Die Universität widmet ihren Stiftertag dem Stifterehepaar Karin und Carlo Giersch
FRANKFURT. Stiftungstag ist Ehrentag: Am 18. Oktober, dem Tag, an dem die Stiftungsuniversität Frankfurt gegründet wurde, ehrt sie ihre Stifterinnen und Stifter. In diesem Jahr sollen Ehrensenatorin Karin Giersch und Ehrensenator Carlo Giersch gebührend gefeiert werden – für das langjährige Engagement ihrer Stiftung Giersch für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie die Förderung medizinischer Projekte. Mit Rücksicht auf die zugespitzte Pandemiesituation wurde die Veranstaltung nun kurzfristig abgesagt; sie wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Geehrt aber
wird schon jetzt: Die Universität verdankt der Stiftung Giersch eine breit
aufgefächerte, langfristige, nachhaltige und großzügige Förderung. „Vom
Schulkind bis zum ausgewiesenen Wissenschaftler“, hat Prof. h.c. Carlo Giersch
einmal das knapp formuliert, was dem Stifterpaar ein Anliegen ist: schon bei
jungen Menschen, etwa durch das Schülerlabor Physik, Interesse an der Wissenschaft
zu wecken und deren wissenschaftliche Ausbildung zu fördern. Mehr als 700 Mal
hat die Stiftung Giersch Deutschlandstipendien für Studierende vergeben –
gemeinsam an der Goethe-Universität, der TU Darmstadt und der Frankfurt
University of Applied Sciences. Ihre Idee der „generationsübergreifenden
Förderkette“ setzt die Stiftung weiterhin um mit Stipendien für
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, zahlreichen Preisen und
Stiftungsprofessuren.
Die Stiftung
Giersch stemmt aber auch langfristige Bauprojekte für die Goethe-Universität:
Im Giersch Science Center hat das naturwissenschaftlich-interdisziplinäre
Frankfurt Institute for Advanced Studies eine Heimat gefunden. Das privat
finanzierte Museum Giersch erhielt die Goethe-Universität für 30 Jahre zu ihrem
100. Geburtstag im Jahr 2014. Und die Villa Giersch dient der
Goethe-Universität nach ihrer Schenkung als Gästehaus.
Auch am
Universitätsklinikum setzt sich die Stiftung ein: Sie fördert etwa
Kunsttherapie für krebskranke Patienten und Angehörige am Centrum für
Tumorerkrankungen.
Inzwischen hat
die Stiftung Giersch die Goethe-Universität mit einem deutlich zweistelligen
Millionenbetrag gefördert und gehört so zu den bedeutendsten Förderern der
Goethe-Universität.
„Die
Auszeichnung der Goethe-Universität wissen wir in besonderem Maße zu schätzen“,
erklärt Carlo Giersch. „Schon seit der Gründung unserer ersten Stiftung 1990
ist uns die Wissenschaftsförderung ein besonderes Anliegen. Mit unseren
Stiftungen möchten wir junge Talente auf ihrem Weg unterstützen. Wir glauben
daran, dass unsere Stiftungsarbeit eine lohnenswerte Investition in die Zukunft
ist.“
Universitätspräsidentin
Prof. Dr. Birgitta Wolff äußert dazu: „Was uns neben der immensen Großzügigkeit
von Karin und Carlo Giersch immer wieder beeindruckt und auch bewegt, ist ihr
Interesse an den Menschen, die sie fördern. Sie wollen ihre Gesichter sehen und
ihre Geschichten hören. Es ist auch dieses persönliche Interesse, das unsere
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besonders motiviert und uns als
Universität einen Impuls für die Weiterentwicklung von Forschungsexzellenz
gibt.“
Das Vermögen
der Stifter stammt zu großen Teilen aus dem Verkauf von Spoerle Electronics im
Jahr 2000. Den international operierenden Konzern hatte das Paar, als
Gärtnersohn und Metzgerstochter aus einfachen Verhältnissen kommend, über
Jahrzehnte aufgebaut.
Bilder zum Download: http://www.uni-frankfurt.de/93254824
Bildtext: „Wir möchten junge Talente auf ihrem Weg unterstützen“: das
Stifterehepaar Karin und Carlo Giersch (Foto: Uwe Dettmar, Goethe-Universität
Frankfurt)