Okt 8 2009

Venki Ramakrishnan war diesen Sommer als Sammet-Stiftungsprofessor in Frankfurt / Ada Yonath erhielt Paul Ehrlich-Preis 2007

Goethe-Universität gratuliert zum Chemie-Nobelpreis

FRANKFURT. An der Goethe-Universität ist die Freude über den Nobelpreis für Venki Ramakrishnan und Ada Yonath groß. „Erst im Juni gastierte Ramakrishnan für eine Woche als Rolf-Sammet-Stiftungsgastprofessor der Aventis Foundation in Frankfurt“, so Universitäts-Vizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz. Der Preis erlaubt seit 1985 jährlich, herausragende Forscher der Lebenswissenschaften an die Goethe-Universität einzuladen. „Venki galt in Fachkreisen schon lange als Kandidat für den Nobelpreis“, verrät Prof. Harald Schwalbe, Sprecher des Exzellenzclusters ‚Makromolekulare Komplexe‘ und Kurator des diesjährigen Rolf-Sammet-Preises. „Dass Wissenschaftler seines Formats gern nach Frankfurt kommen, spricht auch für unseren Forschungsstandort, der inzwischen eine internationale Reputation genießt.“

Yonath erhielt vor zwei Jahren gemeinsam mit Harry Noller den Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis. Yonath entwickelte in den 1980er Jahren die Grundlagen für die Kristallisation von Ribosomen – eine wichtige Voraussetzung für die Untersuchung mithilfe von Röntgenstrahlen. Ramakrishnan und der ebenfalls mit dem Chemie-Nobelpreis 2009 ausgezeichnete Thomas Seitz entschlüsselten in den darauf folgenden zehn Jahren die Struktur des gesamten Ribosoms. Diese war bis dahin nur in Teilen bekannt. Ramakrishnan gelang es, die Anordnung der über 50 Proteine mitsamt der t-RNA und m-RNA aufzuklären. Die Arbeiten der drei Nobelpreisträger geben wertvolle Hinweise zur Funktion des Ribosoms sowie mögliche Angriffspunkte für pharmazeutische Wirkstoffe. Wichtig ist insbesondere die Erkenntnis, wie Antibiotika das Ribosom von Bakterien angreifen und auf diese Weise unschädlich machen.

Informationen Prof. Harald Schwalbe, Exzellenzcluster ‚Makromolekulare Komplexe‘, Frankfurt Institute for Molecular Life Science (FMLS), Campus Riedberg, Tel: (069)798-29737, schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de