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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Mai 27 2019
17:29

Feierliche Überreichung des „Cambridge Habermas Lexicon“ im Forschungskolleg Humanwissenschaften 

Cambridge University Press veröffentlicht Lexikon zu Jürgen Habermas

FRANKFURT. Eine große Ehre für Jürgen Habermas: Der Verlag Cambridge University Press hat im Jahr seines 90. Geburtstages ein umfassendes Lexikon über den Philosophen und Soziologen, der bis 1994 Professor am Institut für Philosophie der Goethe-Universität war, herausgebracht. Verfasst wurde es von einem internationalen Autorenteam – darunter auch Wissenschaftler der Goethe-Universität. Das Kompendium wurde heute im Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg vorgestellt und Jürgen Habermas von den beiden Herausgebern Amy Allen und Eduardo Mendieta persönlich überreicht. 

In über 200 Einträgen werden die grundlegenden Konzepte, Kategorien und Themen Habermas' erklärt sowie fachliche und intellektuelle Kontexte herausgearbeitet. Die Palette von über 120 Begriffen reicht von „Aesthetics“ bis „World Disclosure“, die Liste wichtiger auf Habermas bezogener Denker beginnt mit Theodor W. Adorno und endet bei Iris Marion Young; besprochen werden im Kapitel „Names Associated“ auch die Frankfurter Philosophen Axel Honneth und Rainer Forst. Das Werk zeichnet sich durch ein System von Verweisen zwischen den einzelnen Einträgen und auf weiterführende Literatur zum jeweiligen Thema aus. Außerdem beinhaltet es einen Überblick über den akademischen Werdegang von Jürgen Habermas, ein Werkverzeichnis und eine umfassende Bibliographie. Die Herausgeber hoffen, dass das Werk Bezugspunkt für alle Wissenschaftler, Studierende und interessierte Leser werden wird, die sich mit dem Habermas'schen Werk und seiner Rezeption im 20. und 21. Jahrhundert befassen. 

Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie an der Goethe-Universität und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, betonte, dass das „Cambridge Habermas Lexicon“ die überragende Bedeutung Habermas' zeige: „Ja, ich möchte so weit gehen und feststellen, dass Jürgen Habermas sogar der weltweit wichtigste Philosoph unter den heute lebenden Philosophen ist. Und wir dürfen stolz darauf und dankbar dafür sein, dass er ein Mitglied des Instituts für Philosophie der Goethe-Universität und ein häufiger Gast auch am Forschungskolleg Humanwissenschaften sowie des Frankfurter Exzellenz-Clusters ‚Die Herausbildung normativer Ordnungen' ist. Wir haben alle von ihm bis auf den heutigen Tag unendlich viel gelernt.“ 

Lutz-Bachmann wies ferner darauf hin, dass von Habermas noch in diesem Jahr eine eigene Publikation zu erwarten ist: „Dieser großartige Philosoph und wichtige intellektuelle Anreger legt jetzt, im Alter von bald 90 Jahren, im Herbst dieses Jahres sein zweibändiges, über 1.700 Seiten starkes Alterswerk zum ‚Diskurs über Glauben und Wissen' bei Suhrkamp vor. In einer kleinen Arbeitsgruppe durften wir vorläufige Passagen dieses Werks mit dem Autor vor zwei Jahren am Forschungskolleg Humanwissenschaften in einer mehrtägigen Klausur diskutieren. In diesem Werk werden wir alle seine intellektuelle Brillanz noch einmal von einer ganz neuen Seite kennen lernen.“

Amy Allen, Eduardo Mendieta (eds.): The Cambridge Habermas Lexicon. Cambridge University Press 2019

Weitere Informationen: Beate Sutterlüty, Referentin Fellowprogramm und Wissenschaftskommunikation, Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg. Tel.: 06172-13977-15; b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de ; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Mai 3 2019
15:12

Der Jurist Christoph Burchard und der Ökonom Guido Friebel bringen neue Inhalte ins Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität ein

Zwei neue Goethe-Fellows

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg hat zwei neue Goethe-Fellows. Guido Friebel (Wirtschaftswissenschaften) und Christoph Burchard (Rechtswissenschaft) werden am Montag feierlich in das Kolleg aufgenommen. 

„Mit den neu berufenen Goethe-Fellows, dem Juristen Christoph Burchard und dem Ökonomen Guido Friebel kommen neue, aktuelle und wichtige Forschungsfragen ans Kolleg“, freut sich der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Prof. Matthias Lutz-Bachmann. „Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz und ihr Einsatz in fast allen Bereichen unseres Alltags schreitet rasant voran. Von immenser Bedeutung ist deshalb die Forschung Burchards, die sich damit beschäftigt, wie sich in diesem Zusammenhang zentrale, normative Begriffe des gesellschaftlichen Zusammenlebens – beispielsweise die Bedeutung von Autonomie und Verantwortung – grundlegend verändern. Der Ökonom Friebel wendet sich in enger Zusammenarbeit mit der Frankfurter Soziologin Daniela Grunow einer noch immer nicht ausreichend beantworteten Frage zu: Wie kann es sein, dass in entscheidenden Bereichen unserer Gesellschaft wie Top Management, Wissenschaft, Politik und Kunst Frauen immer noch unterrepräsentiert sind ‒ trotz überdurchschnittlich hoher Bildungserfolge und trotz aller politischer Anstrengungen zur Chancengleichheit?“

Christoph Burchard ist Professor für Straf- und Strafprozessrecht, Internationales und Europäisches Strafrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie an der Goethe-Universität sowie Principal Investigator am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Sein Forschungsprojekt am Kolleg trägt den Titel „Die normative Ordnung künstlicher Intelligenz“. Ergebnisse und auch Fragen, die sich aus seinen ersten Arbeiten dazu ergeben, wird er in zwei öffentlichen Veranstaltungen im Sommersemester zur Diskussion stellen: Bei einem Abendvortrag am 6. Juni 2019 sowie im Rahmen der Bad Homburg Conference, die sich vom 19. bis 21. September 2019 dem Thema „Artificial Intelligence: Health, Safety, Money and Mobility“ widmet. 

Guido Friebel ist Professor für Personalwirtschaft (Human Resource Management) an der Goethe-Universität. Die Ursachen dafür, dass Frauen in entscheidenden gesellschaftlichen Positionen nach wie vor stark unterrepräsentiert sind, vermutet er in tief verwurzelten Strukturen unserer Gesellschaft, in Normen, die in innerfamiliären Verhandlungen zum Tragen kommen. Mit der Soziologin Prof. Daniela Grunow untersucht er, wie Entscheidungen zur Arbeitsteilung im privaten Haushalt getroffen werden und welche Geschlechternormen sowohl der Arbeitsteilung im Haushalt als auch der Vergabe von leitenden Positionen zugrunde liegen. Der Titel des interdisziplinär konzipierten Projektes lautet: „Household bargaining, gender norms and careers in organization“.

Das Goethe-Fellowship-Programm wurde 2017 vom Direktorium des Forschungskollegs gemeinsam mit dem Präsidium der Goethe-Universität initiiert. Ziel ist es, herausragende Forschung auf dem Gebiet der Humanwissenschaften ebenso wie die Internationalisierung der Forschung an der Goethe-Universität zu fördern. Hierfür werden Professorinnen und Professoren der Universität, die an der Entwicklung einer neuen Forschungsfrage arbeiten, für die Dauer von bis zu vier Jahren als Goethe-Fellows ans Kolleg berufen. Zu den Goethe-Fellows gehören aktuell: Iwo Amelung (Sinologie), Roland Borgards (Literaturwissenschaften), Daniela Grunow (Soziologie), Sandra Seubert (Politikwissenschaften), Astrid Wallrabenstein (Jura), Christian Wiese (jüdische Religionsphilosophie). 

Die neuen Goethe-Fellows werden am Montag, 6. Mai 2019, um 18 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg) von Prof. Simone Fulda, Vizepräsidentin der Goethe-Universität und Kollegsdirektor Prof. Matthias Lutz-Bachmann im Rahmen eines Empfangs zur Eröffnung des Sommersemesters begrüßt und vorgestellt. Journalisten sind dazu herzlich eingeladen.

Informationen: Weitere Informationen über das Goethe-Fellowship-Programm und die Projekte der neu berufenen Fellows Christoph Burchard und Guido Friebel finden Sie auf der Webpage des Kollegs: http://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de/index.php/goethe-fellows 

Kontakt: Iris Helene Koban, Geschäftsführerin Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg, Telefon 06172 13977-10 oder -0; Beate Sutterlüty, Wissenschaftskommunikation Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg, Telefon 06172 13977-15 oder -0, E-Mail b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Apr 30 2019
13:34

Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität lädt zu Podiumsdiskussion mit Sandra Eckert, Michèle Knodt und Ingeborg Tömmel

„Europa vor den Wahlen“

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Die 9. Direktwahl zum Europäischen Parlament findet in schwierigen Zeiten statt. Die anhaltende Ungewissheit über den Brexit überschattet dringend notwendige Debatten, und Initiativen zur Weiterentwicklung der Union werden nicht aufgegriffen. Gewählt wird zwischen 23. und 26. Mai, in Deutschland am Sonntag, 26. Mai. Bei diesen Wahlen geht es nicht allein um die Ausgestaltung einzelner Politikbereiche in Europa, sondern – angesichts der wachsenden Kritik an den europäischen Institutionen – um Zukunft, Gestalt und Gewicht des europäischen Parlaments selbst. 

Über die aktuellen Entwicklungen im Kontext der Wahlen, aber auch über die grundlegenden institutionellen und politischen Probleme der Europäischen Union diskutieren am Dienstag, 7. Mai 2019, 19 Uhr, im Forschungskolleg Humanwissenschaften Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg drei Expertinnen für Europapolitik, nämlich Prof. Sandra Eckert (Goethe-Universität), Prof. Michèle Knodt (TU Darmstadt) und Prof. em. Ingeborg Tömmel (Universität Osnabrück). 

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe EuropaDialoge/Dialogues d'Europe statt. Der Historiker Pierre Monnet wird in seinem Begrüßungsstatement insbesondere die Bedeutung der Wahlen im französischen Kontext aufzeigen, die Moderation des Expertengesprächs übernimmt der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Matthias Lutz-Bachmann.

Die Referentinnen: 

Sandra Eckert ist Juniorprofessorin für Politik im Europäischen Mehrebenensystem an der Goethe-Universität. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die europäische Integration und Europäisierung sowie die Steuerung im europäischen Mehrebenensystem. Die Auswirkungen Europas auf Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und die Chancen der Mitgestaltung behandelt die von ihr gestaltete Seminarreihe „Europa in Frankfurt“ an der Goethe-Universität. 

Michèle Knodt ist Professorin für Vergleichende Analyse politischer Systeme und Integrationsforschung an der TU Darmstadt. Zudem arbeitet sie seit vielen Jahren an europäischen Forschungsprojekten mit und hat über die europäische Integration zahlreiche Bücher und Aufsätze veröffentlicht. Seit 2018 leitet sie das Projekt „EU Foreign Policy Facing new Realities: Perceptions, Contestation, Communication and Relations“, das sich mit den aktuellen Herausforderungen der Außenpolitik der Europäischen Union beschäftigt und die Union zu diesem Thema auch berät. 

Ingeborg Tömmel war als Professorin für Internationale Politik an der Universität Osnabrück tätig. Sie verfügt über langjährige Forschungs- und Lehrerfahrung zu Fragen der europäischen Integration, insbesondere zum politischen System der EU, zur politischen Steuerung und Politikgestaltung der EU sowie zur Europäisierung der Mitgliedstaaten. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen zählt Das politische System der EU (De Gruyter: 4. Auflage, 2014).

Die Veranstaltungsreihe EuropaDialoge/Dialgoues d'Europe: 
Die Reihe wurde 2014 vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsch-Französischen Institut der Geschichts- und Sozialwissenschaften – Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (IFRA) ins Leben gerufen. Sie soll Experten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft zu Europa-Themen zu Wort kommen lassen und die jeweiligen Positionen öffentlich diskutieren. Die Reihe wird von der Politikwissenschaftlerin Sandra Eckert, dem Philosophen Matthias Lutz-Bachmann und dem Historiker Pierre Monnet wissenschaftlich geleitet. 

Um Anmeldung zur Podiumsdiskussion wird gebeten unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Informationen: Beate Sutterlüty, Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg, Telefon 06172 13977-15 oder -0, E-Mail b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

 

Apr 11 2019
15:29

Porträt des Masterstudiengangs „Religiöse Kommunikation“ im neuen UniReport. 

Wenn die Kirchengemeinde plötzlich twittert

FRANKFURT. Wer heute über religiöse Themen kommunizieren möchte, findet dafür ganz unterschiedliche Formate und Medien. Auch in den sozialen Medien spielen Fragen des Glaubens eine Rolle. Religiöse und nicht-religiöse Kommunikationsformen bilden häufig Schnittmengen, wenn etwa im politischen Diskurs religiöse Inhalte auftauchen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn in Debatten vor der „Islamisierung des christlichen Abendlandes“ gewarnt wird. Das zunehmende Neben- und Miteinander von religiösen Sprachformen erfordere eine interreligiöse und interkulturelle Kompetenz bei den Beteiligten, betont Prof. Christof Mandry, Studiendekan des Fachbereichs Katholische Theologie an der Goethe-Universität, im Beitrag über den neuen Masterstudiengang „Religiöse Kommunikation“ im UniReport. Dieses neue Studienangebot hat es sich zum Ziel gesetzt, dass sich Studierende des Fachs wissenschaftlich mit der heutigen Vielfalt von religiöser Kommunikation auseinandersetzen können. Der Studiengang ist auf die Forschung ausgerichtet, beinhaltet aber auch ein Berufspraktikum. „Religiöse Kommunikation“ steht übrigens allen Interessierten offen, unabhängig von Konfession oder Religion.

Die weiteren Themen im UniReport April: 

  • Ungebrochene Anziehungskraft der Kritischen Theorie: Ein Gespräch zwischen Studierenden und Lehrenden zu „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“. 
  • Archäologie auf dem Dachboden: In vielen wissenschaftlichen Sammlungen der Goethe-Universität schlummern ungeahnte Schätze, so wie in der Abteilung für Vorderasiatische Archäologie. 
  • Andauernde Revolution: Der Wirtschaftshistoriker Prof. Werner Plumpe erzählt in seinem Buch „Das kalte Herz“ die Geschichte des Kapitalismus. 
  • Kinder und Jugendliche als Experten ihrer Lebenswelt: Prof. Sabine Andresen hat gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung eine repräsentative Befragung mit rund 3450 Kindern und Jugendlichen durchgeführt. 
  • Ein Fußballstadion wäre in Frankfurt schneller angeschlossen worden: An der Goethe-Universität formt sich ein Bündnis, das bei der geplanten Verlängerung der U4 auch eine Campus-Westend-Station fordert.
  • Kunstmarkt in Frankfurt: Ein soziologisches Forschungsseminar untersuchte das Netzwerk der Galerien.
  • Der neue Herr über das Comic-Archiv: Der promovierte Literaturwissenschaftler Felix Giesa kümmert sich um die renommierte Frankfurter Sammlung. 
  • Goethe, Deine Forscher: Die Geologin Silke Voigt untersucht, wie in der Erdgeschichte Klimasysteme funktioniert haben. 
  • Reichtum wechselseitiger Beziehungen: Die Goethe-Fellows Bertram Schefold und Iwo Amelung untersuchen im Forschungskolleg Humanwissenschaften, wie sich chinesisches und europäisches Wirtschaftsdenken unterscheidet. 
  • CRISPR/Cas-Bibliotheken: neue Chancen für die Krebsforschung. 
  • Die Früchte des Fleißes: Immer mehr Geflüchteten gelingt es, an deutschen Hochschulen ein Studium aufzunehmen. Erfolgsgeschichten, wie sie auch an der Goethe-Universität geschrieben werden. 
  • Frobenius – Die Kunst des Forschens: Eine Ausstellung im Museum Giersch der Goethe-Universität • Traum von der eigenschaftslosen Sprache: Fragen an Martin Mosebach, dessen Roman „Westend“ im Fokus des diesjährigen Lesefestes „Frankfurt liest ein Buch“ steht. 
  • Philosophie neu denken: Eine Ringvorlesung zu “Contemporary Approaches to Feminist Philosophy", organisiert von Dr. Kristina Lepold und Dr. Marina Martinez Mateo. 
  • Morgens Hörsaal, nachmittags Schulbank: Niels Dehio durfte als einer der ersten Schüler Hessens parallel zur Schule studieren, jetzt forscht er als Informatiker zur Künstlichen Intelligenz mit Robotern. 
  • Wie wir wurden, wer wir sind: Die Bürgeruni-Reihe von Prof. Tilman Allert stellt dreißig Jahre nach dem Mauerfall prominente Ostbiografien vor. 
  • Wie wird aus einem Start-up ein Scale-up? Dr. Thomas Funke, Co-Direktor des Frankfurter TechQuartiers, und Research Manager Dominik Zborek zur Studie „Scale-ups in Europe: an untapped potential“.

Der UniReport 2/2019 steht zum kostenlosen Download bereit unter http://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe .

 

Feb 28 2019
10:28

„Gesprächskonzert“ mit Werken für zwei Klaviere von Debussy, Ligeti und Messiaen

Komplexität, musikalisch

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Im Rahmen des Projektes „Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft“ findet ein „Gesprächskonzert“ in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) statt

am Freitag, 8. März 2019, um 19:30 Uhr
im Kleinen Saal in der HfMDK
Eschersheimer Landstraße 29-39, 60322 Frankfurt.

Im Zentrum des Konzerts „Komplexität in der Musik“ stehen Werke aus dem 20. Jahrhundert, die für zwei Klaviere komponiert wurden. Die Pianisten Irmela Roelcke und Axel Gremmelspacher interpretieren Kompositionen von Claude Debussy, György Ligeti und Olivier Messiaen. Marion Saxer, Professorin für Musikwissenschaft an der Goethe-Universität, führt im Dialog mit den Pianisten thematisch durch den Abend – deshalb „Gesprächskonzert“.

Auf der Suche nach einer neuen musikalischen Sprache entwickelten Debussy, Ligeti und Messiaen eigene musikalische Ausdrucksformen, u.a. durch die Überwindung der tradierten Harmonik, durch polyrhythmische Elemente und die Annäherung von Interpretation und Improvisation. Die daraus entstehenden Kompositionsstrukturen verleihen den ausgewählten Stücken einen dynamischen und progressiven Charakter. Der Hörer erkennt Formen und bemerkt prozesshafte Entwicklungen, die jedoch unvorhersehbar bleiben.

Hiermit berührt sich die Musik der drei Komponisten mit der wissenschaftlichen Fragestellung des Projekts „Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft“ am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Komplexität ist Systemen zu eigen, die aufgrund des Zusammenwirkens ihrer Elemente unerwartetes und nicht zu prognostizierendes Verhalten zeigen. Seit 2017 erforschen Natur- und Geisteswissenschaftler der Goethe-Universität unterschiedliche Konzepte von Komplexität und ihre theoretische Begründung. Unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Schwalbe (Chemie) und Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann (Philosophie) will die Forschergruppe neue Erkenntnisse zur Komplexitätsforschung gewinnen vor dem Hintergrund, dass die Lebenswelt heute durch Globalisierung, Digitalisierung und Technisierung zunehmend als komplex wahrgenommen wird. Neben der theoretischen Arbeit verfolgen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zugleich das Ziel, Strategien für den Umgang mit Komplexität aufzuzeigen. Ermöglicht wird dieses Projekt durch die Förderung der Aventis Foundation.

Irmela Roelcke (Klavier) widmet sich u.a. der Wiederentdeckung und Aufführung verschollener Klavier- und Klavierkammermusikwerke, u.a. des monumentalen Klavierquintetts von Artur Schnabel. Sie engagiert sich für die Aufführung von Werken für mehrere Klaviere des 20. und 21. Jahrhunderts und ist darüber hinaus auf die Beschäftigung mit historischen Tasteninstrumenten, insbesondere dem Hammerflügel und dem Clavichord, spezialisiert.

Axel Gremmelspacher hat sich als Solist und Kammermusiker mit einem äußerst vielseitigen Repertoire profiliert. Übertragungen seiner Konzerte waren im Deutschlandradio, im Bayerischen Rundfunk, im Südwestrundfunk, Norddeutschen Rundfunk und bei Radio Bremen zu hören. Zum Wintersemester 2010/11 nahm er den Ruf an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main an.

Marion Saxer (Moderation) ist Professorin für Musikwissenschaft der Goethe-Universität. Nach Studium und Promotion in Mainz und Berlin lehrte sie u.a. an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Hochschule für Musik in Köln, der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und der Hochschule für Musik und Bildende Kunst Frankfurt. 2006 folgte die Habilitation im Fach Historische Musikwissenschaft an der Goethe-Universität. Seit 2013 ist sie Inhaberin der Professur für Historische Musikwissenschaft (Schwerpunkt zeitgenössische Musik und Klangkunst) an der Goethe-Universität. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. Musik und Klangkunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, der Begriff des Experiments in der Musik sowie gattungsübergreifende künstlerische Phänomene.

Der Eintritt ist frei.

Informationen: Dr. Thomas Schimmer, Wissenschaftlicher Projektreferent, E-Mail t.schimmer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, Telefon 06172 13977-14, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg

Homepage der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main:
www.hfmdk-frankfurt.info

Forschungskollegs Humanwissenschaften: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Feb 19 2019
10:33

Diskussionsveranstaltung am Forschungskolleg über das Buch „Zur rechten Zeit. Wider die Rückkehr des Nationalismus“

AfD im Bundestag: Zäsur in der deutschen Geschichte?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. „Einmal muss doch Schluss sein“, „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“, „Links-rot-grün verseuchtes Achtundsechziger Deutschland“: Solche Parolen, die eine Sehnsucht nach einer homogenen Nation und einer makellosen Geschichte zum Ausdruck bringen, sind nicht neu in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Und doch markieren die Rede von der „Flüchtlingskrise“ und der Einzug der AfD in den Bundestag eine Zäsur in der Geschichte eines Landes, das glaubte, seine – zum Teil doppelte – Diktaturerfahrung gut bewältigt zu haben. Denn rechte Parolen stoßen auch in der Mitte der Gesellschaft auf Resonanz. 

Um zu verstehen, was an diesen Entwicklungen neu ist und welche Gefahren von ihnen ausgehen, nimmt die Autorengruppe um den Jenaer Zeithistoriker Norbert Frei die Geschichte der beiden deutschen Staaten seit 1945 in den Blick. In ihrem Buch „Zur rechten Zeit. Wider die Rückkehr des Nationalismus“ (Ullstein, Februar 2019) zeigt Frei zusammen mit Franka Maubach, Christina Morina und Maik Tändler alt-neue rechte Logiken auf und macht sie durchschaubar. Gelegenheit, mit den Autoren über das Buch zu diskutieren, gibt es am Dienstag, 26. Februar, um 19 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe. 

Prof. Dr. Norbert Frei lehrt Neuere und Neueste Geschichte in Jena und leitet das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Im Wintersemester 2018/19 ist er auf Einladung von Sybille Steinbacher (Professorin für die Geschichte und Wirkung des Holocaust am Historischen Seminar an der Goethe-Universität und Direktorin des Fritz Bauer Institutes in Frankfurt am Main) und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften. Dr. Franka Maubach ist Historikerin an der Universität Jena und schreibt derzeit an einer Arbeit über die Deutung des „deutschen Sonderwegs“. Privatdozentin Dr. Christina Morina lehrt Neuere und Neueste Geschichte Deutschlands in Europa an der Universität Amsterdam. Dr. Maik Tändler ist Historiker an der Universität Jena und forscht zur Geschichte der intellektuellen Rechten.

Die Diskussionsleitung übernimmt Prof. Dr. Matthias Lutz-Bachmann, Direktor am Forschungskolleg. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de. Informationen: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de 

Kontakt: Beate Sutterlüty, Telefon 06172-13977-15 oder -0, E-Mail: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de 

Hinweis: Am Montag, 25. Februar, 19:30 Uhr stehen die Autoren bereits in der Deutschen Nationalbibliothek (Adickesallee 1, 60322 Frankfurt am Main) zur Diskussion bereit. Weitere Informationen: www.dnb.de/veranstaltungfrankfurt

 

Feb 14 2019
13:09

Buchvorstellung und Podiumsgespräch mit dem Historiker Norbert Frei am 25. Februar 2019 in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und dem Fritz Bauer Institut

„Wider die Rückkehr des Nationalismus“

FRANKFURT. In Europa und darüber hinaus gewinnen nationalistische und rechtspopulistische Bewegungen immer mehr an Bedeutung. Der weitere Fortgang der Brexit-Ereignisse und insbesondere die Wahl zum Europäischen Parlament könnten diesen Bewegungen zusätzlichen Auftrieb geben. In der gegenwärtigen Lage will das aktuelle Buch eines Autorenteams mit dem renommierten Historiker Norbert Frei unter Bezug auf die jüngste deutsche Geschichte Position beziehen. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen bei der Buchvorstellung und Podiumsdiskussion zum Thema 

„Zur rechten Zeit: Wider die Rückkehr des Nationalismus“
am Montag, dem 25. Februar 2019, um 19.30 Uhr
in der Deutschen Nationalbibliothek,
Adickesallee 1, 60322 Frankfurt am Main. 

Die Sehnsucht nach einer „konservativen Revolution“ zieht sich durch die gesamte deutsche Nachkriegsgeschichte. Immer wieder forderten Nationalkonservative und Rechtsradikale die liberale Demokratie heraus. Doch seit der „Flüchtlingskrise“ hat sich die Sprengkraft ihrer Argumente enorm verstärkt: Viele Positionen von AfD, Pegida und der Neuen Rechten sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen, und das Verlangen nach einer heilen Geschichte heizt die Stimmung weiter an. Sind das noch diejenigen Deutschen, die glaubten, ihre Vergangenheit mustergültig „bewältigt“ zu haben? In ihrem Buch führen die Autoren vor Augen, was derzeit auf dem Spiel steht – und wie es dazu gekommen ist. 

Das Buch „Zur rechten Zeit: Wider die Rückkehr des Nationalismus“ erscheint am 22. Februar bei Ullstein. Geschrieben haben es Prof. Norbert Frei, Dr. Franka Maubach und Dr. Maik Tändler von der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie PD Dr. Christina Morina vom Duitsland Instituut Amsterdam. Die Autorinnen und Autoren werden bei der öffentlichen Veranstaltung in der Nationalbibliothek auf dem Podium sitzen. Moderatorin ist Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des mitveranstaltenden Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität. Die Begrüßung übernehmen Prof. Sybille Steinbacher, Mitglied des Exzellenzclusters und Direktorin des Fritz Bauer Instituts an der Goethe-Universität, und Prof. Klaus Günther, Co-Sprecher des Clusters. 

Auf Einladung Sybille Steinbachers forscht Norbert Frei zurzeit als Fellow des Exzellenzclusters am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg. Frei ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Leiter des Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der Historiker hatte zahlreiche Fellowships und Gastprofessuren inne, so unter anderem an der Harvard University, am Wissenschaftskolleg zu Berlin, am Institute for Advanced Study in Princeton und an der Hebrew University Jerusalem. 2010/11 war er Theodor-Heuss-Professor an der New School for Social Research in New York. Er gehörte mehreren Historikerkommissionen an, etwa der Unabhängigen Kommission zur Erforschung der Geschichte des Hauses Bertelsmann und der 2005 von Joschka Fischer eingesetzten Kommission zur Geschichte des Auswärtigen Amts. Norbert Frei publiziert regelmäßig in deutschen Zeitungen zu aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen. 

Dr. Franka Maubach ist Historikerin an der Universität Jena und schreibt derzeit an einer Arbeit über die Deutung des »deutschen Sonderwegs«. 

PD Dr. Christina Morina lehrt Neuere und Neueste Geschichte Deutschlands in Europa an der Universität Amsterdam. 

Dr. Maik Tändler ist Historiker an der Universität Jena und forscht zur Geschichte der intellektuellen Rechten in Deutschland.

Veranstalter der Buchvorstellung mit Podiumsgespräch sind das Fritz Bauer Institut und der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität, die Ullstein Buchverlage, die Karl-Marx-Buchhandlung und die Deutsche Nationalbibliothek 

Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. 

Anmeldung erbeten unter: www.dnb.de/veranstaltungfrankfurt 

Informationen: Bernd Frye, Pressereferent Exzellenzcluster, 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net

 

Dez 6 2018
13:14

Susanne Schröter und Rainer Forst im Gespräch mit dem Rechtswissenschaftler Rudolf Steinberg über sein neues Buch „Zwischen Grundgesetz und Scharia“

Der lange Weg des Islam nach Deutschland

FRANKFURT/BAD HOMBURG. „Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“ Dieser Satz des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, den er anlässlich der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 formulierte, steht seither im Kreuzfeuer der Kritik. Islam und Demokratie seien unvereinbar, so heißt es immer wieder, und das liege an „der Scharia“ und der vermeintlichen Neigung des Islam zur Gewalt. In seinem jüngst im Campus Verlag erschienenen Buch „Zwischen Grundgesetz und Scharia. Der lange Weg des Islam nach Deutschland“ wirft Rudolf Steinberg einen differenzierten und kritischen Blick auf diese Annahmen über den Islam, die die aktuellen juristischen und politischen Diskussionen durchziehen. Darauf aufbauend geht es ihm um die Frage, unter welchen Voraussetzungen ein muslimisches Leben und ein friedliches Miteinander von Angehörigen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften in Deutschland gelingen können. 

Das Forschungskolleg Humanwissenschaften und der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ laden sehr herzlich ein zum Autorengespräch mit Prof. em. Rudolf Steinberg 

am Donnerstag, 13. Dezember 2018, um 19 Uhr, im Forschungskolleg Humanwissenschaften Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg. 

Kommentiert werden die Thesen Steinbergs vom Co-Sprecher des Clusters Prof. Rainer Forst, Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität, und von der Direktorin des am Cluster angesiedelten „Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam“ (FFGI) Prof. Susanne Schröter (Professorin für Ethnologie an der Goethe-Universität). Die Moderation übernimmt der Direktor des Forschungskollegs Prof. Matthias Lutz-Bachmann. 

Rudolf Steinberg ist emeritierter Professor für öffentliches Recht. Von 2000 bis 2008 war er Präsident der Goethe-Universität. Bereits 2015 veröffentlichte er unter dem Titel „Kopftuch und Burka: Laïzität, Toleranz und religiöse Homogenität in Deutschland und Frankreich“ (Nomos-Verlag) eine Untersuchung, die sich mit zentralen Streitpunkten im Kontext der Integration von Muslimen in die deutsche bzw. französische Gesellschaft auseinandersetzt. 

Das Autorengespräch ist Teil der Reihe „Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor: …“. Mit dieser Reihe möchte das Kolleg aktuelle wissenschaftliche Bücher, die oft das Ergebnis jahrelangen Forschens, Reflektierens und Schreibens sind, sowie deren Autoren der Öffentlichkeit vorstellen. Dazu werden in unregelmäßigen Abständen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Rhein-Main-Universitäten ans Kolleg eingeladen, um über ihr Buch, dessen Hintergründe sowie die Fragen, die sie zu diesem Werk motivierten, zu sprechen. 

Um Anmeldung zum Autorengespräch mit Rudolf Steinberg wird gebeten unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

 

Nov 13 2018
15:31

Religionswissenschaftler Jörg Rüpke und Althistoriker Hartmut Leppin tragen am Forschungskolleg Humanwissenschaften vor

Als die Mittelmeerwelt christlich wurde

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Zu den weltgeschichtlich folgenschwersten Entwicklungen der Antike gehört, dass die Mittelmeerwelt christlich wurde. Diesem vielschichtigen Prozess widmet sich in diesem Jahr das Historische Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften. Zwei Abendvorträge werden sich mit der Thematik beschäftigen.

Über „Religiöse Pluralität in der Antike als städtisches Phänomen“ spricht der Erfurter Religionswissenschaftler Professor Jörg Rüpke

am Donnerstag, 15. November, um 19 Uhr, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg.

Der Vortrag befasst sich damit, wie sich in der Antike kollektive religiöse Identitäten entwickelten und sich das Zusammenleben verschiedener Religionen gestaltete. Jörg Rüpke untersucht, welche Rolle die Städte in diesem Prozess gespielt haben und welche Bedeutung dem Christentum bzw. christlichen Gruppen in dieser Entwicklung zukam. Jörg Rüpke forscht seit vielen Jahren über die antike Religions- und Kulturgeschichte und hat auch zahlreiche Bücher dazu veröffentlicht, zuletzt „Pantheon. Eine Geschichte der antiken Religionen“ (München 2016). Rüpke ist Professor für Vergleichende Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Europäische Polytheismen an der Universität Erfurt, stellvertretender Leiter des dortigen Max-Weber-Kollegs sowie Sprecher des „Universitären Schwerpunkts Religion“ der Universität Erfurt.

Über „Märtyrer und Martyriumsgegner unter frühen Christen“ spricht dann der Frankfurter Althistoriker Prof. Harmut Leppin

am Mittwoch, 5. Dezember, um 19 Uhr, ebenfalls am Forschungskolleg Humanwissenschaften.

Hartmut Leppin ist Professor für Alte Geschichte an der Goethe-Universität. 2015 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, seither leitet er das an der Goethe-Universität angesiedelte Leibniz-Projekt „Polyphonie des spätantiken Christentums“. Für das Historische Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften hat er die Leitung des Themenjahres 2018 zu „Christianisierungen in der Spätantike“ übernommen. 2018 erschien sein Buch „Die frühen Christen. Von den Anfängen bis Konstantin“ im Münchner Beck-Verlag. Vor dem Hintergrund dieser Gesamtdarstellung wird er in seinem Vortrag die Vielfalt der Debatten um das Martyrium unter frühen Christen beleuchten.

Um Anmeldung wird gebeten unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

Informationen: Beate Sutterlüty, Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg, Telefon 06172 13977-15 oder -0, E-Mail b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

 

Sep 4 2018
10:55

Öffentliche Konferenz mit Experten aus den Wissenschaften und Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik am Forschungskolleg Humanwissenschaften

„Neue Perspektiven für Europa“

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften und die Stadt Bad Homburg v. d. Höhe laden die interessierte Öffentlichkeit zur Bad Homburg Conference 2018 ein. Es geht um die Zukunft Europas und die Frage, wie Europa gestaltet werden kann und soll, um die aktuellen Anfechtungen zu überwinden.

Die eineinhalbtägige Konferenz findet statt

am Freitag, 21. September, 10.00 bis 20.00 Uhr,
und Samstag, 22. September, 10.00 bis 13.30 Uhr,
im Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe.

In fünf Diskussionsrunden werden grundlegende Europa-Themen in den Blick genommen: die Europa-Universitäten und Macrons Vision einer europäischen Integration durch Wissenschaft; das Recht auf Freizügigkeit europäischer Bürger; die Europäische Union und ihre demokratische Legitimation und Akzeptanz; der Euro als Garant für Stabilität und Gerechtigkeit; die kulturelle Identität im Spannungsfeld der verflochtenen Vielheit europäischer Kulturen. „Impulsgeber für die diesjährige Themenwahl war der französische Präsident Emmanuel Macron, der seine großen Reden zur Zukunft Europas an Universitäten gehalten hat, die zweite am 10. Oktober 2017 an der Frankfurter Goethe-Universität. Für uns ist es wichtig, diese Impulse auch im weiteren Rahmen mit der Öffentlichkeit zu reflektieren und zu diskutieren“, erläutert der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, Matthias Lutz-Bachmann, das Konzept der Konferenz.

Experten aus den Wissenschaften und Verantwortliche aus Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit werden in die Themenblöcke einführen – u.a. die Politikwissenschaftler John Erik Fossum (Oslo), Adrienne Héritier (Florenz) und Jürgen Neyer (Frankfurt/Oder), der Historiker Étienne François (Berlin / Paris), die Publizistin und Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig, der Ökonom Emanuel Mönch (Deutsche Bundesbank), der Rektor der Freiburger Universität Hans-Jochen Schiewer und die Juristen Christoph Möllers (Berlin) und Jo Shaw (Edinburgh). Am Abend des ersten Konferenztages wird der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas im Gespräch mit dem Frankfurter Rechtsphilosophen Klaus Günther seine Perspektiven für Europa darlegen.

Die Konferenz ist die zweite in der Reihe der jährlich stattfindenden Bad Homburg Conferences, die vom Bad Homburger Forschungskolleg Humanwissenschaften – einer gemeinsamen Initiative der Goethe-Universität Frankfurt und der Werner Reimers Stiftung – geplant und der Stadt Bad Homburg finanziert werden. Ihr Ziel ist es, so der Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg, Alexander Hetjes, „brennende gesellschaftliche Fragen auf hohem Niveau mit der Öffentlichkeit zu diskutieren und Anregungen für die Gestaltung unserer Zukunft zu geben. Eben deshalb ist es der Stadt Bad Homburg als Wissenschaftsstandort daran gelegen, die Forschung ebenso zu fördern wie den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern über deren Resultate.“

Wissenschaftlich geleitet wird die Konferenz vom Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie an der Frankfurter Goethe-Universität, sowie seinen Frankfurter Kolleginnen und Kollegen Sandra Eckert, Professorin für Politik im Europäischen Mehrebenensystem, Klaus Günther, Professor für Rechtstheorie, Rainer Klump, Professor für  Volkswirtschaftslehre, Pierre Monnet, Professor für Geschichte und Sandra Seubert, Professorin für Politikwissenschaft.

Das detaillierte Programm der Bad Homburg Conference 2018 kann auf der Webpage des Forschungskollegs Humanwissenschaften eingesehen werden.

Anmeldung: Die Teilnahme an der Bad Homburg Conference 2018 ist kostenlos, aber nur nach vorheriger Anmeldung bis Montag, den 17.9.2018 und unter Vorlage der Anmeldebestätigung zu den einzelnen Konferenzteilen möglich: Freitag, 21.9.18, 10.00–17.00 Uhr (erster Konferenztag mit Mittagsimbiss); Freitag, 21.9.18, 18.00 Uhr (Klaus Günther im Gespräch mit Jürgen Habermas); Samstag, 22.9.18, 10.00–13.30 Uhr (zweiter Konferenztag). anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de  

Weitere Informationen:
Iris Helene Koban, Geschäftsführerin des Forschungskollegs Humanwissenschaften, Tel.: 06172 13977 0; i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de;
Beate Sutterlüty, Wissenschaftskommunikation, b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Aug 31 2018
10:37

Ausstellung von Rainer Raczinski im Forschungskolleg Humanwissenschaften

Polaroids von internationalen Architekturikonen im Bauhausstil – Frankfurt, Tel Aviv, Palm Springs

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Der Frankfurter Fotokünstler Rainer Raczinski arbeitet ausschließlich mit Polaroids. Seit Jahren widmet er sich der Fotografie von Architektur und Städten. Gegenstand seines jüngsten Projektes ist die Architektur des „International Style“, der Bauhaus Architektur in ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Eine Auswahl seiner Fotos wird im September im Forschungskolleg Humanwissenschaften gezeigt. Die Ausstellung stellt Fotos von Gebäuden aus drei Städten einander gegenüber: Gebäude aus dem Frankfurt der 1920er Jahre; aus der „Weißen Stadt“ in Tel Aviv, die in den 1930er Jahren entstand; und Villen aus dem kalifornischen Palm Springs, die in den 1940er bis 1960er Jahren errichtet wurden. Die Polaroids laden den Betrachter dazu ein, mit konzentriertem Blick auf die kleinen Formate die Gebäude neu zu sehen und zu vergleichen.

Ein Klick und ein kurzer Moment – und man hält das Polaroid in den Händen. Das Sofortbild ist meist klein, manchmal quadratisch mit einem weißen Rand und die Farben besitzen auf den ersten Blick eine seltene Eigenheit. Die Momentaufnahme ist ein Original, ein Unikat; sie kann nicht korrigiert, bearbeitet und reproduziert werden Das Polaroid hat daher eine besondere Authentizität, die man in der digitalen Fotografie zunehmend vermisst, und wahrscheinlich ist sie eben deshalb in den letzten Jahren zum Kult geworden.

Die Ausstellung, die ein erstes Licht auf das einhundertjährige Bauhaus-Jubiläum im kommenden Jahr wirft, ist vom 3. bis zum 27. September zu sehen; anschließend wird sie im Bauhaus Center Tel Aviv gezeigt. Am 11. September laden die Veranstalter der Ausstellung – das Forschungskolleg Humanwissenschaften und der Hochtaunuskreis – die interessierte Öffentlichkeit zu einem Empfang mit einer Einführung in die Ausstellung ein. Der Landrat Ulrich Krebs und der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Professor Matthias Lutz-Bachmann werden die Gäste begrüßen. Sodann wird der Leiter des Bauhaus Center Tel Aviv Dr. Micha Gross einen Vortrag über die historische Entwicklung der „Weißen Stadt“ Tel Aviv halten.

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Montag, 3. September bis Donnerstag, 27. September 2018
montags bis freitags, 10 Uhr bis 16 Uhr
Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg
Der Eintritt ist frei.

Empfang mit Einführung in die Ausstellung:
Dienstag, 11. September, 18:00 Uhr
Um vorherige Anmeldung wird gebeten: info@forschungskolleg-humanwisssenschaften.de

Kontakt: 
Iris Helene Koban (Geschäftsführung), Tel.: 06172-13977-10; i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de 
Beate Sutterlüty (Wissenschaftskommunikation), Tel.: 06172 13977-15, b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Aug 7 2018
13:50

Klimaforscher Joachim Curtius von der Goethe-Universität über die zum Teil menschengemachten Effekte dieses Jahrhundertsommers und die Aussichten für die Zukunft

Extreme Hitzeereignisse werden zunehmen

FRANKFURT. Angesichts der extremen Dürre dieses Sommers in Deutschland und anderen Ländern der Nordhalbkugel fragen sich vielen Menschen, ob diese Phänomene bereits Auswirkung des menschengemachten Klimawandels sind und mit welchen Extremwetter-Ereignissen in Zukunft noch zu rechnen ist. Joachim Curtius, Professor für experimentelle Erforschung der Atmosphäre an der Goethe-Universität, beschäftigt sich u.a. mit dem Thema Wolkenbildung.

„Solche extremen Bedingungen könnten ab der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts sogar jedes 2. oder 3. Jahr auftreten, weil sich einerseits die Häufigkeitsverteilung als Ganzes hin zu wärmeren Temperaturen verschiebt, aber auch weil sich die Breite der Verteilung vergrößert und damit die extremen Hitzeereignisse noch zusätzlich zunehmen“, warnt Curtius.

Für Curtius und die meisten seiner Forschungskollegen steht außerdem fest, dass menschengemachte Auswirkungen einen wesentlichen Effekt auf das gegenwärtige Klima haben. „Die Situation ist bei uns ähnlich wie im Sommer 2003, der für West- und Mitteleuropa bereits als Jahrhundert- oder gar Jahrtausendsommer galt. Und bereits nach 2003 haben die Klimaforscher darauf hingewiesen, dass solche Sommer im vom Menschen beeinflussten Klima deutlich häufiger auftreten würden und dadurch immer neue Höchstwerte zu erwarten seien“, erklärt Curtius.

Inzwischen mache die Forschung auch Fortschritte darin, die natürlichen von den vom Menschen verursachten Effekten zu separieren, so Curtius: „In der Klimaforschung zu den Extremwetterereignissen gibt es die neue Forschungsrichtung der "attribution science", die in den vergangenen Jahren riesige Fortschritte gemacht hat. Sie erlaubt es inzwischen, dass wir in Modellrechnungen vergleichen können, wie wahrscheinlich ein bestimmtes Wetterextrem in einer Region ist, einerseits im aktuellen, vom Menschen veränderten Klima und andererseits in einem Klima ohne zusätzliche Treibhausgase.“

Der renommierte Atmosphärenforscher sorgt sich jedoch nicht nur um die zunehmende Erderwärmung, sondern auch die Folgen auf die heimische Pflanzenwelt: An einzelne Trocken- oder Hitzeperioden seien die meisten Pflanzen bei uns durchaus angepasst und erholten sich längerfristig wieder. „Aber eine deutliche Häufung solcher Extremereignisse führt sicherlich auch zu dauerhaften Schäden bei vielen heimischen Pflanzenarten. Es gibt bereits umfassende Untersuchungen, welche Baumarten angepflanzt werden sollen, damit die Wälder bei uns auch in Zukunft mit längeren Phasen von Trockenstress und abnehmender Bodenfeuchte im Sommer zurechtkommen.“ Jedoch sei die Abschätzung, welche Pflanzen nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig für einen Standort passend seien, sehr schwer, „weil sehr viele weitere Faktoren eine Rolle spielen und die Bäume ja für Jahrzehnte bis Jahrhunderte mit ihrem Standort klarkommen müssen. In dieser Zeit können sich die Bedingungen stark verändern. Die Einzelheiten solcher Entwicklungen können wir nicht vorhersehen.“ 

Das ganze Interview mit Joachim Curtius lesen Sie im Webmagazin der Goethe-Universität unter https://aktuelles.uni-frankfurt.de/gesellschaft/extreme-hitzeereignisse-werden-zunehmen-interview-mit-klimaforscher-joachim-curtius/

Ein Foto von Prof. Curtius zum Download finden Sie unter www.uni-frankfurt.de/73235820; Foto: Goethe-Universität / Uwe Dettmar

 

Jun 26 2018
10:29

Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor: Johannes Völz und sein neues Buch „The Poetics of Insecurity“

Unsicherheit als Chance?

FRANKFURT. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg stellt in seiner Buch-Reihe den Amerikanisten Johannes Völz (Goethe-Universität) vor, der mit „The Poetics of Insecurity: American Fiction and the Uses of Threat“ (dt: Die Poetik der Unsicherheit: Die Bedeutung von Angst und Bedrohung in der amerikanischen Literatur) einen vielbeachteten Beitrag zur aktuellen Debatte um Sicherheit und Unsicherheit in Politik, Kultur und Gesellschaft vorgelegt hat. Völz wird im Rahmen eines von Prof. Heinz Drügh (Goethe-Universität) moderierten Gesprächs über sein Buch und die Hintergründe sprechen. Die Gesprächsreihe „Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor: …“ wird von Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann, dem Direktor des Forschungskollegs, geleitet.

Warum ist die Frage der (nationalen) Sicherheit für die amerikanische Politik so wichtig? Wird in der Gesellschaft, wie vielfach behauptet, eine „Kultur der Angst“ geschürt, die den Boden für diese Fixierung auf Sicherheit bildet? Der Blick in die amerikanische Literatur der letzten 200 Jahre zeigt ein anderes Bild des Verhältnisses von Sicherheit und Unsicherheit: Die literarischen Helden, die sich in unsicheren Situationen befinden, erscheinen dort nicht als von Angst getriebene Charaktere, die einzig nach Sicherheit und vertrauten Strukturen streben. Vielmehr gelangen sie gerade aus unsicheren und bedrohlichen Situation heraus zu einer Selbstermächtigung, mittels derer es ihnen gelingt, ihre Lage zum Besseren zu verändern. Johannes Völz‘ Romananalysen tragen zum Verständnis der politischen Geschichte der Sicherheit bei. Die bestehenden Erklärungen für das Sicherheitsprimat in der heutigen amerikanischen Kultur und Politik stellt er dabei grundlegend in Frage.

Das Buch „The Poetics of Insecurity. American Fiction and the Uses of Threat“ ist 2017 im Verlag Cambridge University Press erschienen.

Prof. Dr. Johannes Völz ist Heisenberg-Professor für Amerikanistik an der Goethe-Universität. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt auf dem Verhältnis von Demokratie und Ästhetik. 2010 erschien sein Buch “Transcendental Resistance: The New Americanists and Emerson‘s Challenge“. 2015 veröffentlichte Völz die Sonderausgabe der Amerikastudien/American Studies über „Chance, Risk, Security: Approaches to Uncertainty in American Literature“.

Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor: 
Johannes Völz und sein neues Buch “The Poetics of Insecurity. American Fiction and the Uses of Threat”

Moderation: Heinz Drügh (Professor für Neuere Deutsche Literatur, Goethe-Universität); Begrüßung: Matthias Lutz-Bachmann (Direktor Forschungskolleg Humanwissenschaften)

Donnerstag, 28. Juni 2018, 19.00 Uhr
Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg. Um vorherige Anmeldung wird gebeten (info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de).

Weitere Informationen
Iris  Helene Koban, Geschäftsführung, Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung. Tel.: 06172-13977-10; i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Mai 7 2018
12:10

Programm der 6. Dagmar-Westberg-Vorlesung – Öffentliche Vorträge, Diskussion und Kolloquium

US-Historikerin Lynn Hunt über die Wurzeln der Moderne

FRANKFURT. Die 6. Dagmar-Westberg-Vorlesung, die von 14. bis 17. Mai stattfindet, übernimmt die amerikanische Historikerin Lynn Hunt. Die bekannte Forscherin, die sich viel mit der Französischen Revolution und der Geschichte der Menschenrechte befasst hat, hält drei öffentliche Vorträge und ein Kolloquium zum Thema „The Global, the Social, and the Martial: Discovering New Capacities in the Eighteenth Century“.

„Die Westberg-Vorlesungen widmen sich einem Thema von breiter kulturhistorischer Relevanz über Fächergrenzen hinweg. Professor Hunt, eine international renommierte Historikerin der Frühen Neuzeit, repräsentiert diese Breite: Sie verbindet europäische Kulturgeschichte mit Fragen historischer Methodik und Epistemologie“, erklärt Professorin Rebekka Voß von der Goethe-Universität. Die Judaistin war an der Auswahl für die diesjährige Reihe der Westberg-Vorlesung beteiligt. Insbesondere Hunts soeben erschienenes Buch „History: Why It Matters“ sei, so Voß, ein Beleg dafür, dass kulturgeschichtliche Forschung überaus aktuell sei.

In ihrer Frankfurter Vorlesung, die sie in englischer Sprache halten wird, wird Lynn Hunt zeigen, dass neue Konzepte von modernen Gesellschaften keineswegs nur auf die Philosophie der Aufklärung, den „Aufstieg des Westens“ oder das Erstarken bürokratischer Staatsgebilde zurückführen sind. Vielmehr will sie den Blick auf „Geschichte von unten“ lenken, denn neue Vorstellungen von Individuum und Gesellschaft kamen im achtzehnten Jahrhundert oft von unerwarteter Seite.

Die erste Vorlesung mit dem Titel „Tea, Women and the Concept of Civilization“ befasst sich mit der Frage, welche neue Rolle Frauen zukam durch den Konsum von Tea und anderen chinesischen Produkten und wie dies die europäische Vorstellung von „Zivilisation“ mitgeprägt hat. Das Konzept von „Gesellschaft“ wurde im achtzehnten Jahrhundert neu zugeschnitten, besonders während der Französischen Revolution, woraus sich in den späten 1790er Jahren und frühen 1800er Jahren die Sozialwissenschaften entwickelt haben.

Die zweite Vorlesung wendet sich der Bildsprache zu und zeigt, wie diese den Blick auf soziale Beziehungen verändert hat. Die neuen Möglichkeiten von Individuum und Gesellschaft nahmen eine bedenkliche Entwicklung in den Revolutionskriegen der 1790er Jahre, als individuelle Initiative und Nationalgefühl auf neue Weise ineinanderflossen.

Die dritte Lesung schließlich taucht ein in die sich verändernden Strukturen der französischen Revolutionsarmeen, um zu verstehen, warum diese so erfolgreich waren, aber auch, warum die Gefechte von so viel Gewalt geprägt waren. Alle drei Vorlesungen behandeln die unabsichtliche Entdeckung neuer Möglichkeiten des Einzelnen im Zusammenhang mit dem Bewusstsein sozialer Kräfte.  Am Kolloquium mit dem Titel „Globalization, Visualization and Religion in the Origins oft he Enlightenment“ beteiligt sich als weitere führende Forscherin der Geschichte der Frühen Neuzeit Prof. Margaret C. Jacob, ebenfalls Distinguished Professor of History an der University of California, Los Angeles.

Zur Person der Referentin

Nach ihrem Studium am Carleton College und ihrer Promotion an der Stanford University lehrte Professor Hunt an der University of California, Berkeley (1974 bis 1987) und ging dann an die University of Pennsylvania, Philadelphia (1987-1998). Von 1998 bis zu ihrer Emeritierung 2013 hatte sie die Eugen Weber-Professur an der University of California, Los Angeles, inne. Heute ist sie dort als Distinguished Research Professor tätig. 2002 war sie Präsidentin der American Historical Association, 2010 erhielt sie von dieser den Nancy Lyman Roelker Award for Graduate Mentorship. Darüber hinaus wurde Hunt in Berkeley und Los Angeles mit namhaften Lehrpreisen ausgezeichnet.

Hunts Werk umfasst Bücher über den Ursprung der Menschenrechte, die Französische Revolution, historische Methodik und Erkenntnistheorie, die Quellen der religiösen Toleranz, aber auch über die Geschichte der Pornographie. Die Bücher von Lynn Hunt wurden in vierzehn Sprachen übersetzt. Ihre jüngsten Veröffentlichungen sind das Lehrbuch „The French Revolution and Napoleon: Crucible of the Modern World“ (2017), das sie gemeinsam mit Jack Censer geschrieben hat, und „History: Why It Matters“, erschienen im März 2018.

Zur Dagmar-Westberg-Vorlesung

Die Gastprofessur ist nach dem Vorbild amerikanischer Lectures konzipiert. Sie wird aus einem Stiftungsfonds finanziert, den die 2017 verstorbene Mäzenin Dagmar Westberg zur Verfügung gestellt hat. Nach dem Willen der Stifterin soll das Geld ausschließlich für die Geisteswissenschaften verwendet werden. So kann die Goethe-Universität jährlich eine/n weltweit renommierte/n Forscher/in nach Frankfurt einladen. In den vergangenen vier Jahren fiel die Wahl auf den Germanisten Peter Strohschneider, der nun DFG-Präsident ist, die amerikanische Philosophin Martha Nussbaum, den deutsch-amerikanischen Archäologen Lothar von Falkenhausen, den Berliner Theologen Christoph Markschies und der Princeton-Historiker Anthony T. Grafton.

Die Termine:
„Tea, Women and the Concept of Civilization“
Montag, 14. Mai, 18 Uhr
Campus Westend, Festsaal Casino (Cas. 823):

„French Revolutionary Armies and Total War“
Dienstag, 15. Mai, 18 Uhr
Campus Westend, Renate von Metzler Saal (Cas. 1.801)

 „Revolutionary Armies and Total War“
Mittwoch, 16. Mai, 18 Uhr
Campus Westend, Renate von Metzler Saal (Cas. 1.801) 

„Globalization, Visualization and Religion in the Origins of the Enlightenment“
Kolloquium zu den Vorlesungen: Donnerstag, 17. Mai, 10-13 Uhr,
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v.d. Höhe
(Anmeldung unter m.eise@em.uni-frankfurt.de)

Informationen: Prof. Dr. Rebekka Voß, Professur für Geschichte des deutschen und europäischen Judentums, Seminar für Judaistik, Fachbereich 09, Campus Bockenheim, Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt am Main, Telefon +49 (69) 798 22796, E-Mail voss@em.uni-frankfurt.de

 

Mär 16 2018
13:18

Vortragsreihe im Forschungskolleg Humanwissenschaften

Deutsch-italienische Wirtschaftsbeziehungen – Vorreiter Europas?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Schon in früheren Jahrhunderten gab es zwischen Deutschland und Italien enge Wirtschaftsbeziehungen. Eine neue Vortragsreihe im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg beleuchtet diese Beziehungen, ihre Voraussetzungen und ihre Bedeutung.

Der Eröffnungsvortrag der Reihe „Deutsch-italienische Wirtschaftsbeziehungen in Neuzeit und Moderne“ mit dem Titel „Wirtschaftliche Umwälzungen: Deutschland und Italien in der Sattelzeit (1750-1870)“ von Wirtschaftshistoriker Prof. Werner Plumpe findet am

Donnerstag, 22. März, um 19 Uhr, im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, Bad Homburg,

statt.

Das Rhein-Main-Gebiet und die Lombardei haben eine Reihe transalpiner Laufbahnen hervorgebracht: so zum Beispiel die Brentanos, die aus dem lombardischen Adel stammten und sich im Zuge mehrerer Generationen im Frankfurter Wirtschaftsbürgertum etablierten. Die neue Vortragsreihe des Forschungskollegs Humanwissenschaften in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung und dem Deutsch-Italienischen Zentrum für Europäische Exzellenz Villa Vigoni wird ein Licht auf die Geschichte deutsch-italienischer Wirtschaftsbeziehungen werfen. Was kennzeichnete die transalpinen Beziehungen? Waren die Bedingungen dafür allgemein sehr günstig? Oder handelte es sich um Ausnahmeerscheinungen? Und waren die gut vernetzten Unternehmer möglicherweise Vorreiter für ein vereintes Europa?

Im Eröffnungsvortrag wird Werner Plumpe über die Epoche der „Sattelzeit“ sprechen, der Transformationsphase von Früher Neuzeit zu Moderne. Deutschland und Italien waren damals semantische nationale Räume, noch keine politischen Gebilde. Für die „Deutschen“ fungierte „Italien“ oftmals als Wunschbild oder Kontrastfolie. Vor diesem Hintergrund gibt Werner Plumpe einen Überblick über eine entscheidende Phase der deutschen und italienischen Wirtschaftsgeschichte. Er bettet die wirtschaftlichen Umwälzungen dieser Epoche in einen größeren Kontext ein, zeigt Besonderheiten auf.

Die Vortragsreihe wird von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, der Frankfurter Stiftung für Deutsch-Italienische Studien, der Deutsch-Italienischen Vereinigung sowie der Rechtsanwaltskanzlei Dolce Lauda gefördert und steht unter der Schirmherrschaft des italienischen Generalkonsulats Frankfurt am Main.

Weitere Termine und Themen im Überblick:

Dienstag, 3. April, 19 Uhr
Die deutsch-lombardischen Handelsbeziehungen in der Langzeitperspektive 1400-1800
Dr. Magnus Ressel (Frankfurt am Main) 

Donnerstag, 17. Mai, 19 Uhr
Die Händlerfamilie der Brentanos in Frankfurt um 1800
Prof. Dr. Ralf Banken (Frankfurt am Main)

Dienstag, 29. Mai, 19 Uhr
Fremde Herkunft – deutsche Heimat. Die Brentanos und Italien
Prof. Dr. Wolfgang Bunzel (Frankfurt am Main) 

Dienstag, 26. Juni, 19 Uhr
Kaufmännische Netzwerke der Deutschen im Zeitalter Napoleons
Monika Poettinger (Mailand) 

Dienstag, 3. Juli, 19 Uhr
Weltgewandte Wirtschaftsbürger? Deutsch-italienische Netzwerke in Frankfurt am Main um 1850
Dr. Ellinor Schweighöfer (Bad Homburg) 

Donnerstag, 25. Oktober, 19 Uhr
Deutsches Mäzenatentum und der italienische Kunstmarkt
Prof. Gabriele Clemens (Saarbrücken) 

Dienstag, 30. Oktober
Heinrich Mylius (1769-1854). Ein Frankfurter Kaufmann in Mailand und sein musikkulturelles Netzwerk
Viola Usselmann M.A. (Loveno di Menaggio) 

Dienstag, 13. November
Johann Wolfgang von Goethes Konzept der Weltliteratur als eines „geistigen Handelsverkehrs“ vor dem Hintergrund seiner Beziehungen zu Heinrich Mylius und Alessandro Manzoni

Freitag, 30. November
Podiumsdiskussion: Gemeinsam in Europa. Deutsch-italienische Wirtschaftsbeziehungen
Teilnehmer: Gustavo Corni (Trient), Dr. Gabriele D’Ottavio (Trient), Dr. Grazia Prontera (Salzburg) 

Donnerstag, 28. Februar 2019
Buchpräsentation: Buchpräsentation: Heinrich Mylius (1769-1854) und die deutsch-italienischen Verbindungen im Zeitalter der Revolution. Die Lombardei und das nordalpine Europa im frühen 19. Jahrhundert

Anmeldung: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Informationen: http://www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de/index.php/projects/italien-deutschland

Kontakt: Dr. Ellinor Schweighöfer, Tel.: 06172-13977-14 oder -0, schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

 

Feb 14 2018
14:55

Historiker Prof. Andreas Fahrmeir spricht im Forschungskolleg Humanwissenschaften über sein Buch

„Die Deutschen und ihre Nation“

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Was bedeutet der Begriff der Nation für die Deutschen, und wie hat sich dieser im Lauf der Jahrhunderte verändert? Darüber schreibt Prof. Andreas Fahrmeir, Historiker an der Goethe-Universität, in seinem jüngsten Buch „Die Deutschen und ihre Nation. Geschichte einer Idee“ (Reclam 2017). Zum Gespräch mit dem Autor lädt das Forschungskolleg Humanwissenschaften

am Dienstag, 20. Februar 2018, 19:00 Uhr ins Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe

„Nationalismus gründet auf zwei Annahmen: dass die Menschheit in Nationen gegliedert ist und dass die Zugehörigkeit zu einer Nation im Leben jedes Menschen einen zentralen Platz einnimmt“, so Andreas Fahrmeir zu Beginn seines Buches. Beide Annahmen seien in der Geschichte immer wieder für zeitlose Wahrheiten gehalten worden, und als solche historisch äußerst folgenreich gewesen. Schaue man aber genauer hin, dann zeige sich, dass sich die Vorstellungen davon, was eine Nation sei, mit der Zeit und in verschiedenen historischen Konstellationen wandelten. So verändern sich Fahrmeir zufolge die Merkmale, die bestimmen, wer zur Nation gehört und wer nicht ‒ mal zählen beispielsweise Sprache und Kultur, mal die Herkunft eines Menschen und dann wieder seine rechtliche Zugehörigkeit. Auch die Bedeutung, die der Zugehörigkeit zu einer Nation individuell und politisch zugesprochen werde, ändere sich in bestimmten historischen Kontexten, stehe die nationale Bindung doch immer auch neben anderen denkbaren, etwa religiösen, regionalen oder klassenspezifischen Zusammenhängen.

Vor diesem Hintergrund geht es dem Frankfurter Geschichtswissenschaftler in seiner Untersuchung gerade nicht darum, die Entwicklung „des“ deutschen Nationalismus bis hin zu seiner Überwindung am Ende des 20. Jahrhunderts zu schreiben. Vielmehr zeichnet er, am Beispiel deutscher Vorstellungen, die Entwicklung und die Verschiebungen nationaler Erzählungen, Motive und Praktiken von den Anfängen im Mittelalter bis zur Gegenwart nach. Damit gibt er seinen Lesern ein differenziertes begriffliches Rüstzeug an die Hand, das es ermöglicht, das aktuelle Aufleben nationalistischer Rhetoriken und Politiken in vielen europäischen Ländern und den USA zu verstehen.

Eröffnet wird der Abend vom Direktor des Kollegs, Matthias Lutz-Bachmann. Dierk Wolters, Redakteur im Kulturresort der Frankfurter Neuen Presse, wird das Gespräch moderieren.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor: …«.  Mit diesem Format möchte das Kolleg wissenschaftliche Bücher – besonders Monographien, die sich einem einzigen Gegenstand widmen und zumeist das Ergebnis jahrelangen Forschens, Reflektierens und Schreibens sind ‒ in der Öffentlichkeit bekannt machen und zur Diskussion stellen.

Ein Porträt des Autors und das Buchcover steht unter folgendem Link zum Download zur Verfügung: www.uni-frankfurt.de/68234046

Anmeldung unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Tel.: 06172-13977-0

Information: Iris Koban (Geschäftsführung), email: i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, Tel.: 06172-13977-10

 

Jan 12 2018
12:00

Podiumsdiskussion: “Neue Impulse für die Eurozone? Zwischen Reformnotwendigkeit und Politischer Akzeptanz”

Europa in Frankfurt

FRANKFURT. Europa sieht sich zahlreichen Herausforderungen gegenüber, etwa im Bereich der Wirtschafts- und Währungsunion. Podiumsgäste aus Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft diskutieren Perspektiven für die Eurozone: Welche Reformen sind notwendig, um Funktionsfähigkeit und Effektivität zu gewährleisten? Was erscheint realisierbar angesichts des politischen Klimas in den Mitgliedstaaten? Wie kann die Akzeptanz durch die Bürgerinnen und Bürger für weitere Integrationsschritte erhöht werden?

Podiumsdiskussion: „Neue Impulse für die Eurozone? Zwischen Reformnotwendigkeit und Politischer Akzeptanz”, 17. Januar 2018, 19 Uhr, Eisenhower-Saal IG Farben (Raum 1.314), Campus Westend, Goethe-Universität

Es diskutieren:

  • Prof. Dr. Ulrike Guérot, Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau- Universität Krems, Gründerin des European Democracy Lab, Alfred-Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung an der Goethe-Universität Frankfurt
  • Prof. Hans-Helmut Kotz, Senior Fellow Center for Financial Studies (CFS) an der Goethe-Universität Frankfurt, Programmdirektor SAFE Policy Center, Resident Fellow am Center for European Studies der Harvard University
  • Dr. Johannes Lindner, Leiter der Abteilung EU-Institutionen und -Foren bei der Europäischen Zentralbank
  • Dr. Daniel Röder, Mitinitiator und Vorsitzender des Vorstands von PULSE OF EUROPE e.V.
  • Prof. Dr. Sandra Seubert, Professorin für Politische Theorie an der Goethe-Universität Frankfurt, Teilprojektleitung „All Rights Reserved? Barriers towards European CITIZENship“, bEUcitizen

Moderation: Prof. Dr. Sandra Eckert, Juniorprofessorin für Politik im Europäischen Mehrebenensystem an der Goethe-Universität Frankfurt

Die Podiumsdiskussion findet im Rahmen der Lehrveranstaltungsserie „Europa in Frankfurt“ statt. „Europa in Frankfurt“ wird als innovatives Lehrkonzept mit Praxisbezug und Kontakt zur Stadtgesellschaft durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main gefördert. Zudem ist die Diskussion Teil der Reihe „EuropaDialoge/ Dialogues d’Europe“, gemeinsam veranstaltet vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem Deutsch-Französischen Institut der Geschichts- und Sozialwissenschaften der Goethe-Universität (IFRA).

Kontakt: Prof. Dr. Sandra Eckert, Institut für Politikwissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt. eckert@soz.uni-frankfurt.de

 

Dez 12 2017
16:01

Die Aventis Foundation fördert interdisziplinäres Projekt der Goethe-Universität

Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft

BAD HOMBURG. Das seit Anfang 2017 bestehende Forschungsprojekt „Komplexität in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft“, in dem Forscherinnen und Forscher der Goethe-Universität aus verschiedenen Fachrichtungen zusammenarbeiten, hat nach erfolgreicher Pilotphase eine Förderzusage für weitere zwei Jahre durch die Aventis Foundation erhalten. Wichtiger Bestandteil des Projektes werden Aventis-Fellowships sein, in deren Rahmen Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler an das Forschungskolleg Humanwissenschaften (FKH) der Goethe-Universität eingeladen werden. Dort ist das Projekt administrativ angesiedelt.

Die zunehmende Komplexität in Forschung und Gesellschaft beschleunigt sich durch neue Phänomene wie Big Data, Digitalisierung, Migrationsströme, Technologisierung oder auch Automatisierung. Daraus ergibt sich für die Wissenschaft die Pflicht, Strategien für einen erfolgreichen Umgang mit Komplexität und für die Lösung komplexer Probleme aufzuzeigen. Die Auseinandersetzung mit diesen Erwartungen ist einer von vielen Aspekten des Forschungsprojektes.

Übergreifendes Ziel des Projektes ist es, unterschiedliche Konzepte von Komplexität und deren theoretische Begründung aus der fächerübergreifenden Perspektive zu untersuchen und damit nicht nur neue Muster für den praktischen Umgang mit Komplexität aufzuzeigen, sondern auch neue Einsichten für die wissenschaftliche Forschung selbst zu erhalten. Ein Ausgangspunkt ist der Blickwinkel der Wissenschaftsphilosophie: Sie definiert Komplexität als Eigenschaft von Systemen, die aufgrund des Zusammenwirkens ihrer Elemente ein unerwartetes und nicht zu prognostizierendes Verhalten zeigen. Die Fragen, ob und wie eine solche Definition sowohl auf naturwissenschaftliche Systeme als auch auf soziale Systeme angewandt werden kann, liegen auf der Hand und verdeutlichen die Notwendigkeit interdisziplinären Arbeitens.

Harald Schwalbe, Professor für Organische Chemie und Chemische Biologie, und Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, leiten das Projekt, das auf einzigartige Weise als Verbindung der Disziplinen der Natur-und Lebenswissenschaften sowie der Geistes- und Sozialwissenschaften konzipiert ist. Damit führt es im Forschungsteam Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von zwei voneinander getrennt gelegenen Standorten der Universität, dem Campus Westend und dem Campus Riedberg, zusammen.

Die Zusammenarbeit der Forscherinnen und Forscher im Rahmen des Projektes und die Förderung durch die Aventis Foundation zielen darauf ab, das Projekt bis zum Ende der Laufzeit in einen größeren Rahmen zur Vorlage bei einer der großen forschungsfördernden Institutionen zu überführen.

Informationen: Prof. Matthias Lutz-Bachmann, Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, Tel.: (069)798-32779; -32776, Lutz-Bachmann@em.uni-frankfurt.de; Prof. Harald Schwalbe, Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie, Fachbereich 14, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29737, schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de.

 

Nov 30 2017
16:02

Podiumsdiskussion im Forschungskolleg Humanwissenschaften

Wenn Imperien untergehen

FRANKFURT/BAD HOMBURG. „Imperien und ihr Ende“ sind das Jahresthema 2017 am Historischen Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Eine Podiumsdiskussion fasst die Ergebnisse zurückliegender Veranstaltungen zusammen und sucht nach Antworten auf die Frage, was passiert, wenn Imperien untergehen.

Für die im 20. Jahrhundert Geborenen ist der Nationalstaat die vertrauteste Organisationsform. Das Imperium erscheint fremd, ist jedoch historischer Normalfall: eine Machtstruktur mit multiethnischer Bevölkerung und verschiedenen Religionen, mit einer einheitlichen Außenpolitik, doch ohne vereinheitlichte Rechtsordnung im Inneren, sowie mit dem Anspruch, ein Weltreich zu sein. Der Zusammenbruch eines solchen Reiches hat entsprechend weitreichende Konsequenzen.

Das Jahresthema 2017 am Historischen Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität war und ist den „Imperien und ihrem Ende“ gewidmet. Wann aber endet ein Imperium, woran macht man dieses Ende fest, und welche Folgen hat es? Die Antworten dürften in jedem historischen Fall anders ausfallen. In den vergangenen Monaten ging und geht es in Bad Homburg um so unterschiedliche Fälle wie das Ende des Inkareichs in Südamerika, den Zerfall der iberischen Imperien im Atlantik und Pazifikraum, das Osmanische und das Zarenreich. Die abschließende

Podiumsdiskussion „Imperien und ihr Ende“ am Donnerstag, 7. Dezember, 19 Uhr, im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, Bad Homburg,

soll dazu dienen, Ergebnisse dieser Veranstaltungen zusammenzufassen und nach Unterschieden, aber vielleicht auch Gemeinsamkeiten dieser historisch vielfältigen Prozesse zu fragen. Darüber hinaus werden nochmals die paradox anmutenden langfristigen imperialen Kontinuitätslinien nach dem „Ende der Imperien“ beleuchtet.

Die Programmbeauftragten für das Themenjahr „Imperien und ihr Ende“ sind Christoph Cornelißen, Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität, und Thomas Duve, Direktor des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte und Professor für vergleichende Rechtsgeschichte an der Goethe-Universität. Sie setzten sich auf dem Podium gemeinsam mit zwei Fellows des Historischen Kollegs, die im Rahmen des Themenjahres „Imperien und ihr Ende“ Gastwissenschaftler am Forschungskolleg Humanwissenschaften sind, mit oben genannten Fragen auseinander. Ulrike von Hirschhausen ist Professorin für Europäische und Neueste Geschichte an der Universität Rostock. Während ihres Fellowships am Forschungskolleg Humanwissenschaften forscht sie zu „Empires – Die Krise der Vielfalt im 19. Jahrhundert“. Massimo Meccarelli ist Professor für Rechtsgeschichte an der Universität von Macerata, Italien. Sein Forschungsaufenthalt ist der räumlichen Dimension von Recht und Fragen der Imperienbildung durch Recht in der Frühen Neuzeit gewidmet. Moderiert wird die Diskussion von Andreas Fahrmeir, Professor für Neuere Geschichte an der Goethe-Universität und wissenschaftlicher Leiter des Historischen Kollegs im Forschungskolleg Humanwissenschaften.

Das Forschungskolleg Humanwissenschaften ist Institute for Advanced Studies der Goethe-Universität in Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung. In Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität hat das Forschungskolleg 2014 das Historische Kolleg ins Leben gerufen. Es dient renommierten Historikern aller Welt als geisteswissenschaftliches Laboratorium und ist lebendiger Ort öffentlicher Debatten. Hauptförderin des Historischen Kollegs ist die Dagmar-Westberg-Stiftung. Das kommende Jahr 2018 widmet sich das Historische Kolleg dem Thema „Christianisierung in der Spätantike“. Federführend dabei ist Hartmut Leppin, Professor für Alte Geschichte an der Goethe-Universität.

Um Anmeldung wird gebeten: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Informationen: Dr. Ellinor Schweighöfer, Tel.: 06172-13977-14 oder -0, schweighoefer@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

 

Nov 14 2017
10:37

Vortrag im Forschungskolleg Humanwissenschaft über Bildung und Erziehung im Kontext der Gülen-Bewegung

„Pädagogik der Anderen?“

FRANKFURT. Dr. Thomas Geier von der Universität Halle-Wittenberg spricht am Mittwoch, 22. November, in Bad Homburg darüber, welche Bedeutung dem türkisch-muslimischen Netzwerk der Gülen-Bewegung im hiesigen Bildungssystem zukommt.

Das zumeist als Gülen-Bewegung bezeichnete transnationale türkisch-muslimische Bildungsnetzwerk hizmet (türk. für Dienst) ist spätestens seit dem Putschversuch in der Türkei im Juli 2016 auch in Deutschland bekannt. Kontroversen über deren sozial-religiöses Engagement im Bildungsbereich gab es schon zuvor; doch seitdem die Akteure in der Türkei als für den Putsch verantwortliche Terroristen gelten, haben sich diese verschärft. Zwischen den Anhängern Gülens und jenen von Erdoğans AKP kam es auch in der deutschen Migrationsgesellschaft zu einer starken Polarisierung, die auch die allgemeine öffentliche Debatte beeinflusst.

Dr. Thomas Geier untersucht in seinem Vortrag „Pädagogik der Anderen? Bildung und Erziehung im Kontext der Gülen-Bewegung“

am Mittwoch, 22. November 2017, um 19 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe)

das türkisch-muslimische Bildungsnetzwerk aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive, ohne dabei die aktuellen politischen Zusammenhänge außer Acht zu lassen. Er arbeitet heraus, welche Bedeutung dem Netzwerk im hiesigen Erziehungs- und Bildungssystem zukommt. Dabei greift der Erziehungswissenschaftler auf empirische Ergebnisse zurück, die im Kontext eines laufenden von der DFG finanzierten Projekts zur „Pädagogik der Gülen-Bewegung“ entstanden sind.

Dr. Thomas Geier ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Schul- und Bildungsforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seit 2016 leitet er das DFG-Projekt „Die Pädagogik der Gülen-Bewegung – Rekonstruktion von Bildungspraktiken und Biographien in türkisch-muslimischen Gesprächskreisen“. Derzeit ist Geier auf Einladung des an der Goethe-Universität Frankfurt und der Justus-Liebig Universität Gießen angesiedelten LOEWE-Schwerpunktes „Religiöse Positionierung. Modalitäten und Konstellationen in jüdischen, christlichen und islamischen Kontexten“ Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften.

Die Einführung in die Thematik und die Moderation übernimmt Prof. Isabell Diehm, Professorin am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft. Im Rahmen des LOEWE-Schwerpunktes »Religiöse Positionierung« leitet sie gemeinsam mit Dr. Patricia Stošić das Teilprojekt »Zwischen Distinktion und Diskriminierung. Zur Bedeutung religiöser Positionierungen für Professionalität in Bildungsorganisationen«.

Nach dem Vortrag gibt es einen Umtrunk im Kolleggebäude.

Ein Bild von Prof. Thomas Geier finden Sie zum Download unter www.uni-frankfurt.de/69219454

Copyright: Stefanie Wetzel

Anmeldung per Email unter: info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

Informationen: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Tel.: 06172 13977 0; Iris Helene Koban (Geschäftsführerin des Forschungskollegs Humanwissenschaften), i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; Beate Sutterlüty (Wissenschaftskommunikation), b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.