​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – 2014

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
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Veranstaltungen

Apr 10 2014
11:11

Ausschreibung für orientierenden Schülercampus beginnt

Mehr Migranten als Lehrer an Hessens Schulen!

FRANKFURT. Oberstufenschüler aus Hessen mit Zuwanderungsgeschichte können sich bis zum 18. Juni 2014 für den Schülercampus „Mehr Migranten werden Lehrer“ bewerben. Das viertägige Seminar über das Lehramtsstudium und den Lehrerberuf findet vom 18. bis 21. Juli 2014 zum ersten Mal an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main statt.

Während der vier Tage kommen die rund 30 Schüler mit Hochschuldozenten, Lehrkräften und Lehramtsstudierenden zusammen. Bei Expertengesprächen, Diskussionsrunden und Schulhospitationen erfahren sie, was die Berufsperspektive Lehrer bedeutet. Sie erhalten viele nützliche Informationen über die Studienvoraussetzungen und die berufliche Praxis einer Lehrerin bzw. eines Lehrers in Hessen.

Das Projekt zielt auf die noch immer bestehende Diskrepanz zwischen Schülerschaft und Lehrerschaft an allgemeinbildenden Schulen: Bei den jungen Menschen in der Altersgruppe der 14- bis 18-Jährigen beträgt der Migrationsanteil knapp 50%. Jedoch haben bundesweit nur 7 % der Lehrkräfte Migrationsgeschichte. Denn leider entscheiden sich bislang noch sehr wenige Abiturientinnen und Abiturienten, deren Familien Migrationsgeschichte haben, für den Lehrberuf. Lehrer mit Zuwanderungsgeschichte werden dringend gebraucht – als Vorbilder und Vertraute.

Dr. Tatiana Matthiesen, Leiterin Förderbereich Bildung und Erziehung der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius: „Hessen ist das siebte Bundesland, in dem der Schülercampus „Mehr Migranten werden Lehrer“ nun startet – das befördert unser Projekt sehr. Es zielt darauf, dass zahlreiche Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler an dem viertägigen Kompaktseminar an der Goethe-Universität teilnehmen – und das Lehramt als berufliche Perspektive entdecken.“

Der Schülercampus in Frankfurt am Main ist eine Initiative der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und wird in Frankfurt am Main mit der Goethe-Universität Frankfurt und der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung realisiert. Weitere Informationen gibt es unter www.mehr-migranten-werden-lehrer.de.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Nora Boutaoui, Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL), boutaoui@em.uni-frankfurt.de, Tel.: 069/ 798-23301

Veranstaltungen

Apr 9 2014
17:17

Wie das jüdische Bürgertum Frankfurts die Gründung der Universität förderte: Ausstellung zum 100. Geburtstag

36 Stifter für eine Idee

FRANKFURT. Am 18. Oktober 2014 wird die Goethe-Universität Frankfurt 100 Jahre alt. Das Jubiläumsjahr bildet den idealen Rahmen für das studentische Ausstellungsprojekt „36 Stifter für eine Idee – Das Frankfurter jüdische Bürgertum und die Gründung der Universität“. Ganz in der Tradition der Frankfurter Stiftungsuniversität wurden auch die Mittel für diese Ausstellung gestiftet: von Michael C. Wisser, Vorstand der AVECO Holding Aktiengesellschaft und der Ernst-Max-von-Grunelius-Stiftung.

Das Projekt lenkt den Blick auf die ungewöhnliche Gründung der Universität Frankfurt und nimmt das Engagement der 36 jüdischen Stifter der Universität in den Fokus: „Ohne deren außergewöhnliches Engagement vor 1914 könnten wir den 100. Geburtstag der Goethe-Universität heute gar nicht feiern. Vor allem dem Weitblick, der Innovationfreude und der Aufgeschlossenheit dieser 36 jüdischen Stifter ist es zu verdanken, dass die Frankfurter Universität als erste freie, vom Staat unabhängige Hochschule in Deutschland gegründet werden konnte“, bringt es der für das Jubiläum zuständige Vizepräsident, Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, auf den Punkt.

Das Ausstellungsprojekt entstand in dreijähriger Vorarbeit aus der Mitte der universitären Lehre im Rahmen einer Übung am Historischen Seminar unter Leitung von Dr. Torben Giese. Aus zunächst zwölf völlig unterschiedlichen Ausstellungskonzepten entwickelte eine Gruppe von sieben Studierenden in den folgenden Semestern ein Gesamtkonzept: Pascal Ballò, Katharina Busch, Sebastian Haas, Markus Häfner, Lucia Gerharz, Erika Wagner und Alexander Hofmann sind die Namen der studentischen Kuratoren.

Die Ausstellung hebt hervor, dass das liberale und weltoffene Klima an der Goethe-Universität der Gründerjahre sich auch dem besonderen Geist der jüdischen Stifter verdankt. Dafür kam Kapital nicht nur aus Frankfurt, sondern aus der ganzen Welt zusammen – unter den Stiftern der ersten Stunde finden sich auch potente Geldgeber aus New York und London. Sie unterstützten die Gründung der Universität auch deshalb, weil sie einer Hochschule etablieren wollten, die die gesellschaftlichen Herausforderungen der damaligen Zeit in den Blick nahm. Und tatsächlich entstand dank dieses außergewöhnlichen Engagements in einer überaus schwierigen weltpolitischen Situation am Vorabend des Ersten Weltkrieges die erste wirklich freie Universität des Deutschen Reiches.

So war die Frankfurter Universität die einzige und erste Hochschule, an der Menschen jüdischen Glaubens ohne Beschränkung als Professoren lehren durften. Auch gegenüber einer linksliberalen Wirtschaftstheorie öffnete sich die neue Hochschule ganz bewusst, wie zum Beispiel die Berufung von Franz Oppenheimer aus Berlin nach Frankfurt 1919 auf den ersten Lehrstuhl für Soziologie und Nationalökonomie zeigt. Oppenheimer war der akademische Vater des späteren Bundeskanzlers Ludwig Erhard, der wesentliche Impulse für die Entfaltung der sozialen Marktwirtschaft als so genannten dritten Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus von seinem Frankfurter Doktorvater erhielt.

Ohne das besondere Engagement der sieben studentischen Kuratoren wäre diese Schau nicht möglich gewesen. Neben dem Studium hat jeder von ihnen Hunderte zusätzlicher Stunden in die Entwicklung dieser Ausstellung investiert: „Wir möchten helfen, diejenigen Stifterinnen und Stifter der Gesellschaft wieder in Erinnerung zu rufen, die die Gründung der Universität vorangetrieben haben. Damit haben sie letztlich auch uns ermöglicht, ein Studium in Frankfurt zu beginnen“, erläutern die studentischen Kuratoren ihr außergewöhnliches Engagement. „Die Geschichte der Goethe-Universität ist jung, einzigartig und außergewöhnlich, ganz wie ihre Studenten“, erklärt  Projektleiter Dr. Torben Giese, Lehrbeauftragter am Historischen Seminar.

Die Ausstellung ist ab dem 10. April 2014, montags bis freitags zwischen 11 und 17 Uhr bei freiem Eintritt im PA-Gebäude der Goethe-Universität zu sehen und wurde von  Michael C. Wisser, dem Vorstand der AVECO Holding Aktiengesellschaft und der Ernst-Max-von-Grunelius Stiftung ermöglicht.

Sonstige

Apr 8 2014
12:27

Präklinische Arzneimittelforschung steht am 26. und 27. Mai 2014 in Marburg im Fokus – Ministerpräsident Volker Bouffier hat Schirmherrschaft übernommen

„House of Pharma“-Frühjahrskonferenz holt zwei Nobelpreisträger nach Mittelhessen

FRANKFURT, MARBURG, GIESSEN. Gemeinsame Sache im Dienst der Arzneimittelforschung: Die „House of Pharma“-Frühjahrstagung am 26. und 27. Mai 2014 in Marburg – organisiert von der Philipps-Universität Marburg (UMR), der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und der TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer – zeigt einmal mehr die Bedeutung der präklinischen Wirkstoffforschung für den Pharmastandort Hessen. Ko-Organisatoren der Tagung sind das „House of Pharma & Healthcare“ sowie die Goethe-Universität Frankfurt. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat die Schirmherrschaft übernommen.

Unter dem Motto „Success Stories of Preclinical Research between Academia and Industry” werden international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie ausgewählte Expertinnen und Experten aus der industriellen Anwendungsforschung über aktuelle Projekte berichten und grundsätzliche Probleme, Anforderungen und Aussichten der Wirkstoff- und Arzneimittelforschung diskutieren. Mit Prof. Dr. Harald zur Hausen vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Prof. Dr. Tom Steitz von der Yale University konnten gleich zwei Nobelpreisträger als Key Speakers gewonnen werden. Der Marburger Pharmazeut Prof. Dr. Gerhard Klebe koordiniert das wissenschaftliche Programm.

Die Vernetzung der hessischen Forschungsstandorte in der Arzneimittelforschung ist der Landesregierung, die den Standort gemeinsam mit den Beteiligten aus der Wissenschaft und der Wirtschaft weiterentwickeln möchte, ein großes Anliegen. Für das im Rahmen der Tagung vorgesehene Gala Dinner mit zahlreichen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik hat der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein eine „Dinner Speech“ zugesagt.

Die beteiligten Veranstalter und Institutionen laden dazu ein, in Marburg den wissenschaftlichen Austausch zu fördern und die Frühjahrstagung aktiv mitzugestalten. Begleitend zur Konferenz wird eine Industrieausstellung für Laborbedarf und eine Jobmesse für Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowie Studierende stattfinden.

Weitere detaillierte Informationen zur wissenschaftlichen Frühjahrskonferenz unter: http://www.house-of-pharma.info/

Wissenschaftlicher Koordinator der Tagung:
Prof. Dr. Gerhard Klebe
Institut für Pharmazeutische Chemie
Philipps-Universität Marburg
Marbacher Weg 6
35032 Marburg
Tel.: +49 (6421) 28-21313
E-Mail: klebe@staff.uni-marburg.de

Gemeinsame Pressemitteilung der Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Philipps-Universität Marburg, der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Technischen Hochschule Mittelhessen und der TransMIT GmbH.

Veranstaltungen

Apr 8 2014
12:26

Eine Stadtführung durch das mittelalterliche Frankfurt zum Herunterladen

Spurensuche zwischen Glasbauten

FRANKFURT. Heute ist Frankfurt vor allem durch seine Bankentürme, den Römer und die Buchmesse bekannt. Im späten Mittelalter wurde den Einwohnern und Besuchern der Stadt eine Attraktion ganz anderer Art geboten: Ähnlich wie heute in Oberammergau wurde rund alle sieben Jahre die Leidensgeschichte Christi unter freiem Himmel aufgeführt – gleichzeitig als öffentliches Theaterstück und religiöses Ereignis. Mit einer von Studierenden der Goethe-Universität entwickelten App kann man sich ab Mitte April auf die Spuren der spätmittelalterlichen Passionsfrömmigkeit begeben - und auch auf den Weg ihrer negativen Kehrseite, einem ausgeprägten Antijudaismus.

In Kooperation mit verschiedenen städtischen Institutionen entstand an der Goethe-Universität eine historische Stadtführung, die pünktlich zur Karwoche kostenlos in allen App-Stores heruntergeladen werden kann. An zwölf Stationen erzählen Studierende der Geschichts- und Literaturwissenschaft Geschichten von Gewalt, Verrat und Hinrichtung, aber auch von Tanz, Prozessionen und Wundertaten. Die mittelalterliche Spurensuche beginnt am Römerberg im Jahr 1492 und endet am ehemaligen Galgentor, das heute mitten im Bankenviertel liegt.

Zahlreiche Kunstdenkmäler und historische Stätten zeugen noch heute von der vormodernen Spieltradition und den Aufführungen, an denen sich die ganze Stadt beteiligte. Dazu gehören die Kreuzigungsgruppe von Hans Backoffen im Frankfurter Dom, die Wandbilder von Jörg Ratgeb im ehemaligen Karmeliterkloster, der für die Dominikanerkirche entworfene Altar Hans Holbeins d. Ä. im Städel, die Alte Brücke mit dem goldenen „Briggegiggel“ und das Museum Judengasse. Der Spieltext wurde damals von dem Frankfurter Gerichtsschreiber Johannes Kremer aufgezeichnet, der die Passionsaufführung auf dem Römerberg 1492 geleitet hatte.

Vorgestellt wird die Stadtführungs-App in der Karwoche von den beiden Projektleiterinnen, Dr. Stephanie Dreyfürst (Schreibzentrum) und PD Dr. Regina Toepfer (Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik):

Wann: Dienstag, 15. April 2014, 18 c.t.
Wo: Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Casino, Renate-von-Metzler-Saal, Raum 1.801

Die Entwicklung der App wurde finanziert durch die Dr. Marschner-Stiftung, Microsoft, den Förderfonds Lehre und die Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität Frankfurt.

Informationen: Dr. Stephanie Dreyfürst, Schreibzentrum Goethe-Universität, Campus Westend Tel. (069) 798 32845, dreyfuerst@lingua.uni-frankfurt.de

Hochschulpolitische Themen

Apr 8 2014
12:25

Goethe-Universität eröffnet als erste hessische und zweite Universität in Deutschland eigenes Büro in Europas Hauptstadt Brüssel

Aufbruch nach Europa

FRANKFURT. Deutsche Universitäten sind in Europas Hauptstadt Brüssel bisher nicht sehr präsent. Während außeruniversitäre Forschungseinrichtungen dort seit vielen Jahren Lobbyarbeit und politische Beratung betreiben, haben sich die Universitäten auf diesem Feld bisher eher zurückgehalten. Ein Manko, findet Vizepräsident Professor Matthias Lutz-Bachmann, der als federführendes Präsidiumsmitglied der Goethe-Universität seit längerer Zeit die Gründung eines eigenen Brüsseler Büros vorbereitet: „Wir müssen als Universität, die seit ihrer Gründung 1914 in besonderem Maße dem Gedanken Europas verpflichtet ist, in Brüssel künftig Flagge zeigen und dürfen das Feld nicht anderen überlassen“, begründet Lutz-Bachmann das Engagement.

Der Goethe-Universität geht es im Brüsseler Kontext jedoch nicht nur um das Einbringen politischer Beratungskompetenz etwa in Fragen der Finanzmarkt- und Gesundheitsforschung, wie dies bereits auf hessischer Ebene mit der Policy Unit des House of Finance geschieht. Es geht auch um besseren Zugang zu dem europäischen Programm Horizont 2020, das Investitionen in Wissenschaft und Forschung in Höhe von über 70 Milliarden € vorsieht. Lutz-Bachmann: „Eine Präsenz in Brüssel hilft uns, mehr dieser Mittel für die Goethe-Universität und damit für das Land Hessen zu mobilisieren. Als eine Universität, die Fragen der gesellschaftlichen Relevanz immer wieder in den Mittelpunkt ihrer Forschung stellt, bietet die thematische Ausrichtung von Horizont 2020 enorme Chancen.“ Denn eine der drei Hauptsäulen des Programms heißt „gesellschaftliche Herausforderungen“. „Das passt sehr gut. Mit unseren drei Exzellenzclustern, verschiedenen Zentren und LOEWE-Schwerpunkten arbeiten wir sehr nah an wichtigen gesellschaftlichen Zukunftsfragen“, sagt Lutz-Bachmann.

Am 8. April 2014 ist es soweit: Dann eröffnet die Goethe-Universität mit einer Feierstunde in der Hessischen Landesvertretung ihre Brüsseler Repräsentanz und setzt vor Vertretern der europäischen Politik und Wirtschaft bei einer Diskussionsveranstaltung gleich einige inhaltliche Schwerpunkte. Auf dem Podium präsent sind mit Prof. Dr. Stefanie Dimmeler, Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, Prof. Dr. Harald Schwalbe und Prof. Dr. Bernd Waas führende Forscherpersönlichkeiten der Universität Frankfurt, die gleichzeitig für wichtige europäische Themen stehen: Finanzmarktstabilität und -Regulierung, Volkskrankheiten und Zukunft der Arbeit. Schwalbe und Waas sind gleichzeitig die EU-Beauftragten der Goethe Universität.

Zudem gibt es eine weitere Premiere in Brüssel: Das Universitätspräsidium hält seine turnusmäßigen Sitzung an diesem Dienstag erstmals in Europas Hauptstadt ab.

Veranstaltungen

Apr 7 2014
16:33

Goethe-Universität fördert den Einsatz neuer Medien für eine moderne Lehre

Fördermittel für innovative eLearning-Projekte

FRANKFURT. Der Einsatz neuer Medien zur Unterstützung der Lehre und der Studienbedingungen wird an der Goethe-Universität Frankfurt seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt. Wichtige Säule dieser Entwicklung ist die jährliche eLearning-Förderung, durch die Mittel bereitstehen, um neue, innovative eLearning-Konzepte zu entwickeln und in der Praxis zu erproben. Ziel der Förderung, deren Gesamtvolumen für 2014 120.000 Euro umfasst, ist die Entwicklung und der Einsatz von eLearning-Elementen wie z.B. Online-Übungen und -Betreuungsansätzen, Angeboten zur Unterstützung und Aktivierung von Studier­enden in den Selbstlernphasen, die innovative Nutzung von Audio- und Videoaufzeichnungen, kooperative Formen der Wissensproduktion, der Einsatz von TED-Systemen, Wikis, Blogs und ähnliches.

Die Förderung richtet sich an Lehrende und Studierende. Gerade letztere geben oftmals wichtige Impulse für die Verbesserung der Lehre, indem sie kreative Lösungen aus der studentischen Perspektive einbringen und mit Hilfe der Förderung auch umsetzen können. Alle Projekte werden während der Projektlaufzeit beraten und begleitet und online dokumentiert. Im Rahmen von Vernetzungstreffen und auch auf öffentlichen Veranstaltungen stellen die Projekte ihre Ergebnisse regelmäßig vor und tauschen so auch untereinander ihre Erfahrungen und Ergebnisse aus.

Weitere Informationen unter www.studiumdigitale.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Apr 7 2014
16:31

Wissenschaftsminister Boris Rhein übergibt der Universitätsleitung Schlüssel für intelligente Dienstfahrzeuge. 10. April, 13.30 Uhr, Campus Westend.

Elektromobilität: Goethe-Universität erhält drei neue Fahrzeuge

FRANKFURT. Intelligente Mobilität nun auch im Fuhrpark der Goethe-Universität: Die ersten beiden von insgesamt drei neuen Elektrodienstfahrzeugen übergibt Wissenschaftsminister Boris Rhein am 10. April symbolisch an Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl. Der Termin findet statt im Rahmen des Jubiläumsprogramm „100 Jahre Goethe-Universität“.

Um Sichtbarkeit und Erlebbarkeit von Elektromobilität möglichst effizient und zügig in Hessen voranbringen und gleichzeitig viele Personen mit den eingesetzten Mitteln zu begeistern, wurde die „e Beschaffungsinitiative Hessen“ ins Leben gerufen. Hiermit sollen Landesinstitutionen motiviert werden, bei einem Teil der Neuanschaffungen anstelle von herkömmlichen Dienstfahrzeugen Elektrofahrzeuge anzuschaffen.

So übernimmt das Land über die Hälfte der Leasingkosten für die drei BMW i3, die künftig zum Fuhrpark der Goethe-Universität gehören werden. Die Fahrzeuge werden mit der „Strom bewegt“-Raute versehen. Die Nutzer erklären sich ferner bereit, bei der wissenschaftlichen Begleitforschung mitzuwirken.

Pressetermin: Schlüsselübergabe der zwei neuen Elektrodienstfahrzeuge
Donnerstag, 10. April 2014, 13.30 Uhr, Campus Westend, Platz zwischen Hörsaalzentrum und Casino-Anbau an der Skulptur „Body of Knowlege“.

Wir würden uns freuen, wenn Sie Interesse an dem Termin haben. Sowohl Wissenschaftsminister Boris Rhein als auch Universitätspräsident Werner Müller-Esterl stehen sowohl für ein Fotoshooting als auch für Nachfragen bereit. Dauer des Termins: ca. 30 Minuten. 

Bitte eine kurze Rückmeldung, ob Sie zum genannten Termin kommen werden. Per Mail an: presse@uni-frankfurt.de

Mit freundlichen Grüßen
Dirk Frank, Pressereferent

Veranstaltungen

Apr 7 2014
11:23

Die beiden Frankfurter Universitäten an Main und Oder starten zum Sommersemester mit einem neuen Lehrkonzept

Writing Fellows machen das Schreiben leichter

FRANKFURT. Schreiben ist ein Handwerk und wie jedes Handwerk auch erlernbar – so die Philosophie der Schreibzentren an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und an der Europauniversität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Die Leiterinnen der beiden Schreibzentren haben vor diesem Hintergrund ein Konzept aus den USA importiert: „Writing Fellows“. Ab dem Sommersemester 2014 (Start: 14. April) werden Writing Fellows in ganz normalen Seminaren die Lehrenden dabei unterstützen, Studierenden das fachliche Schreiben zu vermitteln. Das Besondere: Die Writing Fellows sind selbst noch Studierende.

Lisa Stehr, 26, arbeitet bereits seit vier Semestern als ausgebildete studentische Schreibberaterin am Schreibzentrum der Goethe-Universität. Die Philosophie-Studentin begleitet im Sommersemester ein Seminar in den Islamischen Studien. Dass sie nicht in ihrem eigenen Fach eingesetzt wird, ist dabei Absicht:  Die Fachlehrende, Dr. Ayse Basol, ist für die fachlichen Inhalte zuständig und für das Seminarkonzept. Sie hat sich zwei kleinere Schreibaufgaben überlegt, die die Studierenden bereits während des Semesters abgeben müssen. Lisa wird allen Teilnehmern ein individuelles schriftliches Feedback auf diese Schreibaufgaben geben. Und die Studierenden haben im Anschluss daran die Möglichkeit, ihre Texte noch einmal gründlich zu überarbeiten. „Das ist etwas ganz anderes als das Hausarbeiten-Schreiben am Ende des Semesters“, sagt Basol über das neue Lehrkonzept. „Ich finde das Writing-Fellow-Konzept interessant, weil es Studierende mit kleineren Schreibübungen gezielt für umfangreichere Arbeiten trainiert.“

Lisa Stehr gibt als Writing Fellow Rückmeldungen zu Fragen wie:  Ist der Text verständlich? Hat er einen roten Faden? Was meint die Dozentin eigentlich, wenn sie sagt, der Text soll argumentativ geschrieben sein und nicht nur Sekundärliteratur nacherzählen? Oft unterscheiden sich der erste Textversuch und die überarbeitete Version erheblich voneinander. Basol ist jedenfalls gespannt auf die Ergebnisse. Da die Studierenden ihr am Semesterende beide Versionen abgeben, kann sie deren Lernfortschritte besser als sonst nachvollziehen und mit in ihre Bewertung einfließen lassen.

In einem persönlichen Termin zur Schreibberatung erhalten die Studierenden von ihrem Writing Fellow zudem Tipps zum Schreibprozess. Die Herausforderungen, vor denen die Studierenden beim wissenschaftlichen Schreiben stehen, sind in allen Studienfächern ähnlich. So stellt Writing Fellow Anne Kirschbaum aus Frankfurt an der Oder fest: „In einer Schreibberatung geht es oft um die gleichen Fragen: Wie bekomme ich mein Aufschubverhalten in den Griff? Ab wann ist ein Text eigentlich ein Plagiat? Klingt mein Text wissenschaftlich genug?“ Fragen, die die Studierenden ihren Dozenten lieber nicht stellen, aber gut mit einem gleichaltrigen Writing Fellow besprechen können. Meistens stellen die Studierenden nach einer Schreibberatung fest, dass das Gespräch über die Struktur eines Texts auch inhaltlich viel klärt – selbst wenn der zuhörende Writing Fellow nicht aus dem gleichen Fach stammt.

Nach Ende des Sommersemesters werden sich die Leiterinnen der Schreibzentren, die studentischen Writing Fellows und die Fachlehrenden an beiden Frankfurter Universitäten über die Erfahrungen mit dem neuen Lehrkonzept austauschen. Aber schon jetzt sind sich alle Beteiligten sicher, dass sie ihrem Ziel ein Stück näher gekommen sein werden: der individuellen Förderung des wissenschaftlichen Schreibens im jeweiligen Fach.

Informationen: Schreibzentrum Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Tel. (069) 798 32845, Dr. Stephanie Dreyfürst, dreyfuerst@lingua.uni-frankfurt.de, Dr. Nadja Sennewald, sennewald@em.uni-frankfurt.de

 Schreibzentrum Viadrina-Universität Frankfurt an der Oder, Tel. (0335) 553 43730Dr. Katrin Girgensohn, girgensohn@europa-uni.de
Anja Voigt, avoigt@europa-uni.de

Veranstaltungen

Apr 4 2014
15:57

Wie das jüdische Bürgertum Frankfurts die Gründung der Universität förderte: Ausstellung zum 100. Geburtstag

36 Stifter für eine Idee

Einladung zum Mediengespräch

FRANKFURT. Der 100. Geburtstag der Goethe Universität bildet den idealen Rahmen für die von Studenten kuratierte Ausstellung „36 Stifter für eine Idee – Das Frankfurter jüdische Bürgertum und die Gründung der Universität“. Die Schau lenkt den Blick auf die ungewöhnliche Gründung der Universität Frankfurt und nimmt das Engagement der 36 jüdischen Stifter in den Fokus, ohne die die Goethe-Universität nicht hätte gegründet werden können.

Das Präsidium und die Ausstellungsmacher möchten Sie aus Anlass der bevorstehenden Vernissage zu einem Mediengespräch und Vorbesichtigung am

Mittwoch, den 9. April 2014, 10:30 Uhr, Ort: Goethe-Universität, Campus Westend, Grüneburgplatz 1,  Gebäude PA, PA Lobby

einladen. Ihre Gesprächspartner:

  • Professor Manfred Schubert-Zsilavecz (für das Jubiläum zuständiger Vizepräsident)
  • die studentischen Ausstellungskuratorin und Kuratoren: Pascal Ballò, Katharina Busch, Sebastian Haas, Markus Häfner, Lucia Gerharz, Erika Wagner und Alexander Hofmann
  • Dr. Torben Giese (für die Ausstellung verantwortlicher Lehrbeauftragter)

Bitte teilen Sie uns mit (ott@pvw.uni-frankfurt.de), ob wir mit Ihrem Kommen rechnen können.

Die Ausstellung ist ab dem 10. April 2014, montags bis freitags zwischen 11 und 17 Uhr bei freiem Eintritt in der Lobby des PA-Gebäudes der Goethe-Universität zu sehen.

Herzliche Grüße
Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher

Forschung

Apr 3 2014
15:34

Seit 25 Jahren holt Merz international bekannte Mediziner und Pharmazeuten an die Goethe-Universität

Merz-Stiftungsgastprofessur verlängert

FRANKFURT. Die traditionsreiche Merz-Stiftungsgastprofessur wird um weitere fünf Jahre verlängert. Leitgedanke der 1985 von der Firma Merz gestifteten Gastprofessur ist die Förderung internationaler wissenschaftlicher Beziehungen der Goethe-Universität in den Bereichen Medizin und Pharmazie. Die Gastprofessur umfasst Forschungs- und Lehrtätigkeiten sowie die Teilnahme an einem internationalen und interdisziplinären Symposium, das dem Forschungsschwerpunkt des Gastprofessors gewidmet ist und ebenfalls von der Firma Merz unterstützt wird.

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl freut sich über die Fortsetzung der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit: „Es handelt sich um eine der ältesten Stiftungsgastprofessuren unserer Universität, mit der wir bereits lange vor deren Umwandlung in eine Stiftungsuniversität die enge Verflechtung von Wissenschaft und Bürgergesellschaft dokumentiert haben. Die Auszeichnung vieler hochrangiger internationaler Expertinnen und Experten aus Pharmazie und Medizin durch die Gastprofessur unterstreicht zusätzlich deren zentrale Bedeutung für beide Partner.“

Dr. Jochen Hückmann, Initiator der Stiftungsgastprofessur, und Andreas Meyer, Geschäftsführer der Merz Holding, unterstreichen, dass bereits der Firmengründer Friedrich Merz sich der Senckenbergischen Gesellschaft verpflichtet fühlte. Die enge Zusammenarbeit zwischen Merz und der Universität soll auch in Zukunft fortgesetzt werden, um weiterhin die Exzellenz in der Forschung und den internationalen Austausch zu fördern.

Informationen: Dr. Cornelius Gröschel, Referat Hochschulentwicklung, Campus Westend, Tel.: (069)-798-13636, groeschel@pvw.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Apr 3 2014
11:00

Auf dem Programm stehen Werke von Schumann, Schnittke und eine „Lichtsymphonie“ mit Schlagzeug

Frühlingsauftakt der Goethe-Campuskonzerte

FRANKFURT. Skyline Symphony ist zurück auf dem Campus Westend der Goethe-Universität: Mit einem Frühlingskonzert startet das Orchester unter Leitung des Dirigenten Michael Sanderling in die neue Campuskonzert-Saison, die im universitären Jubiläumsjahr noch eine Reihe weiterer Aufführungen verspricht.

Auf dem Programm steht passend zur Jahreszeit: Robert Schumanns Frühlingssymphonie Nr. 1 B-dur, Opus 38. Schumann selbst schreibt über die Entstehung dieses Werkes: „Ich schrieb die Sinfonie, wenn ich sagen darf, in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinreißt und in jedem Jahr von neuem überfällt.“ Genau vier Tage benötigte der Komponist im Schwung seiner Gefühle, um das Werk fertig zu stellen. Die Uraufführung am 31. März 1841 im Leipziger Gewandhaus wurde ein durchschlagender Erfolg. Dirigent war übrigens kein geringerer als Schumanns Komponisten-Kollege Felix Mendelssohn Bartholdy.

Alfred Schnittkes Werk „Moz-Art à la Haydn - Spiel mit Musik für 2 Solo-Violinen, 2 kleine Streichorchester, Kontrabass und Dirigent“ von 1977 setzt hier einen deutlichen Kontrapunkt. „In «MOZ-ART à la Haydn» werden Phrasen von Mozarts Musik gespiegelt, verfremdet, überlagert und gegeneinander gestellt“, heißt es im Portal „Tonkünstler“. Daraus entsteht ein expressives Gemisch, das jedoch mehr ist als eine Aneinanderreihung von Mozartzitaten.

Eine Symphonie mit Schlagzeug gehört gewiss nicht zum Kern-Repertoire der klassischen Musik. Andreas Hepps Lichtsymphonie „Sakrileg“ macht durch die besondere instrumentelle Anordnung neugierig. Der Komponist selbst spielt während der Aufführung das Schlagzeug.

12. Goethe-Campus-Konzert am Sonntag, den 6. April 2014, 17:00 Uhr im Festsaal des Casinos, Goethe-Universität, Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt, Eintritt: 28 €, ermäßigt 9 €, Tickets an der Abendkasse oder im Vorverkauf unter http://www.adticket.de/Skyline-Symphony-Frankfurter-Kammerorchester-Goethe-Campus-Konzert.html

Bitte schon vormerken: 13. Goethe-Campuskonzert am Sonntag, den 29. Juni 2014, 17:00 Uhr mit Werken von Britten, Rimski-Korsakov und Schostakowitsch

Veranstaltungen

Apr 1 2014
11:26

Ausstellung „Bei Mentz“ im Fenster zur Stadt erinnert an die legendäre Nordend-Gaststätte - Schauplatz in Henscheids Frankfurt-Roman der frühen 70er Jahre.

Am Tresen der „Vollidioten“

FRANKFURT. Frankfurt liest wieder ein Buch: Diesmal ist es Eckhard Henscheids humoristischer Roman „Die Vollidioten“ aus dem Jahre 1972. Das Universitätsarchiv der Goethe-Universität lässt im Rahmen einer Begleitausstellung im Fenster zur Stadt den zentralen Schauplatz des Romans wiederauferstehen: Die Gaststätte Mentz, die bis in die 80er Jahre hinein als Treffpunkt von Intellektuellen und Lebenskünstlern in Frankfurt fungierte, wird anhand von F. K. Waechters Illustrationen, Zeugnissen und Überlieferungen aus dem kulturellen, politischen, sportlichen und gastronomischen Leben Frankfurts im Jahre 1972 rekonstruiert.

Eckhard Henscheid hat im Interview mit dem UniReport den Bezug seines Romans zur Stadt Frankfurt nicht ohne Hintersinn erläutert: „Frankfurt wird im Buch nicht ein einziges Mal nominell genannt – allenfalls vag´ und indirekt über die ‚Frankfurter Eintracht‘. Wenn die Stadt trotzdem unleugbar aus dem Text hervorschimmert, soll es mir recht und lieb sein.“

Ausstellung „Bei Mentz“. Am Tresen der „Vollidioten“.  Ausstellung im Rahmen des Jubiläumsprogramms „100 Jahre Goethe-Universität“.
2.-12. April im Fenster zur Stadt, Restaurant Margarete, Braubachstr. 18. Kurator der Ausstellung ist Wolfgang Schopf vom Universitätsarchiv der Goethe-Universität. Eine Finissage mit Versteigerung der Exponate findet dort am 12. April, 17 Uhr, statt.

Weitere Veranstaltungen zu „Frankfurt liest ein Buch“ an der Goethe-Universität:

1972. „Die Vollidioten“ und die Bildungsreform. Archivführung der Goethe-Universität mit Michael Maaser und Wolfgang Schopf. 3. April, 11 Uhr, Universitätsarchiv, Campus Bockenheim, Juridicum, 1. OG.

Hauslesung der Goethe-Universität: „Nachbericht erledigt“. Collage aus Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der „Vollidioten“, gelesen von Lehrenden der Universität, arrangiert von Wolfgang Schopf. 10. April, 19.30 Uhr, Campus Westend, Bibliothekszentrum Geisteswissenschaften, 1. OG

Interview mit Eckhard Henscheid (Vorabausdruck aus dem UniReport 2/2014): Download (PDF).

Forschung

Mär 31 2014
11:34

Neue Forschergruppe gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft analysiert Entwicklungen von Spätantike bis heute

Konfliktpotenziale von Personalentscheidungen

FRANKFURT. Wie gelangen bestimmte Personen in gesellschaftliche Schlüsselpositionen? Und welches Konfliktpotenzial ist damit verbunden? Von der Spätantike bis zum 20. Jahrhundert wollen Frankfurter Historiker epochenübergreifend vergleichen, wie Personalentscheidungen in der Kirche, der öffentlichen Verwaltung und in Unternehmen getroffen wurden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dazu die Einrichtung einer DFG-Forschergruppe an der Goethe-Universität bewilligt; ihr Sprecher ist der Historiker Prof. Andreas Fahrmeir.

Im historischen Verlauf hat sich die Art und Weise, wie Personalentscheidungen gefällt werden, erheblich verändert. Bei näherem Hinsehen existiert jedoch eine begrenzte Zahl von Auswahlverfahren wie Zeugung/Geburt, Los, Wahl, Kooptation, Wettbewerb, Beauftragung, die in jeweils epochenspezifischer Weise kombiniert werden. Die Forschung hat Personalentscheidungen bislang zumeist nur einzeln analysiert, nicht aber die ihnen zugrunde liegenden Logiken und Dynamiken ihrer Veränderung im historischen Überblick. Das hat sich die Forschergruppe „Personalentscheidungen bei gesellschaftlichen Schlüsselpositionen“ vorgenommen; mit im Team der Principal Investigator sind die Frankfurter Historiker Hartmut Leppin, Werner Plumpe und Christoph Cornelißen sowie Daniela Rando aus Pavia und Johannes Pahlitzsch aus Mainz. Sie werden unterstützt von sieben jüngeren Wissenschaftlern, die zunächst über drei Jahre aus den Fördermitteln der DFG finanziert werden können.

„Personalentscheidungen sind außerordentlich wichtige Weichenstellungen, die in allen Epochen vorkommen, die aber in allen Epochen jeweils unterschiedlich begründet werden, institutionalisiert sind und durchgeführt werden,“ erläutert Fahrmeir. „Es sind immer Wetten auf die Zukunft mit ungewissem Ausgang: Da Personalentscheidungen letztlich nicht so fallen können, dass jede Unsicherheit über die Qualität ihres Ergebnisses wegfällt, besitzen sie eine enorme potentielle Sprengkraft. Selbst wenn man unterstellt, dass es wirklich besser und weniger gut geeignete Personen für bestimmte Aufgaben gibt, kann man vor Amtsantritt trotzdem nicht wissen, wer sich im konkreten Fall als Unternehmer, Bischof, Heerführer, Amtmann besser bewähren wird. Ist jedoch die Entscheidung einmal gefallen, sind Korrekturen schwierig und meist erst bei der nächsten Auswahl möglich. Dazu Fahrmeier: „Dann kommt es häufig zu Veränderungen – ob im Verfahren, im Kandidatenpool oder bei den Maßstäben, Aufgaben oder Befugnisse.“

Jede Personalentscheidung hat ein zufälliges Moment – Wissenschaftler nennen das „kontingent“ – und muss doch für die "Verlierer" akzeptabel sein. „Wenn es um Schlüsselpositionen geht, ist das Problem besonders akut, da die konkurrierenden Kandidaten in aller Regel über erheblichen Einfluss verfügen“, so Fahrmeir. Eine Folge ist, wie die Historiker bereits herausgearbeitet haben, dass sich gerade scheinbar irrationale Entscheidungsformen lange bewähren können wie Erbfolge in der Monarchie oder auch Losverfahren in vielen frühneuzeitlichen Konstellationen. Der Sprecher der neuen DFG-Forschergruppe ergänzt: „Eine andere Folge ist, dass auch scheinbar rationale Verfahren entweder in der Praxis ein starkes Element der freien Entscheidung bewahren, z. B. bei der Beauftragung von Managern, oder die Unsicherheit, ob sie wirklich richtig sind, auch nicht beseitigen können und daher bisweilen wieder aufgegeben werden: etwa kompetitive Examina für den britischen öffentlichen Dienst, die im 19. Jahrhundert eingeführt, aber im 20. wieder abgeschafft wurden.“

Die Wissenschaftler erwarten, dass sie mit ihrer Forschung in den nächsten Jahren  eine Antwort auf die Frage geben kann, warum es offenbar nie möglich ist, eine „endgültige" Form von Personalentscheidungen zu entwickeln, die allen Erwartungen gerecht wird, und warum diese strukturellen Spannungen immer zu graduellem Wandel führen. „Und diese eher geringfügig erscheinenden Veränderungen sind wahrscheinlich in der Summe bedeutender als revolutionäre Zäsuren“, vermutet Fahrmeir.

Neben der Frankfurter DFG-Forschergruppe bewilligte der Senat der DFG in seiner Märzsitzung noch vier weitere. Die Forschungsverbünde sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit bieten, sich aktuellen drängenden Fragen in ihren Fächern zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Wie alle DFG-Forschergruppen werden die neuen Einrichtungen orts- und fächerübergreifend arbeiten. In der ersten Förderperiode erhalten sie über einen Zeitraum von drei Jahren insgesamt knapp elf Millionen Euro´, eine Verlängerung kann beantragt werden. Im Ganzen fördert die DFG damit 198 Forschergruppen.

Informationen: Prof. Dr. Andreas Fahrmeir, Historisches Seminar, Campus Westend, Tel. (069) 798-32626, fahrmeir@em.uni-frankfurt.de

Forschung

Mär 28 2014
13:55

Kooperationsprojekt der Verhaltenstherapieambulanz der Goethe-Universität mit der Boston University – Teilnehmer für Studie gesucht

Achtsamkeits-Meditation hilft bei chronischen Depressionen

FRANKFURT. Depressive Störungen gehören zu den Hauptursachen gesundheitlicher Beeinträchtigungen und sind eine der häufigsten psychischen Störungen. Viele Betroffene leiden über Jahre hinweg an einer chronischen Depression. Um diese Patienten besser zu versorgen, haben Prof. Dr. Ulrich Stangier, Institut für Psychologie der Goethe-Universität, und Prof. Dr. Stefan Hofmann, Boston University, jetzt ein Kooperationsprojekt vereinbart: In dem Projekt wird die Wirksamkeit von Achtsamkeits-Meditation überprüft, einem Meditationsansatz, bei dem die Teilnehmer lernen, gegenwärtigen Empfindungen mit nicht-wertender Aufmerksamkeit entgegenzutreten. Für die Therapiestudie suchen die Frankfurter Psychologen noch Menschen, die seit mindestens zwei Jahren chronisch depressiv sind.

„Die Achtsamkeits-Meditation ist besonders bei Depressionen hilfreich, da Betroffene häufig zu starkem Grübeln neigen und hierdurch Gefühle von Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit erleben“, so Stangier. In anderen Studien konnte bereits gezeigt werden, dass sich depressive Symptome durch achtsamkeitsbasierte Therapien deutlich reduzieren lassen. Der Frankfurter Psychologe ergänzt: „Wir wollen in unserer Studie diese Prinzipien durch Methoden erweitert, die eine positivere Selbstsicht fördern, da Betroffene oft zu Selbstabwertung neigen.“

Die Therapiestudie beginnt Mitte April 2014. An der Studie können sich Betroffene beteiligen, die Interesse haben, an diesem achtwöchigen Gruppentherapie-Programm teilzunehmen. Der eigentlichen Behandlung geht eine ausführliche Diagnostik voraus. Für den Zeitraum des Gruppenprogramms sollte parallel keine psychotherapeutische Behandlung laufen, und chronische Depression sollte im Vordergrund der Problematik stehen.

Unter einer chronischen Depression verstehen die Experten, dass sich Betroffene über mindestens zwei Jahre durchgängig an mehr als der Hälfte der Tage niedergeschlagen oder antriebslos fühlen. Dazu können häufig Schlaf- und Konzentrationsstörungen, aber auch Gefühle der Hoffnungs- oder Wertlosigkeit auftreten. Trotz psychotherapeutischer und medikamentöser Therapie können die Symptome in einigen Fällen nicht ausreichend gelindert werden.

Informationen: Ansprechpartnerin für Teilnahme an der Studie: MSc cand. Claudia Richter, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften, Kontaktaufnahme per Email an meditationsstudie@gmail.com oder auf den Anrufbeantworter mit umgehendem Rückruf. Tel.: (069) 798 25107.

Ansprechpartner für Journalisten: Prof. Stangier, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften, Telefon: 069/798-22848; stangier@psych.uni-frankfurt.de

Hochschulpolitische Themen

Mär 27 2014
15:49

Findungskommission der Goethe-Universität schlägt für die öffentliche Anhörung Wirtschaftswissenschaftlerin Birgitta Wolff und Neurobiologen Robert Nitsch vor.

Zwei Kandidaten bewerben sich um das Präsidentenamt

FRANKFURT. Die Findungskommission der Goethe-Universität hat in ihrer letzten Sitzung einstimmig entschieden, zwei Kandidaten zur öffentlichen Anhörung nach Frankfurt zu laden: Prof. Birgitta Wolff und Prof. Robert Nitsch. Erst im Anschluss wird der Hochschulrat in Abstimmung mit dem erweiterten Senat entscheiden, wer zur Wahl des künftigen Präsidenten der Goethe-Universität zugelassen wird. Die Anhörung soll am 18. Juni stattfinden, die Wahl wird voraussichtlich am 15. Juli erfolgen. Präsident Prof. Werner Müller-Esterl steht als Kandidat nicht mehr zur Verfügung. Seine Amtszeit endet nach sechs Jahren am 31. Dezember 2014.

Prof. Dr. Birgitta Wolff hat an der Universität Witten/Herdecke, an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Harvard University Wirtschaftswissenschaften studiert. Anschließend lehrte sie an der Georgetown University in Washington. Seit 2000 hat sie den Lehrstuhl für Internationales Management an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg inne; zudem war sie seit 2002 Prodekanin und Dekanin der Fakultät. Wolff wurde 2010 zur Kultusministerin und anschließend zur Landesministerin für Wissenschaft und Wirtschaft in Sachsen-Anhalt bestellt. In diesem Zusammenhang ist sie wiederholt zur beliebtesten Wissenschaftsministerin des Jahres gekürt worden; doch uneins mit Ministerpräsident Reiner Haselhoff über dessen geplanten Sparkurs an den Hochschulen schied sie im April 2013 aus dem Kabinett aus und kehrte auf ihre Professur an der Universität zurück.

Prof. Dr. med. Dr. phil. Robert Nitsch hat Medizin und Philosophie in Kiel und Frankfurt studiert. Über lange Zeit war er als Neuroanatom und Prodekan an der Charité in Berlin tätig und leitete dort auch den Exzellenzclusters NeuroCure.  Seit 2009 ist Nitsch als Professor an der Universität Mainz tätig und dort Sprecher des Forschungszentrums Neurowissenschaften. Nitsch erforscht zelluläre Mechanismen, die bei der Störung der Netzwerkfunktion des Gehirns eine Rolle spielen. Er ist Sprecher eines 2013 neu eingerichteten Sonderforschungsbereiches der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der über das rhine-main neuroscience network (rmn2) eng mit der Goethe-Universität verbunden ist. Für seine Arbeiten erhielt er 2013 den renommierten und mit 2,5 Millionen Euro dotierten Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Nitsch ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

Hochschulpolitische Themen

Mär 27 2014
14:19

Senat der Goethe-Universität nimmt Stellung zum Beschluss des Ortsbeirats 2, den Grüneburgplatz in Norbert-Wollheim-Platz umzubenennen

Umbenennung im Rahmen eines Gesamtkonzepts

FRANKFURT. Der Senat der Goethe Universität hat in seiner heutigen Sitzung die Stadt aufgefordert, im Rahmen eines universitären Gesamtkonzepts am Campus Westend den Bremer Platz zu Horkheimer-Platz und die Lübecker Straße zu Adorno-Straße umzubenennen. Damit reagiert der Senat auf den Beschluss des Ortsbeirates 2, der in der vergangenen Woche beschlossen hatte, den Grüneburgplatz in Norbert Wollheimplatz umzubenennen.

Hier der Wortlaut des Beschlusses:

„Der Senat nimmt den Beschluss des Ortsbeirats 2, den Grüneburgplatz in Norbert-Wollheim-Platz umzubenennen, wohlwollend zur Kenntnis, weist jedoch darauf hin, dass eine Umbenennung nur nach Anhörung der Universität und im Einvernehmen mit ihr möglich ist. Der Senat erwartet zugleich, dass im Rahmen eines Gesamtkonzepts im Festjahr 2014 die Lübecker Straße in Adorno-Straße und der Bremer-Platz in Horkheimer-Platz umbenannt werden.“

„Die Umbenennung im Festjahr 2014 eröffnet der Goethe-Universität die Chance, historische Verantwortung für die eigene Geschichte zu übernehmen und herausragende Wissenschaftler wie Theodor W. Adorno und Max Horkheimer zu ehren, die bis heute Weltgeltung genießen und zugleich für alle Hochschulmitglieder identitätsstiftend sind“, sagt Universitätspräsident Professor Werner Müller-Esterl, der auch den Senatsvorsitz innehat. Als jüdische Gelehrte prägten sie die frühen Jahre der Universität, wurden während des Nationalsozialismus vertrieben und mussten ins Exil gehen. „Mit einer Neubenennung gedenkt die Goethe-Universität nicht nur des dunkelsten Kapitels in ihrer 100-jährigen Geschichte, sondern auch der schwierigen Phase des demokratischen Neubeginns nach 1945, der ohne Überlebende und Rückkehrer wie Adorno und Horkheimer nicht möglich gewesen wäre“, so Müller-Esterl. Max Horkheimer kehrte 1949 aus dem Exil auf seinen Lehrstuhl für Sozialphilosophie zurück, wurde kurz darauf Dekan und war von 1951 bis 1953 Rektor, als noch mehr als die Hälfte aller universitären Gebäude in Schutt und Asche lagen. Beide, Horkheimer wie Adorno, sind Begründer der Frankfurter Schule und ihrer kritischen Theorie, und leisteten einen entscheidenden Beitrag zur öffentlichen Rehabilitierung der Frankfurter Universität.

Veranstaltungen

Mär 26 2014
15:01

Fachworkshop an der Goethe-Universität bietet Erziehern, Lehrern, Therapeuten und Fachärzten Einblicke in die Forschung zu Spracherwerb und Sprachdiagnostik.

Wenn Kinder mehrere Sprachen sprechen

Medieneinladung

FRANKFURT. Die Sprachentwicklung von Kindern ist ein weites Feld, auf dem sich nicht nur Sprachwissenschaftler, sondern auch Pädagogen und Ärzte tummeln. Die zusätzlichen Herausforderungen durch eine wachsende Zahl an Kindern mit Migrationshintergrund  erfordert umso mehr einen Austausch über Fachgrenzen hinweg. Der Fachworkshop „Spracherwerb und Sprachdiagnostik“, der vom Lehrstuhl Deutsch als Zweitsprache, Prof. Dr. Petra Schulz, an der Goethe-Universität ausgerichtet wird, beinhaltet genau diesen Brückenschlag „von der Forschung in die Praxis“.

Zwei Vorträge mit anschließenden Diskussionen stehen auf dem Programm des Workshops: Ein Vortrag wird das vom BMBF geförderte Projekt „cammino – Sprachdiagnostik mehrsprachiger Kinder“ vorstellen. Wie erfassen pädagogische Fachkräfte in Kitas und Schulen, Fach- und Schulärzte  den Sprachstand von Kindern, wie gehen sie dabei mit mehrsprachigen Kindern um? Die Referentin Dr. Barbara Geist wird erläutern, was die Befragung erbracht hat.

In einem weiteren Vortrag wird der Referent Alexander Thiel das von der DFG geförderte Projekt CARU präsentieren, in dem untersucht wird, wie 3- bis 6-jährige einsprachig deutsche Kinder Nebensätze erwerben. Die Ergebnisse sollen helfen, den unauffälligen Spracherwerb genauer zu verstehen.

Fachworkshop „Spracherwerb und Sprachdiagnostik – von der Forschung in die Praxis“
Freitag, 28. März 2014, 14.-17.00 Uhr

Ort: Hörsaalzentrum auf dem Campus Westend der Goethe-Universität, Raum HZ15, Grüneburgplatz 1.

Medienvertreter haben die Möglichkeit, einen Einblick in Forschungsergebnisse und Diskussionen zu erhalten. Wir freuen uns über eine kurze Rückmeldung, ob Sie an den Veranstaltungen teilnehmen möchten – am besten per Mail an: frank@pvw.uni-frankfurt.de.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Frank,
Pressereferent

Forschung

Mär 26 2014
14:39

Beitrag zum Verständnis der chemischen Bindung/ Elektronentransport in Bor-haltigen organischen Molekülen ist praxisrelevant

Im Grenzbereich der chemischen Bindung

FRANKFURT. Der Nobelpreisträger Linus Pauling hat schon 1931 darauf hingewiesen, dass zwei Wasserstoffatome zusammengehalten werden können, wenn sie sich lediglich ein Elektron teilen (Einelektron-Zweizentrenbindung). Experimentell sind solche Systeme nur schwer zugänglich. Chemikern der Goethe-Universität ist es nun gelungen, eine Verbindung herzustellen, die eine stabile Bor•Bor Einelektron-Zweizentrenbindung enthält. Die in der Angewandten Chemie publizierten Ergebnisse leisten nicht nur einen Beitrag zum fundamentalen Verständnis der chemischen Bindung, sondern sind auch anwendungsrelevant: Bor-haltige organische Moleküle gelten als Materialien der nächsten Generation für Akkumulatoren, Solarzellen und Organische Leuchtdioden (OLEDs).

„Das Konzept der Elektronenpaarbindung, wie sie im elementaren Wasserstoff, H2, vorliegt, ist jedem Naturwissenschaftler geläufig, während Spezies mit Einelektron-Zweizentrenbindung wie das Wasserstoff-Radikalkation allenfalls als Laborkuriositäten wahrgenommen werden“, so Prof. Matthias Wagner vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Goethe-Universität. Das liegt daran, dass die Synthese dieser Systeme und ihre Isolierung bei Raumtemperatur äußerst schwierig sind.

Die Frankfurter Arbeitsgruppen von Prof. Matthias Wagner und Prof. Max Holthausen konnten die Schwierigkeiten überwinden, indem sie sich zu Nutze machten, dass man das Bor•Bor-Fragment - im Gegensatz zum Wasserstoff-Radikalkation - in ein größeres Molekül integrieren kann. Dadurch ist es wie in einem Käfig, abgeschirmt. Boratome nehmen bereitwillig Elektronen auf. Positioniert man daher zwei von ihnen in räumlicher Nähe innerhalb einer starren Molekülarchitektur, so lässt sich anschließend ein Elektron gezielt zwischen die beiden Boratome einbetten, wo es von ihnen festgehalten wird.

Erste Hinweise, dass sich eine Bor•Bor Einelektron-Zweizentrenbindung als Folge der Injektion des Elektrons gebildet hatte, ergab die Röntgenstrukturanalyse am Einkristall. Sie zeigte eine signifikante Verkürzung des Bor-Bor-Abstands. Einen entscheidenden Beitrag zur Identifizierung der Einelektron-Zweizentrenbindung lieferte schließlich die quantenchemische Analyse der Elektronendichte, die das einzelne Elektron als fixierendes Bindeglied zwischen den beiden Bor-Atomen zweifelsfrei kennzeichnet.

Von praktischer Bedeutung sind die Untersuchungen vor allem deshalb, weil Bor-haltige organische Moleküle sich derzeit steigenden Interesses in den Materialwissenschaften erfreuen. Will man sie für Akkumulatoren, Solarzellen oder organische Leuchtdioden einsetzen, spielt der Elektronentransport innerhalb dieser Materialien eine wesentliche Rolle. „Dementsprechend stellt sich auch die Frage, unter welchen Umständen Elektronen zwischen Boratomen eingefangen werden und auf diese Weise den Ladungstransport behindern“, erläutert Max Holthausen.

Publikation: Angew. Chem. Int. Ed. 2014, DOI: 10.1002/anie.201402158, http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.201402158/pdf

Bilder-Download: hier (zip).

Informationen: Prof. Matthias Wagner, Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Campus Riedberg, Tel.: (069)-798-29156, Matthias.Wagner@chemie.uni-frankfurt.de

Prof. Max Holthausen, Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Campus Riedberg, Tel.: (069)-798-29412, Max.Holthausen@chemie.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Mär 26 2014
13:42

Ausstellung „36 Stifter für eine Idee“ sucht Stühle als Brücke in die Vergangenheit!

Mit Stuhl zum Stifter

FRANKFURT. Dass ein Stuhl mehr als eine Sitzgelegenheit sein kann, wird die Ausstellung „36 Stifter für eine Idee“ im Rahmen des Jubiläumsjahres der Goethe-Universität zeigen. Die Schau stellt historische Stifterpersönlichkeiten der Goethe Universität in den Mittelpunkt und wird von Studierenden kuratiert: „Jeder Stuhl wird eine Brücke zu einem der damaligen Stiftern schlagen“, verraten die studentischen Kuratoren Pascal Ballo, Katharina Busch, Lucia Gerharz, Sebastian Haas, Alexander Hofmann, Markus Häfner und Erika Wagner.  Und genau dafür suchen sie noch Stühle jeglicher Art. Ob alt, neu, groß oder klein, ganz egal – jeder Stuhl zählt! „Wichtig ist lediglich, dass der Stuhl in irgendeiner Verbindung zur Goethe-Universität steht“, erläutert das Kuratoren-Team weiter.

Projektleiter Dr. Torben Giese: „Mit dieser außergewöhnlichen Idee wird die Tradition des Stiftens an der Goethe-Uni nochmals ganz anders aufgegriffen.“

Ab dem 10. April 2014 werden alle gestifteten Stühle mit dem jeweiligen Namen des Stuhlstifters im PA-Gebäude auf dem Campus Westend (Mo-Fr 11-17 Uhr) zu sehen sein. Nach Ende der Ausstellung werden alle Stühle an Fachschaften oder studentische Initiativen übergeben.

Alle Stiftungswilligen, die gerne mit einem Stuhl zur Ausstellung beitragen möchten, wenden sich bitte an:

Projektmanagerin: Lucia Gerharz, Goethe-Universität – Tel.: 069 / 207 955 47

Projektleitung: Dr. Torben Giese – Tel.:  0176 / 234 909 43  E-Mail: t.gi@gmx.de

Personalia/Preise

Mär 25 2014
15:20

Prof. Ernst Stelzer erhielt höchsten Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie

Preis für bahnbrechende Arbeiten zur Lichtmikroskopie

FRANKFURT. Für seine herausragenden und bahnbrechenden Entwicklungsarbeiten zur modernen Lichtmikroskopie erhält Prof. Ernst Stelzer vom Buchmann Institute for Molecular Life Sciences der Goethe Universität die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ), die mit 7.000 Euro dotierte "Carl Zeiss Lecture". Basierend auf den Patenten von Prof. Stelzer zur "Light Sheet Microscopy" hat die Firma Carl Zeiss kürzlich ein neuartiges Fluoreszenzmikroskopiesystem auf den Markt gebracht, das vor allem der Entwicklungsbiologie und der Stammzellforschung enorme Möglichkeiten eröffnet. Die „Carl Zeiss Lecture" würdigt international herausragende Leistungen in der Zellbiologie sowie Methoden der Licht- und Elektronenmikroskopie, die für die Erforschung zellbiologischer Fragestellungen richtungsweisend sind.

Der Preis wurde auf der Internationalen DGZ-Tagung an der Universität Regensburg verliehen. Dr. Richard Ankerhold, verantwortlich für die Geschäftsfelder in den Biowissenschaften bei ZEISS, war am Auswahlprozess beteiligt. Er würdigte Ernst Stelzer als einen großartigen Forscher, dessen Arbeiten zu wegweisenden Methoden in der Zellbiologie geführt haben. Sie kämen heute in fast jedem modernen biomedizinischen Labor zum Einsatz: „Als Pionier der konfokalen Laser Scanning-Mikroskopie (LSM) und anderen bildgebenden Methoden hat er unser heutiges dreidimensionales Verständnis dynamischer zellulärer Zusammenhänge entscheidend beeinflusst“, so Ankerhold.

Die Carl Zeiss Lecture wurde 1990 von ZEISS gestiftet, um die DGZ dabei zu unterstützen, international anerkannte Wissenschaftler zu ihren Jahrestagungen einzuladen. 1993 vereinbarten ZEISS und die DGZ gemeinsam, die Carl Zeiss Lecture in einen Preis umzuwandeln. Die Vorlesung und Preisvergabe finden jährlich während der Eröffnungsveranstaltung der Jahrestagung der DGZ statt. Die Auswahl trifft ein Ausschuss, dem der Präsident der DGZ, der Tagungspräsident, ein Mitglied des Beirates sowie ein Vertreter von ZEISS angehören.

Informationen: Prof. Ernst Stelzer, Buchmann Institute for Molecular Life Sciences der Goethe Universität, Campus Riedberg, Tel.: (069)-798-42547, stelzer@bio.uni-frankfurt.de