Mär 11 2008

Freshfields-Anwalt auf Professur für japanisches Recht an der Universität Frankfurt berufen

»Einmalige Gelegenheit, Japan in den Mittelpunkt meiner Tätigkeit zu rücken«

FRANKFURT. Rechtsanwalt Dr. Moritz Bälz (38) verstärkt seit dem 1. März 2008 den Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Frankfurt. Bälz, der von der internationalen Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer an die Goethe-Universität wechselte, übernimmt hier die neue ›Professur für japanisches Recht einschließlich seiner kulturellen Grundlagen‹. Seine Lehr- und Forschungstätigkeit ist in das Interdisziplinäre Zentrum für Ostasienstudien (IZO) integriert. Wie Universitätsvizepräsident Prof. Ingwer Ebsen sagte, sei »mit der kompetenten Besetzung der Professur für japanisches Recht ein weiterer wichtiger Schritt beim Aufbau des IZO vollzogen worden.«

Bälz blickt seiner neuen Aufgabe mit Freude und Neugier entgegen: »Auch wenn mir der Abschied vom Anwaltsberuf nicht leicht fällt, bietet der Wechsel an die Universität Frankfurt die einmalige Gelegenheit, Japan wieder in den Mittelpunkt meiner Tätigkeit zu rücken. Das IZO bietet dabei dank seiner interdisziplinären Ausrichtung hervorragende Rahmenbedingungen, um das japanische Recht in seinem Kontext zu lehren und zu erforschen. Die praktischen Erfahrungen als Rechtsanwalt in einer führenden internationalen Wirtschaftskanzlei werden sicherlich auch für meinen weiteren Weg in der Wissenschaft wertvoll sein.« Zu den Forschungsvorhaben von Bälz gehört unter anderem eine umfassender angelegte Arbeit zum neuen japanischen Gesellschaftsgesetz, das 2006 in Kraft getreten ist.

Bälz hat in seiner juristischen Laufbahn von Anfang an internationale Aspekte des Rechts und speziell Japan in den Vordergrund gestellt. Er studierte Rechtswissenschaft und Japanologie an der Freien Universität Berlin und der Keio University Tokyo. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg, wo er zum japanischen Gesellschaftsrecht promoviert wurde. 2002 erwarb Bälz den Master of Laws an der Harvard Law School und arbeitete dort anschließend als Joseph Story Research Fellow für Prof. Arthur T. von Mehren.

Bei Freshfields Bruckhaus Deringer war Bälz mehr als vier Jahre, zuletzt als Principal Associate, tätig. Er begann seine Arbeit im New Yorker Büro und wechselte 2005 nach Frankfurt, wo er in den Praxisgruppen Bank- und Finanzrecht sowie Unternehmensrecht tätig war. Er betreute Mandanten hauptsächlich bei Privatisierungen, Projektfinanzierungen und bei M&A-Transaktionen. So begleitete er unter anderem die Stadt Dresden beim Verkauf ihrer Wohnungsbaugesellschaft WOBA Dresden und verschiedene Banken und Sponsoren bei der Realisierung von Solarkraftwerken in Spanien. Daneben beriet Bälz immer wieder auch japanische Mandanten.

Das Interdisziplinäre Zentrum für Ostasienstudien (IZO)

ist ein wissenschaftliches Zentrum, das sich die Stärkung der Forschung über das moderne Ostasien und die Steigerung der Integration von Praxisbezügen in die Ausbildung zum Ziel gesetzt hat. Grundlegende Prämissen bei der Verfolgung dieser Ziele sind Gegenwartsorientierung, Interdisziplinarität und Internationalisierung. Im Umfeld des Rhein-Main-Gebiets bietet das IZO damit ein einmaliges Forum für die Vernetzung ostasienbezogener Aktivitäten, es unterstützt die Verbesserung des Informationsflusses unter Ostasien Interessierten und stellt Synergien zwischen Wissenschaft und Wirtschaft her.

Das IZO verfügt über ein breites Spektrum an Zugängen für das Verständnis des heutigen Ostasiens: Regionales und kulturspezifisches Fachwissen wie sie die Japanologie, die Sinologie oder die Südostasienwissenschaften bereitstellen, verbindet sich mit Sachkompetenzen, die etwa im Institut für Sozialforschung, dem Sigmund-Freud-Institut oder in Teilen der Rechtswissenschaft in langjährigen wissenschaftlichen Austauschprogrammen mit Ostasien aufgebaut worden sind. Auf der Basis dieses fundierten Expertenwissens entwickelt das IZO Angebote zur Vermittlung von kultureller, wirtschaftlicher und sprachlicher Ostasienkompetenz.

Informationen:
Prof. Moritz Bälz, Professur für Japanisches Recht, Campus Bockenheim, Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt.
Tel: (069) 798-23352, baelz@jur.uni-frankfurt.de

Jan Beßling, Presse und Kommunikation, Freshfields Bruckhaus Deringer, Bockenheimer Anlage 44, 60322 Frankfurt.
Tel: (069) 2730-8553, jan.bessling@freshfields.com