Dez 8 2009

Prof. Dr. Hartwig Kelm, Prof. Dr. Werner Meißner, Prof. Dr. Klaus Ring, Prof. Dr. Rudolf Steinberg nehmen Stellung zu den Folgen der Casino-Besetzung

Öffentliche Erklärung der Präsidenten a.D. der Goethe-Universität

FRANKFURT. Als ehemalige Präsidenten der Goethe-Universität Frankfurt verfolgen wir die Ereignisse der letzten Woche mit großer Sorge. Wir appellieren eindringlich an alle Seiten, möglichst bald wieder in den Dialog um eine gedeihliche Zukunft der Goethe-Universität einzutreten und sich dabei im Interesse der Studierenden um eine konkrete Verbesserung der Studienbedingungen zu bemühen.

Denn so sehr viele der studentischen Forderungen, wie sie im Rahmen des Bildungsstreiks vorgebracht und diskutiert worden, unsere Unterstützung finden, so wenig Verständnis haben wir, dass hierfür die Zerstörung von Einrichtungen billigend in Kauf genommen wurde, die der Verbesserung von Studienbedingungen dienen und von Steuer-Geldern finanziert werden.

Die Räumung eines Universitätsgebäudes kann nur ein letzter Ausweg sein. Aus eigener Erfahrung wissen wir jedoch nur zu gut, dass es Kräfte an der Universität gibt, die es auf eine Konfrontation um nahezu jeden Preis anlegen. Mit einer solchen massiven Provokation war das Universitätspräsidium konfrontiert, als es die schwere Entscheidung zu treffen hatte, wie man dem Vandalismus Herr werden könne.

In diesem Zusammenhang finden wir es besonders verwerflich, dass die zunächst ausgesprochene Duldung einer friedlichen Besetzung des Universitätscasinos auf so abstoßende Weise missbraucht wurde. Nach mehreren zurückgewiesenen Gesprächsangeboten des Präsidiums hatte dieses aus unserer Sicht wohl keine andere Wahl mehr, als die Polizei zur Hilfe zu rufen, um weitere Schäden zu verhindern.

Frankfurt a.M. 7.12.09



gez.

Prof. Dr. Hartwig Kelm
Prof. Dr. Werner Meißner
Prof. Dr. Klaus Ring
Prof. Dr. Rudolf Steinberg