Mai 31 2008

Universität Frankfurt eröffnet ›House of Finance‹

»Überragendes Ereignis«

FRANKFURT. Das ›House of Finance‹ der Goethe-Universität ist am Freitag in Gegenwart zahlreicher hochrangiger Gäste, wie Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU), Bundesbankpräsident Prof. Axel A. Weber und dem ehemaligen Weltbankpräsident James D. Wolfensohn, offiziell eröffnet worden. Das von Jan Kleihues und Norbert Hensel vom international renommierten Architekturbüro Kleihues + Kleihues konzipierte, kurz HoF genannte Gebäude ist der erste Baustein der Erweiterung des geistes-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Campus Westend.

Im ›House of Finance‹ arbeiten künftig 26 ProfessorInnen und etwa 180 weitere WissenschaftlerInnen aus den Bereichen Recht und Wirtschaft. Gemeinsam haben sie sich das Ziel gesetzt, das HoF als eines der führenden Zentren für Lehre und Forschung auf dem Feld der Finanzen zu etablieren und zu einem wichtigen wissenschaftlichen Ansprechpartner für Finanzinstitutionen, Nicht-Finanzunternehmen und internationale Organisationen zu machen. Auch Politikberatung sowie hochkarätige Weiterbildungsangebote nehmen im HoF eine wichtige Rolle ein. Zugleich soll das ›House of Finance‹ zum offenen Forum der Begegnung und Kooperation von Wissenschaft und Praxis werden. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte: »Neben der rein wissenschaftlichen Seite muss auch die Kommunikation über die internationale Bedeutung des Finanzplatzes Frankfurt gestärkt werden, und zwar in so verständlicher Weise, dass der allgemeine Informationsstand und die Aufgeschlossenheit der Öffenlichkeit spürbar erhöht werden. Durch seine hochkarätige Kompetenzbündelung bietet das ›House of Finance‹ hierfür hervorragende Voraussetzungen.«

»Mit dem ›House of Finance‹ ist in Frankfurt eine im deutschsprachigen Raum einmalige Konzentration an geld- und finanzbezogener Forschung entstanden«, führte Ministerpräsident Roland Koch im Rahmen der Eröffnungs-Pressekonferenz aus. »An einem der wichtigsten europäischen Finanzstandorte bietet es nicht nur eine exzellente Basis für erfolgreichen Wissenstransfer von der Universität hinein in die Kapitalmarktwirtschaft, sondern als interdisziplinäres Zentrum mit höchsten Potenzialen hat es zugleich die Fähigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzstandorts Frankfurt mit zu sichern und zu einem Aushängeschild der Bemühungen des Landes um den Ausbau wissenschaftlicher Exzellenz zu werden.« Im Rahmen des 3 Milliarden Euro umfassenden Hochschulbauprogramms HEUREKA hatte das Land Hessen rund 30 Millionen Euro für das Projekt ›House of Finance‹ bereitgestellt. Davon flossen 26 Millionen Euro in den eigentlichen Baukörper und 4 Millionen Euro in die Einrichtung. Eine weitere Million konnte infolge der Übernahme von Raum-Patenschaften durch die Finanzwirtschaft eingenommen werden.

»Die Eröffnung des ›House of Finance‹ ist ein überragendes Ereignis für die Universität Frankfurt«, freute sich Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg. »Es ist der erste große Neubau auf dem Campus Westend und somit das Startsignal zur Erweiterung dieses Campus, die bis 2014, dem Jahr des einhundertsten Gründungsjubiläums unserer Hochschule, abgeschlossen sein soll. Dann wird hier, zwischen Grüneburgpark und Innenstadt, der modernste und vielleicht auch schönste Campus Europas entstanden sein. Ich danke allen, die uns bei der Realisierung dieses Projektes unterstützt haben, an erster Stelle dem Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, dem Hessischen Finanzminister Karlheinz Weimar und dem ehemaligen Hessischen Wissenschaftsminister Udo Corts.«

»Der Name ›House of Finance‹ steht dabei aber nicht nur für ein Bauwerk, sondern auch für ein wissenschaftliches Programm«, ergänzte Prof. Otmar Issing, der Vorsitzende des HoF-Kuratoriums, »es soll den Weg zur Spitzenforschung auf den Gebieten der Finanzwirtschaft und der monetären Makroökonomie ebnen.« »Die Wissenschaftler, die künftig hier arbeiten, gehören dabei renommierten Professuren und Abteilungen des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität ebenso an wie der Universität nahestehenden Forschungsinstitutionen, namentlich dem Institute for Law and Finance, dem E-Finance-Lab, dem Center for Financial Studies, dem Institut für Währungs- und Finanzstabilität und der Goethe Business School«, erläuterte HoF-Direktor Prof. Paul Bernd Spahn.