Jun 26 2010

Dank QSL-Mitteln kann die Goethe-Universität jedes Jahr viele Millionen-Euro in eine bessere Lehre investieren – mit intensiver studentischer Beteiligung

Studentische Einmischung erwünscht!

FRANKFURT. Sie haben in vielen Bereichen der Goethe-Universität schon zu spürbaren Verbesserung der Lehrbedingungen geführt: So genannte QSL-Mittel, die das Land Hessen den Hochschulen als Ausgleich für die 2008 abgeschafften Studienbeiträge gewährt, landesweit rund 92 Mio. Euro pro Jahr, knapp 19 Mio. Euro davon für die Goethe-Universität. Rund hundert zusätzliche Dozenten konnten befristet eingestellt werden, die die Betreuung der Studierenden erheblich verbessern, Prüfungsgebühren wurden abgeschafft, Exkursionen können besser bezuschusst werden und die Jurastudenten könnten künftig auf teure Repetitorien verzichten, da diese mit QSL-Mitteln hausintern veranstaltet werden können, um nur einige Beispiel zu nennen.

Wenn es um die Vergabe dieser Mittel an einzelne Projekte mit Signalcharakter geht – die in den Anträgen nicht selten mit sechsstelligen Summen beziffert sind – sitzen Studierende wie der AStA-Vorsitzende Jonas Erkel gleichberechtigt mit am Tisch: „Die Mittel werden in einem fairen Verfahren vergeben. Studierende können ihre Belange nicht nur einbringen, sondern auch mitentscheiden. Wir achten auch darauf, dass die Mittel wirklich nur für Projekte verwendet werden, von denen wir annehmen, dass sie die Studienbedingungen weiter spürbar verbessern“, so der AStA-Chef. „Die Studierenden können mit Lehrenden zusammen auch eigene Projekte initiieren, zum Beispiel autonome Tutorien.“

Vizepräsident Manfred Schubert-Zsilavecz, der die Vergabekommission leitet, ergänzt: „Wir ringen manchmal hart um einzelne Projekte, durchaus mit unterschiedlichen Sichtweisen. Aber am Ende haben wir gemeinsam noch immer eine vernünftige Lösung gefunden, die den Studierenden hilft. Die studentische Sichtweise erlebe ich dabei als ausgesprochen hilfreich für die Entscheidungsfindung.“

Bei der letzten Sitzung ging es wieder um die Vergabe einer Millionensumme. So sind sich zum Beispiel alle Anwesenden einig, dass für fast 500.000 € die eLecture- und eLearning-Infrastruktur auf dem naturwissenschaftlichen Campus Riedberg weiter modernisiert werden soll. Nach dem Gewinn des Medida-Prix vor einigen Jahren hat die Goethe-Universität schon heute in Sachen E-Learning die Nase vorn. Dieser Vorsprung soll ausgebaut werden. Und für immerhin 100.000 Euro zusätzlich können nun Studierende mit Migrationshintergrund gefördert werden. Auch kleinere Projekte mit Charme bekommen grünes Licht: Zusätzliches Geld gibt es auch für archäologische Lehrgrabungen, ein Joint Robotic Lab, den Aufbau einer Studiengalerie und ein Coaching-Angebot in der Studienabschlussphase.