Mai 22 2008

Stiftungskuratorium der Goethe-Universität konstituiert sich / OB Roth übernimmt Vorsitz

Anknüpfen an Frankfurter Stiftertradition

FRANKFURT. Das Stiftungskuratorium der Goethe-Universität Frankfurt am Main ist am Montagabend (19. Mai) zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg sprach von einem »bewegenden Augenblick«, denn das Gremium bilde gleichsam den »Schlussstein bei der Neuerrichtung des Gebäudes der Stiftungsuniversität.«

Im Stiftungskuratorium versammeln sich über 40 der wichtigsten Stifter und Förderer der Goethe-Universität. Laut Hessischem Hochschulgesetz berät es die Stiftungsuniversität in Fragen ihrer Entwicklung. Zur Vorsitzenden des Gremiums wählten dessen Mitglieder die Frankfurter Oberbürgermeisterin Dr. h.c. Petra Roth, als deren Stellvertreter den Vorsitzenden des Vorstandes der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Dr. Michael Endres. Außerdem einigten sich die Mitglieder des Stiftungskuratoriums, Dr. Sönke Bästlein, Vorstand der Universitätsstiftung pro universitate, als Mitglied für den Hochschulrat vorzuschlagen.

»Ich übernehmen die für die Hochschulentwicklung in Frankfurt wichtige Aufgabe sehr gern«, erklärte Oberbürgermeisterin Petra Roth und zeigte sich begeistert von der jüngsten Entwicklung der Goethe-Universität: »Die neue 'Science City' am Frankfurter Riedberg bietet herausragende Bedingungen für die Entwicklung von Forschung und Lehre in Naturwissenschaften und Biotechnologie. Ebenso erfreulich sind die Aussichten bei den Wirtschaftswissenschaften, die mit dem House of Finance eine großartige Aufwertung erfahren werden. Frankfurt ist aber auch die Stadt der Geisteswissenschaften und muss es bleiben. Goethe, Hölderlin, Schopenhauer und Adorno, die Stadt der Verlage und der Buchmesse – auch das ist Frankfurt. Dieses Erbe gilt es zu pflegen, gerade an der Universität. Deshalb mein klares Bekenntnis für Frankfurt als Volluniversität und gegen Spartenlösungen. Ich bin daher froh, dass sich die Verantwortlichen an der Frankfurter Universität und im Stiftungskuratorium gerade auch der geisteswissenschaftlichen Tradition bewusst sind.«

Universitätspräsident Steinberg betonte, mit der Konstituierung des Stiftungskuratoriums knüpfe die Goethe-Universität an alte Frankfurter Stiftertraditionen an. Die Oberbürgermeisterin führe in ihrer Person und als Vorsitzende des Gremiums die große historische Linie früherer Stadtoberhäupter von Franz Adickes bis Walter Kolb in die heutige Zeit fort. Das Selbstverständnis des Stiftungskuratoriums formulierte der Präsident mit den Worten, es bilde »die Brücke zwischen Universität und Gesellschaft, Bürgerschaft und Region.«

An die versammelten Stifter und Förderer gewandt, sagte Steinberg: »Sie haben sich besondere Verdienste um die Goethe-Universität erworben.« Er appellierte an dessen Mitglieder, die Goethe-Universität in ihrer Entwicklung auch weiterhin tatkräftig sowohl finanziell als auch ideell zu unterstützen: »Ihr Beitrag zur Entwicklung der Universität in Forschung und Lehre ist uns wichtig.« Die Möglichkeiten für ein Engagement seien so gut und vielfältig wie noch nie. Die Goethe-Universität sei heute die unabhängigste staatliche Universität Deutschlands, so Steinberg.