Mär 5 2008

Universität Frankfurt präsentiert erste Stele

›Ort des Gedenkens und der Information Norbert Wollheim ‹

FRANKFURT. Auf dem Universitäts-Campus Westend (IG Hochhaus) wird im Herbst 2008 der ›Ort des Gedenkens und der Information Norbert Wollheim‹ eingeweiht. Er soll an die Ermordeten des von den IG Farben in Auschwitz betriebenen Konzentrationslagers Buna-Monowitz (›IG Auschwitz‹) sowie an ihren Leidensgefährten Norbert Wollheim erinnern. Wollheim hatte als erster vor einem deutschen Gericht von den IG Farben eine Entschädigung für die in der ›IG Auschwitz‹ geleistete Sklavenarbeit erstritten.

Der Gedenkort wird einerseits einen Informationspavillon zur Geschichte der ›IG Auschwitz‹ umfassen, andererseits 13 aufwändig gearbeitete Stelen im umgebenden Park, die Opfer der ›IG Auschwitz‹ vor der Deportation abbilden. Das erste dieser Kunstwerke wurde gestern von Staatssekretär Prof. Ralph Alexander Lorz und Universitätspräsidenten Prof. Rudolf Steinberg gemeinsam mit dem früheren Direktor des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, Prof. Jean-Christophe Ammann, und dem ausführenden Künstler, Prof. Heiner Blum (Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main), der Öffentlichkeit vorgestellt.

Steinberg zeigte sich zufrieden mit der intensiven gemeinsamen Arbeit für die Erinnerung an die Opfer der ›IG Auschwitz‹ und an Norbert Wollheim: »Unser Konzept für den Gedenkort verbindet Kunst und Wissenschaft; es gibt der Universität neue und wichtige internationale Forschungsimpulse, öffnet sie zugleich noch weiter für die Stadtgesellschaft und hilft, das historische Erbe des Campus Westend aufzuarbeiten.« Lorz hob die einzigartige Zusammenarbeit der Beteiligten hervor: »Es ist schon etwas Besonderes, wenn sich überlebende Zeitzeugen, Studierende, Historiker und Künstler wie in diesem Fall für die Realisierung eines Mahnmals einsetzen. Das gilt auch für die Finanzierung dieses Projektes, bei der Land, Universität und Stiftungen außerordentlich eng und konstruktiv zusammengearbeitet haben«

Ergänzt werden Pavillon und Stelen durch ein internationales Forschungsprojekt zur Geschichte der IG Farben, der ›IG Auschwitz‹ und der Entschädigung der Opfer, ein Dokumentationsprojekt mit Überlebenden-Interviews sowie ein pädagogisches Begleitprogramm.

Leider sind die Kosten für die Produktion der Fotostelen noch nicht vollkommen gedeckt. Anknüpfend an die besondere Frankfurter Stiftertradition hofft die Wollheim-Kommission, die Stelen durch private Spenden finanzieren zu können. Deshalb bitten wir um Spenden für die Realisierung der Fotoinstallation des „Ortes des Gedenkens und der Information Nobert Wollheim“ an der Universität Frankfurt am Main auf folgendes Spendenkonto:

Bankverbindung

Helaba Landesbank Hessen-Thüringen
BLZ: 50050000
Kontonummer: 1006410
IBAN: DE 95 50050000 0001006410
BIC HELA DE FF
Projektnummer : 30080425
Stichwort : Wollheim

Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt. Nähere Auskünfte zur Spendenabwicklung erteilt Frau Schulmeyer-Ahl, Präsidialabteilung der Universität, schulmeyer@pvw.uni-frankfurt.de, Telefon: 069 798 22918

WEITERE INFORMATIONEN

Die Norbert Wollheim-Kommission wurde auf einstimmigen Beschluss des Senats der Johann Wolfgang Goethe-Universität vom 21. Dezember 2005 einberufen. Ihr gehören Vertreter folgender Organisationen, Gruppen und Einrichtungen an:

  • Johann Wolfgang Goethe-Universität
  • Fritz Bauer Institut
  • Überlebende von Auschwitz-Birkenau und Buna-Monowitz
  • Initiative Studierender im IG-Farben-Gebäude
  • Conference on Jewish Material Claims against Germany – Office for Germany
  • Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
sowie der frühere Direktor des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, Prof. Jean-Christophe Ammann, als künstlerischer Berater.