskolleg Humanwissenschaften

Neue Perspektiven auf verschiedene Varianten des globalen Kapitalismus

BAD HOMBURG. Der renommierte Berliner Sozialhistoriker Prof. Dr. Jürgen Kocka hält am Donnerstag (25. Juni) am Historischen Kolleg des Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg einen öffentlichen Vortrag. Er spricht über „Probleme einer vergleichenden Geschichte des Kapitalismus“, moderiert wird die Veranstaltung von den Frankfurter Wirtschaftshistoriker Prof. Dr. Werner Plumpe. Dies ist Auftakt zum Themenjahr 2015 im Historischen Kolleg, das sich mit „Varianten des Kapitalismus – der atlantische Raum und Asien“ beschäftigt.

Kocka, emeritierter Professor für Geschichte der industriellen Welt an der Freien Universität Berlin, wird den Blick auf die stark divergierende Entwicklung von atlantischer und asiatischer Welt um 1800 richten. Der vielfach ausgezeichnete Forscher wird langfristige Entwicklungslinien in der Geschichte des modernen Kapitalismus nachzeichnen und darlegen, wie der Begriff des Kapitalismus zu unterschiedlichen Zeiten in der Geschichts- und Sozialwissenschaft verwendet wurde. Besonders interessiert ihn, welchen Nutzen der Kapitalismusbegriff für globalgeschichtliche und gegenwartsbezogene Fragen hat. Kocka wird auch fragen, inwiefern sich die Varianten des Kapitalismus im 21. Jahrhundert annähern.

Damit führt der Berliner Wissenschaftler in das  Jahresthema des Historischen Kollegs ein. Es beschäftigt sich mit der Entstehung des abendländischen Kapitalismus und seine von den Niederlanden und Großbritannien ausgehende Verbreitung des Kapitalismus, die sich zunächst auf Europa beschränkte und dann weltweit ausdehnte. Dabei handelt es sich um ein historisches Phänomen von außerordentlicher Tragweite, das das Interesse von Ökonomen, Soziologen und Historikern geweckt hat.

An den öffentlichen Abendvortrag schließt sich ein Intensivseminar für Studierende, Doktoranden und einschlägig arbeitende Forscher an. Es wird gemeinsam von Jürgen Kocka, Werner Plumpe, dem Programmbeauftragten des Historischen Kollegs für das Jahresthema 2015/2016, sowie dem Wirtschaftshistoriker Peer Vries (Wien) und dem Politikwissenschaftler Tobias ten Brink (Frankfurt) gehalten. Sie versuchen, eine neue Perspektive auf die langfristige Evolution verschiedener Varianten des globalen Kapitalismus in der Atlantischen Welt und Asien vom frühen 19. bis zum frühen 21. Jahrhundert zu entwickeln. Bei diesem Seminar und im weiteren Verlauf des Themenjahres stehen zudem die Rolle und Beschaffenheit grundlegender Strukturmerkmale des modernen Kapitalismus auf dem Prüfstand wie Eigentumsrechte, Nutzenorientierung und Kapitalmärkte. Nicht zuletzt geht es – auch mit aktuellem politischen Bezug – um soziale Ungleichheiten, immanente Konflikte, aber auch die gesellschaftliche Akzeptanz des Kapitalismus.
2014 war das Auftaktjahr des Historischen Kollegs im Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg. Es widmete sich der „Welt von 1914“. Renommierte internationale Wissenschaftler, wie Christopher Clark, Gustavo Corni und Till van Rahden, forschten zu Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen dem „Großen Krieg“ und der Zeit danach. Die Wissenschaftler diskutierten, wie die Kriegserfahrung fundamentale Aspekte der Weltsicht veränderte, und richteten den Blick auf politische und gesellschaftliche Ordnungsmuster, etwa das Verhältnis zwischen Mehrheit und Minderheit.

Das Historische Kolleg wurde als erste eigenständige Programmlinie des Forschungskollegs Humanwissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität ins Leben gerufen. Es dient renommierten Historikern aller Welt als geisteswissenschaftliches Laboratorium und ist lebendiger Ort öffentlicher Debatten. Wissenschaftlicher Koordinator des Programms ist Andreas Fahrmeir, Professor für Neuere Geschichte, an der Goethe-Universität.

Die Dagmar-Westberg-Stiftung ist Hauptsponsorin des Historischen Kollegs. Das Themenjahr „Varianten des Kapitalismus“ wird finanziert von Stefan Quandt. Das Forschunsgkolleg Humanwissenschaften ist ein Institute for Advanced Studies der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung.

Informationen: Dr. Friederike Sattler und Ellinor Schweighöfer,
Forschungskolleg Humanwissenschaften, Bad Homburg, Tel.: 06172-13977-0, i.rudolph@forschungskolleg-humanwissenschaften.de ; schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Anmeldung für den öffentlichen Vortrag von Prof. Kocka erbeten an: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Veranstaltungen

Jun 1 2015
15:48

»Reimers Konferenzen Revisited« − Arbeitstagung im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Humanwissenschaften im 21. Jahrhundert

FRANKFURT/BAD HOMBURG/BERLIN/BONN. Wie beeinflussen die Regionalwissenschaften die systematischen Disziplinen? Welche Wirkung haben Methoden und Erkenntnisse etwa der Japanologie oder der Amerikanistik auf die Wirtschafts- oder die Geschichtswissenschaften − und vice versa? Wie wird die klassische Rechtswissenschaft im Zuge der Globalisierung durch immer deutlicher erkennbare Pluralisierung des Rechts, also die Konkurrenz, Kollision und Überlagerung verschiedener rechtlicher Ordnungen beeinflusst und wie wirkt sie selbst auf diese Prozesse?

Diese und andere Fragen zur Entwicklung und den Aufgaben der Humanwissenschaften heute sind das Thema der Tagung »Reimers Konferenzen Revisited« am 7. und 8. Juni 2015 im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg. Das Direktorium des Forschungskollegs lädt ‒ gemeinsam mit dem Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen« der Goethe-Universität, dem Berliner Forum für Transregionale Studien und der Bonner Max Weber Stiftung – zu dieser Arbeitstagung ein.

Die beteiligten Partner greifen  mit dieser Veranstaltung erneut Themen  auf, die Gegenstand der »Werner Reimers Konferenzen« in den 1990er Jahren waren. Die Akteure von damals (Michael Werner, Klaus Günther, Mamadou Diawara, Shalini Randeria, Rudolf Stichweh, Gisela Trommsdorff) werden mit heutigen Fachvertreterinnen und Fachvertretern (Thomas Duve, Andreas Eckert, Friederike Pannewick, Balasz Trenscenyi u.a.) diskutieren, inwieweit sich die Forschungsfelder im Bereich der »Humanwissenschaften« in den vergangenen 20 Jahren verändert haben.

Von 1996 bis 2001 kam eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen und Generationen zu den »Werner Reimers Konferenzen« in der Bad Homburger Werner Reimers Stiftung zusammen.  Im Auftrag der großen wissenschaftsfördernden Institutionen der Bundesrepublik sollten sie im angehenden 21. Jahrhundert nach »innovativen Fragestellungen in der Wissenschaft«  suchen. Sie verfolgten das Ziel, die entscheidenden Merkmale und Entwicklungstendenzen der Gegenwart zu benennen und die entsprechenden neuen Forschungsfelder und -desiderate zu umreißen. Außerdem sollten sie aufzeigen, wie die Wissenschaften, insbesondere die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, organisiert sein müssen, um diese neuen, oftmals inter- und transdisziplinären Fragestellungen zu bearbeiten.

Als Ergebnis entstanden zwei Berichte, die in der Schriftenreihe »Suchprozesse für innovative Fragestellungen in der Wissenschaft« der Werner Reimers Stiftung veröffentlicht wurden. Ihre wissenschaftspolitischen Empfehlungen gingen in Stellungnahmen des Wissenschaftsrates zur Entwicklung der Geisteswissenschaften (2006), der Regionalstudien (2006) sowie der Rechtswissenschaft (2012) ein und werden auch im Rahmen der aktuellen Arbeitstagung erneut diskutiert:

1. Michael Lackner, Michael Werner: »Der ‚cultural turn‘ in den Humanwissenschaften. Area Studies im Auf- oder Abwind des Kulturalismus«, hg. vom Programmbeirat der Werner Reimers Konferenzen (1999) [http://www.perspectivia.net/content/publikationen/ads/wrk2/?searchterm=Reimers]

 2. Klaus Günther, Shalini Randeria: »Recht, Kultur und Gesellschaft im Prozeß  der Globalisierung«, hg. vom Programmbeirat der Werner Reimers Konferenzen (2001) [http://www.perspectivia.net/content/publikationen/ads/wrk4/?searchterm=Reimers]

Die verantwortliche Koordinatoren der Tagung sind der Historiker Martin Baumeister (Deutsches Historisches Institut Rom, Max Weber Stiftung), der Afrikawissenschaftler Andreas Eckert (Humboldt-Universität Berlin, Forum Transregionale Studien) und der Rechtsphilosoph Klaus Günther (Forschungskolleg Humanwissenschaften, Exzellenzcluster »Die Herausbildung normativer Ordnungen«). Die Ergebnisse der Veranstaltung werden in einem Bericht veröffentlicht.

Die Tagung ist presseöffentlich. Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung.

Kontakt und Information:

Klaus Günther
Direktorium
Forschungskolleg Humanwissenschaften,
k.guenther@jur.uni-frankfurt.de

Ingrid Rudolph
Geschäftsführung
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
Am Wingertsberg 4
61348 Bad Homburg

i.rudolph@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Tel.: +49 6172 13977-10

Forschung

Mai 12 2015
12:16

Neurobiologin Amparo Acker-Palmer erhält ERC Advanced Grant/ 2,5 Millionen Euro für fünf Jahre

Wie „sprechen“ Nervenzellen und Blutgefäße miteinander?

FRANKFURT. Nervenzellen und Blutgefäße durchziehen den Körper oft Seite an Seite. Das bemerkte schon der flämische Anatom Andreas Vesalius im 16. Jahrhundert. Erst in den letzten zehn Jahren haben Forscher entdeckt, dass das Wachstum neuronaler und vaskulärer Netzwerke von denselben Molekülen gesteuert wird. Prof. Amparo Acker-Palmer, eine Pionierin auf diesem Gebiet, wird nun erstmals die Kommunikation zwischen Nervenzellen und Blutgefäßzellen im Gehirn untersuchen. Dabei erhofft sie auch neue Erkenntnisse für die Therapie von Demenz und psychischen Erkrankungen. Der Europäische Forschungsrat fördert das Vorhaben mit einem Advanced Investigator Grant in Höhe von 2,5 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren.

„Am interessantesten ist das Zusammenspiel von Nervenzellen und Blutgefäßen in der Hirnrinde. Bisher wissen wir wenig darüber, wie Neuronen mit den Endothelzellen im Inneren der Blutgefäße kommunizieren, damit sich das Gehirn richtig entwickeln und funktionieren kann“, erklärt Amparo Acker-Palmer. Sie will darum zunächst das schichtweise Wachstum der Gehirnrinde während der embryonalen Entwicklung untersuchen. Denn hier wachsen die neuronalen Strukturen von innen nach außen, während die Blutgefäße sich in umgekehrter Richtung von der Oberfläche her nach innen ausbreiten. Da beide Wachstumsprozesse aufeinander abgestimmt sind, vermutet Acker-Palmer, dass sie von denselben Signalmolekülen gesteuert werden. Acker-Palmer möchte nun untersuchen, inwiefern eine fehlerhafte Abstimmung dieser Signalkaskaden zu kognitiven Störungen beitragen kann.

Als Modellorganismen verwendet ihre Arbeitsgruppe genetisch veränderte Mäuse und Zebrafische. Letzte sind durchsichtig, so dass sie lebend mit modernsten Licht-Mikroskopen untersucht werden können. Hochauflösende Elektronenmikroskope sollen außerdem dazu eingesetzt werden, die besonders engen Verbindungen zwischen Endothelzellen der Blutkapillaren und der Gliazellen an der Blut-Hirn-Schranke zu untersuchen. Gliazellen sind Nervenzellen, die sich um die Blutkapillaren wickeln und verhindern, dass schädliche Substanzen aus dem Blut in die Hirnzellen eindringen. Acker-Palmer möchte mit ihrer Arbeitsgruppe die molekularen Signalwege an dieser entscheidenden Stelle entschlüsseln. „Wenn es uns gelingt, in den Mechanismus einzugreifen, um die Blut-Hirn-Schranke zeitweise zu öffnen, können wir Wirkstoffe einschleusen und somit neue Ansatzpunkte zur Therapie von Demenz oder psychiatrischen Erkrankungen finden“, so die Neurobiologin.

Amparo Acker-Palmer, geboren 1968 in Sueca, Valencia, Spanien, studierte Biologie und Biochemie an der Universität von Valencia, wo sie 1996 promovierte.  Danach ging sie als Postdoktorandin an das Europäische Molekularbiologische Labor (EMBL) nach Heidelberg. 2001 wechselte sie als Leiterin einer selbstständigen Nachwuchsgruppe für Signaltransduktion an das Max-Planck-Institut für Neurobiologie nach Martinsried bei München. 2007 wurde sie an das Exzellenzzentrum „Makromolekulare Komplexe“ der Goethe-Universität Frankfurt berufen. Seit 2011 ist Acker-Palmer Leiterin der Abteilung Molekulare und Zelluläre Neurobiologie beim Fachbereich Biowissenschaften der Goethe Universität Frankfurt. 2012 erhielt sie ein Gutenberg Forschungskolleg(GFK)-Fellowship von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und ist eine der leitenden Wissenschaftlerinnen des Rhine-Main Neuroscience Network (rmn2). 2014 wurde Acker-Palmer zum Max-Planck-Fellow am MPI für Hirnforschung in Frankfurt berufen.  Amparo Acker-Palmer ist Mitglied der Deutschen Akademie für Naturforscher Leopoldina und der Academia Europaea. 2010 wurde sie mit dem Paul Ehrlich-Nachwuchspreis ausgezeichnet.

Bilder zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/55539781

Bildtexte

Prof. Amparo Acker-Palmer.

Mäuse-Gehirn: Das hier dargestellte mikroskopische Bild eines Mäusegehirns zeigt das enge Zusammenspiel zwischen Neuronen (grün), Astrozyten (blau) und Blutgefäßen (rot) im Gehirn. Die verschiedenen Zellpopulationen treten in einem spezifischen Muster auf und interagieren mit den Nachbarzellen.

Zebrafisch: Mikroskopiebild des Blutkreislaufsystems einer drei Tage alten Zebrafischlarve. Das linke Bild zeigt die Seitenansicht des Kopfes, das mittlere Bild den Rumpf und das rechte Bild die Rückenansicht des Kopfes. Mit Hilfe von fluoreszierenden Reportergenen erkennt man, dass die Blutgefäße (grün) zu diesem Zeitpunkt voll ausgebildet sind. Ebenfalls sieht man die einzelnen Blutzellen (rot) in den Blutgefäßen zirkulieren.

Informationen:  Prof. Amparo Acker-Palmer, Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaft, Buchmann-Institut für Molekulare Lebenswissenschaften, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42563, Acker-Palmer@bio.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Apr 28 2015
15:20

Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, spricht im Forschungskolleg Humanwissenschaften über Perspektiven eines europäischen Bundesstaates

Das Europäische Parlament emanzipiert sich

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes Ulrike Lunacek hat einen Vorschlag, wie die europäische Union aus ihrer heutigen Situation herausgeführt werden kann: Ihr Vortrag mit dem Titel „Das europäische Parlament emanzipiert sich − aber es darf noch mehr sein!“ findet statt im Rahmen der Vortragsreihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe am Donnerstag, dem 30. April, um 18.00 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe). Manfred Schubert-Zsilavecz, Professor für Pharmazeutische Chemie an der Goethe-Universität, wird in das Thema einführen.

Ausgangspunkt der Überlegungen Lunaceks ist der Lissabon-Vertrag vom Dezember 2007. Dieser hat dem Europäischen Parlament einige zusätzliche Kompetenzen gebracht. Gleichwohl spielt der Europäische Rat nach wie vor die Erste Geige in der europäischen Politik − was sehr oft zu Disharmonie und Taktfehlern im EU-Orchester führt. Lunacek entwickelt vor diesem Hintergrund die Forderung, dass sich die Organe der EU − Rat, Kommission und Parlament − über die kleingeistigen nationalen Widersprüche hinwegsetzen und zu einem weiteren größeren Sprung in Richtung eines europäischen Bundesstaates ansetzen. Dabei sollen Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Sozialpolitik sowie eine ökologisch nachhaltige Politik in einem geschickten Zusammenspiel ineinander gefügt werden.

Ulrike Lunacek ist seit Juli 2014 Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Die engagierte Politikerin aus Österreich wurde 2009 als Delegationsleiterin der österreichischen Grünen ins Parlament gewählt. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Außen-, Frauen- und Menschenrechtspolitik. So ist sie u.a. Kosovo-Berichterstatterin des Parlaments, Ko-Vorsitzende der LGBT-Intergroup (working for the rights of lesbian, gay, bisexual, transgender and intersex people) sowie Vorstandsmitglied der Single Seat Steering Group.

Der Vortrag ist Teil der Reihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe, die gemeinsam vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem Institut français d’histoire en Allemagne veranstaltet wird. In diesem Rahmen sind Experten aus Politik und Wirtschaft sowie aus den Rechts-, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften dazu eingeladen, die Frage zu diskutieren, was aus Europa werden kann und werden sollte.

Im Sommersemester 2015 tragen weiterhin vor: der ehemalige Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio (27. Mai 2015), der französische Historiker Michael Werner (10. Juni 2015) und der Frankfurter Ökonom Otmar Issing (24. Juni 2015). Nähere Informationen zu den einzelnen Vorträgen finden sich auf den Homepages des Forschungskollegs Humanwissenschaften www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de und des Institut français d’histoire en Allemagne www.ifha.fr. Die Fortsetzung der Reihe im Wintersemester ist in Planung.

Anmeldung: Um Anmeldung zu der Veranstaltung unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de wird gebeten.

Weitere Informationen:  Professor Dr. Dr. Lutz-Bachmann (lutz-bachmann@em.uni-frankfurt.de); Professor Dr. Pierre Monnet (pierre.monnet@institutfrancais.de).

Veranstaltungen

Mär 10 2015
14:28

EuropaDialoge/Dialogues d’Europe: Vortrag der Hessischen Europaministerin Lucia Puttrich am Forschungskolleg

„Sind Deutschland und Frankreich noch der Motor Europas?“

FRANKFURT/BAD HOMBUG. Vor mehr als 50 Jahren, am 22. Januar 1963, unterzeichneten der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer den „Elysée-Vertrag“ – den Freundschaftsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland, der nach dem zweiten Weltkrieg die Zusammenarbeit beider Länder in der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik begründete. Die engen Beziehungen zwischen den beiden Staaten prägten die europäische Integrationsgeschichte maßgeblich, weshalb sie sehr früh als „Motor Europas“ bezeichnet wurden.

Lucia Puttrich, Hessische Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund, wird die deutsch-französischen Beziehungen zum Gegenstand eines öffentlichen Vortrages mit anschließender Diskussion machen. Sie beleuchtet das Verhältnis der Nachbarn aus dem Blickwinkel eines deutschen Bundeslandes, das selbst enge Kontakte zu Frankreich unterhält, und wird einen Ausblick auf die neuen Herausforderungen für Frankreich und Deutschland zur Gestaltung der Europäischen Union geben.

Der Vortrag Puttrichs „Sind Deutschland und Frankreich noch der Motor Europas? Die Zukunft der europäischen Union − deutsche und französische Ansätze“ findet statt am Donnerstag, dem 12. März, um 18.00 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe). Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie an der Goethe-Universität und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, wird in das Thema einführen.

Der Vortrag ist Teil der Reihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe, die gemeinsam vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem Institut français d’histoire en Allemagne veranstaltet wird. In diesem Rahmen sind Expert*innen aus Politik und Wirtschaft sowie aus den Rechts-, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften dazu eingeladen, die viel umstrittene Frage zu diskutieren, was aus Europa werden kann und werden sollte. Weitere Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2015 sind die Vorträge des Frankfurter Ökonomen Jan Pieter Krahnen (22. April 2015), der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Ulrike Lunacek (30. April 2015), des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Udo Di Fabio (27. Mai 2015), des französischen Historikers Michael Werner (10. Juni 2015) und des Frankfurter Ökonomen Otmar Issing (24. Juni 2015). Nähere Informationen zu den einzelnen Vorträgen finden sich auf den Homepages des Forschungskollegs Humanwissenschaften www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de und des Institut français d’histoire en Allemagne www.ifha.fr. Weitere Vorträge sind in Planung.

Information:  Professor Dr. Dr. Lutz-Bachmann (lutz-bachmann@em.uni-frankfurt.de); Professor Dr. Pierre Monnet (pierre.monnet@institutfrancais.de)

Anmeldung: Um Anmeldung zu der Veranstaltung unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de wird gebeten.

Veranstaltungen

Feb 20 2015
10:55

Podiumsdiskussion „Klimawandel und Gerechtigkeit“ am Forschungskolleg Humanwissenschaften am 23.2.2015 in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Normative Ordnungen“

Klimawandel: Helfen Verhandlungen noch?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. „Das Problem des Klimawandels ist von globaler Reichweite. Wir lösen es durch internationale Kooperation oder gar nicht“, so Darrel Moellendorf, Professor für Internationale Politische Theorie am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität. Die bisherigen Abkommen seien zwar unzureichend. Eine Alternative zu Verhandlungen, die auch die Rechte ärmerer Länder und zukünftiger Generationen berücksichtigen, gebe es jedoch nicht. Wie realistisch ist aber eine solche Konsensfindung überhaupt noch? Vor allem auch dieser Frage widmet sich eine Podiumsdiskussion mit Moellendorf und weiteren Experten zum Thema „Klimawandel und Gerechtigkeit“ am Montag, dem 23. Februar, am Forschungskolleg Humanwissenschaften.

Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr im Tagungsraum des Kolleggebäudes (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg). Um Anmeldung wird gebeten. Veranstalter sind das Forschungskolleg der Goethe-Universität und der Frankfurter Exzellenzcluster, an den Moellendorf vor rund eineinhalb Jahren von der San Diego State University gewechselt ist. Zuvor war der Philosoph eine Zeitlang Gastwissenschaftler am Bad Homburger Kolleg. Bei diesem Fellowaufenthalt entstanden wesentliche Teile seiner Monographie „The Moral Challenge of Dangerous Climate Change: Values, Poverty, and Policy“ (Cambridge 2014). Eine moralische Herausforderung sieht Moellendorf darin, dass sich eine globale Klimapolitik nicht darauf beschränken dürfe, allein den Klimawandel begrenzen zu wollen; sie müsse zugleich die Bekämpfung der Armut im Blick behalten.

„Ärmere Länder haben einen begründeten Anspruch auf die Steigerung ihres Energieverbrauchs, um der Armut zu entkommen“, sagt Moellendorf und plädiert für eine ausgleichende Gerechtigkeit, bei der reichere Staaten – deren Wohlstand nicht zuletzt mit einer langen Phase der CO2-Prodution verbunden ist – soziale Verantwortung übernehmen. Um auch die Lebenschancen zukünftiger Generationen zu berücksichtigen, sollten die CO2-Emissionen bald stark reduziert und letztendlich gestoppt werden. Moellendorf verweist auf einen Beschluss der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) wonach die Erderwärmung höchstens auf zwei Grad Celsius steigen solle. Nach aktuellen Schätzungen wäre die Zwei-Grad-Erwärmung nach dem Ausstoß von insgesamt einer Billion Tonnen CO2 erreicht. Bisher, vom Beginn der Industrialisierung bis heute, sind etwa 585 Millionen Tonnen in die Atmosphäre gelangt. Bei der gegenwärtigen Emissionsrate würde die billionste Tonne in den ersten Monaten des Jahres 2039 ausgestoßen werden.

Das so genannte „Zwei-Grad-Ziel“ wurde auf dem Weltklimagipfel 2010 offiziell beschlossen. Der kommende Klimagipfel im Dezember 2015 in Paris hat den Anspruch, einen umfassenden Plan zur Schadensminimierung zu verabschieden, der 2020 in Kraft treten soll. Bisher hätte „der Prozess multilateraler internationaler Verhandlungen noch keine hinreichenden Erfolge gezeitigt“, so Moellendorf. Trotzdem sieht er in jüngsten Entwicklungen einen „gewissen Grund zur Hoffnung“. Das Klimaschutzabkommen zwischen China und den USA vom November vergangenen Jahres sei schon deshalb ein Fortschritt, weil es zeige, dass „die zwei größten Emittenten in der Lage sind, sich auf etwas zu einigen“. Ähnlich ermutigend sei die Ankündigung der EU-Staaten zu einer weiteren Emissionsreduktion.

Für den Fall, dass es keine umfassenden und belastbaren Vereinbarungen gebe, hält Moellendorf es für unvermeidlich, dass sich die öffentliche Debatte verstärkt „Vorschlägen zuwenden wird, die noch mehr Besorgnis erregen“. Gemeint ist das so genannte Geo- oder Climate-Engineering, großräumige Eingriffe in die chemischen und biochemischen Kreisläufe der Erde, um sie künstlich abzukühlen. Was wiederum davon zu halten ist, soll ebenfalls bei dem Podiumsgespräch erörtert werden.

Darrel Moellendorf diskutiert in Bad Homburg mit Prof. Konrad Ott, Professor für Philosophie und Ethik der Umwelt an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, der von 2000 bis 2008 dem Sachverständigenrat für Umweltfragen angehörte. Hinzu kommt Dr. Hermann E. Ott, Senior Advisor am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und bis 2013 Bundestagsabgeordneter und Mitglied der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“. Die Moderation hat die Klimawissenschaftlerin Dr. Julia Schulz, ehemals Mitarbeiterin des Wuppertal Instituts und des Klimaschutzrates Berlin. Die Einführung und Begrüßung übernehmen Michael Korwisi, Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg, und Prof. Matthias Lutz-Bachmann, Frankfurter Professor für Philosophie und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften.

Ebenfalls zum Thema Klimawandel ist noch bis zum 15. Mai im Foyer des Forschungskollegs die Fotoausstellung „The Human Face of Climate Change“ des Schweizer Künstlerpaares Mathias Braschler und Monika Fischer zu sehen.

Information:  Prof. Darrel Moellendorf, Professur für Internationale Politische Theorie, Sekretariat, Ellen Nieß, Exzellenzcluster Normative Orders, Campus Westend, Tel. (069) 798-31521, ellen.niess@normativeorders.net, www.normativeorders.net

Anmeldung: Um Anmeldung zu der Veranstaltung unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de wird gebeten.

Veranstaltungen

Feb 17 2015
14:01

Fotoausstellung und Podiumsdiskussion des Forschungskollegs Humanwissenschaften und des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt

Klimagerechtigkeit im Fokus von Wissenschaft und Kunst

FRANKFURT / BAD HOMBURG V.D.HÖHE. Je länger die Menschheit wartet, um so aufwendiger und teurer wird ein effektiver Schutz vor den Folgen des Klimawandels. Dabei ist vor allem die Frage offen, wie die Kosten und die Lasten von Klimaschutz aufgeteilt werden sollen. Solange diese Frage nicht zufriedenstellend beantwortet ist, wird es kein international verbindliches Klimaschutzabkommen geben. Und: Ist ein solches Abkommen nach mehr als 20 Jahren internationaler Klimaschutzverhandlungen überhaupt noch realistisch? Mittlerweile werden immer mehr Stimmen laut, die stattdessen von Vorreiterallianzen außerhalb des internationalen Klimaregimes sprechen. Aber wie sollten solche Allianzen aussehen? Welchen Eintrittspreis, welche Vorteile sollten sie haben? Diese und weitere Fragen rund um das Thema „Klimawandel und Gerechtigkeit“ stehen im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion am 23. Februar 2015, 19:00 Uhr, im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe Universität am Wingertsberg 4 in Bad Homburg.

Eingerahmt wird diese Diskussionsveranstaltung von einer Fotoausstellung des international renommierten Künstlerpaares Mathias Braschler und Monika Fischer mit dem Titel The Human Face of Climate Change. Sie wird am Donnerstag, 19. Februar 2015, 16:30 Uhr, ebenfalls im Forschungskolleg Humanwissenschaften eröffnet.

Die in der Schweiz und New York lebenden Künstler, unter anderem mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet, haben acht Monate lang 16 Länder auf allen Kontinenten bereist und Menschen portraitiert, denen der Klimawandel die Lebensgrundlage entzogen hat. Die Fotos sind keine weitere harte Dokumentation einer Katastrophe und ihrer Opfer. Vielmehr lichten die Fotografen Menschen vor ihrem Lebensumfeld ab und belassen ihnen dabei frontal und leicht von unten fotografiert ihre Würde. In ihrer Schlichtheit und Schärfe sind die Werke eindrücklich und berührend.

Beide Veranstaltungen sind öffentlich. Die Werke der Fotoausstellung werden bis zum 15. Mai 2015 von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 16 Uhr und auf Anfrage zu sehen sein. Privatpersonen und Schüler können sich für eine der thematischen Führungen durch die Ausstellung anmelden, die noch bekannt gegeben werden.

Die Teilnehmer des Diskussionsabends:

  • Darrel Moellendorf ist Professor für Internationale Politische Theorie und Professorder Philosophie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main und hat am Forschungskolleg sein Buch The Moral Challenge of Climate Change  (Cambridge 2014) fertiggestellt.
  • Konrad Ott ist Professor für Philosophie und Ethik der Umwelt an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, gehörte von 2000 bis 2008 dem Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU) an und forscht zu ethischen Aspekten des Klimawandels.
  • Dr. Hermann E. Ott ist Klimawissenschaftler am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt Energie und ehemaliger Bundestagsabgeordneter sowie Mitglied der Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität.

Koordination und Moderation:

Dr. Julia Schultz, Klimawissenschaftlerin aus Bad Homburg und ehemals Mitarbeiterin des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie sowie des Klimaschutzrates Berlin.

Einführung und Begrüßung:

Michael Korwisi, Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg,

Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann, Frankfurter Professor für Philosophie und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt in Bad Homburg.

Anmeldung: Wir bitten um Anmeldung zu den Veranstaltungen unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

Weitere Information: Ingrid Rudolph, Geschäftsführerin, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Telefon 06172-13977-10, sowie unter www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de und www.normativeorders.net

Die öffentliche Podiumsdiskussion und Fotoausstellung werden vom Forschungskolleg Humanwissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe Universität Frankfurt durchgeführt. Die Veranstalter danken der Stadt Bad Homburg, den Stadtwerken Bad Homburg und dem Verein POWER für die Förderung.

Veranstaltungen

Feb 16 2015
13:55

Auftaktveranstaltung zur Kooperation der Goethe-Universität mit dem Frauennetzwerk „Frauen mit Format“

Auch Frauen brauchen Netzwerke

Nachtrag vom 6. März 2015

„Machtfaktor Netzwerk – warum Frauen starke Beziehungsgeflechte brauchen“

Diese Frage stand im Zentrum einer gut besuchten Podiumsdiskussion am Donnerstagabend am Campus Westend. Einen Tag vor der Quotenabstimmung im Bundestag diskutierten GU-Präsidentin Prof. Birgitta Wolff, Prof. Ann-Kristin Achleitner von der TU München und Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender des Stahlkonzerns Klöckner darüber, warum Frauen es trotz ebenbürtiger Qualifikation immer noch schwer haben, an die Spitze zu kommen. Moderiert wurde die Veranstaltung, die den Auftakt einer neuen Kooperation zwischen der Goethe-Universität und dem Wirtschaftsnetzwerk „Frauen mit Format“ bildete, vom langjährigen Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert.

 

 


Einladung zum Medientermin

FRANKFURT. „Machtfaktor Netzwerk: Warum Frauen ein starkes Beziehungsgeflecht brauchen“ – unter diesem Motto steht eine Podiumsdiskussion am Donnerstag, 5. März, um 19 Uhr in der Lobby des Präsidialgebäudes auf dem Campus Westend (Adresse: Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main). Die Veranstaltung mit Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff, Wirtschaftsprofessorin Ann-Kristin Achleitner und Konzernmanager Gisbert Rühl bildet den Auftakt einer Kooperation zwischen der Goethe-Universität und dem Frauennetzwerk „Frauen mit Format“ (FmF). Moderiert wird die Diskussion vor geladenen Gästen vom früheren Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert. Medienvertreter sind herzlich eingeladen.

„Mehr Frauen in Aufsichtsräten“ – dieses Ziel will die Bundesregierung mit einer Quote für die größten aktiennotierten Unternehmen erreichen. Das Frauennetzwerk „Frauen mit Format“ setzt zudem auf Vernetzung: Vor drei Jahren von Astrid von der Malsburg und Gleichgesinnten gegründet, soll es Kontakte zwischen Frauen in verantwortlichen Positionen schaffen. Dreimal jährlich trifft sich der Verbund zum Mittagessen in einem Unternehmen, es gibt einen Vortrag, die Frauen kommen ins Gespräch – dabei entstehen wichtige Kontakte und neue Ideen. Bei einem solchen Treffen im Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg war auch die Politikwissenschaftlerin und Vizepräsidentin der Goethe-Universität Prof. Tanja Brühl dabei – hier entstand die Idee einer Kooperation. Eine Verbindung zwischen FmF und Goethe-Universität könnte Studentinnen, Absolventinnen und Professorinnen zugutekommen, so der Gedanke. „Neben der Qualifikation spielen beim beruflichen Fortkommen auch Netzwerke eine Rolle. Auch für Frauen“, ist Tanja Brühl überzeugt. Damit die Querverbindung zwischen Hochschule und Wirtschaft gut gelingt, wurde im PEG-Gebäude am Campus Westend zunächst für einen befristeten Zeitraum ein Koordinationsbüro eingerichtet.

Das FmF-Büro versteht sich als Kontaktstelle, entsprechende Links und Anzeigen soll es auch auf der Homepage geben. „Ich wünsche mir zum Beispiel eine Praktikumsbörse für gute Studentinnen. Wenn junge Frauen erleben, dass z.B. in einer großen, internationalen Anwaltskanzlei auch Mütter erfolgreich arbeiten, macht das Mut für den eigenen Weg“, sagt Vizepräsidentin Brühl. Das FmF-Team plant neben differenzierten Veranstaltungen für berufstätige Frauen und Wissenschaftlerinnen auch ein Mentoringprogramm. Ein vertrauensvoller Erfahrungsaustausch sei wesentlicher Bestandteil jedes guten Netzwerkes, von dem sowohl Mentorinnen als auch Mentees profitierten, so Adrienne von Hochberg. Eine stärkere Vernetzung zwischen Hochschule und Wirtschaft könnte neue Zukunftsoptionen deutlich machen. Und nicht zuletzt könnten für Doktorarbeiten und Forschungsprojekte neue Partner gewonnen werden.

Es sei erschreckend, dass einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge die Zahl der weiblichen Führungskräfte in großen Unternehmen sogar rückläufig sei, sagt FmF-Gründerin Astrid von der Malsburg: „Es macht sich eine Abwehrhaltung breit, und je isolierter sich die Frauen fühlen, desto mehr geben sie ihre Karrieren auf und treten in die zweite Reihe.“ Deshalb seien Netzwerke so wichtig. Und auch die Quote sei zu begrüßen: „Die Köpfe müssen zum Umdenken leider gezwungen werden“, sagt von der Malsburg, die früher Reden für Helmut Kohl geschrieben hat und früher der Quote mit Skepsis begegnet ist. „Während von Männern erwartet wird, dass sie Herausforderungen annehmen, müssen Frauen erst mal beweisen, dass sie es können“, erklärt Adrienne von Hochberg, die als Partnerin das neue Büro am Campus Westend mit aufbaut, warum es bis zur Chancengleichheit noch ein langer Weg ist.

Das Startsignal für die Kooperation gibt die Podiumsdiskussion am 5. März in der Lobby des Präsidialgebäudes am Campus Westend. Mit Unipräsidentin Wolff diskutieren Ann-Kristin Achleitner, Professorin für Betriebswirtschaftlehre an der TU München, und Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender des Duisburger Stahlkonzerns Klöckner. Anmeldung nach Möglichkeit bis 20. Februar unter fmf@em.uni-frankfurt.de.

Einladung zum Download unter: www.uni-frankfurt.de/54226031

Veranstaltungen

Feb 12 2015
13:52

Klimagerechtigkeit im Fokus von Wissenschaft und Kunst

Einladung zum Medientermin

Sehr geehrte Damen und Herren,

gemeinsam laden das Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg, die Universität Frankfurt und die Stadt Bad Homburg v.d.Höhe ein zum Pressegespräch für

Dienstag, 17. Februar 2015, 9:30 Uhr,
in die Bibliothek des Forschungskollegs Humanwissenschaften
Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg.

Zum Thema „Klimagerechtigkeit im Fokus von Wissenschaft und Kunst“ sind Ihre Gesprächspartner 

  • Michael Korwisi, Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg v.d.Höhe,
  • Ingrid Rudolph, Geschäftsführerin des Forschungskollegs Humanwissenschaften,
  • Dr. Julia Schultz, Wissenschaftlerin und Koordinatorin der Veranstaltungen und
  • Linde Storm, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität.

Wir informieren Sie in unserem Gespräch über zwei Veranstaltungen zum Thema Klimagerechtigkeit: die Fotoausstellung „The Human Face of Climate Change“ und die Podiumsdiskussion „Klimawandel und Gerechtigkeit“, veranstaltet vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt.

Ausführliche Informationen zu beiden Veranstaltungen erhalten Sie während des Pressegesprächs. Wir bitten Sie, die Termine bereits jetzt vorzumerken. Die Ausstellung eröffnet am Donnerstag, 19. Februar 2015, um 16:30 Uhr im Foyer des Forschungskollegs Humanwissenschaften. Sie wird anschließend bis 15. Mai 2015 zu sehen sein. Die Podiumsdiskussion „Klimawandel und Gerechtigkeit“ mit Darrel Moellendorf, Konrad Ott, Hermann E. Ott und Julia Schultz findet am Montag, 23. Februar 2015, im Tagungsraum des Forschungskollegs Humanwissenschaften statt. Beginn ist um 19:00 Uhr.

Über Ihr Kommen und eine anschließende Berichterstattung würden wir uns sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Möring , Stadt Bad Homburg v. d. Höhe
Dr. Olaf Kaltenborn, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Veranstaltungen

Jan 26 2015
14:40

Der Altphilologe und Philosoph Heinz Wismann hält Abendvortrag im Forschungskolleg Humanwissenschaften

Der deutsch-französische Dialog und seine sprachlichen Strukturen

FRANKFURT. Im Deutschen muss man jeden Satz beenden – vor allem wenn das Prädikat zweigeteilt ist. Darüber hat schon Madame de Staël in ihrem Deutschland-Buch „De l’Allemagne“ geklagt: Diese Eigenschaft des Deutschen verhindere das produktive Stimmengewirr französischer Salons. Die sprachlichen Unterschiede zwischen dem Deutschen und dem Französischen und die zugrunde liegenden geistigen Unterschiede thematisiert der Altphilologe und Philosoph Heinz Wismann bei einem Vortrag am Mittwoch, 28. Januar, im Forschungskolleg Humanwissenschaften.

„Gegenstrebige Fügung. Zur sprachlichen Problematik des deutsch-französischen Dialogs“: So lautet der Titel des Abendvortrags, den der Wissenschaftler am Mittwoch, 28. Februar, um 19 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg halten wird. Das Interesse für die verschiedenen Formen sprachlicher Zugänge zur Wirklichkeit und die Konsequenzen, die daraus für den Dialog der Kulturen entstehen, keimte Ende des 18. Jahrhunderts auf. Im Gefolge nationalstaatlicher Entwicklungen gewann es rasch an Bedeutung. Ausgehend von Germaine de Staëls Überlegungen und Humboldts Entwurf einer vergleichenden Sprachwissenschaft, will Wismann das produktive Spannungsverhältnis zwischen den beiden Nachbarsprachen auf lexikalischer, morphologischer und syntaktischer Ebene beschreiben. Das Freilegen der geistigen Strukturen soll dazu dienen, Missverständnisse auszuräumen und zu zeigen, wie sich die beiden Grundeinstellungen gegenseitig ergänzen.

Der Altphilologe und Philosoph Heinz Wismann, Jahrgang 1935, ist Forschungsdirektor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris. Sein jüngstes Buch „Penser entre les langues“ von 2012 befasst sich mit dem „linguistischen Dazwischen“ des Denkens, eine Figur, die als Modell für die europäischen Kulturen dient und sowohl deren Zusammenhalt als auch die Unterschiede zum Ausdruck bringt. Die Einführung zum Vortrag hält Prof. Pierre Monnet, der das an der Goethe-Universität angesiedelte Institut français d’histoire en Allemagne leitet und zugleich auch Forschungsdirektor an der École des Hautes Ètudes en Sciences Sociales ist.

Die Vortrag in der Reihe EuropaDialoge/Dialogues d‘Europe statt, die gemeinsam vom Forschungskolleg und dem an der Goethe-Universität angesiedelten Institut français d’histoire en Allemagne veranstaltet wird. Im vorigen Jahr konnte der französische Wirtschaftswissenschaftler Prof. Thomas Piketty („Das Kapital im 21. Jahrhundert“) für einen Abend gewonnen werden. Weitere Vorträge werden in diesem Jahr unter anderem Prof. Dr. Udo di Fabio, Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Lucia Puttrich halten.

„Gegenstrebige Fügung. Zur sprachlichen Problematik des deutsch-französischen Dialogs“. Abendvortrag im Rahmen der Reihe „EuropaDialoge/Dialogues d’Europe“. Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe.

Anmeldung: per Fax unter der Nummer 06172/13977-39 oder per E-Mail an info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Information: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de, bei Prof. Dr. Pierre Monnet, Telefon 069/798-31901, E-Mail: monnet@ehess.fr oder bei Prof. Matthias Lutz-Bachmann, Vizepräsident der Goethe-Universität, Telefon: 069/798-32779; -32776, E-Mail: Lutz-Bachmann@em.uni-frankfurt.de