Mai 22 2010

Goethe-Universität beteiligt am Frankfurter LiteraTurm-Festival

Radikal und gegenwärtig – der zeitdiagnostische Roman

FRANKFURT. Zum fünften Mal findet in diesem Jahr das Frankfurter LiteraTurm-Festival statt, zum ersten Mal fungiert die Goethe-Universität dabei als offizieller Partner. Vom 25. bis 30. Mai werden Frankfurts Hochhaus-Türme wieder zu Stätten von Lesungen und kritischer Diskussion neuester Literatur. Diesmal widmet sich das LiteraTurm-Festival unter dem Titel „radikal gegenwärtig“ dem sogenannten „zeitdiagnostischen Roman“, das heißt einem Phänomen „wirklichkeitsgesättigten Schreibens“, das in der Literaturwissenschaft zur Zeit unter Termini wie „Rückkehr des Realen“ oder gar „Neuer Realismus“ diskutiert wird. Früchte getragen hat dabei insbesondere auch die Kooperation zwischen dem veranstaltenden Kulturdezernat der Stadt Frankfurt am Main und dem Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Goethe-Universität.

„Kein anderes deutschsprachiges Literaturfestival wagt einen solch ambitionierten Grenzgang zwischen Kunst und Wissenschaft“, unterstreichen die Literaturwissenschaftler Prof. Heinz Drügh und Dr. Christian Metz. Sie haben an der Programmgestaltung mitgewirkt und moderieren jeweils eine Lesung – mit den Autorinnen Terézia Mora und Monika Rinck.

Im Programm des diesjährigen Festivals finden sich wie immer die Namen der wichtigsten Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus den literarischen Herbst- und Frühjahrsprogrammen der Verlage; diesmal aber auch eine Riege renommierter Literaturwissenschaftler wie Moritz Baßler, Albrecht Koschorke oder Thomas Wegmann. In den Diskussionen zwischen Künstlern und Wissenschaftlern soll über den Roman als „Speicher der Gegenwart“ nachgedacht werden. „Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich die präzise, wirklichkeitssensible Erfassung bedrängender Sujets wie Arbeit, Finanzwesen (oder besser -krise), Informationstechnologie, Überwachung des öffentlichen Raums mit ihren Auswirkungen auf die Freiheitsrechte des Einzelnen nicht nur als gesellschaftspolitisch engagiert, sondern auch als ästhetisch innovativ durchführen und begreifen lässt: Die ‚Rückkehr des Realen’ als künstlerisches wie wissenschaftliches Stimulans“, so Drügh und Metz.

Informationen: Prof. Heinz Drügh, Dr. Christian Metz, Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik, Campus Westend, Tel: (069) 798-32860; druegh@lingua.uni-frankfurt.de, c.metz@lingua.uni-frankfurt.de