Jun 9 2006

Neuer Masterstudiengang Computational Science startet im Wintersemester / Bewerbungsschluss am 15. Juli

Zusammenspiel für die Kunst der Simulation

FRANKFURT. An der Universität Frankfurt wird im Wintersemester 2006/07 ein neuer Masterstudiengang Computational Science starten; sämtliche Lehrveranstaltungen werden in englischer Sprache angeboten. Damit wird der internationalen Zusammensetzung vieler Forscher- und Entwicklerteams in der Grundlagenforschung wie im privatwirtschaftlichen Sektor Rechnung getragen.

Das Angebot zielt dezidiert auf hochqualifizierte, ausländische Bachelor-Absolventen ab; der Grund dafür ist nicht zuletzt das bisher noch wenig entwickelte Angebot entsprechender Studiengänge in Deutschland und die damit verbundene geringe Bewerberzahl. Ein Mentorenprogramm stellt eine umfassende Beratung und Betreuung aller Studierenden sicher.

Die Bewältigung komplexer numerischer Aufgaben spielt für Forschung und Entwicklungen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich, aber auch in der Finanzmathematik und Medizin eine zunehmend wichtigere Rolle. Dazu sind, neben der Verfügbarkeit von leistungsfähigen Rechenanlagen, in aller Regel Kenntnisse und Fertigkeiten aus verschiedenen Disziplinen gefordert: Für sich allein genommen reichen weder die Beherrschung des jeweiligen fachlichen Kontextes, noch die der involvierten Mathematik oder die von effizienten Programmiertechniken aus. Erst das optimale Zusammenwirken dieser Komponenten erlaubt die Bearbeitung vieler wissenschaftlich-technischer Problemstellungen. Die Basis legen und die erforderliche interdisziplinäre Ausbildung leisten soll der Studiengang Computational Science.

Im Rahmen des zweijährigen Masterstudiengangs erwerben Studierende der Naturwissenschaften die Kompetenzen, um einer massiv computergestützten Forschungs- oder Entwicklungstätigkeit wichtige Impulse geben zu können.

Der Studiengang wendet sich an hochqualifizierte Bachelor-Absolventen der Biologie, Chemie, Geowissenschaften und Physik, aber auch an herausragende Absolventen der Informatik und Mathematik mit vertieften Kenntnissen in einem naturwissenschaftlichen Nebenfach.

Aufbauend auf einem gemeinsamen Grundstock an mathematisch-methodischem Wissen in den Bachelorausbildungen aller beteiligten Disziplinen führt der Masterstudiengang sowohl in fachlicher als auch in methodischer Hinsicht an den aktuellen Stand der Forschung heran. Das Curriculum vermittelt die elementaren Techniken für Computersimulationen, die angewandte Mathematik und Informatik beitragen, ebenso wie die Formulierung von realistischen und gleichzeitig simulationsfähigen Modellen, wofür ein Verständnis der in den einzelnen Fachgebieten involvierten Skalen, Wechselwirkungen und Korrelationen erforderlich ist.

Abgeschlossen wird das Curriculum durch eine forschungsorientierte Masterarbeit, die unter Betreuung durch einen erfahrenen Wissenschaftler in einer der naturwissenschaft

lichen Forschungsgruppen angefertigt wird. Der Studiengang wird von den Fachbereichen Biochemie, Chemie und Pharmazie, Geowissenschaften/Geographie, Physik, sowie Informatik und Mathematik, dem Frankfurt Institute for Advanced Studies und dem Center for Scientific Computing gemeinsam getragen. Diese Institutionen bieten ein breites Forschungs- und Ausbildungsspektrum an, insbesondere die Bereiche

  • Biochemie, Bioinformatik, Molekulardynamik, Quantenchemie;
  • Schwerionen-, Hadronen- und Elementarteilchenphysik, Plasmaphysik,
  • Festkörpertheorie, Nanophysik, Makromolekulare Systeme;
  • Theoretische Biologie und Immunologie, Neurowissenschaft;
  • Kristallographie, Dynamik des Erdinneren.


Die Studierenden können sich auf jedes dieser Gebiete spezialisieren; Bewerbungsschluss ist der 15. Juli.



Informationen:

www.physik.uni-frankfurt.de/mpcs/
• Curriculum • Zulassungskriterien • Bewerbungs- und Auswahlverfahren.

Kontakt: PD Dr. Eberhard Engel; Center for Scientific Computing; Universität Frankfurt, Max-von-Laue-Str. 1; 60438 Frankfurt; Tel.: 069 / 798 - 47351; Fax: 069 / 798 - 47360; E-Mail: engel@th.physik.uni-frankfurt.de