Jun 26 2008

Prof. Richard Blundell beendet Vortragsreihe der Stiftungsgastprofessur »Wissenschaft und Gesellschaft«

Vom Einkommen zum Konsum

FRANKFURT. Zum Abschluss der Vorlesungssreihe »Economic Inequality and Justice« (»Ökonomische Ungleichheit und Gerechtigkeit«) hält am 30. Juni (Montag), Prof. Richard Blundell vom University College London einen Vortrag zu »From Income to Consumption: Partial Insurance and the Transmission of Inequality« (»Vom Einkommen zum Konsum: Unvollständige Absicherung und die Transmission von Ungleichheit«). Sein Vortrag behandelt die Rolle der Steuer- und Sozialreformen, der Kreditmärkte und des Arbeitsangebotes der Familien und untersucht Mechanismen, die Familien und Regierungen zur Verfügung stehen, um die negativen Effekte der Ungleichheit abzumildern.

Die Entwicklung wirtschaftlicher Ungleichheit in der Gesellschaft hat zahlreiche miteinander verbundene Dimensionen. Diese schließen Ungleichheit hinsichtlich des Verdienstes, des Familieneinkommens, des Reichtums und des Konsums ein. Die Verbindung zwischen diesen verschiedenen Meßgrößen für Ungleichheit besteht in vielfältigen Transmissions- oder »Versicherungs«-Mechanismen. Diese schließen zum Beispiel das Arbeitsangebot der Familien, Besteuerung und soziale Sicherungssysteme, Kreditmärkte, Wiederbeschaffung langlebiger Güter und informelle Mechanismen ein. Das Ziel der Forschung auf diesem Gebiet besteht darin, die jüngsten Erfahrungen einer Vielzahl entwickelter Ökonomien zu untersuchen, das Wesen und die Bedeutung jedes dieser Mechanismen zu verstehen und Implikationen für die Politik aufzuzeigen.

Richard Blundell hält den David Ricardo Lehrstuhl für Politische Ökonomie am University College London, wo er 1984 zum Professor der Volkswirtschaftslehre berufen wurde. Seit 1986 war er Forschungsleiter am Institute for Fiscal Studies, wo er auch Direktor des ESRC Centre for the Microeconomic Analysis of Public Policy ist. 2004 war er Präsident der European Economic Association und 2006 Präsident der Econometric Society. Für seine Beiträge auf dem Gebiet der Mikroökonometrie wurde ihm 1995 der Yrjö Jahnsson-Preis verliehen. Im Jahr 2000 wurde ihm die Frisch-Medaille der Econometric Society zuerkannt. Bei den New Year Honours des Jahres 2006 wurde er mit dem britischem Verdienstorden und dem Titel Commander of Order of the British Empire ausgezeichnet. Er ist ein Fellow der Econometric Society, Fellow der British Academy, Ehrenmitglied der American Economic Association (2001) und Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Science. Im Jahre 2003 wurde ihm ein Ehren-Doktortitel von der Universität St. Gallen verliehen. Von 1997 bis 2001 war er Mitherausgeber der Zeitschrift Econometrica und von 1992 bis 1997 Mitherausgeber des Journal of Econometrics.

Ökonomische Ungleichheit kann überall beobachtet werden: beim Arbeitseinkommen, Vermögen und Konsum. Doch wie hat sie sich in den vergangenen Jahren entwickelt, in welchen Bereichen hat Ungleichheit zu- oder abgenommen? Was sind die Ursachen dieser Ungleichheit? Kann man sie beeinflussen? Kann beispielsweise Chancengleichheit durch Interventionen im Bildungssystem gefördert werden? Diese und ähnliche Fragen diskutieren international renommierte Wissenschaftler im Rahmen der Vortragsreihe »Economic Inequality and Justice« (»Ökonomische Ungleichheit und Gerechtigkeit«), die im Sommersemester im Rahmen der Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur »Wissenschaft und Gesellschaft« von Prof. Michael Haliassos, Professur für Makroökonomik und Finanzmärkte, veranstaltet wird. Alle Vorträge werden in englischer Sprache gehalten und finden montags um 18.30 Uhr auf dem Campus Westend, Nebengebäude, Raum 1.741, statt.

Informationen zu den Vorträgen und den Referenten: www.wiwi.uni-frankfurt.de/db-series/, Prof. Michael Haliassos, Professur für Makroökonomik und Finanzmärkte, Abteilung Geld und Währung, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Campus Riedberg Tel. (069) 798-28274, koturic@wiwi.uni-frankfurt.de.

WEITERE INFORMATIONEN

Vorlesungsreihe »Economic Inequality and Justice« (»Ökonomische Ungleichheit und Gerechtigkeit«) im Rahmen der Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur »Wissenschaft und Gesellschaft«

am 30. Juni (Montag)
18.30 Uhr
Campus Westend, Nebengebäude, Raum 1.741a

Vortrag
Prof. Richard Blundell,
University College London,
UK
» From Income to Consumption: Partial Insurance and the Transmission of Inequality«