Dez 24 2009

Transregionaler Forschungsverbund untersucht Rolle der Mitochondrien bei Alterungsprozessen

Was uns Pilze über das Altern erzählen

23. Dezember 2009 / 292

Was uns Pilze über das Altern erzählen
Transregionaler Forschungsverbund untersucht
Rolle der Mitochondrien bei Alterungsprozessen

FRANKFURT. Mit dem 1. Januar 2010 nimmt an der Goethe-Universität ein neuer Forschungsverbund seine Arbeiten auf. Sein Thema ist die Rolle der so genannten Mitochondrien – der ‚Kraftwerke‘ der Zelle – bei der Alterung biologischer Systeme. Das Projekt verfolgt einen unkonventionellen, neuartigen Ansatz, nämlich die Untersuchung der Grundlagen des biologischen Alterns durch eine mathematische Modellierung von experimentellen Daten, die an einfachen Alternsmodellen gewonnen werden. Als Modellorganismen dienen dabei die Bäckerhefe Saccharomyces cerevisae und der Schlauchpilz Podospora anserina. Ausgehend von experimentell gewonnenen Befunden, werden durch mathematische Modellierungen neue Vorstellungen herausgearbeitet, die anschließend von den experimentell arbeitenden Forscherteams auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Die Übertragung von Erkenntnissen aus den einfachen Modellorganismen auf Säugetiere wird durch Untersuchungen an Mäusen ergänzt. Auf diese Weise wird versucht, tiefere Einsichten in die sehr komplexen und netzartig verknüpften zellulären Mechanismen des Alterns zu gewinnen.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre gefördert. Es wird koordiniert von Prof. Heinz D. Osiewacz vom Fachbereich Biowissenschaften der Goethe-Universität. In Frankfurt sind ferner drei Arbeitsgruppen aus dem Fachbereich Medizin (Profs. Georg Auburger, Prof. Ulrich Brandt und Prof. Andreas Reichert) und die Arbeitsgruppe von Priv. Doz. Michael Meyer-Hermann vom ‚Frankfurt Institute for Advanced Science‘ (FIAS) beteiligt. Die Arbeitsgruppen der Goethe-Universität werden mit insgesamt 1,9 Millionen Euro unterstützt und arbeiten mit Forscherteams der Universitäten Berlin (Humboldt-Universität), Bochum und Darmstadt zusammen.

Informationen: Prof. Heinz D. Osiewacz, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Campus Riedberg, Tel: (069)798-29264, osiewacz@bio.uni-frankfurt.de