Okt 16 2009

Staatssekretär Dr. Thomas Schäfer und Staatssekretär Gerd Krämer bei Richtfest für die Bereichsbibliothek mit Hörsaalzentrum und Cafeteria auf dem Campus Riedberg der Goethe-Universität Frankfurt am Main

„Zentrales Gebäude auf dem Campus Riedberg entsteht“

Die Standortneuordnung der Frankfurter Goethe-Universität kommt wieder einen großen Schritt voran: Dr. Thomas Schäfer, Staatssekretär im Hessischen Finanzministerium, und Gerd Krämer, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, haben heute gemeinsam mit der Vizepräsidentin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Roser Valenti, und dem Dezernenten für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main, Stadtrat Prof. Dr. Felix Semmelroth, das Richtfest für die Bereichsbibliothek mit Hörsaalzentrum und Cafeteria gefeiert.

Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Gerd Krämer, sagte, mit dem Richtfest für das Infrastrukturzentrum werde auf eindrucksvolle Weise die dynamische Entwicklung auf dem Campus Riedberg sichtbar. Das studentische Leben und Arbeiten auf diesem Campus bekomme damit sein zentrales Gebäude. „Die prominente Lage unmittelbar gegenüber dem Riedbergzentrum und der Stadtbahnhaltestelle definiert den Auftakt zum Campus und bildet somit das neue Markenzeichen für den Universitätsstandort Riedberg.“

Erfreut über den zügigen Baufortschritt zeigte sich auch der Staatssekretär im Hessischen Finanzministerium, Dr. Thomas Schäfer. „Bereits vier Monate nach der Grundsteinlegung können wir das Richtfest für den Neubau der Bereichsbibliothek mit Hörsaalzentrum und Cafeteria feiern“. Auch die bauliche Dynamik sei beeindruckend. „Die Goethe-Universität entsteht durch die Standortneuordnung baulich praktisch neu“, erklärte Dr. Schäfer. Zeitgleich werde an den drei unterschiedlichen Standorten – Campus Westend (Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften), Campus Riedberg (Naturwissenschaften) und Campus Niederrad (Medizin) – auf Hochtouren gearbeitet. „Der Hochschulstandort Frankfurt gehört zu den bedeutendsten in ganz Deutschland. Die Landesregierung trägt dieser Tatsache Rechnung“, hob Dr. Schäfer hervor. „Eine Milliarde Euro fließen in den nächsten Jahren aus dem hessischen Hochschulbauprogramm HEUREKA in den Ausbau von Forschung und Lehre in der Mainmetropole. Und diese Mittel sind hier gut investiert“, so der Finanzstaatssekretär.

Universitäts-Vizepräsidentin Prof. Roser Valenti dankte dem Land für seinen großzügigen Einsatz beim Ausbau der Goethe-Universität und hob den hohen Stellenwert des Infrastrukturzentrums für den weiteren Ausbau des Riedberg-Campus hervor: „Mit dem Neubau von Bereichsbibliothek, Hörsaalzentrum und Cafeteria werden wesentliche infrastrukturelle Einrichtungen geschaffen, die einen geregelten und attraktiven universitären Betrieb auf dem Campus gewährleisten. Die Bibliothek vereint künftig die bisher auf Bockenheim und den Riedberg verteilten naturwissenschaftlichen Buchbestände und macht somit das Pendeln zum Zwecke der Recherche unnötig. Außerdem werden in ihren Räumen 300 Arbeitsplätze für Studierende geschaffen. Im Hörsaalzentrum stehen nach Fertigstellung modernste Hörsäle mit insgesamt 1.725 Plätzen zur Verfügung, in den drei größten Hörsälen wird es zudem möglich sein, naturwissenschaftliche Demonstrationen und Experimente durchzuführen. Schließlich bietet die Cafeteria mit 280 Sitzplätzen und erweiterten Öffnungszeiten von morgens bis abends einen auf die Gepflogenheiten des naturwissenschaftlichen Lehr- und Forschungsbetriebs zugeschnittene gastronomische Infrastruktur.“

Neben dem Standort Campus Westend mit dem Schwerpunkt auf den Wirtschafts-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften entsteht auf dem Riedberg ein weiterer attraktiver Campus der Universität Frankfurt. Hier werden zukünftig mit Blick auf die unverwechselbare „Frankfurter Skyline“ die Naturwissenschaften konzentriert, umgeben von außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie die Max-Planck-Institute für Biophysik und Hirnforschung und dem FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies). Weitere Entwicklungsstandorte der Universität befinden sich in Niederrad (Fachbereich Medizin) und in Ginnheim (Sportwissenschaften), was die Präsenz der Universität im städtischen Gefüge unterstreicht.

Die Anfänge der Entwicklung auf dem Campus Riedberg gehen bis in die 1960er Jahre zurück. Seinerzeit fanden ganz im Geist der Zeit Überlegungen statt, die Universität vor die Tore der Stadt zu verlagern, um der Universität die entsprechenden baulichen Entwicklungsmöglich-keiten zu bieten, die innerstädtisch nicht vorhanden waren. „Heute stehen wir mitten in einem der größten städtebaulichen Entwicklungsgebiete der Bundesrepublik, und der universitäre Standort Campus Riedberg ist von seiner Außenlage zum städtebaulichen Bindeglied zwischen dem südlich angrenzenden Mertonviertel und dem neuen Frankfurter Stadtteil Riedberg geworden“, machte Finanzstaatssekretär Dr. Schäfer deutlich. Hier entwickele sich neben einem modernen Wohnquartier ein dynamischer Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort.

Seit Beginn des neuen Jahrtausends wurden auf dem Campus Riedberg die ersten neuen Institutsgebäude errichtet: Neben den Neubauten der Physik, der Geowissenschaften und einer Werkstattzentrale, in die bereits rund 117 Mio. € investiert wurden, konnte die Zentralmensa für weitere 6,2 Mio. € erweitert und modernisiert werden. „Bis 2005 waren auf dem Campus Riedberg nur die Chemie sowie im Biozentrum die Biochemie und Pharmazie samt Teilen der Biowissenschaften angesiedelt. Nachdem in den letzten vier Jahren auch die Geowissenschaften und die Physik dorthin umgezogen sind, treffen sich auf dem Riedberg heute allein 3.500 Studierende. Am Ende des Ausbaus wird sich die Zahl sogar auf 6.500 Studierende erhöht haben“, erklärte Vizepräsidentin Prof. Dr. Valenti.

Und der Ausbau schreitet zügig voran: Als nächstes fertiggestellt werden neben dem Infrastrukturzentrum die Neubauten des Biologicums mit Tierhaus (Gesamtkosten 82,7 Mio. €) sowie des vom Bund mitfinanzierten Excellenzclusters „Makromolekulare Komplexe“ (Gesamtkosten 26,1 Mio. €).

Finanziert wird das Bauvorhaben – wie auch zahlreiche Projekte an anderen hessischen Hochschulstandorten – im Rahmen des Hochschulbauprogramms HEUREKA, das bis 2020 Investitionen von drei Milliarden Euro vorsieht. „Mit dem HEUREKA-Programm haben wir ein eindeutiges Zeichen gesetzt, den Bildungsstandort Hessen auszubauen, weiter zu stärken und damit zu einem der führenden Hochschulstandorte in der Bundesrepublik zu machen“, erklärte Finanzstaatssekretär Dr. Schäfer. HEUREKA wird aktuell durch das Sonderinvestitionsprogramm „Schulen und Hochschulen“ der Landesregierung und das Konjunkturpaket II des Bundes verstärkt.

Dadurch stehen allein in den nächsten vier Jahren insgesamt rund 540,8 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Damit bietet sich die Möglichkeit, HEUREKA-Projekte schneller zu verwirklichen und gleichzeitig energetische Sanierungen an Gebäuden, die langfristig im Bestand der Hochschulen bleiben, vorzunehmen. In den vergangenen Jahren hat die Hessische Landesregierung verstärkt in die Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes investiert. „Unser Ziel ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung und die Stärkung der Hessischen Hochschulen im nationalen und internationalen Wettbewerb. Dazu haben wir nicht nur die Zuwendungen an die Hochschulen gesteigert, sondern auch das Förderprogramm LOEWE aufgelegt. Die Fortführung ist ein wichtiger Beitrag, um Hessen auch künftig als Bildungsstandort weiter voranzubringen“, bekräftigte Staatssekretär Krämer.

Allein in der laufenden Legislaturperiode von 2009 bis 2013 sind im Rahmen von LOEWE Fördermittel in Höhe von insgesamt 410 Millionen Euro vorgesehen. „Damit vollzieht der Wissenschaftsstandort Hessen einen Quantensprung“, machten Dr. Schäfer und Krämer deutlich. „Wir schaffen in Hessen eine Wissenschafts- und Forschungslandschaft, die es in dieser Form und Qualität noch nicht gegeben hat.“

Ansprechpartner:

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Dr. Ulrich Adolphs
Pressesprecher
Rheinstr. 23-25
65185 Wiesbaden
Telefon: 0611 / 32-3230
E-Mail: pressestelle@hmwk.hessen.de

Hessisches Ministerium der Finanzen
Michael Scheerer
Pressesprecher
Friedrich-Ebert-Allee 8
65185 Wiesbaden
Telefon: 0611 / 32-2457
E-Mail: presse@hmdf.hessen.de