Dez 11 2009
14:00

Beide Fächer in der Spitzengruppe des CHE-Rankings 2009

Frankfurter Pharmazeuten und Chemiker weit vorn

FRANKFURT. Im aktuellen CHE-Forschungsranking gehören fünf der fünfzehn an der Goethe-Universität bewerteten Fächer zur Spitzengruppe. In der Gesamtschau belegt die Goethe-Universität damit bundesweit Rang 12 unter den 85 deutschen Universitäten. Das Forschungsranking vergleicht alljährlich bundesweit die Leistungsindikatoren von insgesamt 18 Fachdisziplinen. In diesem Jahr wurden die Naturwissenschaften und die medizinischen Fächer neu bewertet. Das Frankfurter Abschneiden kann sich sehen lassen: Die Fächer BWL, Chemie, Erziehungswissenschaften, Geschichte und Pharmazie rangieren bundesweit in der Spitzenklasse.

Die Frankfurter Pharmazie ist gar die forschungsstärkste der ganzen Republik. In sechs der neun untersuchten Leistungsparameter landet sie in der Spitzengruppe, bei Drittmitteln, Publikationen und Promotionen belegt sie unangefochten die Poleposition. Diese exzellente Position wird auch durch die hohe Reputation unter den pharmazeutischen Fachkollegen deutlich untermauert.

„Dieses Ergebnis kommt nicht ganz unerwartet, bereits in vergangenen CHE-Forschungsranking konnte die Frankfurter Pharmazie durch ihre herausragenden Leistungen überzeugen. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, diese Position zu festigen und den Vorsprung noch weiter auszubauen“, so Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität und selbst Hochschullehrer für Pharmazeutische Chemie. „Hocherfreut bin ich außerdem darüber, dass nun auch die Chemie erstmals den verdienten Sprung in die Spitzengruppe geschafft hat“, ergänzt Schubert-Zsilavecz.

Die Chemiker der Goethe-Universität belegen im Bundesvergleich Rang sieben unter den insgesamt 51 untersuchten Universitäten. Bei den Drittmitteln und Publikationen schafften sie jeweils den Sprung auf die zweite Position und lassen so renommierte Universitäten wie die LMU München oder die RWTH Aachen hinter sich. Noch besser schneidet die Chemie bei den relativen Parametern ab. So publizieren die Frankfurter Wissenschaftler bundesweit mit großem Abstand die meisten Fachartikel pro Wissenschaftler. Bei den Drittmitteln pro Wissenschaftler werden sie lediglich von der Uni Köln übertroffen und lassen auch hier die namhaften Exzellenzhochschulen weit hinter sich.

„Dieser Aufstieg in die Spitzengruppe ist umso bemerkenswerter, als beim CHE-Rankings rein quantitative Kriterien, die unabhängig von der Zahl der beteiligten Wissenschaftler erhoben werden, ein erhebliches Gewicht haben. Dies erschwert mittelgroßen Fakultäten, wie der unseren, den Aufstieg in die Spitzengruppe erheblich“, erläutert Prof. Dr. Dieter Steinhilber, Dekan des Fachbereichs Biochemie, Chemie und Pharmazie. Die Gründe dafür kennt er genau: „Chemie und Biochemie haben in den vergangenen Jahren ihr Forschungsprofil geschärft und trotz schmerzhafter Einsparmaßnahmen eine weitsichtige Berufungspolitik betrieben. All diese Maßnahmen und die Anstrengungen jedes einzelnen Kollegen werden jetzt durch diese Platzierung belohnt“, resümiert Steinhilber.

Das CHE hat in seinem Ranking 2009 in insgesamt 18 Fächern der Geistes-, Wirtschafts-, Sozial-, Natur- und Ingenieurwissenschaften die Forschungsaktivitäten der Hochschulen bewertet. Die Fülle der Indikatoren, die das CHE für das Forschungsranking verwendet, macht die Untersuchung einzigartig in Deutschland. Alle drei Jahre erhebt das CHE die Daten für einen bestimmten Fächerkanon im Hochschulranking neu. Für das CHE Forschungsranking 2009 wurden die Forschungsindikatoren für die Fächer Biologie, Chemie, Physik, Mathematik, Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie detailliert ausgewertet. Betrachtet werden im CHE Forschungsranking die eingeworbenen Drittmittel, Publikationen, Zitationen, Erfindungen und Promotionen absolut und pro Wissenschaftler. Neben den Fakten wurde durch eine Professorenbefragung auch die Reputation unter den Kollegen ermittelt und nachrichtlich ausgewiesen. Als forschungsstark wird ein Fachbereich bewertet, wenn er in mindestens der Hälfte der erhobenen Indikatoren die Spitzengruppe erreicht. Die Ergebnisse des CHE-Forschungsrankings basieren auf den umfangreichen Datenerhebungen des CHE-Hochschulrankings, dem umfassendsten und detailliertesten Ranking deutschsprachiger Hochschulen.

Informationen: Prof. Dieter Steinhilber, Dekan des Fachbereichs Biochemie, Chemie und Pharmazie, Campus Riedberg, Tel: (069)798-29324, Steinhilber@em.uni-frankfurt.de.