Aug 18 2006

Baubeginn House of Finance / Auftakt für Errichtung des ersten Clusters der Erweiterung Campus Westend

Meilenstein für Universität und Finanzplatz Frankfurt

FRANKFURT. „Frankfurt ist bereits heute das Kompetenzzentrum für Geld und Währungspolitik im kontinentalen Europa. Mit der Umsetzung unseres Projekts ‚House of Finance’ an der Johann Wolfgang Goethe-Universität verfestigen wir diesen Status. Dabei verfolgt die Hessische Landesregierung gemeinsam mit der Univer-sität den Weg einer gezielten Schwerpunkt- und Profilbildung. In Kooperation mit namhaften nationalen und internationalen Banken und Institutionen entwickeln wir ein europäisches Kompetenzzentrum für Finanzforschung“, erklärte der Hessische Finanzminister Karlheinz Weimar heute anlässlich des Baubeginns für das House of Finance auf dem Campus Westend.

Mit der Umsetzung des Projekts ‚House of Finance’ würden alle finanzwirtschaftlichen Aktivitäten in und um die Universität Frankfurt räumlich, inhaltlich und organisatorisch gebündelt. „Das ‚House of Finance’ wird ein europäisches Kompetenzzentrum für Finanzplatzforschung. Es ist Ausdruck der Konzentration auf die Kernkompetenz ‚Finance’, Schnittstelle für Fachbereiche Jura und Wirtschaftswissenschaften, das gemeinsame Dach für bisher noch verstreute Institutionen, das Zentrum der Weiterbildung im Bereich „Finance“, Treffpunkt von Praxis und Wissenschaft und somit das zentrale Aushängeschild für Finanzplatzforschung und Ausbildung in Deutschland und Europa. Kurz gesagt: Das House of Finance ist ein weltweit einmaliges Projekt, das Kompetenzen zusammenfasst und Synergien hebt“, fasste Weimar zusammen. „Wir können stolz darauf sein, dass ein solches Projekt, das weltweit Beachtung findet, im Herzen Frankfurts realisiert wird.“

Ein moderner Finanzplatz brauche hoch spezialisierte Mitarbeiter auf allen Ebenen der Qualifikation und für sehr unterschiedliche Fachrichtungen. Finanzmarktprodukte könnten heute so komplex sein, dass die klassische Banklehre oder selbst ein normales wirtschaftswissenschaftliches Studium längst nicht mehr ausreichten. „Entsprechende Fachkräfte sind international knapp, weisen meist eine hohe Mobilität auf, und sie kennen ihren Marktwert. Dies bedeutet, dass das Angebot universitärer und sonstiger Bildungs-einrichtungen für die Wettbewerbsfähigkeit eines Finanzmarktes eine strategische Größe darstellt. Ein Finanzplatz braucht Men-schen und Ideen“, erklärte der Finanzminister. Der Finanzplatz Frankfurt konkurriere mit anderen Finanzplätzen somit nicht nur um das Finanzkapital von Investoren, sondern auch um Humanka-pital und damit um die „besten Köpfe“.

Das organisatorische Gefüge des House of Finance orientiere sich an modernen und schlanken Management-Strukturen. „Bauliches Konzept, Binnenorganisation und strukturierte Prozesse erlauben eine weitgehend von administrativen und bürokratischen Hürden befreite wissenschaftliche Entfaltung“, umriss Finanzminister Weimar die Erwartungen der Landesregierung und der Finanzwirtschaft.

Staatssekretär Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, wies auf die künftig im House of Finance versammelte wissenschaftliche Potenz hin. Seit 2001 werde das Konzept der Universität konsequent verfolgt, „Finance and Money“ einschließlich der verwandten juristischen Gebiete zu einem gesamtuniversitären Entwick-lungsschwerpunkt zu bündeln: „Die seither erfolgte Umset-zung dieses Plans durch eine konsequente Politik bei der Beru-fung neuer Professoren führte dazu, dass es – mit rund 20 Pro-fessuren und mehr als hundert Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftlern – an keiner anderen deutschsprachigen Universität eine vergleichbare Konzentration geld- und finanzbezogener Forschung auf höchstem internationalen Niveau gibt. Diese herausgehobene Stellung kommt auch in einer besonders hohen Anzahl von Studierenden zum Ausdruck.“

Prof. Dr. Felix Semmelroth, Dezernent für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt, hob die Bedeutung des House of Finance für die Stadt Frankfurt hervor: "Wissenschaft und For-schung sind für die Zukunftsfähigkeit einer Stadt unverzichtbar. Für den internationalen Finanzplatz und den herausragenden Wissenschaftsstandort Frankfurt ist das jetzt vor der Errichtung stehende House of Finance eine folgerichtige Ent-scheidung. Vorhandene Kompetenz wird fokussiert und weiter gestärkt, wissenschaftliche Exzellenz und die Anforderungen der Wirtschaft treten zum Wohle Frankfurts in einen komple-mentären Austausch. Mit dem neuen Zentrum wird die Expertise der Frankfurter Universität auf hohem Niveau für die Zukunft gesichert."

Präsident Prof. Dr. Rudolf Steinberg hatte zuvor in seiner Begrüßung die Bedeutung des neuen Gebäudes unterstrichen: „Die Universität Frankfurt gibt das Beste in dieses Haus, was sie zu bieten hat: die international anerkannte finanzwirtschaftliche und finanzrechtliche wissenschaftliche Expertise und Exzellenz ihrer Wissenschaftler. Wir sind stolz auf das House of Finance, das die Strahlkraft der Universität erhöhen wird.“

Prof. Dr. Wolfgang König, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften machte deutlich, welchen Wert und welche Chancen die Nutzer des House of Finance für die Zukunft sehen: „Forschung und akademische Lehre brauchen Freiheit, ein anregendes intellektuelles Umfeld, aber auch Wettbewerb. Das House of Finance befreit seine Bewohner von bürokratischen Fesseln und bietet exzellente Voraussetzungen für den wissenschaftlichen Dialog mit der Praxis.“

Insgesamt werden im House of Finance mehr als 130 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten; eine Linkliste der im House of Finance vertretenen Institutionen findet sich vorstehend. Das Kuratorium für das House of Finance, dem unter anderen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, der Hessische Ministerpräsident Roland Koch und der Hessische Minister für Finanzen, Karlheinz Weimar, angehören, wird sich im kommenden Herbst konstituieren.

Der Baubeginn für das House of Finance markiert zugleich den Auftakt für die Umsetzung des ersten Clusters des Ausbaus des Campus Westend. Im Zuge der Maßnahme werden Neubauten für die Fachbereiche Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften, das neue Hörsaalzentrum und die Erweiterung des Casinos errichtet. Zeitgleich erbauen die beiden großen Kirchen ein Studierendenwohnheim mit 414 Plätzen in zentraler Campuslage, und die Max Planck-Gesellschaft errichtet den Neubau für das MPI für Europäische Rechtsgeschichte. Die Neubauten sollen bis Ende 2008 bezogen sein.

Kontakt: Peter Rost, Bevollmächtigter des Präsidiums für die Standortneuordnung; Tel: 798 23836;E-Mail: rost@pvw.uni-frankfurt.de

Sie forschen und lehren im House of Finance

• Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
• www.finance.uni-frankfurt.de
• www.wiwi.uni-frankfurt.de/money/
• www.wiwi.uni-frankfurt.de/kolleg/
• www.wiwi.uni-frankfurt.de/phd

• Center for Financial Studies (CFS)
www.ifk-cfs.de

• E-Finance Lab (EFL)
www.efinancelab.com

• Goethe Business School (GBS)
www.duke-goethe-emba.org

• Institute for Law and Finance (ILF)
www.ilf-frankfurt.de

• Frankfurt Institute for MathFinance (FMFI)
www.math.uni-frankfurt.de/~fmfi/

• Institut für Währungs- und Finanzstabilität
(IMFS) www.jura.uni-frankfurt.de/ifoer1/siekmann/

• Institut für Versicherungsrecht (ILI)
http://web.uni-frankfurt.de/fb01/institut-versicherungsrecht/

WEITERE INFORMATIONEN

Das House of Finance
Excellence in finance for tomor-row's markets


Daten & Fakten

  • Bruttogeschossfläche: ca. 12.000 Quadratmeter
  • Fertigstellung: Frühjahr 2008
  • Budget : ca. 25 Mio. €
  • Executive Education Bereich (auch für Konferenzen u.ä.)
  • Hochwertige Unterrichtsräume (u.a. theater style), PC-Pools, Gruppenarbeitsräume)
  • Büroräume
  • Exzellente Infrastruktur (Informationszentrum Finanzen, Video-Konferenz- Fazilitäten, IT, Medien, Bistro, Lounge, Technik)