Feb 14 2008

Senat schlägt fünften Kandidaten vor

Komplettierung des Hochschulrats schreitet voran

FRANKFURT. Nachdem der Senat der Universität Frankfurt in seiner Sitzung am 19. Dezember 2008 bereits vier Mitglieder des neuen Hochschulrats vorgeschlagen hatte, wurde heute ein fünfter Kandidat bestimmt: Die wissenschaftlichen und administrativ-technischen Mitarbeiter werden künftig von dem Gewerkschaftler Gerd Köhler vertreten, der ohne Gegenstimme in das Gremium gewählt wurde. Köhler wurde 1944 geboren und studierte von 1966 bis 1972 Geschichte, Politik und Pädagogik in Göttingen. Von 1980 bis 2006 war er als Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) tätig. Hier leitete er den Vorstandsbereich ›Hochschule und Forschung‹, ab 1997 auch den Bereich LehrerInnenbildung.

Köhlers hochschulpolitische Expertise stützt sich weiterhin auf seine aktive Tätigkeit in zahlreichen Gremien und Verbänden, so im Kuratorium des Deutschen Studentenwerks (DSW) und im Vorstand des Verbands deutscher Studentenschaften (VDS). Er war Mitglied des Deutschen Akkreditierungsrates, des Landeshochschulrates Brandenburg, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingesetzten Expertenkommission zur Reform des Dienstrechts (beratend) und der Nationalen ›Bologna-Follow-Up-Group‹. Ebenso war er für den Deutschen Bildungsrat, die European Trade Union for Education (ETUCE) und Education International tätig. An der Universität Frankfurt, der er bereits in den 1970er-Jahren durch einen Lehrauftrag verbunden war, wird Köhler nicht zuletzt die Kenntnisse einbringen, die er als Mitglied des Kuratoriums der Universität Halle-Wittenberg und des Hochschulbeirats der Universität Flensburg erworben hat. Seine aktuelle Mitgliedschaft im Hochschulrat der Universität Gießen wird Köhler mit Aufnahme seiner Tätigkeit für die Universität Frankfurt niederlegen.

Köhlers wissenschaftliches Interesse gilt vor allem den Bereichen ›nationale und internationale Hochschul- und Forschungspolitik‹, ›Arbeitsplatz Hochschule und Forschung‹, ›Studium und Beruf‹, ›Struktur des Hochschulbereichs‹, ›Management und Mitbestimmung von Hochschulen‹ sowie ›Internationalisierung der Hochschul- und Forschungspolitik‹.

Gleichzeitig hat der Senat beschlossen, dass als Vertreter des Senats Prof. Ulrich Brandt zum beratenden Mitglied des Hochschulrats bestellt wird. Der Biologe vertritt im Fachbereich Medizin die Disziplin der ›Molekularen Bioenergetik‹.

Der neue Hochschulrat wird insgesamt elf Mitglieder umfassen. Vier davon werden auf Vorschlag des Präsidiums ernannt, weitere fünf auf Vorschlag des Senats; ein Mitglied vertritt das ebenfalls neu zu bildende Hochschulkuratorium. Alle Mitglieder werden vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) bestellt, das seinerseits das elfte Ratsmitglied entsendet. Im Januar 2008 hatte Wissenschaftsminister Udo Corts (CDU) bereits acht Hochschulrats-Mitglieder berufen, davon jeweils vier auf Vorschlag des Präsidiums und des Senats. Die konstituierende Sitzung des Gremiums soll im März 2008 stattfinden. Im Rahmen dieser Versammlung wird der Rat dann auch seine/n Vorsitzende/n bestimmen. Der Hochschulrat wirkt unter anderem bei der Wahl des Präsidenten oder der Präsidentin mit. Er beruft ferner nach dem Beschluss des Präsidiums das Stiftungskuratorium und stimmt nach dem Beschluss des Präsidiums und des Senats der Grundordnung und einer Reihe wichtiger Satzungen zu.