Sep 24 2009

33. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde auf dem Campus Westend

Einladung zum Medientermin: „Kulturelle Aneignungen: Anpassung – Anverwandlung – Camouflage“

FRANKFURT. Welche Rolle spielt das Internet bei den messianischen Kirchen im Kongo? – Moral nach Mao – wie der volkstümliche Konfuzianismus peinlich wurde. – Warum sudanische Migranten mit ihrem Heimatland brechen? Nur einige der über 300 Themen, die auf dem Programm der 33. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde in Frankfurt stehen. Längst haben globale Einflüsse auch in den entlegensten Gesellschaften tiefgreifende kulturelle Wandlungsprozesse ausgelöst. Kultur und Gesellschaft bilden keine Einheit mehr, wie lange von Ethnologen angenommen.

Je mehr sich Politik, Ökonomie und Recht an den Anforderungen des Weltmarkts ausrichten, um so stärker bestimmen globale Kulturphänomene auch lokales Handeln. „Eine gegenwartsbezogene Ethnologie muss dem Rechnung tragen. Ihr besonderes Interesse richtet sich auf den Fortbestand kultureller Diversität, die dem Ansturm der Globalisierung keineswegs erliegt, sondern sich lediglich wandelt und in der Artikulation neuer kultureller Identitäten zum Ausdruck gelangt“, umschreiben die Frankfurter Ethnologen den Anspruch der von ihnen organisierten Tagung auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Fast 500 Ethnologinnen und Ethnologen aus dem In- und Ausland sind vom 30. September bis zum 3. Oktober zu Gast auf dem Campus Westend und diskutieren zum Thema der Jahrestagung ‚Kulturelle Aneignungen: Anpassung – Anverwandlung – Camouflage’. Die 37 Workshops mit insgesamt knapp 300 Vorträgen zeigen, dass die Ethnologie in Deutschland längst den Status eines Orchideenfachs hinter sich gelassen hat. Die Ethnologen, die heute in Deutschland in Lehre und Forschung tätig sind, bemühen sich verstärkt die gesellschaftliche Relevanz und Verantwortung des Faches in den Vordergrund zu stellen, indem sie jenseits von Universität und Museum das Gespräch suchen mit Journalisten, und all jenen, die in unserer Gesellschaft für das ‚Fremde’ zuständig sind wie Integrationsbeauftragten, Leitern von Ausländerämtern und Sicherheitsfachleuten.

Zum Auftakt der Tagung bieten wir Ihnen an, einige der Themen mit den Organisatoren und internationalen Teilnehmern der Konferenz zu vertiefen, und laden Sie herzlich zu einem Pressegespräch ein.

am: Mittwoch, dem 30. September 2009, um 11:30 Uhr
Ort: Campus Westend, Raum 1.314 (Eisenhower-Raum), IG-Hochhaus, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main.

Ihre Gesprächspartner bei diesem Medientermin:

  • Prof. Erdmute Alber, Facheinheit Ethnologie, Universität Bayreuth
  • Prof. Christoph Antweiler, Institut für Orient- und Asienwissenschaften, Universität Bonn,
  • Prof. Mamadou Diawara, Institut für Ethnologie, Universität Frankfurt,
  • Prof. Karl-Heinz Kohl, Direktor des Frobenius-Institus an der Universität Frankfurt und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde,
  • Prof. Junji Koizumi, Universität Osaka, Chairman of the World Council of Anthropological Associations (WCAA)
Im Anschluss an das Pressegespräch können Sie an der Eröffnung des Kongress teilnehmen. Ab 13 Uhr sprechen im Festsaal des Casinos: Prof. Matthias Lutz-Bachmann (Frankfurt), Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Thomas Fillitz (Wien), Secretary of the European Association of Social Anthropologists, Prof. Karl-Heinz Kohl (Frankfurt), Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde. Den Eröffnungsvortrag hält: Prof. Junji Koizumi, Osaka, Chair of the World Council of Anthropological Associations zu 'Globalization, Appropriation and Conflict’.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an dem Mediengespräch und bitten bis zum 28. September 2009 um Zusage per Mail an: Kuba@em.uni-frankfurt.de

Mit freundlichen Grüßen

Ulrike Jaspers
Referentin für Wissenschaftskommunikation

Informationen Dr. Richard Kuba, Frobenius-Institut, Campus Westend, Tel. (069) 798 33056, Kuba@em.uni-frankfurt.de, Dr. Shahnaz Nadjmabadi, Institut für Ethnologie, Campus Westend, Tel. (069) 798 33230, Nadjmabadi@em.uni-frankfurt.de