Aug 5 2010

Neuer Masterstudiengang zu Kuratorischer Praxis und Kunstkritik von Goethe-Universität und Städelschule macht Studierenden einzigartiges Angebot

Den globalen Kunstdiskurs im Blick

FRANKFURT. Ein neuer gemeinsamer Master-Studiengang von Goethe-Universität und Frankfurter Städelschule nimmt die Herausforderungen des globalen Kunstdiskurses in den Blick. Zunächst maximal 15 Studierende bereitet der zweijährige Masterstudiengang „Curatorial Studies – Theorie – Geschichte – Kritik“ auf neue und bekannte Berufsfelder innerhalb eines globalen Kunstdiskurses vor. Für die künftigen Museumskuratoren, Ausstellungsmacher und Kunstkritiker bietet er während des Masterstudiums bereits die Chance, Theorie- und Fachwissen mit kuratorischen und kunstkritischen Fragestellungen und praktischen Kenntnissen zu verbinden:

„Ausstellungs- und Museumsbetrieb des 21. Jahrhunderts stehen vor neuen Aufgaben und Herausforderungen. Unter den Bedingungen einer globalen Kunstwelt, aber auch als Reaktion auf Entwicklungen innerhalb der Gegenwartskunst, ist die Präsentation von Kunstwerken und kulturhistorischen Objekten zu einer komplexen Herausforderung geworden, die die Berücksichtigung kunsthistorischer ebenso wie kultureller, sozialer, politischer und philosophischer Aspekte verlangt“, sagt Dr. Stefanie Heraeus vom Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität, die den Studiengang mit initiierte.

Der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Werner Müller-Esterl betonte, der Studiengang sei neben seinem einzigartigen fachlichen Profil auch Ausdruck des Zusammenwachsens von Goethe-Universität und Stadt Frankfurt: „Die Kooperation ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Realisierung der Frankfurter Bürgeruniversität. Zusammen mit starken Partnern wie der Städel-Schule, dem Städel Museum und den anderen renommierten Museen dienen Angebote wie der neue Studiengang dazu, gemeinsam neue Wege in Bildung und Ausbildung zu gehen und eine weitere Brücke zwischen Kunst und Wissenschaft zu schlagen.“

„Der Studiengang zeichnet sich durch eine international einzigartige Kooperation von Universität, Kunstakademie und Museen aus und entspricht damit in idealer Weise den späteren Berufsanforderungen“, betonte der künftige Rektor der Städelschule, Prof. Nikolaus Hirsch. Museen und andere Kunstinstitutionen müssten sich der Aufgabe stellen, ihren Begriff von Öffentlichkeit neu zu formulieren, so Hirsch. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen gelten keineswegs nur für solche Institutionen, die direkt mit der Gegenwartskunst befasst sind. Vielmehr seien die Veränderungen derart grundlegend, dass sie auch den Betrieb klassischer kunsthistorischer, ethnologischer und historischer Sammlungen betreffen.

Die Studierenden werden durch den engen Kontakt mit den kooperierenden Museen (Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung, MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt, Historisches Museum Frankfurt, Museum der Weltkulturen Frankfurt am Main und Portikus) in Diskussionen um die Konzeption und Realisierung von Ausstellungen und Sammlungspräsentationen eingebunden. Lehrende sind Hochschullehrer der Goethe-Universität und der Städelschule sowie Direktoren und Kuratoren der beteiligten Museen. Die Prüfungen werden an Goethe-Universität und/oder Städelschule abgelegt. Der akademische Grad „Master of Arts“ (M.A.) wird von beiden Hochschulen gemeinsam verliehen.

Die jährliche Aufnahme von nur 12 bis 15 Studierenden garantiert eine besondere Betreuungssituation. Bewerbungsvoraussetzungen sind ein Bachelorabschluss oder ein mindestens gleichwertiger Abschluss mit einer Mindestregelstudienzeit von 6 Semestern in Kunstgeschichte, Archäologischen Wissenschaften, Kunstpädagogik, Philosophie, Ethnologie oder Geschichte. Absolventen künstlerischer Studiengänge können ebenfalls zugelassen werden. Studiengebühren werden nicht erhoben.

Bewerbungen werden bis zum 31.8.2010 (Poststempel) erbeten. Weitere Informationen zum Studiengang und zum Bewerbungsverfahren finden sich unter www.kuratierenundkritik.net