Aug 4 2009

Institut für Psychologie erweitert Angebot : Spezialisierung auf Verhaltenstherapien für Kinder und Jugendliche

Neue Ausbildungswege für Psychotherapeuten

FRANKFURT. Für Psychologen, Pädagogen und Sozialpädagogen, die sich auf dem Feld der Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen spezialisieren wollen, bietet die Verhaltenstherapie-Ambulanz des Instituts für Psychologie an der Goethe-Universität ab April 2010 zwei neue Möglichkeiten an. „Damit schließen wir eine Lücke im Bereich der Ausbildung von
verhaltenstherapeutisch ausgerichteten Kinder- und Jugendpsychotherapeuten im Rhein-Main-Gebiet und bauen gleichzeitig unsere Angebot in der Ausbildung von Psychotherapeuten, das seit 1993 besteht, weiter aus“, erläutert die wissenschaftliche Geschäftsführerin der Verhaltenstherapie-Ambulanz, Dr. Regina Steil.
So können Psychotherapeuten, die bereits approbiert sind, eine Zusatzausbildung anschließen, nach der sie auch Verhaltenstherapien bei Kindern und Jugendlichen ausführen dürfen. Darüber hinaus ist ein umfassendes Ausbildungsprogramm für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten entwickelt worden, das als Vollzeitausbildung denjenigen Therapeuten offen steht, die ein Diplom in Psychologie, Pädagogik und Sozialpädagogik vorweisen können. Ziel ist es, den TeilnehmerInnen die wissenschaftliche und praktische Qualifikation für eine psychotherapeutische Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie sie den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung führt zur Approbation und damit zur Erlaubnis „der Ausübung der Heilkunde“.

„In der dreijährigen Ausbildung vermitteln wir Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die erforderlich sind, Störungen von Krankheitswert im Kindes- und Jugendalter eigenverantwortlich und selbständig behandeln zu können. Die praktische Tätigkeit wird in einer unserer kooperierenden Kliniken abgeleistet“, so Steil. Die Teilnehmer – maximal 15 pro Kurs – beschäftigen sich mit Diagnostik, Therapie und Rehabilitation nach den wissenschaftlichen, geistigen und ethischen Grundlagen der Psychotherapie und üben die entsprechenden Methoden ein: Damit ist ein umfangreiches Lern- und Arbeitspensum verbunden: 1.800 Stunden praktische Tätigkeit, 600 Stunden theoretische Ausbildung, 600 Stunden praktische Ausbildung unter Supervision sowie Selbsterfahrung. Dabei ist es auch möglich, diese kostenpflichtige Ausbildung über einen längeren Zeitraum berufsbegleitend zu absolvieren.

„Mit der engen Anbindung an unsere wissenschaftliche Arbeit können wir gewährleisten, dass die Ausbildungsinhalte immer den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst werden“, ergänzt der Leiter des Ausbildungsprogramms, Prof. Ulrich Stangier. „So beginnt zum Beispiel im Herbst ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes großes Forschungsprojekt zur Behandlung der sozialen Phobie bei Jugendlichen, bei dem wir die Wirksamkeit einer tiefenpsychologisch orientierten mit der einer verhaltenstherapeutisch orientierten Psychotherapie vergleichen werden."

Informationen: Dr. Regina Steil, Verhaltenstherapie-Ambulanz, Institut für Psychologie, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23379; steil@psych.uni-frankfurt.de

Details zum Ausbildungskonzept: www.kjpt.uni-frankfurt.de

WEITERE INFORMATIONEN

Dr. Regina Steil, Verhaltenstherapie-Ambulanz, Institut für Psychologie, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie,
Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23379;
steil@psych.uni-frankfurt.de