Dez 18 2008

Der scheidende Präsident, Prof. Rudolf Steinberg, richtet einen Stiftungsfonds für benachteiligte Studierende aus nicht-akademischen Elternhäusern ein

Anreiz für ein Studium

Viele Jahre hat die Bürgergesellschaft „seine“ Universität mit großem finanziellen Engagement begleitet. Der scheidende Präsident, Prof. Rudolf Steinberg, wird von Beobachtern beschrieben als unglaublich präsenter Botschafter der Goethe-Universität. Mit erstaunlichem Resultat: In Steinbergs achteinhalb Jahren Amtszeit wurden insgesamt knapp 121 Millionen Euro an privaten Mitteln für die Verbesserung von Forschung und Lehre an der Goethe-Universität eingenommen, ein großer Teil davon für die Einrichtung von inzwischen mehr als 50 neuen Stiftungsgast- und Stiftungsprofessuren.

Nun wird der scheidende Präsident selbst zum Stifter. Während seiner Amtszeit hat er bei den Freunden und Förderern der Universität ein Stiftungsfonds eingerichtet, der inzwischen auf 85.000 Euro angewachsen ist. Der „Rudolf Steinberg Stiftungsfonds“ speist sich vor allem aus privaten Mitteln des Präsidenten; hinzu kommen Spenden, die etwa anlässlich seiner Geburtstage in den Fonds geflossen sind. Aus den Erträgen des Stiftungsfonds wird nun jährlich ein Stipendium für Studierende der Rechtswissenschaften ausgeschrieben, die aus finanziell benachteiligten Familien mit nicht akademischem Hintergrund stammen. Das Stipendium wird jeweils für bis zu drei Semester gewährt. Es beträgt monatlich 100 Euro. Zusätzlich stehen jährlich 300 Euro für Literaturanschaffungen und andere studienfördernde Aufwendungen zur Verfügung. Die maximale Förderhöhe über drei Semester beträgt 2.400 Euro.

Die Entscheidung, Bewerber aus bildungsfernen Schichten durch Stipendien zu fördern, begründet Steinberg so: „Ich möchte damit einen Anreiz schaffen, dass sich junge Menschen aus benachteiligten Elternhäusern trotzdem für ein Jurastudium an der Goethe-Universität entscheiden.“ Untersuchungen zeigen, dass sich immer weniger Kinder aus bildungsfernen Schichten für ein Studium entscheiden.

Der scheidende Präsident möchte mit seinem Stiftungsfonds signalisieren, „dass man kein Großverdiener sein muss, um etwas Sinnvolles für die Verbesserung der sozialen Situation und für die Verbesserung von Studienbedingungen zu unternehmen“.