Mai 26 2008

Prof. Peter Diamond vom MIT als Gastprofessor in der Vortragsreihe »Ökonomische Ungleichheit und Gerechtigkeit«

Wie läßt sich die Einkommenssteuer gerecht verteilen?

FRANKFURT. In der Veranstaltungsreihe »Economic Inequality and Justice« (»Ökonomische Ungleichheit und Gerechtigkeit«) hält am 2. Juni (Montag) Prof. Peter Diamond vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) einen Vortrag zu »Taxing Income« (»Besteuerung des Einkommens«). Darin beschäftigt er sich mit dem Problem der Einkommens- und Vermögensungleichheit und untersucht den Beitrag der modernen Steuertheorie.

Bei Verdienstmöglichkeiten und Reichtum besteht eine große Ungleichheit. Um diese zu korrigieren, können Regierungen mit Steuern für eine Umverteilung sorgen. Allerdings sind sie auch auf Steuereinnahmen angewiesen, beispielsweise für den Ausbau und den Erhalt der benötigten öffentlichen Infrastruktur. Da einerseits eine Ungleichheit bei den Einkommen besteht und die Regierungen andererseits auf Einnahmen angewiesen sind, sollten Einkommenssteuern eine Ausgewogenheit zwischen Gerechtigkeit und Effizienz erzielen. Der Vortrag wird Implikationen der Theorie der optimalen Besteuerung auf solch eine Kompromisslösung untersuchen. Die Theorie der optimalen Besteuerung wurde entwickelt, um eine Beziehung zwischen normativen Belangen, Steuerbasen und Steuersätzen zu zeigen. Der Kernpunkt besteht darin, wirtschaftliche Gleichgewichte unterschiedlicher Steuersysteme in Betracht zu ziehen und zu prüfen, welches Steuersystem ein Gleichgewicht mit der höchsten sozialen Nutzenbewertung über die Lebenszeit der Wirtschaftsteilnehmer erzielt.

Peter Diamond ist Professor für Volkswirtschaftslehre am MIT, wo er seit 1966 unterrichtete. Er absolvierte ein Mathematik-Studium an der Yale University und promovierte in Volkswirtschaftslehre am MIT. Er war Präsident der American Economic Association, der Econometric Society und der National Academy of Social Insurance. Er hat über Verhaltensökonomie, Finanzwissenschaft, soziale Sicherungssysteme, Unsicherheits- und Suchtheorien und Makroökonomie geschrieben. Derzeit arbeitet er an Bücher über Altersvorsorge (mit Nicholas Barr) und Steuern. Zu seinen letzten Werken zählt Saving Social Security: A Balanced Approach (mit Peter R. Orszag).

Ökonomische Ungleichheit kann überall beobachtet werden: beim Arbeitseinkommen, Vermögen und Konsum. Doch wie hat sie sich in den vergangenen Jahren entwickelt, in welchen Bereichen hat Ungleichheit zu- oder abgenommen? Was sind die Ursachen dieser Ungleichheit? Kann man sie beeinflussen? Kann beispielsweise Chancengleichheit durch Interventionen im Bildungssystem gefördert werden? Diese und ähnliche Fragen diskutieren international renommierte Wissenschaftler im Rahmen der Vortragsreihe »Economic Inequality and Justice« (»Ökonomische Ungleichheit und Gerechtigkeit«), die im Sommersemester im Rahmen der Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur »Wissenschaft und Gesellschaft« von Prof. Michael Haliassos, Professur für Makroökonomik und Finanzmärkte, veranstaltet wird. Alle Vorträge werden in englischer Sprache gehalten und finden montags um 18.30 Uhr auf dem Campus Westend, Nebengebäude, Raum 1.741, statt.

Informationen zu den Vorträgen und den Referenten: www.wiwi.uni-frankfurt.de/db-series/, Prof. Michael Haliassos, Professur für Makroökonomik und Finanzmärkte, Abteilung Geld und Währung, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Campus Riedberg Tel. (069) 798-28274, koturic@wiwi.uni-frankfurt.de.

WEITERE INFORMATIONEN

Vorlesungsreihe »Economic Inequality and Justice« (»Ökonomische Ungleichheit und Gerechtigkeit«) im Rahmen der Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur »Wissenschaft und Gesellschaft«

am 2. Juni (Montag)
18.30 Uhr.

Campus Westend, Nebengebäude, Raum 1.741a

Vortrag Prof. Peter Diamond, MIT, USA
»Taxing Income«