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Die Chaincourt Theatre Company hat Ray Bradburys Fahrenheit 451 adaptiert. Premiere ist am 26. Januar im IG-Farben-Nebengebäude.
FRANKFURT. Bücherverbrennungen, Menschen, die nicht von Bildschirmen loskommen, ein autoritäres Regime und ein Krieg, der immer näher rückt. Aktueller könnte Ray Bradburys Fahrenheit 451 trotz seines 70. Geburtstag dieses Jahr wohl nicht sein. Die Chaincourt Theatre Company an der Goethe-Universität hat den Romanklassiker nun für die Bühne adaptiert.
Bücher sind verboten. Der Welt geht es besser, wenn alle das Gleiche denken,
das ist die Überzeugung von Firefighter Montag, der in Ray Bradburys
dystopischer Welt berufsmäßig und mit größter Freude Bücher verbrennt. Doch ein
verhängnisvoller Einsatz im Haus einer geheimnisvollen Bibliothekarin regt in
Montag erste Zweifel. Schließlich ist da nicht nur die apathische Ehefrau
Mildred und eine scheiternde Ehe, sondern auch der alltägliche Horror des Jobs,
den die Kollegen nicht einmal zu bemerken scheinen. Begegnungen mit Querköpfen
und Bücherliebhaber*innen aller Art führen Montag auf den Pfad der Revolution
und lehren ihn nicht nur die Brutalität des Systems, sondern auch die Schönheit
der Welt und die Liebe zu Büchern.
In
der wohl größten Produktion seit der Pandemie hat es sich die Chaincourt
Theatre Company zur Aufgabe gemacht, aktuelle Themen auf die Theaterbühne zu
bringen. Adaptiert hat den Roman James Fisk, Dozent der Anglistik und
Amerikanistik, der die seit den 1950er Jahren existierende Chaincourt Theatre
Company leitet und ebenfalls Regie führen wird. Neben zwei vertrauten
Gesichtern sind diesmal auch viele neue Schauspieler*innen dabei, die genau wie
die Mitwirkenden hinter der Bühne alle Studierende der Goethe-Universität sind.
Gespielt wird auf der Bühne im I.G.-Farben-Nebengebäude, die Aufführungssprache
ist Englisch.
Vorstellungen: Premiere am 26. Januar 2024;
weitere Aufführungen am 27. Januar sowie am 1., 2. und 3. Februar 2024;
Vorstellungsbeginn ist um 19.30 Uhr, Goethe-Universität,
Campus Westend, IG-Farben-Nebengebäude, Raum NG 1.741
Karten: 10 €/5 € (ermäßigt) erhältlich an
der Abendkasse eine Stunde vor Vorstellungsbeginn
Kontakt: James Fisk, Künstlerische Leitung
Chaincourt Theatre Company, Institut für England- und Amerikastudien,
Goethe-Universität Frankfurt. fisk@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / komm. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon
069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Leihgabe wird von der Stiftung Giersch ermöglicht.
FRANKFURT. Hans Poelzigs Ölbild „Metamorphosen“ (Öl auf Leinwand), um 1928/33 entstanden, schmückt künftig das Foyer des Leitungsbereiches im PA-Gebäude und ist auch im Rahmen von Führungen über den Campus Westend zu bewundern. Hans Poelzig ist in Frankfurt vor allem als Architekt des IG-Farben-Hauses bekannt. An der Goethe-Universität ist der vielseitig begabte Poelzig, der unter anderem auch Bühnenmaler, Filmarchitekt und Hochschullehrer war, aber auch als Maler präsent. Im Casino auf dem Campus Westend hängen sechs großformatige Ölgemälde von ihm, ein Bild befindet sich im Uniarchiv. Jetzt kommt, dank einer Leihgabe der Stiftung Giersch, ein weiteres Bild hinzu, das mit 140 × 170,5 cm ein kleineres Format hat als die Werke, die bereits im Casino zu sehen sind.
Universitätspräsident Enrico Schleiff: „Der Name Hans Poelzig ist an der
Goethe-Universität und in Frankfurt vor allem als Architekt des international
bekannten Poelzig-Baus, welchen wir als Mahnung als IG-Farben-Haus bezeichnen,
ein Begriff. Doch auch als Künstler hat er bedeutende Werke geschaffen. Ich
freue mich, dass wir mit dem Neuzugang der ‚Metamorphosen' die
Goethe-Universität als wichtigen Ausstellungsort zu Poelzigs Kunst gestärkt
haben. Ich möchte mich herzlich bei der Stiftung Giersch und bei Carlo Giersch
bedanken, die diese Leihgabe möglich gemacht haben.“ Von den rund vierzig
erhalten gebliebenen Gemälden des Künstlers Hans Poelzig besitzt die
Frankfurter Goethe-Universität nunmehr acht Bilder, davon sind sieben ihr
Eigentum.
Über
die STIFTUNG GIERSCH
Die
STIFTUNG GIERSCH wurde 1994 mit Mitteln aus dem Privatvermögen des Frankfurter
Unternehmers Senator E. h. Professor Carlo Giersch und seiner Frau, Senatorin
E. h. Karin Giersch, errichtet. Die Stiftung fördert Projekte in den drei
Bereichen Kunst und Kultur, Forschung und Lehre sowie Kinder- und Jugendmedizin
im Rhein-Main-Gebiet. Die Stiftung ist eine Investition in die Zukunft. Bereits
im Jahr 1990 gründete das Ehepaar Giersch die Carlo und Karin Giersch-Stiftung
an der TU Darmstadt. Die Stiftung vergibt mehrere Preise, finanziert eine
Stiftungsprofessur und fördert eine Reihe von weiteren Projekten an der TU
Darmstadt.
Weitere Informationen zur STIFTUNG GIERSCH unter: www.stiftung-giersch.de
Bildunterschrift:
Senator E. h. Professor Carlo Giersch (l.) mit Universitätspräsident Prof.
Enrico Schleiff vor Poelzigs „Metamorphosen“. Foto: Uwe Dettmar
Link zum
Download: www.uni-frankfurt.de/147639181
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / komm. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon
069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
„Forschung Frankfurt“ der Goethe-Universität jetzt neu erschienen – wie Forscherinnen und Forscher sich in fremde Koordinatensysteme vorwagen
Wenn wir die Welt um uns herum verstehen wollen, suchen wir nach Strukturen, nach Mustern und Regeln, nach Ursachen und Wirkungen. Ordnungen geben uns Halt und Orientierung. Nicht nur für das Individuum sind sie unabdingbar, auch das Zusammenleben der Menschen gelingt nur mit ihrer Hilfe. Doch wie entstehen Ordnungen, die für alle gelten sollen? Wie verändern sie sich? Damit befasst sich der Profilbereich „Ordnungen und Transformationen“ an der Goethe-Universität – und auch die neueste Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“. Unter dem Titel „(Un)Ordnung“ gibt das Magazin Einblick in aktuelle Forschungen aus Politik-, Rechts- und Geschichtswissenschaft, aber auch aus den Naturwissenschaften. Denn auch die Naturforschung sucht vor allem nach einem: nach belastbaren Erkenntnissen über Strukturen und Regeln.
FRANKFURT. Ist
die Demokratie westlicher Prägung tatsächlich in der Krise, wie derzeit häufig
zu hören und zu lesen ist? Prof. Rainer Forst, politischer Philosoph und
Sprecher des Profilbereichs „Orders and Transformations“, betrachtet die Frage
differenzierter: „Wir leben in einer Zeit vieler Krisen in der
Demokratie, und es könnte zu einer echten Krise der Demokratie kommen,
wenn diese sich nicht lösen oder abmildern lassen“, erklärt er im
Auftaktinterview. Es gebe durchaus Prozesse der Entfremdung vom existierenden
System der Demokratie, die vor allem in kulturellen Vorbehalten gegen
gesellschaftliche Veränderungen und in sozialen Benachteiligungen lägen. Forst
betont den Aspekt der Gerechtigkeit, der der Demokratie eigentlich
eingeschrieben sei, aber in der realen Politik häufig zu kurz komme. Dadurch
gehe wichtiges Vertrauen verloren. Wie man das Vertrauen wieder stärken kann?
Das hat nach Forsts Auffassung viel mit Konflikten zu tun – aber auf andere
Weise, als mancher denken würde. Spannend und nachvollziehbar erklärt der
politische Philosoph, warum vor allem Konflikte wichtig sind für das
Zustandekommen von Vertrauen und warum dies im Fokus eines großen
Forschungsprojekts an der Goethe-Universität steht.
In weiteren
Artikeln von „Forschung Frankfurt“ geht es zum
Beispiel um die Frage, wie Rebellen nach dem Chaos eine eigene Ordnung
schaffen, es geht um die Initiation des bundesdeutschen Grundgesetzes, die im
I.G. Farben-Bau stattfand (heute Campus Westend), aber auch um die Frage, wie
verschwundene Bücher in einer großen Universitätsbibliothek wiedergefunden
werden können. Weitere Beiträge handeln etwa davon, wie der Klimawandel die
Evolution vorantreibt oder wie eine neue mikroskopische Technologie ein viel
genaueres Bild von den dynamischen Strukturen in lebenden Zellen zu vermitteln
vermag.
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (2/2023) kann von
Medienschaffenden kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de
Ein
PDF der Ausgabe ist online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de.
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/147598855
Bildtext: Forschung Frankfurt: (Un)Ordnung (Titelblatt). Bild:
Goethe-Universität Frankfurt
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Ausstellung und Podiumsdiskussion zu Wissenschaftler*innen im Exil
FRANKFURT. Was
bedeutet es, als Wissenschaftler*in das eigene Land verlassen zu
müssen? Die Ausstellung „Poser pour la Liberté / Standing for Freedom“
zeigt 15 Lebenswege von Forschenden und ihren Gastgeber*innen im Exil.
Zu sehen ist
das
Fotoprojekt
„Poser
pour la liberté /Standing for freedom“
vom 13.
Januar bis zum 17. Februar 2024
im
Eingangsbereich des I.G. Farben-Hauses,
Campus
Westend der Goethe Universität.
Die
Porträts von Wissenschaftler*innen im Exil werden in einem Rundgang mit vier
Themen präsentiert: „Geschichte des Wissenschaftsasyls“; „Forschende in
Lebensgefahr“; „Wissenschaft im Exil“; „Berichten, Beobachten, Bezeugen“. Die
15 Fotos entstammen dem preisgekrönten Fotoprojekt RESTRICA (Einblicke in das
erzwungene wissenschaftliche Exil in Vergangenheit und Gegenwart), das 2018 von
der Politologin Pascale Laborier gemeinsam mit dem in Berlin lebenden
französischen Fotografen Pierre-Jérôme Adjedj initiiert wurde. Im Rahmen
des Fotoprojekts RESTRICA wurden innerhalb von drei Jahren 51 Porträts von
Wissenschaftler*innen erstellt, die ins Exil gezwungen wurden.
Nach
der Ausstellungseröffnung in der Cité du Design in Saint-Étienne 2021 war die
Ausstellung bereits an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der
Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) zu Gast.
Das Rahmenprogramm
zur Ausstellung wird eröffnet
am 19. Januar um 16
Uhr
durch eine
Vernissage mit
Podiumsdiskussion
im I.G.
Farben-Haus, Raum IG 311.
An
der Diskussion nehmen teil die beiden Ausstellungsmacher, die Politologin
Pascale Laborier und der Fotograf Pierre-Jerome Adjedi, sowie der Leiter der
Philipp Schwartz Initiative (PSI) der Humboldt Stiftung, Frank Albrecht.
Weitere Podiumsgäste sind zwei Mediziner, die von den Putschisten in Myanmar
verfolgt werden: Dr. Aung Aung ist derzeit PSI-Fellow im Institut für
Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Goethe-Universität, Prof. Dr.
Zaw Wai Soe ist Union Minister of Education und Union Minister of Health im
National Unity Government of Myanmar, ein Vertreter der Gegenregierung des
Widerstands gegen die Putschisten.
Das
weitere Rahmenprogramm im Überblick:
25.
Januar, Foyer des I.G. Farben-Hauses
9,
10 und 11 Uhr (mit
Anmeldung)
Führung
durch die Ausstellung „Poser pour la liberté /Standing for freedom“
auf
Französisch
2.
Februar, Casino-Gebäude, Raum 1.811
18
Uhr
Gesprächskonzert
„Musik des Exils“
Mélina
Burlaud (Klavier) & Gorka Robles Alegria (Gesang)
8.
Februar, I.G. Farben-Haus, Raum IG 411
18 Uhr
Podiumsdiskussion
Standing for Academic Freedom.
Meeting the Scholars behind the
Exposition. Roundtable with Scientists in Exile from Countries and Societies
under Threat
Information
und Anmeldung:
Dr.
Johannes Müller
Head of Global Office
Phone +49 (0)69 798 13729
Email: jo.mueller@em.uni-frankfurt.de
Prof. Dr.
Xenia von Tippelskirch
Institut
franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA/SHS) - Institut
français Frankfurt
und
Historisches Seminar
Tel.:
+49 (0)69-798-31 901
https://ifra-francfort.fr/
https://emodir.hypotheses.org/events
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro
für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de
Neue Ausstellung in der Studiengalerie 1.357 zeigt Filme der aus Indien stammenden Künstlerin Pallavi Paul.
FRANKFURT. Eine dreiwöchige
Ausstellung in der Studiengalerie 1.357 der Goethe-Universität Frankfurt zeigt
einen Einblick in die filmische Erzählweise von Pallavi Paul. Die in der
indischen Hauptstadt Neu-Delhi aufgewachsene Künstlerin und
Geisteswissenschaftlerin durchdringt die Grenzen des visuellen Ausdrucks und
setzt sich dabei mit komplexen Themen unserer Zeit auseinander. Diese
Auseinandersetzung, an der Schnittstelle von Dokumentarfilm und Medienkunst,
thematisiert historische Bruchmomente durch Nutzung von gefundenem digitalem
Material.
Ausstellung
PALLAVI PAUL:
„We Don't Stop Asking Questions Just Because We´re Dead“
18. Januar bis 7.
Februar 2024,
Studiengalerie 1.357, IG-Farben-Haus,
Goethe-Universität Frankfurt
Eröffnung:
Mittwoch, 17. Januar, 20 bis 22 Uhr
Pallavi Pauls künstlerische Arbeit öffnet ein Portal zu einer Welt des Widerstands.
Jeder Film ist ein Fenster in die komplexe Landschaft menschlicher Erfahrungen
und regt dazu an, die Grenzen des Denkens zu erkunden und die Reflexion über
die Brüche und Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erweitern.
Die
Ausstellung beginnt mit „Shabdkosh / A Dictionary“ von 2014, einem filmischen
Werk, das die semantische Landschaft der Worte in den Fokus rückt und die
konventionelle Sprachnutzung herausfordert. Pallavi Paul dekonstruiert hier die
festgefahrenen Muster der Kommunikation und ermöglicht einen Einblick in die
unerwarteten Facetten der Worte.
In
der darauffolgenden Woche liegt der Fokus auf „Long Hair, Short Ideas“,
ebenfalls aus 2014. Dieser Film präsentiert sich als ein intimes
Gedankentagebuch, das durch die subtile visuelle Erzählweise von Pallavi Paul
zu einer poetischen Reflexion über das persönliche Innenleben wird.
Zum
Abschluss wird „The Blind Rabbit“ von 2020 gezeigt, ein eindringlicher Film,
der Zensur, Wahrheit und die Konstruktion von Geschichte untersucht. Pallavi
Paul nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch die vielschichtigen Aspekte
des kollektiven Gedächtnisses und regt zu einer kritischen Auseinandersetzung
mit der Entstehung von Erinnerungen in unserer Gesellschaft an.
Die seit 2010 existierende Studiengalerie
1.357 ist ein Lehr- und Lernprojekt an der Goethe-Universität Frankfurt am
Main am Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften. Die
Studiengalerie versteht sich als Lehr- und Lernort, in dem durch Kunst aktuelle
gesellschaftspolitisch relevante Themen in die Universität hineingetragen
werden. Studierende lernen komplexe Thematiken international anerkannter
Künstler*innen aufzubereiten. Die Studiengalerie 1.357 ist öffentlich
zugänglich und richtet sich sowohl an ein universitäres Publikum als auch an
die Frankfurter Öffentlichkeit. studiengalerie.uni-frankfurt.de
Kontakt
Franka
Schlupp, Studiengalerie 1.357. franka.schlupp@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / komm. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon
069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Zwei Frankfurter Fachinformationsdienste (FID) starten 2024 in die nächste Förderphase.
FRANKFURT. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt umfangreiche Mittel für den weiteren Ausbau der Fachinformationsdienste (FID) Afrikastudien und Darstellende Kunst und fördert diese zwei Projekte der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (UB JCS) in Frankfurt am Main mit knapp 2 Millionen Euro. Mit ihren sechs FID - Afrikastudien, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Biodiversitätsforschung, Darstellende Kunst, Jüdische Studien sowie Linguistik - ist die UB JCS eine zentrale Akteurin innerhalb des FID-Gesamtsystems. Sie verfolgt das Ziel, qualitativ hochwertige und fachlich zugeschnittene Serviceangebote bereitzustellen, kontinuierlich weiterzuentwickeln und nachhaltig zu verankern.
Der Fachinformationsdienst (FID) Afrikastudien baut seit 2016 am
wissenschaftlichen Spezialbedarf orientierte fachspezifische
Informationsservices für die afrikabezogenen Geistes- und Sozialwissenschaften
auf. Auch in der dritten Förderphase bleibt die Beschaffung von Literatur vom
afrikanischen Kontinent und aus der afrikanischen Diaspora eine zentrale
Aufgabe des FID Afrikastudien. Die überregionalen Lizenzen des FID werden
erweitert. Es sind mehrere Reisen für den Erwerb von Literatur, die nicht über
andere Distributionswege erhältlich ist, geplant. Bei einem innovativen
Pilotprojekt zur Datenarbeit werden sogenannte „Communities of Implication" in
der Normdatenentwicklung für orale Quellen beteiligt. Die Informationsplattform
des FID Afrikastudien, die African Studies Library, wird um neue Funktionen
erweitert: Um die Recherchemöglichkeiten zu verbessern, soll eine geografisch
explorative Suche umgesetzt werden, die es ermöglicht, Publikationen nach
Regionen und Themen zu finden. Außerdem wird es künftig möglich sein, direkt aus
dem Portal heraus Fernleih- und Subito-Bestellungen auszuführen. Ein neuer
Researcher Compass wird die transdisziplinäre und transkontinentale Vernetzung
von Forschenden vereinfachen.
Seit 2015 wird an der UB JCS der FID Darstellende Kunst (FID DK) betrieben und als maßgebliche fachliche Informationsinfrastruktur stetig weiterentwickelt. Die Arbeit des FID DK zeichnet sich durch eine enge Bindung an die Gedächtnisinstitutionen der Darstellenden Kunst und seiner konsequenten Ausrichtungen an den Bedarfen der theater- und tanzwissenschaftlichen Fachgemeinschaft aus. In der nunmehr vierten Förderphase liegen die Schwerpunkte auf der Konsolidierung und Optimierung des FID-Portals www.performing-arts.eu, auf der Aggregation und Kuratierung weiterer Sammlungsdaten sowie auf deren digitaler Veröffentlichung im FID DK-Portal und auf der Weiterentwicklung forschungsnaher Services, z.B. mit einer Kartierung von Sammlungsbeständen von Programmheften der Darstellenden Kunst. Intensiviert wird die Erfassung von Personen und Organisationen in die Gemeinsame Normdatei (GND) sowie die Arbeit in der AG Performing Arts des Standardisierungsausschusses (STA). Neu aufgebaut wird ein Research Navigator Performing Arts, mit dem frei zugängliche E-Ressourcen, Forschungsprojekte sowie Forschungsdaten der Theater- und Tanzwissenschaft im FID-Portal kuratiert und veröffentlicht werden sollen. Wo immer möglich, werden die Open Access-Kriterien der freien Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Quellen (FAIR-Prinzipien) angewendet.
Mit ihren sechs FID unterstützt die UB JCS die durch die fortschreitende
Digitalisierung bedingte Transformation der deutschen Wissenschaft. Als
Schnittstelle setzen sich die FID mit ihrer Arbeit für eine nachhaltige
Partnerschaft und den Wissenstransfer von Forschung und ihren Infrastruktureinrichtungen
ein. Dabei verfügt die Bibliothek über eine umfassende fachbibliothekarische,
informationswissenschaftliche und informationstechnologische Expertise zur
fachgerechten Kuratierung und Erschließung von Medien und (Forschungs-)Daten sowie
der Entwicklung und dem Betrieb entsprechender Dienste.
Weitere
Informationen:
https://www.dfg.de/foerderung/programme/infrastruktur/lis/lis_foerderangebote/fachinfodienste_wissenschaft/index.html
Kontakt:
FID
Afrikastudien: Dr. Aïsha Othman, a.othman@ub.uni-frankfurt.de - https://africanstudieslibrary.org/en/FID
Darstellende Kunst (FID DK): Franziska Voß, f.voss@ub.uni-frankfurt.de - https://www.performing-arts.eu/
Kontakt
für Pressefragen allgemein:
Bernhard
Wirth, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, Universitätsbibliothek, Freimannplatz
1 (vormals Bockenheimer Landstraße 134-138), 60325 Frankfurt am Main, Tel. +49
(69) 798 39223; E-Mail: pr-team@ub.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / komm. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon
069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Der Frankfurter mit langjähriger Erfahrung als Journalist und Kommunikationsverantwortlicher in Führungspositionen tritt seinen Dienst am 15. Januar an.
FRANKFURT. Die Goethe-Universität bekommt einen neuen Pressesprecher: Volker Schmidt, bisher Leiter des Referats Presse und Öffentlichkeit im hessischen Wissenschaftsministerium, tritt am 15. Januar seinen Dienst auf dem Frankfurter Campus als Leiter des Büros für PR und Kommunikation an. Er folgt Dr. Olaf Kaltenborn nach, der bei der ETH Zürich Foundation eine neue berufliche Herausforderung angenommen hat.
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff: „Wir gewinnen mit Herrn Schmidt einen erfahrenen Kommunikationsexperten. Er kennt aus seiner bisherigen Tätigkeit bereits viele der Themen, zu welchen bei uns an der Goethe-Universität geforscht und gelehrt wird. Sowohl in der Hochschulkommunikation als auch in der Kommunikation im politischen Raum hat er umfassende Erfahrungen gesammelt. Wir wollen mit ihm gemeinsam die Wissenschaftskommunikation der Universität vor allem im digitalen Bereich weiterentwickeln, um die Bedeutung von Forschung und Lehre für die Herausforderungen unserer Zeit noch besser zu erklären und in der Interaktion mit der Gesellschaft Impulse aufzunehmen.“
Volker Schmidt: „Ich freue mich sehr auf die Herausforderung, den öffentlichen Auftritt einer der forschungsstärksten und größten Universitäten Deutschlands maßgeblich mitgestalten zu dürfen. Ich habe selbst an der Goethe-Universität studiert, lebe seit vielen Jahren in Frankfurt und kenne die Stiftungsuniversität und ihre enge Verzahnung mit der Stadtgesellschaft daher gut. Dass ich mit einem tollen Team zusammenarbeiten und auf all dem aufbauen kann, was Dr. Olaf Kaltenborn in seiner langjährigen Tätigkeit für die Universität erarbeitet hat, hat mir die Entscheidung für diese spannende Gestaltungsaufgabe leichtgemacht.“
Volker Schmidt war vor, während und nach seinem Geschichtsstudium an der Goethe-Universität viele Jahre als Journalist und Redakteur für die Frankfurter Rundschau tätig, zuletzt als Landeskorrespondent in Wiesbaden. 2013 wechselte er als Leiter der Kommunikation zur EBS Universität für Wirtschaft und Recht, bevor er Pressesprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag wurde. Seit 2019 war er als Referatsleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Kommunikation des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst verantwortlich.
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / komm. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon
069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
NS-Forschung: Zwei Vorträge des Buber-Rosenzweig-Instituts zu neuen Erkenntnissen zum Mordlager Sobibór
FRANKFURT. Mitte der 2000er-Jahre begannen die beiden Archäologen Yoram Haimi und Wojtek Mazurek, das Gelände des ehemaligen NS-Mordlagers Sobibór archäologisch zu untersuchen. Dabei fanden sie private Gegenstände, mit deren Hilfe einige in Sobibór ermordete Jüdinnen und Juden identifiziert werden konnten. Der Fund seines Geburtsamuletts war etwa die Voraussetzung dafür, dass das Mädchen Karoline Cohn in Frankfurt am Main einen Stolperstein erhielt.
Über
das Potenzial archäologischer Methoden, Spuren der in der Shoah ermordeten
Jüdinnen und Juden sichtbar zu machen, berichten Yoram Haimi (Israel) und
Wojtek Mazurek (Polen) nun in ihrem Vortrag
am 11. Januar um 18
Uhr
„Spurensuche
Vortrag und
Diskussion über die Ausgrabungen in Sobibór“
Hörsaalzentrum HZ,
Raum 13
Campus Westend,
Theodor-W.-Adorno-Platz 5.
In
dem weiteren Vortrag
am 18. Januar um 18
Uhr
„Das Leben der
NS-Opfer – Spurensuche 80 Jahre nach dem Holocaust“,
ebenfalls
Hörsaalzentrum HZ, Raum 13
spricht
Klaus Hillenbrand, Mitarbeiter der taz und Buchautor, über seine Arbeit an dem
Buch Das Amulett und das Mädchen: Lebensspuren zwischen Frankfurt am Main,
Minsk und Sobibór. Darin rekonstruiert er den Lebensweg der Karoline Cohn
und beschreibt zugleich die Herausforderungen einer solchen Erinnerungsarbeit –
zum einem, da die Verbrechen der Shoah bewusst verborgen und verschleiert
wurden, zum anderen, weil der zeitliche Abstand die Erinnerungsarbeit
erschwert.
Die
beiden Vorträge bilden den Abschluss der Reihe Sichtbarkeit: Voraussetzung
des Erinnerns. Neue Forschungen zum Mordlager Sobibór, die vom
Buber-Rosenzweig-Institut veranstaltet wird. Die Reihe will darauf aufmerksam
machen, dass Erinnerung immer auch Erinnerungsarbeit ist und somit eine
Praxis, in der Wissenschaft und die Lernbereitschaft der Zivilgesellschaft
ineinandergreifen.
Das
2021 gegründete Buber-Rosenzweig-Institut der Goethe-Universität ist ein
Forschungszentrum für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und
Gegenwart. Es kooperiert eng mit Forschenden innerhalb der Universität sowie
mit Frankfurter und anderen Institutionen im Bereich Jüdische Studien, darunter
das Jüdische Museum Frankfurt am Main,
das Fritz-Bauer-Institut und die Frankfurter Jüdische Akademie.
Das Institut ist zudem Sitz der Internationalen Rosenzweig-Gesellschaft und der Hermann Cohen Gesellschaft (https://buber-rosenzweig-institut.de/institut/).
Die
Veranstaltungsreihe wurde möglich durch die Unterstützung der Hessischen
Landeszentrale für politische Bildung und das GRADE-Center RuTh und
des AStA der Goethe-Universität.
Information:
Buber-Rosenzweig-Institut
der Goethe-Universität
Antonia Steins
antonia.sophie.steins@fau.de
https://buber-rosenzweig-institut.de/institut/
Zweites Praxisforum der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ diskutiert, wie demokratische Politik Vertrauen gewinnen kann
FRANKFURT. Die Demokratie sieht sich gegenwärtig wie lange nicht mehr mit der Vertrauensfrage konfrontiert: Haben die Bürger*innen noch ausreichend Vertrauen, dass demokratisch gewählte Politiker*innen ihre Interessen vertreten, und zwar so, dass die vielen Herausforderungen unserer Zeit gelöst werden? Wenn dieses grundlegende Vertrauen immer mehr zerbröckelt, dann wanken nicht nur Regierungen, sondern letzten Endes auch die demokratische Ordnung selbst. Diese Entwicklung findet ihren Ausdruck etwa im Zulauf für rechtspopulistische, teils unverblümt demokratiefeindliche Parteien, deren einfache Lösungsvorschläge immer stärker verfangen. Wie also kann demokratische Politik an Vertrauen gewinnen? Und welche Funktion kommt dabei dem Austausch mit der Wissenschaft zu? Schließlich ist es die Wissenschaft, die verlässliche Informationen und orientierungsstiftende Einordnungen liefern soll. Kann die Politik von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren, um Vertrauen zu erzeugen? Oder ist diese Hoffnung vergebens im Zeitalter sogenannter alternativer Fakten und durch soziale Medien fragmentierter Diskurse?
Mit
diesen Fragen befasst sich das zweite Praxisforum der Forschungsinitiative
„ConTrust: Vertrauen im Konflikt. Politisches Zusammenleben unter Bedingungen
der Ungewissheit“
Grenzen des
Vertrauens? – Spannungsfelder zwischen
Wissenschaft,
Politik und Gesellschaft
am Donnerstag, dem
18. Januar 2024 ab 13 Uhr
im Gebäude
„Normative Ordnungen“ auf dem Uni Campus Westend der
Goethe-Universität
Frankfurt.
Der Eintritt ist
frei.
Um eine formlose
Anmeldung an office@normativeorders.net wird gebeten.
Im
Rahmen eines Workshops, einer Diskussionsrunde und über einen „Markt der
Möglichkeiten“ werden Vertreter*innen aus Wissenschaft, Medien und Politik in
einen konstruktiven Austausch treten und u.a. darüber diskutieren, wie die
Politik von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren kann, um Vertrauen zu
erzeugen. Verschiedene Formate bieten dabei die Möglichkeit, thematische
Zugänge zu diskutieren, Erwartungen zu formulieren, aber auch informell ins
Gespräch zu kommen.
Beteiligte
der Forschungsinitiative „ConTrust“ sind die Sozialpsychologin Prof. Dr. Vera
King, der Kriminologe und Experte für Strafverfolgung, Polizeigewalt und
institutionellen Rassismus Prof. Dr. Tobias Singelnstein, sowie die
Politikwissenschaftler*innen Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Andreas Schindel.
Weitere Gäste sind der Redaktionsleiter von MDR Aktuell Florian Meesmann und
Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst Ayse
Asar, LL.M. (angefragt). Moderieren werden Rebecca C. Schmidt
(Geschäftsführerin Normative Orders/ConTrust) und Prof. Dr. Tobias Wille
(Politikwissenschaftler/ConTrust).
Das
Programm im Überblick:
13:00-14:00 Uhr | EG Lobby
Multimediale
Wandelhalle
Begegnung
und Einblicke in die Forschung der Initiative ConTrust
14:00-15:30
Uhr | EG01
Zwischen
Hoffnung und Skepsis: Vertrauensdynamiken zwischen Politik und Gesellschaft
ConTrust-Forscher:innen
stellen ihre Projekte zur Debatte – mit:
Prof.
Dr. Vera King (Sozialpsychologin, Expertin für Autoritarismus und
Optimierungsdynamiken im digitalen Zeitalter),
Andreas
Schindel (Politikwissenschaftler, Experte für Demokratietheorie, Populismus und
Affekte),
Prof.
Dr. Tobias Singelnstein (Kriminologe, Experte für Strafverfolgung,
Polizeigewalt und institutioneller Rassismus)
Moderation:
Prof. Dr. Tobias Wille (Politikwissenschaftler)
15:30-16:00
Uhr | EG Lobby
Kaffeepause
16:00-18:00
Uhr | EG01
Schwindendes
Politikvertrauen: Perspektiven und Lösungen aus Wissenschaft und Praxis
Werkstattgespräch
u.a. mit:
Ayse
Asar, LL.M. (Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und
Kunst) – angefragt
Prof.
Dr. Nicole Deitelhoff (Expertin für Konfliktforschung)
Florian
Meesmann (Redaktionsleiter MDR Aktuell)
Moderation:
Rebecca C. Schmidt (Geschäftsführerin Normative Orders/ConTrust)
Das
ConTrust Praxisforum wird durchgeführt in Kooperation mit dem Mercator
Science-Policy Fellow Programm sowie GRADE (Goethe Research Academy for Early
Career Researchers) der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Details zum Programm:
https://contrust.uni-frankfurt.de/contrust-praxisforum/
Informationen:
Anke Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“
Tel.:
069/798-31407
anke.harms@normativeorders.net;
www.normativeorders.net/de
Um eine formlose Anmeldung an
office@normativeorders.net wird
gebeten.