Jun 24 2010

Präsident Müller-Esterl: „Universitäten sind für Auslegungspanne der Immatrikulationsverordnung nicht verantwortlich.“

„Wir begrüßen die Klarstellung der Ministerin“

FRANKFURT. Präsidium und AStA der Goethe-Universität begrüßen die gestern erfolgte, öffentliche Klarstellung der Ministerin in der Frage der Behandlung von Doktoranden an hessischen Universitäten. Die neue hessische Immatrikulationsverordnung hatte in den letzten Tagen für erhebliche Irritation bei Betroffenen und Universitätsangehörigen geführt. Dort heißt es in §11 „Exmatrikulation“: „Abweichend davon können Studierende immatrikuliert bleiben, wenn sie (…) nach bestandener Abschlussprüfung ein Promotionsstudium aufnehmen wollen, eine Bescheinigung über die Annahme als Doktorandin oder Doktorand vorlegen und nicht an der Hochschule beschäftigt sind.“

Von Seiten betroffener Doktoranden wurde beklagt, dass laut dieser Verordnung, die sich in einer ähnlichen Formulierung auch in §10 findet, eine gleichzeitige Beschäftigung als Mitarbeiter einer Universität und eingeschriebener Promotionsstudent nicht mehr möglich sei. Nun lässt die Ministerin klarstellen: „Wer an einer hessischen Universität promoviert, kann selbstverständlich gleichzeitig auch Mitarbeiter dieser Universität sein.“

Damit nimmt das Ministerium eine Neuinterpretation der Verordnung vor. In den letzten Tagen hatten leitende Mitarbeiter des Ministeriums in Telefongesprächen mit Verantwortlichen der Universität bestätigt, dass sich eine Immatrikulation und eine gleichzeitige Beschäftigung an der Universität gegenseitig ausschließen. Die Goethe-Universität habe die Verordnung richtig ausgelegt. Daraufhin hatte die Universität ihre Promovenden schriftlich auf diesen Umstand hingewiesen.

Präsident Prof. Werner Müller-Esterl und AStA-Vorsitzender Willy Carlos Witthaut begrüßten die notwendige Klarstellung der Ministerin. Gleichzeitig betonte Müller-Esterl: „Wir haben das Ministerium bereits im vergangenen Jahr darauf hingewiesen, dass wir diese Formulierungen für problematisch halten. Nun sehe ich mich in unseren Bedenken bestätigt.“ Willy Witthaut ergänzte: „Ich bin froh, dass das Ministerium nach dem öffentlichen Druck der letzten Tage nun eine Klarstellung vorgenommen hat, die den Universitäten und vor allem unseren Promovenden hilft.“

Weitere Informationen:

Spiegel Online, 23.06.2010
Spiegel Online, 22.06.2010