Jun 2 2010

Konferenz des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ am 17. und 18. Juni 2010 mit einer Keynote von Jürgen Habermas

Zur Theorie und Politik der Menschenrechte

FRANKFURT. Im Rahmen der Forschungstätigkeiten des Frankfurter Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ findet am 17. und 18. Juni die internationale Konferenz „Human Rights Today: Foundations and Politics“ statt. Die Keynote-Lecture der Konferenz hält Jürgen Habermas zum Thema „Menschenwürde als Quelle des moralischen Mehrwerts der Menschenrechte“. Dieser Vortrag findet am Donnerstag, den 17. Juni um 20.15 Uhr im Hörsaal 2 des Hörsaalzentrums auf dem Campus Westend statt. Organisiert wird sie von den Frankfurter Professoren Rainer Forst, Stephan Gosepath und Christoph Menke. Veranstaltungsort ist der Campus Westend der Goethe-Universität, Casino, Raum 1.811.

Als eine zentrale „normative Ordnung“ der Moderne gehören die Menschenrechte zu den Schwerpunktthemen des Exzellenzclusters. Die Menschenrechte haben sich nach 1945, in Reaktion auf die „Akte der Barbarei“ (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) in den totalitären Diktaturen, als das Rechtfertigungsnarrativ politischer Ordnungen herausgebildet. Zugleich ist nicht nur strittig, wie die Menschenrechte inhaltlich bestimmt werden sollen, sondern auch, wie sie zu begründen sind, wie sie sich zu „starken“ Überzeugungen etwa religiöser Natur verhalten, wie die Menschenrechte als gemeinsame normative Orientierung mit der Differenz von Kulturen vereinbar ist und wie die Autonomie des Politischen mit der Idee der Menschenrechte verknüpft werden kann. Die Konferenz will den aktuellen Stand von Theorie und Politik der Menschenrechte durch eine Untersuchung dieser schwierigen Spannungsverhältnisse erkunden.

Dazu werden international renommierte Wissenschaftler zu vier Themen vortragen und diskutieren: Charles Beitz (Princeton) und John Tasioulas (Oxford) setzen sich mit der Frage nach der normativen Begründbarkeit von Menschenrechten auseinander. Susanne Baer (Berlin) und Hans Joas (Erfurt) untersuchen das Verhältnis zwischen Religion und Menschenrechten. Abdullahi Ahmes An-Na’im (Emory) und Seyla Benhabib (Yale) fragen nach der interkulturellen Gültigkeit von Menschenrechten. Schließlich untersuchen Étienne Balibar (Paris) und Costas Douzinas (London) die Frage, wie sich politische Praxis und Menschenrechte zueinander verhalten.

Die Konferenz ist öffentlich, die Konferenzsprache Englisch. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Information: Tamara Jugov, Tel: (069) 798-25373; Francesca Raimondi, Tel: (069) 798-22790, humanrightsconference@normativeorders.net