Dez 4 2008

Prof. Klaus Herding widmet sich in der Reihe ›Das ‚neue’ Frankfurt‹ dem Maler Gustave Courbet

Debatten über Malerei

FRANKFURT. Mit einem Vorlesungszyklus für alle BürgerInnen warten die Kunsthistoriker der Goethe-Universität im Wintersemester 2008/2009 auf: Im Rahmen von ›Das ‚neue’ Frankfurt - Innovationen in der Frankfurter Kunst vom Mittelalter bis heute‹ spüren sie künstlerische und architektonische Wurzeln Frankfurts auf. Mit der Reihe will sich die Universität weiter der Frankfurter Bürgerschaft öffnen und in verständlicher Weise aktuelle Forschungsergebnisse mit Bezug zur Geschichte und Gegenwart Frankfurts vorstellen. Die Schirmherrschaft haben Oberbürgermeisterin Dr. h.c. Petra Roth und Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg übernommen.

Auf dem Programm des kommenden vierten Vortragsabends steht ein Beitrag von Prof. Klaus Herding. Er ist Spezialist für die Kunstgeschichte Frankreichs und lehrte bis zu seiner Emeritierung 2006 am Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität. Herding spricht zum Thema ›Courbet in Frankfurt: 1851 bis 2011 - Debatten über Malerei‹

am: Montag, dem 8. Dezember 2008, um 19.30 Uhr
Ort: Zentralbibliothek der Stadtbücherei Frankfurt,
Hasengasse 4, 60311 Frankfurt.

Als es den französischen Maler Gustave Courbet (1819 bis 1877) Mitte des 19. Jahrhunderts zweimal nach Frankfurt führte, entfachte er eine nachhaltige wie emotionale Auseinandersetzung über Bedeutung und Form moderner Malerei. Diese Debatte galt es dabei weniger in der Theorie als in der künstlerischen Praxis zu führen. Denn 1851 stellte Courbet, zum einzigen Male außerhalb von Paris, sein wandfüllendes Skandalbild ›Ein Begräbnis in Ornans‹ in Frankfurt aus. 1858 bis 1859 verbrachte er, von Frankfurter Künstlern gerufen, ein ganzes Jahr am Main - eine Sensation für die Stadt. Courbet brachte nicht nur ›le dernier cri‹ aus Paris, er war auch als Person gefragt: Er sollte in Frankfurt eine Schule der modernen Malerei begründen und die Freie Reichsstadt mit einem Schlage zur Spitze der Avantgarde erheben. Dabei traten grundlegende Unterschiede über die Auffassung von Malerei zutage. Was nahmen die Frankfurter an, was lehnten sie ab? Und wie wird Courbet heute verstanden? Davon soll in Herdings Vortrag die Rede sein, nicht zuletzt im Hinblick auf die Courbet-Ausstellung, welche die Schirn 2010 bis 2011 ausrichtet.