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Dez 17 2020
11:31

„Forschung Frankfurt“ zum Klimawandel erschienen: Wie Frankfurt weiterhin lebenswert bleiben soll

Die überhitzte Stadt

40,2 °C – mit dieser Temperaturmessung ist die Stadt Frankfurt 2019 zur „heißesten Stadt Hessens“ erklärt worden. Ein wenig erfreulicher Titel, denn er zieht viele Fragen nach sich: Welche Hitzerekorde sind noch zu erwarten? Wie kann man gegensteuern? Und werden die Menschen auf lange Sicht noch in Frankfurt leben wollen?

FRANKFURT. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir in Frankfurt mailändische Verhältnisse bekommen“, sagt die Frankfurter Umweltdezernentin Rosemarie Heilig im Gespräch mit „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität, dessen aktuelle Ausgabe zum Schwerpunktthema Klimakrise gerade erschienen ist. Doch wie könnte man gegensteuern? Mehr Bäume sind innerstädtisch kaum zu realisieren, wo viele Plätze eine Tiefgarage beherbergen. Gute Ideen müssen her, die Bevölkerung soll von Anfang an einbezogen werden. Der Goethe-Platz im Herzen Frankfurts ist für die Umweltdezernentin eine Art Freilabor, in dem sich Klimaanpassung erproben lässt.

Dass Frankfurt besonders vom Klimawandel betroffen ist, hängt mit der Lage der Stadt am Nordende der Oberrheinischen Tiefebene zusammen. Das Klima ist hier von Natur aus mild, der Jahresniederschlag eher gering. Ausgeprägt sind hochsommerliche Wetterlagen mit hohen Mittel- und Extremtemperaturen und wenig natürlichem Luftaustausch. Dazu nun noch der Klimawandel. „Vom Grün her denken“ ist eine Strategie, die der Umweltdezernentin am Herzen liegt. Pflanzen aus wärmeren und trockeneren Regionen in Frankfurt dürften es künftig leichter haben als die hessische Originalvegetation. „Das sehen wir auch bei den Pflanzen, die auf natürliche Weise nach Frankfurt einwandern“, sagt der Botaniker Prof. Dr. Georg Zizka vom Institut für Ökologie, Evolution und Diversität der Goethe-Universität. Zizka kann die Entwicklung der Frankfurter Vegetation über Jahrzehnte zurückverfolgen. Für Jutta Deffner vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung nimmt das Thema Mobilität und Verkehr eine besondere Rolle in der Auseinandersetzung mit dem Klima ein. Die Mobilitäts- und Stadtforscherin sucht deshalb nach praxistauglichen Alternativen zu aktuellen Mobilitätsformen und Verkehrsinfrastrukturen.

Wie die Stadt Frankfurt die spezifischen Probleme meistern und sich sogar um eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaanpassung bemühen will, das lesen Sie im Beitrag von Stephan Hübner, der in der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (2/2020) erschienen ist. Die Ausgabe kann von Journalisten kostenlos bestellt werden bei: ott@pvw.uni-frankfurt.de.

Im Web: www.forschung-frankfurt.de.