Okt 26 2007

Bundesverdienstkreuz erster Klasse für Dr. Renate Heuer

Der jüdische Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte

FRANKFURT. Die Frankfurter Germanistin Dr. Renate Heuer hat aus den Händen von Bundespräsident Horst Köhler das Bundesverdienstkreuz erster Klasse erhalten. Köhler würdigte hiermit ihre seit Jahrzehnten anhaltende Forschungs- und Lehrtätigkeit über den jüdischen Beitrag zur deutschen Geistes- und Kulturgeschichte. Das aus dieser Arbeit erwachsene, 1983 gegründete »Archiv Bibliographia Judaica« ist jetzt am Historischen Seminar der Johann Wolfgang Goethe-Universität angesiedelt. Ziel der von Renate Heuer bis heute geleiteten Einrichtung ist es, den jüdischen Beitrag zur Kulturgeschichte von 1750 bis zur Gegenwart in seinem Gesamtumfang zu erfassen und bio- wie bibliographisch darzustellen. Das Archiv ist Besuchern geöffnet und erteilt schriftliche Auskünfte.

Unter Heuers Publikationen ragt einerseits das seit 1992 im K. G. Saur Verlag erscheinende »Lexikon deutsch-jüdischer Autoren« hervor, als dessen Herausgeberin sie fungiert. Andererseits tritt sie als Herausgeberin der seit 1995 vom Campus Verlag verlegten Reihe »Campus Judaicum« in Erscheinung. In ihr wird versucht, den jüdischen Beitrag zur deutschen Geistes- und Kulturgeschichte monographisch zu dokumentieren.

Unter Heuers Leitung wurde weiterhin eine in mehrere Unterabteilungen aufgefächerte, umfangreiche Mikrofiche-»Dokumentation zur jüdischen Kultur in Deutschland 1840-1940« erstellt. Sie wurde ebenfalls vom K. G. Saur Verlag publiziert. Von 1981-1996 erschien das von Heuer bearbeitete Verzeichnis jüdischer Autoren deutscher Sprache »Bibliographia Judaica«.

Informationen: Prof. Lothar Gall, Historisches Seminar, Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main. Tel: (069) 798-32621