FRANKFURT. Marie Curie, die erste und einzige Frau, die zwei Nobelpreise erhielt, hatte
zwei Töchter. Die ältere, Irène, wurde ebenfalls mit der hohen Ehrung ausgezeichnet.
Die geistigen die Nachfahren dieser beiden Pionierinnen in einer von Männer
dominierten Wissenschaft haben daraus zweierlei gelernt: Kinder und Karriere müssen
sich nicht ausschließen, und: weibliche Vorbilder helfen. Vor diesem Hintergrund dient
die vom 5. bis 8. November in Frankfurt stattfindende Physikerinnentagung dem
wissenschaftlichen Austausch, der Nachwuchsförderung und Vernetzung. Zu der größten
europäischen Konferenz ihrer Art werden 300 Teilnehmerinnen erwartet. Auch eine
Kinderbetreuung gehört zum Angebot. Veranstalter sind die Goethe-Universität, die
Deutsche Physikalische Gesellschaft sowie die Industrie- und Handelskammer Frankfurt
am Main.
Inzwischen sind 56 Prozent der Abiturienten weiblich, aber in den sogenannten MINT-
Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sind Frauen immer
noch unterrepräsentiert, vor allem in Führungspositionen. Doch längst sind es nicht
mehr nur engagierte Physikerinnen, die ihren Geschlechtsgenossinnen Mut machen,
sondern auch Professoren und Laborleiter in der Industrie, die einen Mangel an
qualifiziertem Nachwuchs befürchten. Deshalb kommen zu der Tagung nicht nur Physik-
Studentinnen und berufstätige Physikerinnen; auch Schülerinnen und Physik-
Lehrerinnen werden seit Jahren erfolgreich in das Programm eingebunden.
„Gerade für junge Frauen ist es wichtig, Vorbilder zu finden und sich in der
Wissenschafts- und Berufswelt zu orientieren“, weiß Prof. Maria Roser Valenti,
Vizepräsidentin der Goethe-Universität. Die Physik-Professorin und Mutter von drei
Kindern hält während der Tagung, in der Sektion „Arbeitswelten/Karriere und
Forschung“, einen Vortrag zum Thema: „Das tägliche Leben einer Professorin in der Uni.
Lassen sich Karriere und Familie vereinbaren?". In den anderen Sektionen geht es um
Wissenschaft, Didaktik und Frauenförderung. Außerdem wird die renommierte
Fotografin Bettina Flitner im Rahmen eines Gastvortrages ihren Fotoband ‚Frauen, die
forschen‘ vorstellen. Im Rahmen eines Pressegesprächs
am: Mittwoch, dem 4. November, um 11 Uhr
Ort: Physikgebäude der Goethe-Universität im ehemaligen Juristischen
Seminar, Campus Bockenheim, Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt
möchten wir Ihnen vorab Gelegenheit geben, mit den Veranstalterinnen über die Situation von Frauen in der Physik zu diskutieren.
Ihre Gesprächspartnerinnen:
Prof. Roser Valenti, Vizepräsidentin der Goethe-Universität
Dipl. Phys. Christina Grimm, Goethe-Universität
Dipl. Phys. Sophie Kirschner, Universität Duisburg-Essen
Eva Katharina Rafeld, Goethe-Universität
Dipl. Phys. Julia Wernsdorfer, Goethe-Universität
Wo? Physikgebäude Campus Riedberg, Friedrich-Dessauer-Hörsaal, R _.401, Max-von-Laue-Str. 1, 60438 Frankfurt
Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme mit einer E-Mail an: hardy@pvw.uni-frankfurt.de.
Die Tagung unter der Schirmherrschaft von Gesine Schwan wird unterstützt durch:
Areva, HIC for FAIR, Procter and Gamble, McKinsey, Polytechnische Gesellschaft
Frankfurt am Main, Mitsubishi, d-fine, oculus, Pfeiffer Vacuum sowie von der
Goethe-Universität, der Vereinigung von Freunden und Förderern der Universität
und dem Arbeitskreis Chancengleichheit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
Informationen: Dr. Anne Hardy, Wissenschaftskommunikation, Campus Riedberg,
Tel: (069) 798-29228, hardy@pvw.uni-frankfurt.de