Apr 23 2010

Goethe-Universität setzt auf digitale Angebote, um die Qualität der Lehre zu steigern

100.000 Euro für studentische eLearning-Projekte

FRANKFURT. 2010 investiert die Goethe-Universität 300.000 Euro, um den Einsatz neuer Medien in der Lehre zu fördern. „Das ist fast doppelt so viel wie in den Vorjahren“, so der für Lehre und Studium verantwortliche Vizepräsident der Hochschule, Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz. „Wir wollen damit deutlich machen, dass eLearning im strategischen Gesamtlehrkonzept der Universität eine zentrale Rolle spielt!“

Die Besonderheit in diesem Jahr ist die explizite Förderung studentischer eLearning-Initiativen im Rahmen der Studentischen eLearning-Förderung SeLF. Das Ziel dieser von Prof. Detlef Krömker und Claudia Bremer nach dem Gewinn des MedidaPrix 2007 mit dem Preisgeld initiierten Förderung ist es, studentische Impulse zur Verbesserung der Lehre sowie Wünsche und Vorstellungen Studierender zum Einsatz neuer Medien in der Lehre aufzugreifen und umzusetzen. „Mit der Förderung studentischer Projekte in der Lehre sind wir fast einmalig in Deutschland, denn nur wenige Hochschulen haben den Mut, Studierenden auch die finanziellen Mittel für die Umsetzung der Projekte an die Hand zu geben“, sagt Krömker, der auch Vorstandssprecher von studiumdigitale, der zentralen eLearning-Einrichtung der Universität, ist. „Oft wissen Studierende sehr präzise, wo der Schuh drückt‚ und haben darüber hinaus exzellente Ideen, wie man die Studienbedingungen verbessern könnte. Was fehlt, sind oft relativ geringe Finanzmittel und eine konkrete Unterstützung für die Umsetzung der Ideen“, ergänzt Claudia Bremer, die Geschäftsführerin von studiumdigitale.

Dass die studentischen Projekte gut betreut werden müssen, konnten Krömker und Bremer in der letzten Förderrunde erleben. „Kaum einer der Studierenden hatte bis dato ein Projekt einschließlich Zeit- und Arbeitsplan ausgearbeitet, geschweige denn kalkuliert. Doch es hat sich gelohnt! Die rund 30 beteiligten Studierenden haben dabei sehr viel gelernt und noch sehr viel mehr Studierende profitieren von den entwickelten Lösungen“, versichern Bremer und Krömker. Viele SeLF-Projekte hätten den Fach¬bereichen nachhaltige Impulse für die Lehre gegeben, viele Projekte würden jetzt aus Mitteln der Fachbe¬reiche fortgesetzt. Diese Ansicht teilt auch das Präsidium und hat 100.000 Euro der aktuellen Fördersumme speziell für studentische Projekte reserviert. Vizepräsident Schubert-Zsilavecz unterstreicht: „Die Präsentation der studentischen Projekte auf den letzten eLearning-Netzwerktag im Dezember 2009 hat mich überzeugt: die Projekte zeigen schlüssige Konzepte zur Unterstützung der Präsenzlehre, zur Verbesserung der Betreuung der Lernenden und der Organisation deren Selbstlernphase.“

Mit weiteren Euro 200.000 werden in der aktuellen Förderrunde Projekte von Lehrenden unterstützt. Das Präsidium setzt damit eine seit fünf Jahren etablierte Förderlinie fort, die den Lehrenden jährlich rund 150.000 Euro bereit stellt, damit innovative Lehrkonzepte, die den Einsatz neuer Medien vorsehen, umgesetzt werden können. Dabei reichten die bisherigen Ideen von der Unterstützung der Selbstlernphasen Studierender durch Online-Übungen über die Aufzeichnung von Vorlesungen bis zur kooperativen Textproduktion von Studierenden in den Geisteswissenschaften und den Aufbau von Wissensdatenbanken. Die Besonderheit des Förderkonzeptes ist die umfassende Betreuung und Vernetzung der einzelnen Vorhaben: „Die Projekt-Teams sollen ihre Erfahrungen weitergeben und andere inspirieren. Lehrende können so voneinander lernen und gute Lehrkonzepte weiterentwickeln“, beschreiben die Leiter von studiumdigitale die Gründe für die intensive Vernetzung der Akteure durch eLearning-Netzwerktage, monatliche eLearning-Treffen und die Dokumentation der Projekte auf der Webseite der Hochschule. Für die nun anstehende Förderrunde können Projekte eingereicht werden, die von Juni 2010 bis Ende 2011 umgesetzt werden sollen.

Informationen: Claudia Bremer, studiumdigitale, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23690, bremer@rz.uni-frankfurt.de