Aug 25 2005

11. European Conference on the spectroscopy of Biological Molecules (11. ECSBM) in der Kongresshalle Aschaffenburg

Erleuchtung für biologische Materie

FRANKFURT. Vom 3. bis 8. September findet in der Stadthalle Aschaffenburg die 11. Europäische Konferenz über die Spektroskopie biologischer Moleküle statt.

In den vergangenen beiden Jahrzehnten wurden auf dem Gebiet der Spektroskopie biologischer Moleküle, oft auch als ‚Biospektroskopie’ bezeichnet, Pionierarbeiten für die Grundlagen und Anwendungen von optischen Untersuchungsmethoden in den Lebenswissenschaften geleistet. Viele dieser Anwendungen sind inzwischen in der Medizin selbstverständlich, wie die schnelle Bestimmung von einzelnen Blutwerten aus Blutproben oder die Identifikation von Tumorgewebe mittels optischer Methoden.

Das interdisziplinäre und hochaktuelle Gebiet verbindet Forschungsarbeiten von Physikern, Chemikern, Biologen, Biochemikern und Medizinern. Allen Forschungsarbeiten ist gemeinsam, dass Licht in verschiedenen Erscheinungsformen zur Untersuchung von biologischer Materie wie Proteinen, der Erbsubstanz DNA oder biologischen Membranen, bei Zellen und bei Gewebe eingesetzt wird. Die Wissenschaftler können so beispielsweise Informationen über Strukturen erhalten, die kleiner als die Auflö- sung von Mikroskopen sind. Im Zentrum stehen Fragen nach der Funktion und Dynamik von Biomolekülen, die vielfach eine Schlüsselrolle bei Zellfunktionen oder Krankheiten spielen.

Die Tagung wird am Sonntag, dem 4. September, vom Oberbürgermeister der Stadt Aschaffenburg, Klaus Herzog, und dem Vizepräsidenten der Universität, Prof. Jürgen Bereiter-Hahn, feierlich eröffnet. 10 Hauptvorträge, 30 kürzere Vorträge zu speziellen Themen und mehr als 150 Posterbeiträge beleuchten die unterschied- lichsten Aspekte des Themenkomplexes. Gerade die Poster sollen rege Diskussionen ermöglichen und bieten vor allem jungen Nachwuchswissenschaftlern ein Forum, ihre Arbeiten zu präsentieren.

Die einzelnen Sitzungen sind themenbezogen und befassen sich beispielsweise mit medizinischen Anwendungen der Spektroskopie oder dem Verhalten von Proteinen an Oberflächen. Berichtet wird über neuartige mikroskopische Techniken, über die Stabilität, Faltung und Fehlfaltung von Proteinen oder über ultraschnelle Untersuchungen an Proteinen, die heute schon den Bereich von Femtosekunden erreichen; eine Femtosekunde ist ein Milliardstel einer Billiardstel Sekunde, ein Zeitbereich, in dem viele wichtige Proteinreaktionen ablaufen. Viele Themen der Tagung werden in Labors an der Universität Frankfurt bearbeitet, die mit einigen Vorträgen und vielen Postern vertreten ist.

Die Organisatoren erwarten rund 200 Teilnehmer, davon über die Hälfte aus dem europäischen Ausland, aus den USA und aus Japan.

Aschaffenburg wurde als Kongressort ausgewählt, weil Frankfurt trotz der hervorragenden Möglichkeiten an der Universität als Kongressort zu weitläufig ist. Es reiht sich in die Folge früherer Veranstaltungsorte Szeged/Ungarn (2003), Prag/ Tschechien (2001), Lille/Frankreich (1999), El Escorial-Madrid/ Spanien (1997), Enschede/Niederlande (1995), Loutraki/Athen (1993), York/England (1991), Rimini/Italien (1989), Freiburg (1987) und Reims/ Frankreich (1985) ein.

Die internationalen Kongressgäste, die teils mit Begleitung anreisen werden, bieten Aschaffenburg Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen. Ziel ist es auch, den Teilnehmern außer wissenschaftlichem Austausch ein positives Bild von Stadt und Landkreis Aschaffenburg und der Region Bayerischer Untermain / Spessart zu vermitteln.

Kontakt: Prof. Werner Mäntele; Institut für Biophysik; Universität Frankfurt; Max von Laue Straße 1; D-60438 Frankfurt am Main Tel.: 069-798-46410; Fax: 069-798-46423; E-Mail: maentele@biophysik.uni-frankfurt.de und www.biophys.uni-frankfurt.de