Jan 10 2006

‚Herausforderung Transdisziplinärer Umweltwissenschaften’ / Tagung der Universität und des Institutes für sozialökologische Forschung (ISOE)

Sich für Umwelt und Mensch gemeinsam einsetzen

FRANKFURT. Ganz gleich, ob es sich um die Belastung von Gewässern durch den Einsatz von Chemikalien, den Klimawandel durch Treibhausgasemission oder die Erosion von Böden durch Intensivlandwirtschaft handelt - Umweltprobleme sind auch immer gesellschaftliche Probleme! Die Konsequenz: Umweltprobleme fordern selten nur eine Disziplin, sondern überschreiten in der Regel die fachliche Ordnung des wissenschaftlichen Wissens; sie sind transdisziplinär.

Im Rahmen der Tagung „Herausforderung Transdisziplinärer Umweltwissenschaften“ soll am Beispiel der Chemikalienproblematik verdeutlicht werden, vor welchen neuen Herausforderungen die Umweltwissenschaften heute stehen und wie ihnen mit einem transdisziplinären Forschungsansatz begegnet werden kann.

Prof. Walter Giger (ETH Zürich) referiert zur Chemikalienproblematik der Zukunft; Prof. Wilhelm Püttmann, Universität Frankfurt, wird das Kompetenznetzwerk MOMUS vorstellen. Dr. Florian Keil präsentiert erste Forschungsergebnisse des MOMUS-Projektes INTAFERE (Integrierte Analyse von mobilen, organischen Fremdstoffen in Fließgewässern), wobei das besondere Gefährdungspotenzial derartiger Fremdstoffe im Mittelpunkt steht. MOF (Mobile organische Fremdstoffe) sind in vielen alltäglichen Materialien wie Kunststoffen, Schaumstoffen, Körperpflege- und Arzneimitteln enthalten. Über Verbrauch und Entsorgung gelangen sie in die Abwässer und werden mittlerweile verbreitet in Fließgewässern in umweltrelevanten Konzentrationen nachgewiesen. Das Untersuchungsgebiet von INTAFERE ist das Hessische Ried - eine Region von zentraler Bedeutung für die Wasserversorgung des Rhein-Main-Gebietes!

Das Kompetenznetzwerk ‚Modellierung von Mensch-Umwelt-Systemen’ (MOMUS) hat es sich zum Ziel gesetzt, durch die Bearbeitung konkreter Probleme aus den Kernthemenfeldern Wasserversorgung und Wasserqualität innovative Forschungsmethoden für eine transdisziplinäre Umweltforschung zu entwickeln.

MOMUS ist ein seit drei Jahren vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördertes Kooperationsprojekt zwischen der Universität Frankfurt am Main und dem Institut für sozialökologische Forschung (ISOE). Gegenwärtig vernetzt es Kompetenzen aus den universitären Fachbereichen Geowissenschaften/Geographie, Biowissenschaften, Informatik und Mathematik und mehreren Forschungsbereichen des ISOE.

Um Anmeldung wird gebeten.

Kontakt: Prof. Wilhelm Püttmann; Institut für Umweltanalytik; Tel.: 069/798-28701; Georg-Voigt-Str. 14; 60325 Frankfurt; E-Mail: puettmann@kristall.uni-frankfurt.de

WEITERE INFORMATIONEN

Tagung
Herausforderung Transdisziplinärer Umweltwissenschaften

Wann?
Dienstag, den 24. Januar, 13 bis 17 Uhr

Wo?
Casino, Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60325 Frankfurt